roger1201

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Hallo,

Ich habe eine neue flächenbündige Wohnungseingangstür mit erhöhten Anforderungen (Brand-, Lärm und Einbruchschutz) bestellt. Auftragswert über EUR 6000.
Leider war zum Zeitpunkt der Montage der Tischlermeister in den Ferien und zwei seiner Mitarbeiter haben die Tür ohne seine Aufsicht eingebaut.

Dabei sind hauptsächlich die folgenden beiden Punkte schief gelaufen:

- bei der Montage wurde offensichtlich der Aufschraubrahmen nicht richtig ausgerichtet. Die beiden vertikalen Rahmenstücke wurden mit einer
mittigen Bauchung Richtung Wand verankert.

- auch wurde bei der Montage bemerkt, dass das falsche Schloss bestellt wurde. Es musste provisorisch das alte Schloss in die neue Tür eingebaut werden. Dazu wurde im Bereich des Türschilds innen und aussen zusätzliche Löcher gebohrt. Zum Teil auch durchgehend.

Nach 4 Wochen als der Tischler das neue Schloss geliefert bekam, wurde dann versucht, die Zarge zu richten, indem auf mittlerer Höhe die Schrauben etwas gelockert wurden, damit die Bauchung rauskam. Schlossseitig ist das vertikale Rahmenstück jetzt gerade, hat aber eine leichte Torsion Richtung Laibung von 1mm auf 75mm. Bandseitig hat es immer noch eine Bauchung auf mittlerer Höhe von ca. 1.5mm

Durch die Verspannung (über 4 Wochen) sind im Türblatt und Rahmen bei den Beschlägen inkl. Bändern diverse Risse entstanden.

Der Tischlermeister meinte dann bei der Abnahme, er könne die Risse spachteln und den Rahmen noch besser ausrichten. Man würde nachher nichts mehr sehen.

Meine Fragen:
- muss ich die vielen Risse akzeptieren? Das Risiko ist doch hoch, dass die trotz Spachtel mit der Zeit weiter reissen
- muss ich die unnötigen Bohrungen im Bereich des Türschilds akzeptieren? (Brandschutz, Lärmschutz etc.) Türspezifikation garantiert 44dB/Rw
- Spaltmasse schlossseitig sind 5,5mm und bandseitig 3,5mm. Ist das bei einer flächenbündigen Tür normal?

Der Tischlermeister hat sich für Ende Juni angemeldet, um die Risse zu spachteln und den Rahmen noch besser auszurichten.
Was empfehlt ihr mir, was ich dem Tischlermeister sagen soll? Wie würded Ihr vorgehen?

Eigentlich habe ich eine neue Tür inkl. Zarge bestellt und bin nun etwas enttäuscht.




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Christian81

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Hat die Tür eine 3-Fach Verriegelung? Oder ein normales Schloss? Mein erster Gedanke war, da hat sich jemand im Keller eine Tür gebaut. Gibt es eine Bodendichtung? Das Schloss wirkt wie ein Briefkastenschloss...
 

carsten

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Hallo

die Risse bekommt man kaschiert und da wird auch nix weiter reißen.
Die Ausfräsung der Beschläge ist allerdings unschön. Bekommt man aber auch hin.
Die Spaltmaße sollte man eingestellt bekommen.
Wenn die Bohrungen abgedeckt werden, ist bzgl Brandschutz/ Schallschutz nicht zu beanstanden.
Das Mitarbeiter ohne einen Meister oder Firmeninhaber arbeiten, ist absolut normal. Nicht selten ist es auch so dass, die Mitarbeiter gerade bzgl Montage mehr Erfahrung haben als die Chefs. Sie sollten es halt können bzw entsprechend Erfahrung haben.
Warum allerdings so ein Klotz von Rahmen da reingestellt wurde, würde mich interessieren, wie sieht denn die andere Seite aus.
Aufnahme von Schloss (im geöffneten Zustand auf die Kante) bzw Schließblech wäre auch noch mal interessant.

Also perfekt ausrichten, Ausrisse , Druckstellen an den Ausfräsungen usw beseitigen, Kratzer dito, Passenden Türdrücker montieren. Bleistiftstriche entfernen. So einstellen und ausrichten, dass die Fugen umlaufend optisch gleich sind. Das wird nicht mit Messchieber oder Fühlerlehre nachgemessen.
Der Einbau einer stumpf einschlagenden Tür ist deutlich aufwendiger als einer gefälzten (hauptsächlich zeitlich) aber auch kein Hexenwerk.
Wenn er sich dazu nicht in der Lage sieht, soll er es halt lassen. Noch mal für andere Arbeiten beauftragen oder empfehlen würde ich den aber vermutlich nicht.
 

Herr Dalbergia

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Möchte da meinem Vorredner widersprechen.
Bei über 6k€ würde ich das nicht tolerieren.
Die Risse wollte ich auch nicht gespachtelt haben.
Die Risse wären mir zu tief und zu nah am Rand.
Das würde bei mir alles wieder raus fliegen.
 

PurplePony

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Meist geht es im Hochbau im Streitfall einerseits um die subjektive Wahrnehmung eines Bauteils und andererseits darum, ob es das kann wofür es gedacht ist.

Auch wenn es komisch klingen mag:
subjektiv sieht das nicht schön aus, objektiv sind das kosmetische Mängel, die Tür wird vermutlich das tun was sie soll: entsprechend der Anforderungen das Loch in der Wand abschließen.

@carsten hat recht, verfahren würde ich wie @Herr Dalbergia.

Hast du schon bezahlt?
 

carsten

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Hallo

ja kann den Gedankengang durchaus nachvollziehen. ABER so weit mit bekannt muss man einer Fa ja die Möglichkeit zur Nachbesserung geben.
Einzig, wenn das letzte Bild den fertigen Zustand darstellen sollte. Das Loch über dem Türdrücker finde ich jetzt nicht sonderlich schmückend und ist auch bei bestem Willen nicht mehr kaschierbar. Heißt Austausch Türblatt. Ich vermute jetzt mal, dass das Element zugekauft wurde. Wer sowas selbst herstellen kann bzw. darf hat auch geschulte Mitarbeiter denen sowas nicht passiert. Ich kenne es so dass Firmen nur ein komplettes Element aus Rahmen UND Türblatt bei Brandschutz verkaufen / verkaufen dürfen. Ob die evtl ein einzelnes Türblatt liefern ????
Es KÖNNTE also dann darauf hinauslaufen, dass das komplette Element getauscht werden muss. Also einmal neu.
MEIN Vertrauen in die Fa wäre aber so weit unten, dass ich mir dafür lieber jdm andern suchen würde.
Was mache ich aber so lange bis die neuen Firma die neue Tür liefern und einbauen kann ???

Und ja mein erster Gedanke bei DEN Bildern war: Boah ey was für ein Murks.
 

Christian81

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Bei dem Preis würde ich das was ich da anhand der Bilder sehe nie und nimmer bezahlen. Will hier nicht über Preise diskutieren, aber sowas liefert man so nicht ab. Erst recht bei dem Preis. Die Tür wirkt wie DIY.....
 

Eifel-Schreiner

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Hallo zusammen

Ich hab schon etliche Funktionstüren eingebaut. Auch günstige die nicht Perfekt verarbeitet waren. Aber noch nie war eine dabei, die so schlecht war.
Würde behaupten das ist Eigenbau.
Die Taschen für die Beschläge sehen aus wie rausgebissen. Auf einem Bild wurde der Beschlag eckig eingelassen, das macht doch niemand der regelmäßig solche Türen herstellt! Oder?
Hat das Türblatt überhaupt eine Plakette? Schaue mal auf der Bandseite. Falls nicht, hat dieses Element keine Zulassung.
 

dsdommi

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Ich befürchte fast du hast schon bezahlt.
Ich würde das schriftlich reklamieren. Falls es zum Rechtsstreit kommt hast du schon mal was in der Hand.
 

WinfriedM

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Ist die Drückergarnitur jetzt das Provisorium oder das Original? Wenn es das Original ist, kann ich überhaupt nicht nachvollziehen, wie man im Sichtfeld ein neues Loch bohrt, was später nicht abgedeckt ist. Wer macht denn sowas?

Ansonsten: Ich wäre auch sehr bedient, so einen Pfusch geliefert zu bekommen für 6000 Euro. Geht gar nicht.

Einige Sachen sehen mir nicht wie Risse aus, sondern wie Kratzer. Nur mal so nebenher.
 

uli2003

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Bei Türelementen dieser Preisklasse erwarte ich eine saubere Ausführung.
Ich erspare mir euch zu erzählen was ich tun würde, wenn einer meiner Leute so etwas abliefern würde.

Wer lässt denn Bandseitensicherungen oder Schließblache noch händisch ein? Was ist das überhaupt für ein Schloss, sieht sehr südländisch aus?

Welche Drückergarnitur soll den nun montiert werden? Auf der alten Tür war doch mal eine Sicherheitsgarnitur montiert - man sieht ja die Abdrücke.
Dann wurde offensichtlich irgendwann mal ein leichtes Langschild montiert, welches nun provisorisch auf der neuen Tür liegt. Gebohrt ist aber zusätzlich eine Sicherheitsgarnitur. Was kommt denn nun schlussendlich darauf?

Wenn man das Element ordentlich herrichten möchte, muss das in die Werkstatt zurück. So lässt man keine Beschläge ein, das bekomme ich ja mit dem Schraubendreher besser eingelassen als so.
Eine Zertifizierung würde mich ebenfalls interessieren.
 

flo20xe

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Das Element schaut für mich aus wie wenn es schon mal woanders eingebaut war..... Das kann doch nicht im Ernst 6.000€ gekostet haben.

Kannst du uns mal bitte die Beschreibung im Angebotstext hier zeigen, würd mich mal interessieren was dort angeboten wurde.
In welchem Land wurde die Türe montiert? Das Schloss und v.a. die Steckdosen lassen zumindest den Schluss zu, dass der Einbauort nicht in D oder A liegt. Schweiz evtl? Dort ist natürlich das Preisniveau auch deutlich höher.

PS: schöner Bodenbelag, ist das Travertin?
 

brubu

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Das Element schaut für mich aus wie wenn es schon mal woanders eingebaut war..... Das kann doch nicht im Ernst 6.000€ gekostet haben.

Kannst du uns mal bitte die Beschreibung im Angebotstext hier zeigen, würd mich mal interessieren was dort angeboten wurde.
In welchem Land wurde die Türe montiert? Das Schloss und v.a. die Steckdosen lassen zumindest den Schluss zu, dass der Einbauort nicht in D oder A liegt. Schweiz evtl? Dort ist natürlich das Preisniveau auch deutlich höher.

PS: schöner Bodenbelag, ist das Travertin?
Hallo zusammen
Hat da einer eine Ferienwohnung in der Schweiz in der er sich von irgendwelchen "Spezialisten" eine Wohnungsabschlusstür hat einbauen lassen?
Der Spion mit Display erfüllt jedenfalls bei uns die Brandschutzanforderungen nicht! Hatte kürzlich damit zu tun.
Wenn ich für diesen Preis solche Türen liefern könnte (in guter Qualität) würde ich wohl nichts anderes machen.
Irgendetwas stimmt hier nicht, nicht nur die Türe. Damit bitte ich um konkretere Angaben zur Aufklärung.
Ich glaube kaum, dass bei uns ein Fachbetrieb eine solche Arbeit liefert.
Gruss brubu
 

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Wenn ich das mache, könnte das auch so enden. Aber ich mache das nicht. Obwohl ich wahrscheinlich vorher abgebrochen hätte......
 
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Catweazle09

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Das Einbaufutter weißt erhebliche Gebrauchsspuren auf, die nicht akzeptabel und auch nicht hinnehmbar sind. Was das Türblatt betrifft, so hätten die Bohrungen erst dann gemacht werden dürfen, wenn der richtige Beschlag vorhanden wäre. In der Zwischenzeit hätte ein einfacher Drückergriff gereicht. Das Türblatt ist grumm und das kommt daher, das es im stehen ( an der Wand lehnend) und nicht im liegenden Zustand auf gerader Ebene gelagert wurde. Die eingelassenen Sicherheitsteile wurden den Spuren zufolge ausgestemmt und nicht wie üblich sauber ausgefrässt. Die Risse weisen darauf hin, das bei der Fertigung der Türe zu feuchtes Holz ( 20% -25% ) verwendet wurde. Übliche Holzfeuchtigkeit zwischen 8% und 12% während der Verarbeitung sind unabdingbar, so ist ein späteres reißen nicht möglich.
Ich habe über 2.000 Türfutter, Türzargen, Türelemente eingebaut, und nicht eins davon hat grund zur Reklamation geliefert. Für die Art der Türe mit Futter kann man weniger als die hälfte zahlen und die Qualität entspricht Neutüren und nicht wie in den Bildern zu sehen mit starken abnutzungen.
 
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MatthiasK.

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Hallo,
die Tür, der Rahmen, die Einstemmung des Schlosses usw. machen einen sehr hingeschüsselten Eindruck. Der Rahmen und die Tür sind schmierig? Ölige Fingerabdrücke auf der gesamten Fläche? Absolut nicht hinzunehmen. Natürlich können die nacharbeiten, aber das wird nicht besser. Spachtel und Silikon kaschieren den Pfusch nur. Nimm das nicht ab, bezahl das auf gar keinen Fall, auch keine Teilzahlung, dann kommen die nie wieder….
 

SteffenH

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Wieso sind die Bleistiftstriche eigentlich zu sehen, ich mache immer alle Fräsungen vor der Oberflächenbehandlung.
 

brubu

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Ganz klar Steckdosen Typ 13 und dazu Rundzylinder 22mm, die sind bei uns Standard. Klar Zylinder kann jeder einbauen was er will aber Steckdosen nicht. Der hohe Preis, das Gebastel und keine klaren Angaben lassen mich auf "Spezialisten" schliessen. Deren Merkmal ist leider oft der hohe Preis und die "entsprechende" Qualität. Murksbetriebe gibt es auch bei uns, wenn man beachtet wie die Bandseitensicherungen eingelassen sind können dies kaum Fachleute mit 4-jähriger Lehre gewesen sein. Erstaunlicherweise sind die Fugen Rahme/Türflügel sehr genau. Dies ist bekanntlich nicht so einfach.
Gruss brubu
 
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