Mobile Tischkreissäge für sehr kleine Werkstatt

Zappaesk

ww-pappel
Registriert
31. Januar 2019
Beiträge
4
Ort
Kronau
Hallo zusammen,

meine Werkstatt ist meine Garage, leider teilt sie sich den Platz noch mit meinem Grill (DIY Tisch auf Rollen mit nem Keramik-Ei drin), Fahrrädern usw. Das ist zwar doof, aber leider nicht anders machbar. Meine Werkbank ist zum Beispiel so gebaut, dass ich sie mit dem Hubwagen verfahren kann - eine auf Rollen wäre mir zu kippelig.
Das heißt, dass alles darin mobil, tragbar und leicht verstaubar sein muss. Gearbeitet wird vornehmlich - wenn das Wetter mit spielt vor der Garage.

Ich baue vornehmlich Möbel und Lautsprecher aus Plattenmaterial (Buche MPX, bissle MDF und OSB - max 40 stark) und gelegentlich mal ein paar Bälkle (60x80 max). Anwendung wäre damit mit mindest Sägtiefen von 60mm bei 90° und 40mm bei 45° (ist aber dann ja eh abgedeckt.

Bislang mache ich Zuschnitte mit meiner Bosch Tauchsäge mit Schiene (Mafell System), einer Metabo Kapp/Zug Säge oder auch gerne mal von Hand. Das klappt ganz gut, ist aber von der Wiederholgenauigkeit und der Arbeitsgeschwindigkeit natürlich eher mau.

Also muss eine kleine TKS her. Wichtig, ausreichend genau, stabil und eben gut verstaubar.

Nach ein paar Recherchen kamen folgende Maschinen in die Auswahl:

- Metabo 254 (tolle Trolleyfunktion)
- DeWalt 7492 (super Anschlag)

und dann eben die preislich für Privatanwender wahnsinnigen, mit denen ich aber auch meine Kappsäge überflüssig machen könnte.

- Mafell Erika 70
- Festool CS70

Die Festool macht allerdings vom Gestell einen sehr klapprigen Eindruck, glänzt dafür mit dem wohl sehr schönen Längsanschlag. Das scheint bei der Erika ja eher eine etwas umständliche Geschichte zu sein...

Also, wenn ich unter 1000€ bleibe, dann wird es wohl die DeWalt.
Wenn ich aber meinen inneren Schweinehund überwinde und ordentlich Geld ausgebe, lohnt sich der Aufpreis generell?
Lohnt sich der nochmalige Aufpreis auf die Erika?
Wie ist das Arbeiten mit dem langen Längsanschlag der Erika? Auf den Viedeos sieht das eher abschreckend aus...
Gibt es sonst noch Vorteile der Erika ggü der Festool oder anders herum? Ich habe bislang keinerlei Festool Produkte und habe also keinerlei Synergien mit irgendwelchem schon vorhandenem Zubehör...

Leider kann man aktuell ja niergends hin um sich das mal in echt anzusehen...
 

Mater1984

ww-robinie
Registriert
26. März 2013
Beiträge
1.580
Ort
Bretzfeld (bei Heilbronn)
Ich stelle mal dir Gegenfrage: hast du 800x800mm Platz übrig?
wenn ja dann würde ich eine richtige TKS kaufen oder eine kleine FKS.
die gibt es mit Fahrgestell. Sonst schraubst du ne Platte mit 4 Rollen drunter.
wenn es neu sein soll dann eine Bernardo o.ä. „Chinaböller“
Sonst bei Gebrauchtmaschinen gibt es einige.
ich arbeite auf effektiv 4qm freier Fläche und hab eine Elektra Beckum Pk250

die von dir genannten Sägen sind allesamt sogenannte Montagesägen die in Punkto Präzision und Wiederholgenauigkeit nur bedingt darauf ausgelegt sind.

hast du 400V Drehstrom? Dann wäre für mich die Entscheidung klar. Weil ein Drehstrommotor ist auch wesentlich langlebiger wie jeder 230V
 

bello

ww-robinie
Registriert
21. Mai 2008
Beiträge
8.825
Alter
66
Ort
Koblenz
- Festool CS70

Die Festool macht allerdings vom Gestell einen sehr klapprigen Eindruck, glänzt dafür mit dem wohl sehr schönen Längsanschlag.

Der klapprige Eindruck täuscht. Allerdings finde ich sie erst richtig brauchbar in der Set-Variante. Ich habe zwölf Jahre mit ihr gearbeitet und würde sie wieder kaufen, wenn sich meine Vorrausetzungen ändern würden.

Wie @Mater1984 oben schrieb, bist Du auch mit einer Bernardo, etc., ganz gut ausgestattet, z.B. Tischkreissägen PKS 250P-400V - Bernardo oder als kleine Kombi Kreissäge-Fräsmaschinen FK 200R-400V - Bernardo . Eine solche Kombi bietet maschinen-baur für 1100 + MwSt. an.

Ich säge nun schon seit einigen Jahren auf einer Bernardo.
 

Zappaesk

ww-pappel
Registriert
31. Januar 2019
Beiträge
4
Ort
Kronau
400V könnte ich mit ein wenig Aufwand legen, habe ohnehin wegen meiner Wallbox erst letztes Jahr 400V durch die Garage gelegt.
Allerdings überzeugt mich das Argument mit der Langlebigkeit nicht wirklich, zumal ich ja nicht gewerblich damit arbeite, sondern als Hobbyist eher auf keine zig tausend Betriebsstunden mit der Maschine komme. Abgesehen davon bin ich mir jetzt nicht sicher, dass, ein Chinaböller 400V Motor wirklich langlebiger ist als der Motor der Erika oder auch der anderen genannten Maschinen. Im Zweifelsfall gibts aber für die Markenmaschinen auch noch in 10 Jahren Ersatzteile... Ich denke aber, bei meiner Nutzung haben solche Sägen ohnehin das ewige Leben. Meine Tauchsäge hat jetzt schon den einen oder anderen (Kilo)Meter runter und die läuft noch wie am ersten Tag und auch sonst hat, bis auf meinen Akkuschrauber noch kein Gerät die Grätsche gemacht.

Und nein, ich habe keine 800x800 an einem festen Platz, deswegen schreib ich ja, dass ich eine mobile Säge brauche. Ich arrangiere meinen Arbeitsplatz für gewöhnlich je nach Notwendigkeit um und daher muss alles mobil und flexibel sein - so geht das auch immer Ruckzuck. Dauert keine 5 Minuten bis ich loslegen kann und hört sich schlimmer an, als es ist. Maschinen auf Rollen zu stellen macht die nicht direkt stabiler. Das habe ich mit der Werkbank schon probiert und bin dann auf die Lösung mit dem Hubwagen gekommen. So steht sie bombenfest und ist kinderleicht zu verschieben.

Wie gesagt, es ist alles sehr eng und vor allem arbeite ich normal nicht da wo die Maschine steht, sondern vor der Garage und da muss sie hin und da muss sie sauber und fest stehen. Die Garage ist quasi der Geräteschuppen.

Im Prinzip habe ich mich schon von der Lösung mit den Maschinen unter 1k€ verabschiedet und frage mich ob Mafell oder Festool...
 

Johannes

ww-robinie
Registriert
14. September 2011
Beiträge
5.580
Alter
66
Ort
Darmstadt/Dieburg
Hallo,
als kleine stabile Säge wäre da noch die Kity 419. Zwar etwas schwerer, aber dafür mit Gußtischplatte.

Es grüßt Johannes
 

Alceste

ww-robinie
Registriert
12. Mai 2020
Beiträge
3.264
Alter
38
Ort
Seligenstadt
Wie siehts denn mit Feutchtigkeit in der Garage aus? Ich würde meine CS70 nur ungern in meiner Garage lagern... Wenn es nur um wiederholgenaue schnitte geht wäre vielleicht an ein entsprechendes Upgrade deiner Werkbank zu denken? Ich denke da an etwas wie die Multiwerkbank von Guido Henn, oder den MFT. Man könnte auch das Parfguide system mit einem selbstgebastelten / gekauften Anschlagssystem dazu verwenden (ich verwende für sowas einfach ein Alu systemprofil mit selbstgebastelten Stopper, das ich an meinen Parfdogs ausrichte und mittels Klemmen an der Werkbank festmache. Das ganze wird dann immer an der Schiene angeschlagen, sodass man auch noch eine Skala anbringen könnte).
Für Längsschnitte dann den Parallelanschlag in Selbstgemacht (gabs auch mal ein Video von Guido, den würde ich mir aber vermutlich mittels alu Profilen oder so nachbauen) oder gekauft (fürs Festool System gibts sowas, für die Bosch Schienen weiß ich das leider nicht).
Vorteil wäre noch geringerer Platzverbrauch.
Wenn es eine TK sein soll würde ich dir von der CS70 (die Erika kenne ich nicht, fürchte aber da gilt das gleiche) abraten (die habe ich mir selbst vor nicht allzu langer Zeit in gebrauchtgekauft): Es ist eine Montagesäge und wenn man alles was da so gibt kauft und anbaut, kostet die genauso viel und nimmt auch genauso viel Platz weg [1] wie eine kleine "stationäre". Der einzige Vorteil den Meiner Meinung so eine Säge hat, ist dass man die auch ins Auto packen kann und damit sonstwohin fahren kann. Vermutlich darf man dann vor Ort aber erstmal alle Einstellungen überprüfen (wobei solche Aktionen ja meistens keinen Möbelbau nach sich ziehen und somit die Präzision vernachlässigbar ist).


zu [1]: Ein Vorteil den Unterflurzugsägen bieten ist in der Tat die Kappfunktion - die benötigt weniger Platz, als wenn man die gleiche Arbeit mit dem Schiebeschlitten machen würde (hier benötigt man ja die Schnittlänge x 2, weil eben das Werkstück bewegt wird, bei der Zugfunktion ruht es, sodass ein geringerer Platzverbrauch zu Buche schlägt). Allerdings ist das für dich ja unerheblich: Du hast ja a) schon eine Kappsäge und b) schiebst du die Säge zum Arbeiten eh immer raus (ich gehe davon aus, dass es dort genug Platz gibt).
 

chrisil

ww-robinie
Registriert
15. November 2005
Beiträge
870
Ort
Nähe von München
Die Dewalt hatte ich mal.... an sich ne gute Säge für das Geld.... aber wie Alceste geschrieben hat... MFT gut eingestellt mit den ganzen Optionen die man sich selber bauen oder kaufen kann, is schon ne feine Sache. Würd mir auch die Variante vom Sauter mal anschauen, gefällt mir auch ganz gut.
MFT von Festool sollte mit der Bosch ja kein Problem sein, die kann doch beide Schienensysteme
Grüße
Chris
 

Mater1984

ww-robinie
Registriert
26. März 2013
Beiträge
1.580
Ort
Bretzfeld (bei Heilbronn)
Und nein, ich habe keine 800x800 an einem festen Platz, deswegen schreib ich ja, dass ich eine mobile Säge brauche. Ich arrangiere meinen Arbeitsplatz für gewöhnlich je nach Notwendigkeit um und daher muss alles mobil und flexibel sein - so geht das auch immer Ruckzuck. Dauert keine 5 Minuten bis ich loslegen kann und hört sich schlimmer an, als es ist. Maschinen auf Rollen zu stellen macht die nicht direkt stabiler. Das habe ich mit der Werkbank schon probiert und bin dann auf die Lösung mit dem Hubwagen gekommen. So steht sie bombenfest und ist kinderleicht zu verschieben.

sorry das mit dem Hubwagen hab ich gestern Abend etwas überlesen. Im Endeffekt musst du selbst entscheiden welche Variante du möchtest.
Jede hat Vor und Nachteile:
MFT muss entsprechend frei geräumt sein wenn es zum Sägen verwendet werden soll.
Montagesäge lohnt sich mMn. Nur wenn sie auch mal ins Auto fliegt weil 30 kg einfach nicht so genau und verwindungssteif sein können wie 150 oder 300 kg.
besonders bei dem Preis für den CS70 oder die Erika neu (über 2000 € ?)
Stationäre Säge braucht etwas Platz. Aber mit passender Fahreinrichtung steht sie Bombenfest und du kannst bei Formatsägen bis auf den 10tel mm (manche schaffen auch 100tel) genau Sägen.
gerade bei viel Plattenmaterial wäre mir persönlich einfach der Tisch der Erika zu klein bzw. Mit den Anbauteilen zu viel Umbauerei und ich würde da eher auf eine stationäre Säge setzen die ich aus der Garage rausfahr bei Bedarf.
 

NiklasAG

ww-robinie
Registriert
23. März 2020
Beiträge
1.197
Ort
Schweiz
Ich habe die Dewalt und die Limite ist dabei bisher mein Können und nicht die Säge.
Klar, Grobzuschnitt von Platten mag man damit nicht sägen, das mache ich mit HKS und Schiene. Ich benutze sie zurzeit noch auf dem Wägelchen von Dewalt, möglicherweise baue ich aber einen Unterbau mit dem sie dann so hoch steht wie meine Werkbank und der Ablagetisch. Dann wären Platten machbarer.
Man kann und soll meines Erachtens aber eine Säge die man sich unter den Arm klemmen kann und die keine 800.- gekostet hat, nicht mit einem 200kg-Teil für 1500< vergleichen.
 

Holzfummler

ww-robinie
Registriert
16. Januar 2013
Beiträge
1.954
Ort
Berlin
Moin Zappaesk,

solltest du die MFT näher ins Auge fassen, hast du die Möglichkeit, einen entsprechenden Unterbau ala Holzwerken drunter zu setzen. Das mache ich gerade primär für meine L-Boxen.
Auch ich habe darunter große Rollen, da wackelt nichts.
Natürlich muss dein Boden hinreichend eben sein.
Gruß
Thomas
 
Oben Unten