Neubau eines Gartenhause / Laube im Schrebergarten

[Ostsee]

Hallo zusammen,

wir haben einen Schrebergarten in Scharbeutz (nördlich von Lübeck) mit einer ziemlich baufälligen Laube, diese planen wir nun abzureißen und eine neue Hütte zu errichten.

Ich habe hier in den Foren schon mal ein wenig gestöbert und noch keinen Beitrag gefunden, der mir weitergeholfen hat. Das mag auch daran liegen, dass ich noch nicht so fit in den ganzen Begrifflichkeiten hier bin

Die erste Hütte soll in etwa die Abmessungen 2x4 Meter haben und als Gerätehaus dienen. Wenn das Ding steht wird die alte Laube abgerissen und eine neue aufgebaut.

Dachform:
Pultdach mit ca. 8° Neigung

Grundkonstruktion:
10x10 Konstruktionsvollholz

Seitenwände:
OSB Platten 2500x625x15mm
Beplankung mit Rauhspund

Verbindung:
90° Winkel mit Sicke, Verschraubung mit Edelstahlschrauben

Fundament:
6x Punktfundament mit eingegossenem verzinkten Winkel.
Die Holzkonstruktion soll auf jeden Fall nicht auf der Erde stehen, sondern ein paar cm darüber.

Dämmung:
optional Glaswolle

Dach:
Unterkonstruktion aus OSB Platten (s.o.)
Bitumen Wellplatten 2000x60

Das 10x10 Konstruktionsholz möchte ich verwenden, weil damit alle Längenberechnungen am einfachsten sind. Stabil wird man das auch mit kleineren Querschnitten hinkriegen, aber dann sind alle Längenangaben mit irgendwelchen krummen Nachkommastellen und der Holzhändler kann mir das nicht nach meinen Vorgaben zurechtschneiden.

Bei folgenden Themen brauche ich noch Rat:

a) Wie mache ich am besten die Verbindung zwischen Wandkonstruktion und den geneigten Dachbalken?

b) Sind 15mm OSB Platte ausreichend oder sollte ich dickere Platten nehmen?

c) Welche genaue Bezeichnung hat das Konstruktionsholz, ich will sicherstellen, dass es möglichst gerade ist und sich nicht besonders stark verzieht.

d) Welche Tür würdet ihr einbauen? Eine Metall ZK-Tür der eine Kunststoff Nebeneingangs- bzw. Haustür?

e) Welche Dacheindeckung ist am sinnvollsten?

In Summe soll das Preis-Leistungs-Verhältnis stimmen. Es muss nicht immer das billigste sein, aber gemäß Vorgabe meiner Freundin darf ich auch keine extrem teure Hütte bauen

Danke für eure Hilfe !

Viele Grüße
Ostsee

 

[massa999]

Vielleicht hilft dir ja mein derzeitiges Projekt (Laube,Pergola) ja ein wenig.
auf meiner HP Pölla-Mühle im Waldviertel -> dort Holzseiten -> Projekte -> Laube

Falls du Fragen hast kannst du mir ja ne Mail senden.

Grüsse, Johann

 

[Ostsee]

Hallo Johann,

Dein Projekt sieht echt klasse aus ! Respekt. Hat bestimmt viel Zeit und Mühe gekostet.

Die Profivariante mit dem Holz ineinanderstecken traue ich mir nicht zu, ich halte mich lieber an die Metallwinkel. Das macht es mir als Laie deutlich einfacher.

Was liegt eigentlich vor der Tür in Bild 25 vom 5. Tag? Sieht aus wie ein Bär

Viele Grüße
Ostsee

 

[massa999]

Bär ist gut, der hört nämlich auf den Namen Bär(Bärli) kommt von Umberto.
Ist ein Neufundländer-Männchen. Eine Seele von Familienhund.

Aber zurück zu Deinem Projekt.
Das Stemmen und Zapfensägen ist nicht so schwer. Traue dir einfach was zu. Versuche das an ein zwei Reststücken gleicher Dimension. Nur eines, Platz brauchst du natürlich. Aber da reichen auch 2Böcke und Schraubzwingen.


Du musst ja nicht selbst handhobeln. Du kaufst ja aus dem Bauhaus, das reicht dann schon. Meine Pfosten kamen ja aus dem Sägewerk direkt und lagerten 3 Jahre im Freien.

Grüsse, Johann

 

[teakplantage]

Hallo Ostsee,

letzten Herbst habe ich einen Gartenschuppen ganz ähnlich gebaut. War gar nicht so schwer.

Schau mal hier :
https://www.woodworker.de/forum/gartenschuppen-t28757.html

Gru0 Bruno

 

[Ostsee]

Hallo Bruno,

sieht auch klasse aus, insbesondere die Idee mit der Zisterne auf dem Dach gefällt mir.
Wie hast Du den Überlauf gestaltet?

Ich habe mal ein wenig mit Sketchup gezeichnet, anbei die zugehörigen Ausdrucke in PDF-Format. Allerdings noch nicht ganz fertig

Viele Grüße
Ostsee

 

[teakplantage]

Hallo Ostsee

das ist ja schon ein Großprojekt und nicht nur nach einigen Wochen nebenbei fertig.
Vermutlich ist dazu auch eine Baugenehmigung mit Statik fällig.
Hierbei ergeben sich auch die notwendigen Querschnitte von Pfosten, Pfetten und Sparren.
Pultdach ist völlig OK.
Die Pfosten auf einbetonierten H-Pfostenträgern aufstellen. Ein Paar Pfosten Länger machen.
Auf jedes Paar Pfosten eine Pfette mit genagelten oder geschraubten Metalllaschen setzen.
Die Dachsparren bei 8 Grad Neigung mir 82 Grad ablängen und in genagelten Sparrenschuhen an den Pfetten befestigen. noch einen schlanken zweiten Sparren obendrauf für den nötigen Dachüberstand. 2x 15 mm OSB obendrauf. Fertig ist das ganze Gerüst.

Ob die Holzverbinder genagelt (Rillennägel) oder geschraubt sind ist eine Glaubensfrage. Auch hier hilft die Statik weiter.

Ganz wichtig : Windrispenbänder als Diagonalversteifung der Wände und des Daches (einfachste Möglichkeit) . Es geht natürlich auch noch fachmännischer und aufwendiger, wenn auch nicht unbedingt stabiler.

Anschließend nur noch die Wände beplanken und das Dach dicht machen.

In meiner Hütte habe ich auf dem Dach eine 12 cm hohe Wanne aus Zinkblech, das ergibt bei 5 qm 500 Liter Wasserspeicher. Der Überlauf ist ganz einfach : an einer Ecke ( 5 mm niedriger als der Rest ) sind 2 x 2 cm Boden ausgespart, die Seitenwände eingekantet und von außen noch eine Blechecke aufgelötet. Die Seitenwand mit der Blechschere oben noch 1 cm eingeschnitten. Das Ganze reicht völlig aus.
Bewährt hat sich auch die schwimmende Abdeckung aus Kunststofftrapezprofil. Sehr wenig Verschmutzung und Verdunstung.

Zwei kräftige Regentage und das Ding ist voll.
Das ist eine feine Sache.

Wegen der hohen Dachlast habe ich eine Statik machen lassen, war gar nicht teuer.

Gruß Bruno

 

[Ostsee]

Hallo Bruno,

ab wann braucht man denn eine Baugenehmigung?

Bei uns im Kleingartenverein heißt es, dass man nur die Zustimmung vom Vereinsvorstand benötigt und bis 24qm ohne weiteres bebaut werden dürfen. Das kleine Gerätehaus mal außen vor gelassen.

Auf die Sparren wollte ich eigentlich verzichten und statt dessen einfach die 15mm OSB Platten quer auf die Pfetten schrauben. Damit sollte das ganze steif genug sein.

Meinst Du mal sollte auf die OSB Platte dann noch Dachfolie aufbringen?

Ich hab' vor das ganze zu verschrauben. Mal sehen wir lange der Akku vom Schrauber das mitmacht oder ob ich mir einen kleinen Bohrer mit 230V zulegen muss.

Das mit den Windrispenbändern ist ein hervorragender Vorschlag, danke ! Ich habe mir darüber schon Gedanken gemacht und meine Lösung mit zwischengesetzten Balkenstücken war deutlich aufwendiger in der Ausführung.
Eine Diagonale pro Wand und auf dem Dach sollte ausreichend sein, oder?

Danke Dir für die Tipps !

Viele Grüße
Ostsee