Modellbauleisten herstellen

Mr. Pett

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Hallo zusammen

Eigentlich bin ich kein Hobbytischler oder -schreiner, sondern Modellbauer der historische Segelschiffe baut.

Nun steht nach dem Abschluss meines jetzigen Projektes der erste komplette Eigenbau eines Modells an. Bisher habe ich aus Baukästen gebaut und das meist schlechte Bausatzholz durch zugekauftes Obstbaumholz ersetzt.

Nun möchte ich aber das nächste Modell komplett selber bauen, was auch beinhaltet die Modellplanken, Spanten und das Kielbrett selber herzustellen.

Dazu habe ich mir diverse Bretter aus Kirsche, Birne, Apfel, Zwetschge und Esche besorgt. Diese Bretter sind zwischen 10 und 20 cm breit, 50 bis 75 cm lang und 2 bis 4 cm stark, beidseitig glatt gehobelt und teilweise noch mit der Rinde besäumt.

Zum Abrichten habe ich einen Proxxon Abrichthobel mit dem ich hervorragend 90° Winkel mit absolut glatten Flächen hobeln kann.

Desweiteren besitze ich einen Proxxontellerschleifer um geschnittene Leisten plan zu schleifen (meine Proxxontischkreissäge hat eine maximale Schnitthöhe von 2,3 cm, weshalb ich manche Bretter umdrehen muss um komplett durch zu sägen, was wiederum Nachbearbeitung notwendig macht), bzw. eine selbstgebaute Dickenschleifeinrichtung in meiner Fräsbank.

Als Kreissäge steht eine Proxxon FET zur Verfügung. Mit dem Teil lässt sich Hartholz sehr gut sägen, allerdings ist die Schnitthöhe mit 2,3 cm recht begrenzt.

Mit dieser Schnitthöhe kann ich keine Brettchen von den mir zur Verfügung stehenden Hölzern schneiden, es sei denn ich schneide Leisten in der Stärke der jeweiligen Bretter, was wiederum einen ziemlich hohen Anteil an Sägespänen und damit natürlich Verlust an verarbeitbarem Holz nach sich zieht.

Kann ich mit einer Bandsäge mit Längsanschlag *Scheiben* von meinen Brettern schneiden, um diese dann in Leisten sägen zu können, oder ist das eher nicht ratsam?
 

bikerben

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Hallo,

ich habe mit meiner neuen Bandsäge (Hammer N4400) von einem 20 cm breiten Buchenbrett -durchgehende Lamellen- in der vollen Höhe eine ca. 1,5 mm dicke 40 cm lange "Platte" (eher dickes Furnier) gesägt. Da sollte also jede andere Stärke auch klappen.

Gruß
bernd
 

rafikus

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Hallo Mr.Pett,

Ich glaube, die Oberfläche nach der Bandsäge wird dich nicht befriedigen und es wird notwendig sein die Leisten durch den Hobel zu ziehen.
Aber wenn Du von beiden Seiten mit der Kreissäge sägst, musst Du danach auch zum Hobel gehen. Ich sehe also keinen richtigen Vorteil in der Bandsäge. Es sei denn, es ist etwas wie "das wollte ich immer schon mal haben". Solltest Du aber entlang geschwungener Linien sägen wollen, dann kommst Du um eine Bandsäge wiederum kaum herum.
Eventuell solltest Du auch überlegen mit Handhobeln zu arbeiten. Wenn Du von einem größeren und dickeren Brett eine Leiste mit zwei Schnitten auf der Kreissäge absägst, dann eignet sich ein Blockhobel auch hervorragend dazu die Sägekante für den nächsten Schnitt vorzubereiten.
Mit einem Blockhobel kannst Du auch hervorragend Leisten auf das passende Maß zu bringen, wenn es mit der Maschine wegen kleiner Dimensionen schlecht geht.

Gruß, Rafikus
 

bikerben

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Hallo,
ich baue Modellschiffe eigentlich immer nach einem Bauplan und mag keine Schnellbaukästen. Mithin muß auch der Rumpf selbst erstellt werden.
Dafür habe ich u.a. eine (bisher) Inca-Bandsäge und eine Proxxon-Dekupiersäge sowie einen Band- und Tellerschleifer eingesetzt.
Gegenüber einer Kreissäge sind bei einer Bandsäge -gerade die beim Modellbau vorhanden Kleinteile- die Finger nicht so gefährdet. Außerdem gibt es dadurch die Möglichkeit, sich auf einfache Weise dünne Brettchen aus edlem Holz für die Decksaufbauten herzustellen -die Sichtseite wird halt vorher schon bearbeitet-.
Vor allem für Rundungen sehr interessant.

Gruß
bernd
 

AhornBay

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Hallo Mr. Pett,

wäre es für Dich eine Option, das per Hand zu sägen?

Dann müsstest Du nicht extra eine Bandsäge kaufen. Das gleiche ginge auch mit einer Gestell-/Rahmensäge; alternativ auch mit einem Fuchsschwanz. Man muss - sicher - erst mal ein wenig üben und lernen, am Strich (gerade) zu sägen. Aber es ist sicherlich lernbar - und spart Dir die Kosten für eine mehr oder weniger teuere Bandsäge.

Herzliche Grüße

Tom

PS: alle genannten Sägen sind auch sehr kostengünstig selbst herzustellen oder für "relativ" wenig Geld zu kaufen. In jedem Fall aber günstiger, als eine Maschine, die dann doch wieder nur rumsteht.
 

Mr. Pett

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Erstmal danke für eure Beiträge.

@Ahornbay
Per Hand sägen ist eigentlich keine Option. Ich habe leider wenig Zeit für mein Hobby und habe mir die Maschinen zur Zeitersparnis zugelegt.

@rafikus
Für die engen Radien habe ich gespart und mir eine Hegner Dekupiersäge gegönnt :emoji_slight_smile:

@bikerben
bernd? Der bernd mit der Pandora? Aber 1900 € für eine Bandsäge ist doch etwas zu teuer. Meine Captain haut mich um. Allerdings bei 3 PS? Wer weiß?
 

TomfromMuc

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Hallo Mr. Pett,

die Bandsäge vom Biker ist für den Modellbau sicher nicht notwendig. Da gibt es deutlich kleinere und gebraucht bezahlbar (sieh z.Bsp. Kleinanzeigen). Das Thema "welche Bandsäge" wurde hier auch schon mind. hundert Mal behandelt. (siehe Suchfunktion).

Ansonsten viel Spaß beim Modellbau und hier im Forum, LG Tom
 

tiepel

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Hi,
Mal nur zum Verständnis.
Es geht um lange dünne Leisten -sichtbar, wenn das Modellschiff fertiggestellt ist?
Bisher wurden diese Leisten auf einer kleinen Proxxon- Kreissäge hergestellt, aufgrund der geringen Schnitttiefe in zwei Arbeitsgängen (von oben und unten). Die Trennkannte musste nachgearbeitet werden. Diese Nach-Arbeit soll aber "eingespart" werden. (Das sollte doch mit dem Proxxon-Hobel zügig zu machen sein)
Der Ansatz "Bandsäge oder Handsäge" kann doch niemals zielführend sein. Die Nacharbeit wird doch noch grösser und das eigentliche Abschneiden der Leiste wird auch nicht schneller gehen.
Sehe ich da was falsch?
Von welcher Länge der Leisten, bzw. von welchem Qurrschnitt sprechen wir eigentlich?
Vom Bauchgefühl her würde ich sagen, eine (grössere als die Proxxon) Kreissäge mit Schiebetisch wäre sinnvoll. Aber damit wird sicher noch mehr Holz in die Späne gehen, da dickeres Sägeblatt.
So schlecht finde ich die aktuelle Lösung nicht..., Hm
Gruß Reimund
 

FredT

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Aus der Erfahrung vergangener Zeit kann ich folgendes beisteuern: größere Schnitte auf Kreis- oder Bandsäge, die ja auch schon sehr unterschiedliche Größen haben können. Unsere Kreissägeblätter hatten so um 50mm Dm...

Und noch kleinere Leisten haben wir mit einem Scheibenfräser mit 0,5mm dickem Blatt bearbeitet... mit Anschlag und Druckkamm seitlich und oben. Unsere Modellbauleisten hatten dann bis 2mm...

Rauheit war kein Problem, da ohnehin nach dem Beplanken und Erstanstrich noch geschliffen werden mußte...
 

bikerben

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Hallo,

wie im Fred 4 geschrieben, ich hatte bisher eine 40 Jahre alte Bandsäge von Inca. Sicher muß es keine Säge mit 4 m langem Band sein.
Aber es hat schon was, wenn man z.B. den runden Aufbau beim Schiff statt mit Birken- oder Limbasperrholz in edlerem Holz mal eben auf der Bandsäge in erforderlicher Höhe realisieren kann.
Die neue Bandsäge soll mehr beim Möbelbau helfen, geht aber auch gut bei kleinen Dingen.
Da ist mir die Kreissäge mit dem 300er Blatt doch zu risikoreich.
Letztendlich muß jeder für sich entscheiden, was er womit realisieren will. Kaufmännisch hat sich ein Hobby noch nie gerechnet :emoji_slight_smile:
@Mr.Pett: Bernd - Pandora ??? eher nicht.
Viel Spaß - welches Schiff wird es denn?

LG
bernd
 

Mr. Pett

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Hallo bernd

wir haben in meinem Heimatforum einen bernd, der die Pandora gebaut hat.

Ich bin grad an der SotS von DeAgo, aber modifiziert nach der sogenannten Morganzeichnung. Wenn die fertig ist soll es die Prince von 1670 als Scratchmodell werden. Habe Pläne aus dem Sciencemuseum für den Bau schnappen können.
 

bikerben

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Hallo Mr. Pett

Respekt, da schaffst Du in einer anderen Liga!!
Ich baue da eher Schlepper (Hamburg II -zum 2. Mal-) und Raddampfer Glasgow (das ist ein Bausatz). Liegen habe ich u.a. noch Pläne für den Tanker Esso Berlin (2,3o m lang).
Leider komme ich nur wenig dazu. Dabei hatte ich gedacht, dass ich als Pensionär mehr Zeit hätte.
Für so filigrane Arbeiten, die Du zu bewältigen hast, halte ich eine PS-starke Kreissäge wirklich nicht für sinnvoll.

Bezüglich der Leisten ist hier unter Holzi-Leiste - Dünne Leisten schleifen eine praktische Anleitung.

Viel Erfolg

Gruß
bernd
 

holz_opa

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Vielleicht kann der holz_opa weiterhelfen ?
Mein "Kerngeschäft" ist das Auftrennen von schönen Brettchen an der Bandsäge sowie das anschließende Runterschleifen auf bis zu 1,0 mm Stärke.
Beste Grüße
vom holz-opa aus dem Goldenen Mainz
 

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Mr. Pett

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Hallo @holz_opa,

ich will ja eben keine fertigen Brettchen mehr kaufen oder herstellen lassen, sondern das selbst machen. In meinem Arbeitsleben sitze ich den ganzen Tag am Schreibtisch und empfinde handwerkliches als echte Entspannung und tollen Ausgleich zu meiner trockenen kaufmännischen Tätigkeit
 

bikerben

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Das ist ja das was ich sage, eine Bandsäge ist gerade im Modellbau eine wertvolle Hilfe.

Gruß
bernd
 

lunateide

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Frage an holz_opa:

Wie, oder womit, schleifst Du die Leisten auf das Endmaß von 1 mm, daß durchweg eine Stärke von 1 mm erreicht wird?
Benutzt Du eine Zylinderschleifmaschine?

Wenn ja: Wie kurz darf solch eine Leiste min. sein, damit sie noch transportiert und bearbeitet werden kann.

Gruß
Roland
 

lunateide

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Hallo Holz-Opa,
bitte antworte mir doch, würde mir sehr weiterhelfen.

Gruß
Roland
 

threedots

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im Westen
Hallo Roland,

der Holzopa hat eine Jet 22-44 Zylinderschleifmaschine. Zur min. Länge kann ich Dir aber nix sagen.
 
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