Naturholzstamm bearbeiten

Oli80

ww-pappel
Registriert
29. November 2017
Beiträge
3
Hallo, seit gegrüßt..

Ich habe einen Birkenstamm und möchte ihn zum Tisch umbauen.
Jetzt lag er ein Jahr lang im trockenen und nun ist er drann. ( 60cm Durchmesser)
Folgende Fragen...
1. Der Schnitt mit der Kettensäge war nicht 100% gerade. Jetzt muss ich da einiges abtragen. Aber auch nicht so viel das es sich lohnt einen neuen Schnitt zu machen. ( ca 2 cm Unterschied). Mit einen schlechten Elektrohobel hab ich angefangen. Der hat schnell den Geist aufgegeben.
Dann habe ich eine flex mit Schleifpapier genommen (60er Körnung).
Dauert aber ewig... Was könnte ich noch nehmen um es schnell abzutragen?

2. Die Rinde ist und soll dran bleiben. Moos ist auch einseitig drann.
Finde ich klasse..Aber bleibt das auch so? Oder kann man da ein Schutz aufspüren. Kollege meinte Haarspray...

Das sind sie schon meine Fragen. Hoffe es findet sich jemand der mir die beantworten kann. Und entschuldigt bitte wenn ich versehentlich das Thema, fals es das schon gibt, übersehen habe.

Mfg.... Oliver
 

Georg L.

ww-robinie
Registriert
5. März 2004
Beiträge
4.236
Ort
Bei Heidelberg
Aus deinen Ausführungen wird nicht ganz klar, ob der Tisch aus Brettern die aus diesem Birkenstamm geschnitten werden gebaut werden soll, oder ob einfach ein halber Stamm als Tischplatte dienen soll. Ich versuche mal, sofern möglich auf beide Varianten zu antworten.

Jetzt lag er ein Jahr lang im trockenen und nun ist er drann. ( 60cm Durchmesser)
Bei 60 cm Durchmesser nach einem Jahr anfangen ist ziemlich sportlich. 5-6 Jahre gelagertes Holz wäre zwar immer noch nicht optimal aber doch schon trockener. Außerdem wird das Holz sicher an den Enden noch reißen.

Dauert aber ewig... Was könnte ich noch nehmen um es schnell abzutragen?
Nach so kurzer Trockenzeit wird sich der Stamm nach dem Aufsägen noch werfern oder verziehen. Am Besten wäre mit deutlich Übermaß aufsägen und noch ein zwei Jahre trocknen lassen. Dann am Besten beim Schreiner um die Ecke die Schnittfläche auf dem Abrichthobel planen. Falls Bretter geschnitten wurden, diese nach dem Abrichten noch durch den Dickenhobel schieben und auf die gewünschte Dicke hobeln.
Falls du eine Oberfräse besitzt, kann die Oberfläche auch mit dieser und einem Nutfräser großen Durchmessers planen. Anleitungen dazu findest du hier im Forum unter planen einer Hobelbank usw. Dazu gibt es auch viele Anleitungen auf YouTube.

Die Rinde ist und soll dran bleiben. Moos ist auch einseitig drann.
Finde ich klasse..Aber bleibt das auch so?

Nein ohne eine Stabilisierung der Rinde wird diese früher oder später abfallen. Im Drechselbedarf gibt es Holzstabilisatoren mit denen Rinde an Schalen mit Waldkante fixiert werden kann. Ob das bei so großen Teilen wie einer Tischplatte auch geht, muss dir ein Drechsler der sich mit diesen Verfahren auskennt beantworten. Vielleicht mal in einschlägigen Drechselforen nachfragen.
Auch wenn es jetzt noch so schön aussieht, das Moos würde ich entfernen. Nach kurzer Zeit ist das nämlich durchgetrocknet und bröselt dann bei der kleinsten Berührung ab. Da nützt auch das Einsprühen mit irgendwelchen Fixativen nicht viel.

Das sind jetzt vielleicht nicht die Antworten die du hören möchtest, aber so lässt sich viel Frust vermeiden.
 

Oli80

ww-pappel
Registriert
29. November 2017
Beiträge
3
Vielen Dank

Ja genau, das ist nicht die Antwort die ich hören wollte..:rolleyes:
Möchte den Tisch gerne zu Weihnachten verschenken und suche halt Antworten die es mir ermöglichen ihn bis dahin fertig zu bekommen.
Es ist ein Stamm ,also keine Bretter und den weg zum Drechsler möchte ich gerne meiden. Also werde ich den Stamm weiter abschleifen bis er eben ist.

Aber vielen Dank nochmal für deine ausführliche Antwort.
Gruß Oli..
 

Friederich

ww-robinie
Registriert
14. Dezember 2014
Beiträge
7.471
Hallo Oli,
dass er gewaltig aufreißen wird, ist dir aber klar?
Falls noch nicht passiert, ist dass ein Zeichen, dass er noch sehr feucht ist.
Und das Ebenschleifen wird sehr mühsam. Mit Handhobel, womöglich Raubank, wärs wesentlich einfacher
 

Oli80

ww-pappel
Registriert
29. November 2017
Beiträge
3
Hi,,
Da dieses Vorhaben mein erstes Projekt ist bin ich mir über nichts im klaren.:confused:

Aufreißen im bezug der Oberfläche? Also wird die Oberfläche rissig oder wie ist das gemeint?
Muss ich den wirklich 5-6 Jahre trocknen lassen bis ich den bearbeiten kann?

An einem Handhobel habe ich auch schon gedacht. Müsste mir einen anschaffen. Aber wenn das effektiv ist werde ich das mal ausprobieren.
 

Friederich

ww-robinie
Registriert
14. Dezember 2014
Beiträge
7.471
Da dieses Vorhaben mein erstes Projekt ist bin ich mir über nichts im klaren.:confused:

Aufreißen im bezug der Oberfläche? Also wird die Oberfläche rissig oder wie ist das gemeint?
Muss ich den wirklich 5-6 Jahre trocknen lassen bis ich den bearbeiten kann?
Von der senkrechten Oberfläche (Also ehemaligen Rinde) werden sich starke Risse bilden bis recht weit nach innen. Das ist aus geometrischen Gründen unvermeidlich bei so einem dicken Stamm. Tangential schwindet das Holz halt doppelt so stark wie radial.
Selbst ganz langsames Trocknen würde es nicht verhindern, nur etwas reduzieren. Es gäbe dann wohl etwas feinere, dafür zahlreichere Risse.
Handhobel anschaffen ist so eine Sache, die sich nur rentiert, wenn du ihn häufiger benutzen willst. Das muß man nämlich auch erst lernen, insbesondere das Schärfen des Eisens. Gute Schärfsteine brauchst du dann auch...
 

Komihaxu

ww-robinie
Registriert
18. Februar 2014
Beiträge
3.524
Ort
Oberfranken
Kurz: Mach es so. Warte einige Monate ab, dann kannst du das Konstrukt beim Beschenkten wieder abholen und zu Brennholz weiterverarbeiten. Dann entschuldigst du dich artig und versprichst Besserung. Lernen wirst du jedenfalls eine ganze Menge dabei, aber den Materialwert von dem Stamm solltest du von vornherein abschreiben.
 

Daniboy

ww-robinie
Registriert
22. Februar 2017
Beiträge
2.081
Ort
-
Zum Verhalten von Holz wude ja schon was gesagt, zur zügigen Bearbeitung von Baumstammflächen finde ich die Frässcheiben von Arbotech für die Flex recht gut.

Da geht ordentlich was weiter und das Arbeiten damit ist einfacher als mit einer Kettensäge.

Speziell zum planieren gibt es zB um ca 130 EUro den Arbotech Turboplane:
https://www.youtube.com/results?search_query=Arbortech+TurboPlane

Zum modelieren gibt es auch andere Scheiben so ab ca 60 Euro, die im prinzip auch zum planieren gehen.
 

schrauber-at-work

ww-robinie
Registriert
24. April 2016
Beiträge
6.794
Alter
44
Ort
Neuenburg am Rhein
@Dani: Du meinst wahrscheinlich den "Woodcarver" bloss von Arbotech. Mit denen fetzt es schon ordentlich:emoji_grin:

Mit Kettensäge (mit ordentlicher Kette und Schiene) bekommt man wenn man nicht ganz ungeübt ist saubere, winklige Schnitte auf +-1-2 mm ohne weiteres hin.

Zum rest: wird definitiv reissen, nach der Zeit ist es selbst gespalten nich zu nass für den Ofen!

Bei mir liegt noch ein Klotz gestockte Buche ~45x45x50 cm mit der Kettensäge aus nem Stamm gesägt der schon > 1Jahr trocken lag seit 2 Jahren am trocknen. Der darf noch mindestens 2 weitere jahre weiter trocknen bevor ich auch nur dran denke Ihn in die Wohnung zu holen!
Risse hat er jetzt schon ganz ordentlich obwohl sehr langsam und ohne Sonne getrocknet (liegt in einem gut belüfteten ehemaligen Kuhstall).

Ich schließe mich komihaxu an:emoji_wink:

Gruß SAW
 
Oben Unten