Nachgedunkeltes Padouk wieder aufhübschen ?

MukerBude

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Hallo,

habe mal wieder ein Problem mit dem von mir so heiß geliebten Padouk.
Es klingt in einer Gitarre verbaut extrem brillant !

Nach etwa einem Jahr Pause an der Realisierung meiner dritten Konzertgitarre muss ich leider feststellen, das ich falsch gehandelt habe. Die in drei Schichten Padouk – Fichte – Padouk gebogenen Zargen, habe ich gut abgedeckt gelagert, um das nachdunkeln zu verhindern. Leider falsch, weil Padouk wie ich lesen konnte an der Luft dunkelt.

Meine Frage:
Kann ich an den Stellen wo das Padouk dunkel geworden ist, diese dunklen Stellen wegschleifen ?
Wenn ja, wie tief muss man schleifen, weil die äußere Schicht nur 1 mm dick ist.
Oder gibt es eine andere Methode, die dunklen Stellen an die normale Farbe anzugleichen?

Danke Euch
 

MukerBude

ww-ahorn
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Ihr habt schon recht, auf diese blöde Frage nicht zu antworten.
An einem Rest des 0,8 mm dünnen Padouk Funiers konnte ich die dunklen Stellen wegschleifen, ohne das dass Furnier zu stark an Dicke eingebüßt hätte.

Keine Antwort ist manchmal die beste Antwort !
 

Mathis

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Nein. Das Holz durchläuft einen Oxidationsprozess, der nicht umkehrbar ist. Die tollen Klangeigenschaften werden aber nicht schlechter, du musst nur entscheiden, ob dir der gute Klang oder das Aussehen wichtiger sind.
 

Oloide

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Hallo Peter ,
wie oft willst du denn das Furnier wieder "rotschleifen" ? Jedes Mal beim Nachdunkeln 1/10 mm abschleifen , dann bist du nach ein paar Jahren bei dem Furnier durch .:emoji_grin:
Du wirst wohl oder übel mit dem Nachdunkeln vom Padouk klarkommen müssen . Mit mein Lieblingholz beim Drehen von Kleinteilen in großen Serien ist Zwetschge . Natürlich ist die violettrote frisch bearbetete Zwetschge ein Knaller , das hält aber nur einen Monat , dann bekommt das geölte Holz langsam einen ( auch sehr schönen ! ) braunroten Farbton , das ist halt so .
Auch Zwetschge wird nicht nur durch Belichtung dunkel , es reicht einige Zeit Lagerung im Dunkeln im Bananenkarton beim Warten auf den Kunden . :emoji_slight_smile:
Grüße
Andreas
 
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MukerBude

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@ Oloide,
ja Zwetschge sieht toll aus, ist aber als Tonholz weniger geeignet.
Ich habe Januar 2020 meine II. Konzertgitarre fertiggestellt, diese hat einen Padouk Boden und diesen mit Instrumenten-Lack auf Nitrobasis lackiert. Eine Änderung der Farbe ist bis heute nicht festzustellen.
Zur Überprüfung habe ich damals Fotos gemacht, heute mit den gleichen Einstellungen wiederholt, lässt sich kein Unterschied erkennen.
 

MOORI

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Hallo MukerBude,
war gerade am Tippen und wollte nach der Oberfläche fragen, da hast Du geschrieben.
Ich kenne es jedoch so, dass es am UV-Licht liegt.
Luft bzw. Sauerstoff wäre mir jetzt neu. Wird aber sicher nicht hilfreich sein.
Wie war der Boden denn gelagert?

Gruß
Haluk
 

MOORI

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Dann wird man es nicht verhindern können, es sei denn, man hat immer ein Handtuch zur Hand.
Arthur hat jetzt immer eines. :emoji_slight_smile:

Aber im Ernst, das ginge nur mit UV-Schutzanstrichen. Ob die so zielführend sind, habe ich keine Erfahrung.
Ich muss das auch mal testen. Mein Padouk Sudoku Brettchen ist jetzt ein dunkles, auch schönes Braun. Aber es ist halt kein Orange/rot.
Da kann man sich das Padouk sparen. Daher habe ich keines mehr verwendet.

Es gibt da ja zig Produkte, vielleicht hat da jemand Erfahrung?
 

pedder

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Wenn nicht Licht sondern Luft den Farbton zerstört, passt das doch dazu, dass der Lack eine Verfärbung verhindert. Ist für mich eine neue Erkentnis.
 

MOORI

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Was meinst du mit "das" ?

Padouk ist eins der best klingenden Tonhölzer ever!
Ich meine das Schützen vor der Farbveränderung.
Als Klangholz ist das Holz toll. Wenn ich für die Farbe eine Lösung hätte, würde ich gerne meines aufbrauchen u.A. für eine Toung Drum.
Gitarrenbau ist eine wirklich tolle Sache, finde ich faszinierend. Habe letztens erst den Bericht vom SWR dazu gesehen.
Meine Fähigkeiten reichen eher für eine Klampfe... leider.


Wenn nicht Licht sondern Luft den Farbton zerstört, passt das doch dazu, dass der Lack eine Verfärbung verhindert. Ist für mich eine neue Erkentnis.

Ich habe bisher noch nirgends gelesen, dass es am Sauerstoff liegt. Möglich ist das natürlich.
Ich habe das gleiche Problem bei Cocobolo, was aber bei Weitem nicht so stark die Farbeändert.
Im englisch sprachigen Bereich wird empfohlen verschiedene Lacke mehrschichtig aufzutragen.
Schade dass hier niemand erfahrung damit hat.
 

pedder

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Der TO erzählt uns doch, dass sich Padauk bei einer fertig lackierten Gitarre nicht verändert hat.
Die lichtgeschütze Zarge hat sich hingegen verdunkelt.

Wenn es also keine Zerstörung der Pigmente duch UV-Licht ist, sondern eine durch Luft, muss man das Hol nicht vor Licht sondern vor Luft schützem. Lack erscheint da sinnvoll.
 

MOORI

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Der TO erzählt uns doch, dass sich Padauk bei einer fertig lackierten Gitarre nicht verändert hat.
Die lichtgeschütze Zarge hat sich hingegen verdunkelt.

Wenn es also keine Zerstörung der Pigmente duch UV-Licht ist, sondern eine durch Luft, muss man das Hol nicht vor Licht sondern vor Luft schützem. Lack erscheint da sinnvoll.

Hallo Pedder,
ich habe das so verstanden, dass die Zarge lackiert im Handtuch im Regal gelegen hat.
Also ohne Licht mit Lack und nicht nachgedunkelt ist.
Hallo MOORI,
es handelt sich um die Zargen meiner aktuell III. Konzert-Gitarre. Die waren bereits gebogen, in ein Handtuch gewickelt und hoch oben im Regal gelagert.

es grüßt

Gruß
Haluk
 

pedder

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Nach meiner Vorstellung lackiert man keine Zarge solo, sondern erst die ganze Gitarre
 

Microberlinia

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Padouk ist neben Tigerwood eines der am stärksten nachdunkelnden Hölzer!!

Da hilft nur Polyurethanharz z.b. von Epodex um den Prozess extrem zu verzögern.

Genau aus dem Grund und vielen anderen verarbeite ich auch kein Padouk mehr, es ist zwar sehr Maßhaltig, aber es gibt einfach bessere Hölzer die deutlich Farbstabiler sind.

Santos Palisander sollt klanglich auch voll toll sein.
 

MukerBude

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Sorry, wenn ich für Verwirrung gesorgt haben sollte,

Klarstellung 1
Meine II. Gitarre hat einen Boden aus Padouk, der nach der Mehrfach-Lackierung mit NC Instrumenten-Lack von 2020, bis heute, sichtbar nicht nachgedunkelt ist.

Klarstellung 2
Für meine III. Gitarre habe ich die gebogenen Zargen “unlackiert“ mit einem Handtuch abgedeckt “nicht eingewickelt, wie ich falsch beschrieben habe“, oben auf dem Regal gelagert.
Wo es jedoch durch Deckenleuchten ziemlich hell ist.

Ein Meteorologe hat mich drauf gebracht, das man Sonnenbrand auch durch luftige Bekleidung bekommen kann.
Analog zu dem verschlissenen Handtuch ...

Oxidation - wie auch hier bestätigt wurde - entsteht u. a. durch zuführen von Luft.
Nein. Das Holz durchläuft einen Oxidationsprozess, der nicht umkehrbar ist.

Auch ich bin jetzt ziemlich verunsichert.
 

pedder

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Vieles ist in der Chemie ja nicht entweder oder sondern beides. Durch Licht beschleunigte Oxidation.
Bei Padauk fehlen mir die Muster, bei Zwetschge ist es nach meinem verfstigten Eindruck das UV Licht,
das die roten Pigmente angreift und zum Verbraunen führt. Ich hatte lange eine Kellerwerkstatt,
in der ist dem Zwetschgenholz so gut wie nichts passiert.
Seit ich eine ebenerdige Werkstatt mit Fenster und Tür habe, muss ich da mehr aufpassen.
 

MOORI

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Padouk ist neben Tigerwood eines der am stärksten nachdunkelnden Hölzer!!

Da hilft nur Polyurethanharz z.b. von Epodex um den Prozess extrem zu verzögern.

Genau aus dem Grund und vielen anderen verarbeite ich auch kein Padouk mehr, es ist zwar sehr Maßhaltig, aber es gibt einfach bessere Hölzer die deutlich Farbstabiler sind.

Santos Palisander sollt klanglich auch voll toll sein.
Dazu hatte ich mal eine Anfrage geschrieben, ob der UV-Schutz auch ein UV-Filter ist. War aber nur ein Händler, nicht der Hersteller.

Hier die Antwort:
"vielen Dank für Ihre eMail.
Das Resinpal 2416 besitzt einen UV-Stabilisator. Allerdings dient es nicht dazu unter Dauerlast als UV-Filter zu dienen"


Ist wohl wie mit fast allem, frei nach Paracelsus - Die Dosis macht das Gift.
Lack und andere Schichten schützen vor UV-Licht und verzögern das Ganze.
In der prallen Sonne draußen, wird das nicht viel helfen.
Bei einer Gitarre, wenn es kein Straßenmusiker ist, wird das länger halten.
Mein Interesse lag bei Billard Queues, da macht es halt die Farbkombination.
Diese sind aber meist drinnen und mit wenig Sonnenlicht im Einsatz. Daher hat Padouk hier und da auch Verwendung, ist aber wegen dem Farbwechsel nicht besonders oft zu sehen.
Hier mal Bilder
Forum in USA Billard

Das Ganze hat mich jetzt doch motiviert einen Versuch zu starten. Mal abgesehen vom gemeldeten Regen dieses Wochenende, könnte ich ein Brettchen mal unterschiedlich behandeln und in die Sonne legen. Habe aber nicht alles da, muss reichen, was da ist. Ich hoffe ich komme dazu, dann mache ich die nächsten Tage/Wochen Fotos.
 

MukerBude

ww-ahorn
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Hi MOORI,
die gezeigten Queues sind wirklich sehr hübsch.

Habe in den 90‘ern, für mein Billardspiel verschiedene Queues entwickelt und gebaut.
Übrig geblieben sind ein Sneaky Pete und der Nachbau des legendären Balabushka, beide für Pool und ein Carambol-Queue für Dreiband.

Ja, ich habe auch zwei kleine Reststücke auf der Fensterbank liegen.
Wir werden sehen, wie es sich farblich entwickelt...

es grüßt
 

MOORI

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Das hört sich toll an. Ein Balabushka ist schon ordentlich Arbeit und solides Wissen nötig, Respekt. Sehr schöne Teile.
Ich habe jetzt auch schon lange aufgehört und trotzdem noch so das Eine oder Andere Queue zu Hause :emoji_grin: so 8 ungefähr.
Manche alte Schinken aus den 80ern immer noch zum Restaurieren, der Bau steht noch halbfertig in der Werkstatt.
Vielleicht beginne ich auch nochmal zu spielen... man kann ja hoffen.
Man kann sich aber nicht davon trennen, wenn man einen Tim Scruggs sneaky hat bleibt der.
Das Erste Queue bleibt natürlich auch und die Restlichen, naja dann bleiben die halt auch :emoji_slight_smile:

Gruß
Haluk
 
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