Mobile Werkbank - Fragen zur Konstruktion

chrismaddahl

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Hi zusammen,

ich plane gerade den Bau einer mobilen Werkbank/Bastelfläche für die Garage.
Wichtig ist das das ganze stabil dasteht und nicht rumwackelt wenn man drauf arbeitet.
Und mobil damit man es am Ende des Tages wieder einfach in die Ecke schieben kann.

Abmessung der Tischplatte ist 175cm x 80cm, wobei die Größe noch nicht endgültig feststeht.
Ich habe mit KVH 8x8 für das Gestell geplant.
Als Rollen sind Kugelgelagerte Schwerlastrollen mit Feststeller vorgesehen.
8cm Raddurchmesser, 120kg belastbar
Verbindung der Holzteile mit Holzleim und entsprechenden Schrauben.
Bei Holzplatten hab ich mich noch nicht entschieden welches Material

Macht die Konstruktion so Sinn?
Ist KVH 8x8 ausreichend oder schon zuviel?
Reicht auch nur 6x6?


So sieht es in Sketchup aus:

vFiO4NH.png


mVPFPbK.png
 

IngoS

ww-robinie
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Hallo,

deine Konstruktion ist ungünstig. Die Beine müssen von oben nach unten durchlaufen und die Zargen eingezapft werden, dann wird das stabil.
Beine 8 x 8cm ist in Ordnung, die Zargen besser 3 oder 4 x 10cm. Die Diagonalstreben kannst du dir dann sparen.

Gruß

Ingo
 

bello

ww-robinie
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Ich habe einen für die Garage aus 100/100 KVH. Ähnliche Konstruktion ohne Diagonalstreben. Das Teil ist jetzt 11 Jahre alt und völlig unproblematisch.. Seit drei Jahren ist der Schrank eingebaut, konstruktiv hat er keinen Einfluss. Die Rahmenteile sind durch Dominodübel verbunden.

DSC09572.JPG
DSC09573.JPG

Und für den Werkraum habe ich einen Tisch mit Schlitz und Zapfen gebaut.

Werkbank 28.jpg

Werkbank 29.jpg

Unterschiede beim Gebrauch sind nicht feststellbar.
Ich sehe auch keinen Grund, warum zwei Rahmen durch Stützen verbunden nicht stabil sein sollen.

Zusätzlich kannst Du noch Dübelstangen einleimen, wie hier bei Seitenteilen eines Werkstattschranks.

Werkbank 38.jpg
 

odul

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Hallo

die Rahmen auf Gehrung würde ich nicht machen. Klassisch wie im Holzbau stumpf verzapft oder auch Dübel und Co. Notfalls auch geschraubt.


Salu,

ich erlebe das immer wieder, dass geschlitzt und gezapft wird, was das Zeug hält. Warum schreibst du: "Notfalls auch geschraubt." ?

Es ist anscheinend im Holzbau Tradition möglichst einen Bogen um Metall zu machen. Wer das möchte, dem möchte ich nicht im Wege stehen. Im Gegenteil ich bewundere die Fertigkeiten.

Jetzt aber mal die Frage:
Was spricht gegen Schrauben? In der Werkstatt haben wir kein Problem mit der Optik. Wenn ich sowas habe, bohre ich 4 mm vor, senke an und setzte 6er Spax in ordentlicher Länge. Bei den Rahmen würde ich 2 diagonal setzen. Das wird richtig stabil und geht schnell.

Außerdem bei mir ist es so, dass öfters auch mal umgebaut wird. Deswegen bevorzuge ich reversible Verbindungen. Gezapft und geleimt kriegst du nicht mehr auseinander. Schrauben schon.

So, jetzt bin ich mal auf die Antworten gespannt. Rate mal, das die kontrovers ausfallen werden :emoji_slight_smile:
 

mscholz1978

ww-buche
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Hallo, das frage ich mich auch immer, warum manche Leute so viel Arbeit in Werkstattmöbel stecken, meine Werkstattmöbel werden allesamt nicht mehr geleimt oder verzapft, das wird alles zusammengespaxt und gut, ist für mich Werkzeug, das funktional sein muss - nen Schönheitspreis gewinne ich nicht, ist aber auch nicht die Absicht. Auch verwende ich für Werkstattmöbel gerne reste, die so rumstehen!
 

carsten

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Hallo

da bin ich ganz auf deiner Seite. Bin ja auch bekennender "Schrauber". In dem Fall hab ich dann mal eher den traditionsverbundenen nach dem "Mund" geschrieben. Auch um eben keine sinnlose Diskussion anzuregen. Ich bemühe mich gerade wenn jegliche Informationen zu dem Können und den Möglichkeiten der Bearbeitung fehlen alle Alternativen aufzuzeigen.

Gerade im Holzbau besonders im Ingenieurholzbau gibt es einige Konstruktionene die ohne die Kombination aus Holz UND STAHL nicht möglich wären. Ich finde solche Konstruktionen optisch wie auch technisch faszinierend.
Schönes Bsp z.B.
oder
 

bello

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Gegen verschraubte Werkstattmöbel spricht nichts. Die von mir gezeigte weiße Werkbank war ursprünglich drei Meter lang und klar lackiert. Als ich sie später kürzte musste ich lediglich mit dem Multimaster die Dübel trennen. Das wäre bei einer Verschraubung schneller gegangen.
Der zweite gezapfte Werktisch ist 2015 entstanden als ich mit einem Freund für ihn Werkstattmöbel baute. Er hatte damals noch keine Werkzeuge, aber Vorstellungen. Für ihn war das dann zugleich Übung. Die Tische wurden aber auch zur Demontage gebaut und durch Löcher in den Zapfen verschraubt Zapfen verschraubt. In den Längsstangen wurden dafür Rampas eingelassen.
Er fand es optisch ansprechend.

DSC08110.JPG

DSC08109.JPG

Ich selbst habe bis vor einigen Jahren lediglich einen MFT gehabt, auf dem die überwiegende Zahl meiner bisherigen Arbeiten gefertigt wurde.
Für Maschinen gab es nur Koffer und Systainer. Meine eigenen Werkstattmöbel sind eher Abfallprodukte, durch Umbau oder aus Resten entstanden.
 

enovs

ww-birnbaum
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Ich persönlich verbinde meine gerade im Bau befindliche Werkbank mittels Schlitz und Zapfen weil ich die Werkbank als perfektes Übungsobjekt dafür sehe. Wenn ich da was verhunze ist es relativ egal, bei edlerem Holz und/oder Wohnmöbeln tut das mehr weh.
Aber ansonsten stimme ich zu, aus optischen Gründen spricht in der Werkstatt nichts gegen Schrauben
 

Macchia

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auch auf die Gefahr hin jetzt als Spassbremse dazustehen,
so zusammengeschraubt wird das bald seitlich Spiel bekommen.
Schrauben ist ja gut und schön doch die Pfostenverbindung auf den unteren Rahmen
hält seitlich gar nix und die obere auch nicht viel mehr.
Wenn du dünnes Plattenmaterial (MPX 15 mm z.B.) in Form eines Dreieckes und
hinten ein breiteres Brett ansetzt, leimst/schraubst wird das schon besser.
Es gibt viel Möglichkeiten aber so wird das bald wackeln. Brief und Siegel.

z.B. auf die schnelle auf Basis deiner Zeichnung.:
wobei ich auch (wie Ingo) die Pfosten lieber durchlaufen lassen würde!

RqNv0ZA.jpg
 

odul

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Also, das mit dem Wackeln sehe ich genauso. Eine mittige Schraube ist immer schlecht. Besser sind 2 über Eck.

Ich würde mir auch das mit den Überplattungen nicht antun und die Hölzer stumpf stoßen und verschrauben. ich habe das mal versucht zu skizzieren. Die Pfosten P unverändert. Dann die langen Hölzer L durchgängig. Die Querhölzer Q stumpf gestossen. Die Schrauben 1+2 von oben über Eck (jeweils 12mm vom Rand). 6er Spax gut angesenkt reicht normalerweise. Die Senkung ist wichtig, sonst spaltet sich das Holz. Die Schrauben S3+4 senkrecht übereinander.

Sollte das wider erwarten wackeln, kann man immer noch Diagonalen oder Platten einsetzen.

upload_2019-10-5_13-50-47.png
 

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odul

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Na das ist doch wirklich kein großer act. Noch simpler gehts ja fast nicht.

Also ich möchte keinem reinreden, wie er was konstruiert. Das ist persönliche Geschmacksache. Das wurde hier schon in der einen oder anderen Richtung diskutiert. Hobby ist Eigeninteresse. Das darf man machen was man möchte. Deswegen ist es Hobby.

Zumindest im Werkstattbereich bin ich sehr auf der funktionalen Seite. Die Überplattungen bringen keinen Vorteil und zwei Schrauben habe ich schneller reingeschraubt. Insofern geht es noch simpler.

Auf der anderen Seite weiß ich, dass ich auch gerne schon mal umständlich unterwegs bin. Siehe erster Absatz...
 
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predatorklein

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Moin

Schon seit 10 Jahren keine Werkbank mehr aus Holz gebaut .
Und auch keinen Rollwagen aus Holz .
Und auch keine Autoeinrichtung aus Holz .

Zu viel Arbeit , zu wenig Platz für Kleinzeug , zu viel Zeit für den Bau :emoji_frowning2::

Statt dessen Werkbänke und Rollwägen aus Palettenregalen , ins Auto kommt nur noch SORTIMO .

Teile für eine Werkbank oder einen Rollwagen kommen auf ca 100 € gebraucht .
+ 30 € für Rollen .
Tragkraft locker 1 Tonne , da machen am ehesten die Rollen schlapp :emoji_wink:
In der Tiefe variabel , in der Höhe variabel .
Einziges Manko : Traversen gibt es nur in ca 130 cm , 150 cm , 180 cm , 220 cm oder 270 cm .
Wenn nicht muß geschweisst werden , bei dem " Kastenprofil " sollte aber ein Könner ran , nicht so easy .

Fürs Auto ein gebrauchtes Sortimo Sortiment gekauft , kann man mit der Flex auf so gut wie jedes Auto anpassen .

Die bei uns im T 5 verbauten Sortimo teile kosten neu ca 4000 € + ca 600 € für den Einbau .

Gebbraucht hat das komplette System 800 € auf " kleinanzeigen.de " gekostet .
+ 1 Tag Einbau .

Gleiches beim Sprinter , da ist noch ein Regal mehr drin .
Enorm viel Platz für Kleinteile , wirklich fast alles dabei , teilweise in Kleinstmengen .

Rollwägen aus Holz wie auf unseren Bildern bau ich nie mehr .

Gruß
 

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odul

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Na das ist doch wirklich kein großer act. Noch simpler gehts ja fast nicht.

Ingo, ich habe mir gerade ein paar deiner Videos angesehen. Chapeau. Durch die Brille gesehen stimme ich dir zu: ist doch kein act. Ich bin nicht ganz so gut ausgestattet. Deswegen würde ich auch bei Schrauben und stumpfen Stoßen bleiben...
 

Dietrich

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Hallo,

die Omega Profile aus dem Regalbau sind enorm stabil, sind aber lackiert, zum Schweißen kann man sie außen mit dem Winkelschleifer putzen aber innen nur mit dem Schnellläufer...eine durchgängige frische Lackierung würde sich aber auf den Metallteilen gut machen.
Die Firma Bott, die auch solche Werkstatt-Transporter ausbaut bietet auch relativ preiswerte Werkbank-Untergestell-Systeme an, nur die Buchenholz-Platten bei denen sind recht teuer, wenn ich es richtig in Erinnerung habe.

Überhaupt am besten mal in einer Niederlassungswerkstatt gehen und schauen was die haben, Lochblech für Werkzeugschränke und solche System-Kästen und allerlei interessantes Material zum Werkstattausbau.

Gruß Dietrich
 
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