Multiplex: Enge Bohren brechen aus; Gewindeinsatz gerade einsetzen

[Curby]

Moin,

ich baue mir gerade eine Wortuhr. Als Elektroniker ist die Elektronik nicht der Flaschenhals, sondern die Holzbearbeitung.

Wie man auf dem Anhang (evtl.) sehen kann habe ich folgende Probleme:

1. Die Gewindeeinsätze, mit denen ich die Leiterplatten befestige, gehen partout nicht gerade in das Holz zu bohren. Das bewirkt, dass sich die Leiterplatten biegen, was nur in einem sehr geringen Maße erlaubt ist. Wie bekomme ich die gerade hineingeschraubt? Ich habe auch das Gefühl, es könnte an den Multiplex-Schichten liegen.
   
2. Die äußerste Furnierschicht bricht gelegentlich aus beim bohren, vor allem auf der gegenüberliegenden Bohrseite. Ich habe ein Opferholz drunter und zwinge die fest - geegentlich bricht dennoch was raus.

Meine Überlegung wäre, die Forstnerbohrer eine Stufe kleiner zu wählen - dann müsste ich jedoch mein Design überdenken. Sollte ich anderes Holz verwenden? Dies ist Birken Multiplex. Ich setze den Bohrer auf, starte die Bohrung mit wenig Druck und mäßiger Drehzahl, bis ich die oberste Schicht durchgebohrt habe. Dann gebe ich etwas mehr Gas und aus der Unterseite versuche ich wieder mit Gefühl zu bohren.

Ich habe keine Standbohrmaschine, da ich eine sehr große Ausladung bräuchte für dieses 40x40cm große Werkstück - also mehr als 20cm. Gäbe es da eine gute Maschine, die nicht zu viel kostet?

Gibt es evtl. eine Folie, die ich auf das Werkstück kleben kann, die a) mMeine Zeichnungen aufnimmt und b) zu starke Berstungen verhindert? Oder sollte ich eine Art aushärteden Spachtel nehmen um Löcher zuzumachen? Das Licht darf halt von Bohrloch nicht zu Bohrloch wandern.

Würde evtl. Siebdrucksperrholz helfen?

Grüße!

 

[blueball]

Huhu, ich versuche mich kurz zu fassen. Stichwort Bohrständer und Bohrmaschine mit Spannhals. Sollte was günstiges langen, soll ja nur gerade runter. Opferholz ist schon gut. Etwas mit ebener Fläche wäre besser als ein sägeraues Fichtebrettchen. Zur Not auch ein Reststück beschichteter Pressspan. Geeignete Bohrer, hier Holzbohrer besser als Metallbohrer und hohe Drehzahl sehr wichtig. Oberfräse mit entsprechenden Bohrern noch Mal eine ganze Ecke besser was Lochqualität angeht.
Zur Not mal beim Schreiner mit CNC anfragen, da wird's nochmals besser als mit Hausmitteln und maßhaltiger.

 

[tiepel]

Hi,
Ich würde eine kleine Vorrichtung bauen, wie im Anhang.
Rot: Gewindestange
Gelb: Gewindeeinsatz
Blau: Brettchen der Vorrichtung
Grün: Werkstück
Die Bohrungen etwas ansenken.
Gruß Reimund
PS: den Gewindeeinsatz mit einer Mutter kontern.

 

[raziausdud]

Gegen Ausrisse kann (auch) helfen: von beiden Seiten mit dem Forstnerbohrer arbeiten.

Mit ca. 1-2mm Vorbohren, das ergibt die Führung für die Spitze des Forstnerbohrers. Oder jeweils eine Führung für den Forstnerbohrer, ein duchbohrtes Stück Holz, montieren.

Rainer

 

[ChrisOL]

Hallo,

Siebdruckplatte würde nicht helfen, die ist ähnlich aufgebaubt wie deine Multiplexplatte.

Kann es sein, dass dein Forstnerbohrer nicht mehr ganz scharf ist? Opferholz drunter spannen bringt das meiste. Die kleinen überstehenden Fasern würde ich mit Schleifpapier kappen.

Brauchst du die Rampamuffen wirklich, das ist schon nicht ganz leicht die senkrecht einzuschrauben. Einfach Holzschrauben und mit Kerndurchmesser vorbohren hält genauso gut.

 

[Curby]

Alle Bohrer wurden heute neu gekauft. Das mit den Rampamuffen war wohl gut gemeint von mir, aber womöglich lasse ich die wirklich weg, probiere ich gleich mal.

Bzgl. den Ausrissen: Ich habe mal mit 3mm vorgebohrt und dann erst die eine Seite mit der Forster vorgebohrt und anschließend von der anderen Seite mit dem Forster fertig gebohrt. Sieht auch nicht wesentlich besser aus.

Die Schwachstelle ist halt die 2mm zwischen den 25mm Bohrungen. Kann es auch sein, dass das Baumarkt Multiplex nicht so gut ist, bzw. die Schichten ncht so gut verleimt sind?

Das Opferholz ist eine MDF Platte.

 

[blueball]

Kannste deinen gekauften Forstnerbohrer mal hier verlinken@ mir schwant übles...

 

[magmog]

Ei Guuden Lutz,

ich glaube, ich habe den gleichen Verdacht wie Du!

 

[Curby]

Der hier... : https://www.hornbach.de/shop/Forstnerbohrer-Wolfcraft-25-mm/7567893/artikel.html

Ich hätte natürlich auch einen Bosch nehmen können. Und Verdacht bestätigt?

 

[blueball]

Qualitätslöcher bekommt man nur mit Qualitätswerkzeug. Da reicht kein 5Euro-Baumarktforstner.... Wäre schön wenn es so wäre

Google Mal nach famag bormax 2 in 25mm

 

[blueball]

Oder Beschlagsbohrer für die Oberfräse

 

[Curby]

An sich bin ich mit den Bohrern soweit zufrieden. Mir ist aufgefallen, dass es nur die dünne Verbindung ist, die ausberstet und ich die dünne Verbindung in RIchtung Maserung gewählt habe. Ich werde das mal entgegengesetzt der Maserung probieren, das sollte wesentlich stabiler sein.

 

[Rho]

Falls die Vorderseite noch deckend übermalt wird, wäre wohl eine MDF Platte einfacher zu bohren.
In Echtholz wirds ohne scharfes Werkzeug und ohne Bohrständer etwas knifflig.

 

[blueball]

In Echtholz wirds ohne scharfes Werkzeug und ohne Bohrständer etwas knifflig.

Mit den Bohrmax 2 geht's ganz toll auch mit Akkuschrauber in Massivholz

 

[raziausdud]

Vor allem die Umfangschneiden des Forstnerbohrers sollten scharf sein, weil diese die Fasern schneiden und nicht rausreißen sollen, eventuell nachschärfen. Bei einem billigen Bohrer kann man da nicht viel Schaden anrichten.

Das Schärfen ist bei einfacher gestalteten Bohrern mit nur zwei Schneiden noch einfacher, als bei dem verlinktem Bohrer mit "zinnenförmigen Umfangschneiden". Meiner Meinung nach (!) können die - richtig scharf - den Umfang besser schneiden, da die "Klinge" vorn wie ein Ski gebogen ist (mein Rechner stürzt z.Zt. dauernd ab, ich bekomme leider nicht die Verlinkung eines Beispiels hin). Bei meinen super-billig-5er-Set sind diese Umfang-Klingen sogar komplett bogenförmig und ich habe die schneidende Spitze schon ein paar mal nachgeschärft.

Bei guten Bohrern selbstverständlich NICHT "dranrumschleifen" ...

Rainer

 

[dascello]

Das Original ist nicht mit nem Forstner komplett durchgebohrt, sondern mit einem Kegelfräser ausgebohrt. Das eigentliche Loch für den LED ist dann nur noch vlt 10 mm.
Zudem benutzen die MDF.
Ich hab es nachgebaut und bin wie folgt vorgegangen:
Zuerst kleine Führungslöcher gebohrt, 2 mm, präzise an den richtigen Stellen.
Dann 26 mm Forstner, etwa 3 mm tief
Dann den Kegelfräser, ich glaube 60 °, bis fast durch (der war 25 mm).
Dann mit einem 10er Spiralbohrer aufgebohrt.
Die Frontplatte hab ich auf dem PC designt (PN, dann sende ich dir die gern zu) und dann aus Edelstahl lasern lassen.
Elektronik baute mein Sohn.

LG

Michael

 

[dascello]

P.S.: Rampa-Muffen braucht es nicht. Die Platinen einfach mit einer ganz kleinen Holzschraube anschrauben.

 

[Curby]

Danke, ich kenne aber das "Original". Ich habe meinen eigenen Bauplan und möchte den exakt ausführen, nur an der Ausführung hapert es noch und ich brauche etwas Übung. Mich würde aber interssieren, wo du die Front hast machen lassen .

Ich habe die Löcher jetzt aber - zumindest für mich - zufriedenstellend hinbekommen. Aussendrum wird das einen Echtholzrahmen bekommen. Auf MDF stehe ich nicht so, ich werde nur 3mm MDF für die Rückwand nutzen. Die Leiterplatten sind jetzt mit M4 in einem 3mm Loch festgeschraubt, das geht wunderbar.

Die Uhr wird dann ca. 25mm dick. Wenn ich 6mm Multiplex nehmen würde statt 9 - was auch geht, dann wären es 22mm. Ich glaube so eine MDF ist 19mm oder?

Möglicherweise werde ich noch eine Front bohren, da ich erst im Verlauf der Bohrungen hinter die Kniffe gekommen bin. Die letzten Bohrungen waren dann die gezeigten, mit denen ich scho zufrieden bin. Die habe ich mit 3mm durchgebohrt und dann von beiden Seiten fertig gebohrt.

 

[raziausdud]

Hallo nochmal,

sieht doch ganz gut aus. Eine letzte Feinheit kannst Du bei Bedarf noch erreichen, wenn Du die Kanten mit einem Schleifkörper (größer als die Bohrung, 90 Grad Spitze oder Kugelform) leicht anfast.

Rainer