Neuanschaffung Hobelmaschine, Fragen nach Anschluss

Kai87

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Guten Abend liebe Holzwerkergemeinde,

ich plane mir demnächst eine gebrauchte Abricht-Dickenhobelmaschine zu kaufen. Dafür bräuchte ich aber bekanntlich Drehstrom (Im Moment habe ich ein Auge auf die Elektra Beckum geworfen mit 3,1kW Motorleistung).
Hat jemand Erfahrungen mit dem Verlegen von Starkstrom bzw. die auf mich zukommenden Kosten? Aufgestellt wird die Maschine in einem Kellerraum, direkt neben dem zentralen Sicherungskasten des Hauses. Bei meinen Recherchen habe ich aber auch etwas über Frequenzwandler gelesen, jedoch sollen diese wohl nur bis zu einer bestimmten Stärke des Motors funktionieren.
Gibt es hier noch andere Alternativen? Ich bin leider kein Elektriker und auch nicht allzu bewandert in diesem Fach. Dennoch möchte ich gerne vorher wissen was da auf mich zukommt, sonst wird die gebrauchte Elektra Beckum HC260 ein teures Vergnügen.

Beste Grüße
Kai
 

Holz-Fritze

ww-robinie
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Nun wenn der Sicherungskasten direkt in der Nähe liegt wirds nicht aufwändig. Es sei denn der Sicherungskasten ist Uralt.

Was jetzt ein Elektriker für das Verlegen von ein paar m Leitung nimmt, kann ich dir so genau nicht sagen aber ich denke irgendwo um die 300 Euro wirds wohl liegen.

Aber bitte nicht selber machen ist nicht nur verboten sondern auch Gefährlich.
 

Morelle

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Also verboten ist erstmal nix, den es wird hinter dem Zähler gearbeitet!!! Man sollte aber schon Ahnung haben was man da macht. Was die Kosten übersichtlich hält wäre das Kabel selbst zu verlegen und nur den Anschluss am Kästen vom Fachmann machen zu lassen. Das wäre 10-30 min Arbeit. Vorher kannst Du schauen ob der Zähler für 400V ausgelegt ist und genug leere Plätze für die Sicherungsautomaten im Kasten sind.
Somit sollten die Kosten bis max 150€ reduziert werden können.

Gruß Martin
 

Kai87

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Hallo,

uralt ist vielleicht etwas übertrieben. Es handelt sich um ein etwa vierzig Jahre alten Keller/ Haus mit ebenso altem Sicherungskasten. Seit dem hat sich da in elektrischer Hinsicht nichts verändert.
Selbst machen werde ich das auf keinen Fall, allenfalls Kabel legen und Durchbruch schaffen.

Aber so weiß ich schon mal eine Hausnummer...fast so teuer wie die gebrauchte Maschine, aber ohne wird es wohl nicht gehen.

Grüße
Kai
 

Kai87

ww-ulme
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@Morelle:

ich werde versuchen das Herauszufinden. Gibt es ein Symbol auf dem Zähler, das mir den Drehstrom verrät? (Ein dreiphasiges Leitungssymbol?). Platz genug ist auf jeden Fall vorhanden.

Grüße
 

Pimpinella

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Hi

Es gibt ja auch A+D-Hobel mit 220V. Auch den Elektra Beckum wenn ich mich recht erinnere. Der hat dann natürlich keine 3.1 kW. Möglicherweise lässt sich der Motor an dem fraglichen Exemplar auch mit 220V beschalten.
150€ halte ich selbst dann für knapp kalkuliert, wenn du nur anschließen lässt. Da muss ja noch ein neuer Personenschutzschalter rein, neue Vorsicherungen, evt. noch Bastelei wenn dein Sicherungskasten nicht ganz normgerecht ist...
Am besten mal den Elektriker kommen und sich beraten lassen. Dann kann der dir sagen was gemacht werden muss und kann dir auch gleich ein Angebot machen.

Gruß, Frank
 

Sägenbremser

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Hallo Kai

du wirst ja nicht nur eine Hobelmaschine betreiben.
Da wird der Elektriker nur einmal benötigt um dir
Drehstromanschlüsse in die Werkstatt zu legen.

Habe selber einige Maschinen an FU´s laufen, aber
eher um die Drehzahl ändern zu können. Das braucht
eine Hobelmaschine wirklich nicht. Würde aber in der
Leistungsgrösse auch bestimmt nicht billiger werden,
b.z.w. bei 2.2KW ist eigentlich mit Lichtstrom Schluss.

Einmal tief durchatmen und du hast Ruhe.
Liebe Grüsse, Harald
 

tomcam

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Wie kommt ihr eigentlich immer auf Drehstrom oder Starkstrom? Es liegen immer 220/230 V an. Ein normaler Stromkreis heutzutage ist mit 16 Ampere abgesichert. Das bedeutet, dass man an eine Steckdose/Schuko/16A unproblematisch 3,5 kW anschliessen kann. Wenn der Motor der genannten Maschine natürlich nach 3 Phasen verlangt, dann sollte man ihm auch 3 Phasen geben, bedeutet nicht gleich "STARKSTROM", denn mit 3 Phasen á 16A hat man ca 11 kW, und da sollte der Motor aber ordentlich gas geben :emoji_slight_smile:

Also, erst mal den Motor betrachten und schauen was der für einen Energiebedarf hat, und wieviele Phasen er benötigt, dann kann genaueres berichtet werden...
 

predatorklein

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Moin

allenfalls Kabel legen und Durchbruch schaffen.

Das ist schon mal der Großteil der Miete :emoji_wink:

Sollte dein Sicherungskasten nicht uralt sein ( wie andere schon sagten :emoji_wink: ) ist der Anschluss wirklich schnell erledigt.

Bei uns in der Halle wurden mehrere neue Leitungen gelegt um auch auf der Arbeitsbühne Strom zu haben.

Angebot 1 : 1400 € + Mwst
Angebot 2 : 1050 € + Mwst
Angebot 3 :780 € + Mwst

Anbieter 3 meinte von sich aus wir sollten die Leitungen und Kabel selbst verlegen,Anschluss durch ihn.

Lehrling hat 3 Stunden die Leitungen gelegt und die 230 und 380 Volt Steckdosen gesetzt ( alles Aufputz und problemlos zu machen ) .
Vedrahtet hab ich die Steckdosen,hat 1 Stunde gedauert.
Überprüfung unserer Arbeit und Anschluss im Sicherungskasten mit Automaten hat 180 € gekostet.
Material belief sich auf 120 € aus dem Baumarkt.

Unverschämterweise fragte Anbieter 3 nach getaner Arbeit ob er 3 Fachböden aus Tipla haben könnte,natürlich gegen Bezahlung .
Die hat er zu seinen 20 € Trinkgeld dazu gekriegt,der war echt baff.

Wir empfehlen jetzt ihn,er empfiehlt uns :emoji_grin:
Bei solchen Geschichten freut mich,daß es doch nicht immer nur noch um´s Geld geht :emoji_slight_smile:

Also frag ruhig mal mehrere ( kleine ) Elektriker in deiner Nähe ( und mach ein Bild vom Sicherungskasten und mail es denen,die sehen dann gleich was Sache Ist ):emoji_stuck_out_tongue:
Da gibt es manchmal preisliche Unterschiede die kann man kaum glauben :confused:
Bei uns Schreinern aber auch nicht anders :emoji_stuck_out_tongue:

Gruß
 

Holz-Fritze

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Also verboten ist erstmal nix, den es wird hinter dem Zähler gearbeitet!!!

Doch auch Arbeiten hinter dem Zähler dürfen nur von einem Fachmann ausgeführt werden.

Ein häufiger Fehlglaube.

So oder so ähnlich steht es in den TAB der EVUs:

"Die Anlage darf außer durch das Elektrizitätsversorgungsunternehmen nur durch
einen in ein Installateurverzeichnis eines Elektrizitätsversorgungsunternehmens
eingetragenen Installateur nach den Vorschriften dieser Verordnung und nach anderen
gesetzlichen oder behördlichen Bestimmungen sowie nach den anerkannten Regeln der
Technik errichtet, erweitert, geändert und unterhalten werden."

Selbst ich als Elektroingenieur und mit Ausbildung zum Energieanlagenelektroniker darf das nicht. Es sei denn ich habe jemand der dafür gerade steht und Eingetragen ist.
 

Holz-Fritze

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Wie kommt ihr eigentlich immer auf Drehstrom oder Starkstrom? Es liegen immer 220/230 V an. Ein normaler Stromkreis heutzutage ist mit 16 Ampere abgesichert..


UiUiUi

Also Drehstrom hat eine Spannung von Außenleiter zu Außenleiter (Von Laien gerne Phase genannt) von 400 V. Nur gegen den Neutralleiter (von Laien gerne Null genannt) hat Drehstrom 230V.

Und eine normale Steckdose (was das auch immer ist) ist nicht heutzutage automatisch mit 16A abgesichert im Zuge heutiger gedämmten Wände und sparsamen Elektroinstallateuren wird nämlich gerne 1,5mm² verlegt und dann entsprechend der Norm geringer abgesichert.
 

tomcam

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Aber an der Dose liegen nun mal nur 3 x 16A 230V an,oder eben 32, 63, oder 125 A, wie das dann in der Maschine geschalten wird, das man 400 V erhält, ist ja was anderes.
 

Holz-Fritze

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Aber an der Dose liegen nun mal nur 3 x 16A 230V an,oder eben 32, 63, oder 125 A, wie das dann in der Maschine geschalten wird, das man 400 V erhält, ist ja was anderes.

Nein wie schon gesagt von Außenleiter zu Außenleiter liegen auch an der Dose 400V an. Also von z.B. L1 zu L2. Von L1 zu N liegen dann 230V an.

Lese dich doch mal hier über Dreiphasenwechselstrom ein: Dreiphasenwechselstrom ? Wikipedia

Außerdem kann Strom nicht anliegen sondern nur fließen. 16A ist dann der Nennstrom der entsprechenden CEE Steckdose welcher dauerhaft fließen kann.
 

TheWoodTinkerer

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... Hat jemand Erfahrungen mit dem Verlegen von Starkstrom bzw. die auf mich zukommenden Kosten? ...

200-300 € scheinen realistisch wenn du eine Maschine versorgen willst. Vielleicht solltest du aber überlegen einen Unterverteiler für die Werkstatt zu installieren (installieren zu lassen) um den Anschluss weiterer Maschinen zu ermöglichen. Zu der Hobelmaschine wird sich sicher bald eine Absauge gesellen!

... Bei meinen Recherchen habe ich aber auch etwas über Frequenzwandler gelesen, jedoch sollen diese wohl nur bis zu einer bestimmten Stärke des Motors funktionieren. ...

FUs in der 3kW Leistungsklasse liegen um die 700,- €. Brauchst du aber für die Hobelmaschine nicht.
 

Kai87

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Zuerst vielen Dank an die Zahlreichen Antworten.

Ich hoffe das mit dem Anschluss klappt alles wie geplant, da ich heute Nägel mit Köpfen gemacht habe.
Im Internet habe ich für etwa 400€ eine gebrauchte Elektra Beckum 260M mit 3,2kW Leistung ergattert (von einem Tischlermeister im Ruhestand). Die Maschine sieht sehr gepflegt aus, werde sie am Montag abholen.
Dann nur noch den Anschluss legen lassen und loshobeln^^
Wobei eine Absauganlage noch gekauft werden muss.

Beste Grüße
Kai87
 

fahe

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Ich hoffe das mit dem Anschluss klappt alles wie geplant, da ich heute Nägel mit Köpfen gemacht habe.
Kai87

...Glückwunsch erst einmal.

Was tomcam hier geschrieben hat, scheint mir auch ziemlich wissensbefreit...:emoji_wink:

Ich habe den fünf Kellerräumen unseres gemieteten Hauses eben eine neue Unterverteilung spendiert. Die Verhältnisse waren sehr ähnlich wie beim Originalposter, also Zählerschrank im benachbarten Kellerraum, allerdings relativ neu.

Die Unterverteilung habe ich selbst verdrahtet und bestückt, den Mauerdurchbruch erledigt und die Zuführung - vorgeschrieben: 5x10 mm² - verlegt. Aufgelegt im Zählerschrank hat das dann der Eli meines Vertrauens für einen symbolischen Preis, von dem ich ein Lob für die "sehr sauber ausgeführte" Unterverteilung abfasste...:emoji_wink:

Worauf solltest Du achten:

  • Für den/die Drehstrommaschinenkreise dreipolige Lastsschutzschalter vom Typ C nehmen. Die Verwendung von drei einpoligen ist nicht mehr zulässig - obwohl es zu DDR-Zeiten sogar einmal extra Verbindungsschienen für die Hebel der einzelnen LSS gab.
  • Einen, besser: min. zwei RCD/FI-Schutzschalter. Ich habe zwei: Einen fürs komplette Licht, einen für den Rest. So steht man nicht im Dunkeln, wenn der RCD mal auslöst.
  • Verabschiede Dich von dem Gedanken, einen ordentlich groß dimensionierten Drehstrommoter an einem Frequenzumrichter, der den Drehstrom aus einer Phase, also aus 240 V, erzeugt, zu betreiben. Das wird nicht billiger, ist in der Größe begrenzt... und am Ende hast Du trotzdem keine weiteren Drehstromanschlüsse. Die kann man aber nicht nur in der Werkstatt gut brauchen. Ich baue eben meine Drechselbank mit Drehstrommoter (und Steinmetzschaltung) zurück auf Drehstrombetrieb.
  • Falls Du doch irgendwann einmal einen Drehstrom-Frequenzumrichter benutzen willst - ich spendiere den eben der Drechselbank - darfst Du keinen der üblichen RCD/FI-Schutzschalter vom Typ A nehmen. Vorgeschrieben ist ein Typ B. Achtung: Die sind seeeehr teuer im Vergleich zu den üblicherweise im Haushalt verbauten - mit Listenpreisen ab 400 Teuro für die 40 A Variante. Ich habe einen in der Bucht für 150 Euro geschossen. RCDs zum Personenschutz dürfen für max. 30 mA-Fehlerstrom ausgelegt sein.

cu,
Falk
 

Dietrich

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Hallo,

bei kleineren Drechselbänken funktioniert das gut mit FU und Drehstrom über 230 V.
Alle anderen Holzbearbeitungsmaschinen haben einen höheren Leistungsbedarf, da wird es nicht mehr gehen.
Apropos FU, was kostet so ein Teil mit etwa 4KW Anschlußmöglichkeit?
Für Tischfräse und Bandsäge, evtl. Tischkreissäge könnte das eine Option sein.

Gruß Dietrich
 

fahe

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Hallo,

bei kleineren Drechselbänken funktioniert das gut mit FU und Drehstrom über 230 V.
Alle anderen Holzbearbeitungsmaschinen haben einen höheren Leistungsbedarf, da wird es nicht mehr gehen.
Apropos FU, was kostet so ein Teil mit etwa 4KW Anschlußmöglichkeit?

Gruß Dietrich

Du meinst, der Motor hat 4 kW Anschlußleistung? Dann sprechen wir von einem FU in der Größenordnung von reichlich 5 kW... und von einem dreiphasig anzuschließenden. Gebraucht, imho nicht unter 250 Euro.

Für Tischfräse und Bandsäge, evtl. Tischkreissäge könnte das eine Option sein.

Nach dem Frequenzumrichter darf es eigentlich keine Schalteinrichtungen etc. mehr geben. Zumindest nichts laienbedienbares...:emoji_wink: In meiner Werkstatt werkel nur ich, deshalb habe ich den FU in einen eigenen kleinen Kasten gesetzt und danach Industriesteckverbindungen für Bohrmaschine/Drechselbank*/Bandsäge*. Man darf da eben nur im ausgeschalteteten Zustand "umstecken".

* nach Rückbau der noch existierenden Steinmetzschaltung.

Lesenswert:
Wissenswertes_ueber_Frequenzumrichter.pdf

cu,
Falk
 
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