Noch ein Eichentisch

Holzn00b

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Hallo ich habe mir zum Projekt gemacht Eichenbretter auf ein Edelstahlgestell zu basteln, dass ganze soll am Ende als Esstisch dienen, hoffe ich zumindest.
Hab soweit die Planung durch und die Bohlen bearbeiten lassen, jetzt muss ich nur das Gestell zusammenschweißen und dann eben die einzelnen Bretter darauf Befestigen.

Nun habe ich mir die letzten Tage hier viele Beiträge durchgelesen und mir neue Eindrücke verschafft. Leider macht aber so viel Input auch ein wenig verrückt :emoji_grin: und um mich jetzt wieder etwas zu erden wollte ich mal rückfragen ob ich mit meiner Planung so weiterkomme oder ob es totaler Müll ist.

Meine Eckdaten sehen wie folgt aus 4 Eichenbretter 2300 x 270 x 39 (mm), zwischen den Brettern lasse ich eine Fuge von 3-4 mm frei. am Ende sollte der Tisch dann ca. 2300 x 1100 haben. Die Bohlen ansich waren etwas verdreht und so ganz konnte man das auch nicht egalisieren.

Für das Grundgestell habe ich 3mm starke V2A Vierkanntrohr genommen die Beine 100 x 100 und für die Unterkonstruktion 40 x 40 welche ich wie auf dem Bild zusammenschweißen möchte.

Die Bretter außen wollte ich dann längs an drei Punkten befestigen und an dem Profil das im 45 Grad Winkel am Tischbein ist. Die zwei Bretter in der Mitte dann jeweils 2 mal an den Querprofilen. Reicht das an Befestigungspunkten?
Zur Befestigung möchte ich Rampamuffen für M8 x 20 (ca.) Schrauben verwenden.
Damit das Holz arbeiten kann Bohre ich auf 12 auf und nehme dann Karoscheiben, oder ist ein Langloch besser? Welche Masse müsste das dann haben? Die Unterseite des Profils wird größer aufgebohrt so dass ich mir das Rohr nicht quetsche beim anschrauben bzw. man die Schrauben auch nicht sieht.

So und als finish dann ein dreifacher Tungöl-Auftrag mit 320 Schleifpapier beim zweiten und 400er beim dritten. Kann man dann noch mal ein viertes mal ölen oder bringt das in dem Fall erstmal nichts mehr?

So ich hoffe ich bin hier nicht auf dem Holzweg mit meinem Vorhaben bzw. vlt. hat ja jemand eine Tipp wo ich was besser machen kann bzw. ob ich an der Konstruktion länger Freude haben werde oder ob sich alles in paar Wochen verzogen und gebogen hat.

Grüße
 

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AhornBay

ww-esche
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Schönen guten Morgen Holzn00b,
Du hast ja schon vieles richtig gemacht :emoji_slight_smile:

Zum Unterkonstrukt:
Ich bin mir nicht sicher,
- ob die gewählte Konstruktion ausreichend hält (an dem Punkt der Beine, an dem die 45 Grad Punkte sind lastet die komplette Quer- & Längs Last)
- die Entscheidung, keine Zarge zu machen eine gute ist (wie sollen die Kräfte (Längs-/Quer) aufgefangen werden?
- ob die 3 mm reichen

Bei unserem Tisch habe ich - auch - 3 mm Edelstahlprofile genommen. Trotz Zarge und noch zusätzlich eingebrachten Hölzern im Inneren der Profile ist ein leichtes Vibrieren (nur in Längsrichtung) nicht aus dem Tisch zu bekommen. Ist nicht übermäßig schlimm, aber vorhanden. Wenn ich's heute nochmal bauen würde, würde ich die Wandstärke massiver wählen und wohl auch vom Edelstahl weg gehen (man hat mir gesagt, dieses "federn" sei typisch für dieses Material).

Zur Tischplatte:
Die Variante mit den Rampamuffen und größer gebohrten Löchern ist gut. Meines Erachtens reichen aber 4 mm Luft bei einer Breite von 27 cm nicht. Ich würde da "mehr" aufbohren.
Ich würde die Bretter auch jeweils an den Aussenkanten durch Schrauben halten. Die Jahresringe verlaufen zwar schön senkrecht, aber das wäre ein Punkt, der nur wenig Mehraufwand bedeutet und man sich hinterher ärgert, wenn man es nicht gemacht hat und das Holz - doch - hochkommt.

Überleg Dir doch mal, ob nicht - doch - eine umlaufende Zarge eingebaut werden kann/soll. Damit würden in meinen Augen viele "Probleme" gelöst werden.

Viel Erfolg!

Herzliche Grüße

Tom
 

Besserwisser

ww-robinie
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Die Variante mit den Rampamuffen und größer gebohrten Löchern ist gut.

Zumindest das seh ich komplett anders. Rampas in einen Hartholz wie Eiche sauber positioniert und fluchtend einzubringen ist ziemlich mühsam. Warum soll man sich diese Arbeit antun, wenn schon eine normale 6mm Spax in Eiche eine Auszugsfestigkeit besitzt, an der man einen Kleinwagen aufhängen kann? Und ich bin mir zudem sicher, dass die Messingmuffe sogar eher ausbricht. Rampas haben inho nur eine Berechtigung, nämlich wenns um sehr häufige Demontage geht.
Also warum sich selbst von hinten ins Knie schiessen?

Was meinst du mit "Die Bohlen ansich waren etwas verdreht und so ganz konnte man das auch nicht egalisieren"?
Ansonsten denke ich, dass dein Zargengestell zu kompliziert ist. Mach dir mal ein Muster auf Tischhöhe, wo du den Zargenrahmen deiner 40x40 innen bündig mit den Beinen setzt. Ich bin sicher, dass eine so flache und stark eingerückte Zarge nicht zu sehen ist.
 

Friederich

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Hallo, die 3-4mm Fuge reichen dicke. Jetzt im August ist Holz sehr feucht, und wird mit Sicherheit nicht weiter quellen. Nur noch schwinden. Das solltest du auch beim Festschrauben berücksichtigen; Schraube also eher an den Außenrand der Bohrung setzen, wenn das Brett über Winter dann schwindet, wird die Schraube Richtung Mitte der Bohrung wandern
Rampamuffen, wie schon gesagt, sind nicht nötig.
Schwachpunkt bei deiner Konstruktion ist der Außenrand der beiden äußersten Bretter. Mehr als die halbe Brettbreite liegt ja nur auf, ohne Befestigung. Diese Kante kann sich über Winter "hochschüsseln". Und wenn man beim Anheben des Tisches zufällig am Eck anpackt, dann hangt viel Gewicht an einer einzelnen Schraube.
Technisch gesehen viel besser wäre tatsächlich, wenn du die Zargen ganz banal direkt zwischen den Füßen anbringst.

Statt einer Bohrung mit vergrößertem Durchmesser würd ich doch eher Langloch vorziehen. Ist ja keine große Sache, die Bohrung mit einer Feile etwas in beide Richtungen zu erweitern.
 

uli2003

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Die Zarge an sich hält schon. Du musst nur, wie Friedrich schon sagt, irgendwo außen eine Befestigungsmöglichkeit für die äußeren Bretter schaffen, sonst wird das unter Umständen krumm.

Langlöcher brauchst du nicht, selbst größer bohren ist kaum nötig - mach das Loch 2 mm größer. Sonst wären mittlerweile alle Treppenstufen gerissen, besonders die mit USV-Schrauben. Da passiert überhaupt nichts, es sein denn die Vögel haben gestern noch auf dem Holz gesessen.

Grüße
Uli
 

Friederich

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Stimmt schon. Viel passieren wird da nicht. Die Schrauben haben ja nur einen Abstand von ca. 20 cm. Und der Jahrringverlauf des Holzes sieht recht optimal aus. (Fast stehende Jahrringe)
 

Holzn00b

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Huhu,

erstmal vielen Dank für die zahlreichen Antworten. Gibt ja doch noch einige Punkte die es zu be - und überdenken gibt.
Also zu den 3-4mm dachte auch das müsste soweit hinkommen, kann mich noch erinnern das irgendwo hier stand das man mit ca. 1% Schwund / Quellen bei Eiche rechnen muss. Ist zwar zugegeben sehr knapp berechnet aber sollte passen (hoffentlich). Da mache ich mir schon eher mehr Gedanken über den Pflegeaufwand zwischen den Fugen...schauder*

Der Verkäufer hat mir zugesichert das die Bohlen mindestens schon 15 Jahre abgelagert sind diese waren in einem kleinen Gartenschuppen, das letzte Jahr waren die dann im Trockenen Lagerkeller bei mir auf der Arbeit eingelagert.

Die Holzbohlen, habe ich leider erst hinterher gesehen, sind nicht zu 100% Gerade gewesen und waren ursprünglich knapp 5cm dick. Daher ich die Bretter nach Bearbeitung so dick wie möglich haben wollte hat der Schreiner (wie er sagt) einen Kompromiss geschlossen zwischen Begradigung und Dicke. Hoffentlich nicht zu meinem nachsehen.

Hätte ich mich mal etwas eher gemeldet dann hätte ich den Tipp von Besserwisser noch mal beachten können. Jetzt habe ich aber das V2A Materiall schon als zuschnitt bestellt und geliefert bekommen :emoji_frowning2:
Somit denke ich habe ich jetzt zwei Möglichkeiten, entweder nachordern was auch kostet oder was wäre mit "Meyer Gratleisten" damit müsste ich doch zwei Fliegen mit einer Klapper schlagen, zum einen Hätte ich eine Versteifung im Holz zum anderen eine Möglichkeit die Platten mit Metrischen Schrauben auf den Rahmen zu schrauben oder täte es ein Winkel / T-Profil auch schon (da habe ich allerdings den Schraubenüberstand bei Seschskannt-Holzschrauben)?

Zu guter letzt könnte ich einfach alles so zusammenbauen unter Beachtung der hier gegebenen Ratschläge.

Grüße und schönes Wochenende Roland
 

Friederich

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Hallo Roland, ich würd in den sauren Apfel beißen und nachbestellen. Du brauchst ja nur 2 neue lange Zargen. Aus den alten Langen machst du die neuen Kurzen.
Und mit den alten Kurzen verlängerst du deine Mittelzarge.
 
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