Neubau Hoftor mit Drehbalken - einflügelig 260x200cm ?!

hssjc

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Hallo Woodworker,
Erstmal möchte ich mich für die nicht fachgerechte Bezeichnung der Bauteile entschuldigen.
Ich möchte das alte Holztor erneuern, und mein Plan ist die alte Aufhängung aus "Stahlringen" wieder zu verwenden.
Dazu werden die Querhölzer mit dem Drehbalken verzapft, und es gibt einen diagonalen"Riegel".
Ich hatte die Idee das Tor wie im Bild aufzubauen, eine leichte winddurchlässige Kreuzlattung.

Wie man auf dem Bild sieht war das Tor mal zweiflügelig, und wurde irgendwann mal "vereint".
Es hat so auch noch bis vor kurzem funktioniert. Dass das Tor etwas hieng war nicht so tragisch.
Ich würde nun gerne auch wieder ein einflügeliges Tor an die bestehende Aufhängung machen.

Das Tor hat etwa 200cm Höhe und 260cm Breite.
In der alten Literatur gibt es keine "Nur Holz" Konstruktion mit einer solchen Breite.
Die linke Aufhängung ist das alte Nachbarhaus, hier möchte ich nicht mehr dran.
Einen Torpfosten zu mauern/betonieren möchte ich vermeiden.

Könnte man das Tor nach klassischer Bauart bauen, und wegen der Spannweite mit massiven Beschlägen versehen ?
Max. 30cm über dem Drehbalken könnte man auch noch ein Spannseil anbringen.
Ich dachte auch noch an ein geferdertes Stützrad, ist aber ein Problem wegen dem unebenen Untergrund.

Welches Holz würdet ihr empfehlen ? Tor sollte so ca. 15-20 Jahre halten.

Gruß Till
 

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Hondo6566

ww-robinie
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Hallo,
das alte Tor hat ja richtig Charme, gefällt mir. Verstehe aber dass es was neues geben muss.
Bei der Breite würde ich wenn möglich Zweiflüglich bauen. Einflüglich geht aber auch, musst nur die Biegekräfte entsprechend konstruktiv auffangen.
Als Holz würde ich z.B. Douglasie oder Lärche nehmen, wenn es Hartholz sein muss dann Eiche.
Die Beschläge müssen dann schon recht massiv sein, mit Baumarkt-Ware wird es dann nicht getan sein.
 

Friederich

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Die Proportionen sind halt sehr ungünstig wegen der Hebelkraft. Und daher die Belastung der oberen Befestigung (der Ring) enorm.
Wenn irgendmöglich würde ich lieber zweiflügelig bauen. Hat schon seinen Grund, dass das usprünglich so gemacht war.
 

FredT

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Tore dieser Größe kenne ich mit Rolle oder Zugentlastungsstange mit Wirbel; nur so kann die Masse ausreichend abgefangen werden
 

teluke

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Warum sollte das nicht gehen?
Astreine Eiche mit stehenden Jahresringen als tragende Konstruktion.
Sauber dimensioniert, verzapft und Zapfen mit Dübel gesichert.
Verkleidung mit einem leichten Holz (Nadelholz).

Ich hätte da wenig Sorge.

Bei uns war das Hoftor auch nicht kleiner. Wurde zwar schon vor vielen Jahren erneuert, war da aber auch schon uralt.
Die Konstruktion war die gleiche.
 

sachsejong

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Ist es vielleicht möglich, den Laufradius einer Rolle in Stahl auszubilden, also ein Bogen am Boden, auf dem das Rad läuft? Habe ich schon gesehen, wäre vielleicht ein Ansatz, die Masse direkt abzufangen
 

Mitglied 59145

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Ich habe auch jahrelang solch ein Tor bedient, müsste ähnlich breit gewesen sein. Beim öffnen hat man es etwas entlastet, also nicht angehoben, nur entlastet. In geöffnetem Zustand stand es auf einem Stein, in geschlossenem ebenfalls. Das ganze Ding war ähnlich klapperig wie das von dir gezeigte. Genutzt habe ich das 8 Jahre, da ich da zur Miete wohnte kam ein Neubau nicht in Frage.
Bei dem Tor würde ich nur den Rahmen neu anfertigen und mit den alten Brettern wieder belegen. Wenn du etwas Luft hast, oder die Bretter zu Leisten verarbeites, dann reicht das Material.

Ich würde es etwas "ansteigend" bauen, wird sicher ein wenig absacken, der Winkel der Diagonalen ist schon extrem. Wenn der Rahmen massiv genug ist, kannst du ruhig eine zweite Diagonale einbauen. So kriegst du die Winkel passender. Den Balken, der als Scharnier fungiert, würde ich aus Eiche machen, den Rest aus Lärche.

Gruss
Ben
 

hssjc

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Danke für eure Antworten.
Das Bild ist schon einige Jahre alt, und das Tor ist mittlerweile in sich zusammengefallen.
Die alten Bretter kann man mit bloßer Handkraft zermahlen, daher kommt nur ein Neubau in Frage.
Ein Freund hat einen Plasmaschneider, da könnte ich mir Beschläge bis 5cm Dicke anfertigen lassen :emoji_grin:
Eine Rolle habe ich auch schon überlegt, allerdings ist noch nicht geklärt ob das Grundstück überhaupt gepflästert werden soll.
Eine Fürhung für die Rolle wäre erstmal nur eine Stolperfalle, da ca. 10cm über dem Bodenniveau hervorsteht.
Ich könnte mir vorstellen dass Tor in offenem und geschlossenem Zustand auf einem Stein abgestellt wird.
Das Tor würde in Zukunft maximal zweimal in der Woche geöffnet.

Meine Idee zu den Bemaßungen, Inspiration habe ich mir an meinem Haupttor geholt.
Drehbalken 140x80mm und die zwei Querhölzer und das Diagonalholz 100x65mm (oder lieber zwei Diagonalhölzer?) aus Eiche.
Die Querhölzer werden mit 15mm Holznägeln im Drehbalken verzapft.
Die Beplankung würde ich mit Leisten aus Tannenholz mit 40x10mm machen, wie in dem Beispielbild.
Das Gewicht des Gerüsts (ohne) Drehbalken mit Eichenholz wäre etwa 45kg.
Die Beplankung mit Tannenholz in der oben genannten Dimension 35kg.
Somit liegt das Gewicht des einflügeligen Tors bei 90kg.
Aus reiner Neugierde, gibts irgendwo ein Online Tutorial in dem erklärt wird wie man berechnen kann welche Kräft nun auf die Wandanker wirken ?

Gruß Till
 

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uli2003

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Wo soll denn hier das Problem sein?
200 x 260 cm ist doch gar nicht so ungünstig, ungefähr Garagentorformat.
Häng das Teil ohne viel Aufwand an stabile Ladenbänder und du hast Ruhe, in deiner geplanten Bauweise wiegt das maximal 150 kg.
 

teluke

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Genau so sehe ich das auch.

Wichtig ist dass der Zugpunkt oben und der Druckpunkt unten stabil gelagert sind.
 

Friederich

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stabile Ladenbänder
Warum denn das? Die Funktion von Bändern erfüllte ja bei ihm der in Ringen geführte senkrechte (Dreh-)balken. Da bräuchte er dann also höchstens nur noch abgewinkelte Eisenbänder. Zur Verstärkung der Eckverbindungen des Tores.

...gar nicht so ungünstig, ungefähr Garagentorformat.
Aber das ist ja ungünstig; wenn man es einflügelig macht.
 

uli2003

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Warum denn das? Die Funktion von Bändern erfüllte ja bei ihm der in Ringen geführte senkrechte (Dreh-)balken. Da bräuchte er dann also höchstens nur noch abgewinkelte Eisenbänder. Zur Verstärkung der Eckverbindungen des Tores.

Damit hast du sicher Recht. Ich würde das aber wegflexen und ordentliche Kloben einmauern oder andübeln - je nach Möglichkeit.
Mir wäre das zu viel Fenterei.

Mit dem Verhältnis 1:1,3 ist der Flügel kein Problem.
 

hssjc

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Damit hast du sicher Recht. Ich würde das aber wegflexen und ordentliche Kloben einmauern oder andübeln
Meiner Meinung nach sind die Ringanker eine sehr dauerhafte und ordentliche Konstruktion. Hält so schon seit über 200 Jahren !
Hier im Ort gibt es dutzende solcher Tore, alle im selben Alter mit der gleichen Mechanik.
 

Mitglied 24010 keks

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Warum soll ein Tor mit so einem günstigen Verhältnis nicht funktionieren? Das Tor im Bild hab ich vor einem Jahr gebaut - im Austausch für eins gleicher Bauart. Das geht auch und das Verhältnis Breite zu Höhe ist denkbar ungünstiger... Irgendwas um 3/1...
Also meiner Meinung nach geht das leicht als einflügliges Tor zu bauen - man muss halt sauber arbeiten und der Ring sollte die Last halten... Dann passt das schon. Jaja bevor hier einer schimpft... Der konstruktive Holzschutz ist nicht besonders toll...
IMG_20200513_170349.jpg
 

Macchia

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Hier im Ort gibt es dutzende solcher Tore, alle im selben Alter mit der gleichen Mechanik.
doch aus gutem Grund 2-flügelig.
Doch heute mit Dübel aus der Kartusche etc...

Würde die Ringanker (ist das der offizielle Begriff?) auch behalten.
Bei dem Verhältnis Breite / Höhe hat die Wand ja auch noch ein Stück mitzureden.
Vielleicht nicht in diesem Fall aber bevor jemand denkt 6,0 x 7,8 ist auch gut weil 1:1,3 ...
Ist schon eine große Fläche/Hebel, das flattert/schwingt auch ganz schön.
Windanfälligkeit und der Raum der ein Flügel einnimmt ist auch zu bedenken.

Würde auf jeden Fall dem Flügel einen Auflagepunkt im geschlossenen Zustand anbieten.
Bei 2x die Woche offen, kann das lange halten, außer ein LKW nimmt den Flügel im vorbeifahren mit
weil das Tor einen halben Meter in die Straße reinragt....:emoji_thinking::emoji_fearful:

Das Tor im Bild hab ich vor einem Jahr gebaut
wenn die belasteten Punkte zu oft im Wasser stehen ist damit aber auch früher Schluss als sein müßte...
toi, toi, toi
 

Mitglied 24010 keks

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wenn die belasteten Punkte zu oft im Wasser stehen ist damit aber auch früher Schluss als sein müßte...
toi, toi, toi
Über die Gewährleistung wirds schon drüberkommen... Der Kunde war nicht davon abzubringen. Das sollte genauso aussehen wie das verfaulte. Das war fast 20 Jahre alt und aus Fichte... Wird schon gut gehen...
War ja auch nur als Beispiel gedacht um zu zeigen, dass auch Tore die bissi breiter als hoch sind funktionieren können. Hier wird ja immer Panik geschoben, dass das dann hängt usw. - Nein tut es nicht, muss nur steif genug sein!
Edit: und die Verankerungen in der Wand sollten halten. :emoji_slight_smile:
 

uli2003

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Hier wurde lediglich darauf hingewiesen, dass das Verhältnis ungünstig ist. Und das kann ja wohl niemand ernsthaft abstreiten.
Nein, das Verhältnis ist nicht ungünstig. Es geht zwar besser, keine Frage, aber ungünstig sieht anders aus. Das Metalltor meines Nachbarn sieht ungünstig aus. 1,30 m hoch und jeder Flügel gut 5m breit. Macht mindestens seit der Zeit die ich hier lebe (>50 Jahre) seinen Job ohne schief zu hängen, und hängt ohne Seil oder Rad an nur 2 Drehpunkten.

Meiner Meinung nach sind die Ringanker eine sehr dauerhafte und ordentliche Konstruktion.
Ja natürlich. Wurden in der Regel mit dem fertigen Tor eingebaut, So konnte man wenigstens etwas ausrichten. Zudem schränkt es dich nun konstruktiv ein.

Du kannst da gerne nach alter Manier etwas Neues dort hineinbasteln, warum sollte man sich die Arbeit auch leichter machen :emoji_slight_smile:
 

Mitglied 59145

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Ich finde das schon "einfach geil" mit dem Balken als Scharnier. Muss ja nicht immer nur sinnvoll sein.
Sonst hat @uli2003 natürlich Recht, nur Geschmack fehlt halt :emoji_stuck_out_tongue_winking_eye: :emoji_innocent:

Gruss
Ben
 
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