Mitnehmer von Spindel entfernen?

C_2021

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Ich habe eine Drechselbank bekommen, die eine Sonderanfertigung von Siemens ist. Bei dieser möchte ich nun den Mitnehmer von der Spindel entfernen um ein Futter oder ähnliches zu nutzen. Nun folgendes Problem, bisher sind alle Versuche den Mitnehmer zu lösen gescheitert. Habt ihr da vielleicht Ideen Tipps Anregungen dazu? Ist er vielleicht garnicht geschraubt? Sondern mit Konus? Gibt es vielleicht ein passendes Werkzeug dazu?
Danke schonmal für euere Antworten
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Oloide

ww-birke
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Hallo Christian ,
das Futter ist aufgeschraubt . Um das Futter fachgerecht zu lösen benötigt man 2 Hakenschlüssel mit Zapfen , jeweils in der entspechenden Größe mit den richtigen Zapfen , z.B. :
https://www.hoffmann-group.com/DE/de/hom/Handwerkzeuge/Schraubwerkzeuge/Hakenschlüssel-Stirnlochschlüssel/Hakenschlüssel/Hakenschlüssel-mit-Zapfen/p/628500
Der linke Schlüssel wird von vorne unten auf der Welle eingehakt und "fest installiert" , z.B. indem man ein entspechendes Stück Holz auf das Bankbett stellt auf dem der eingehakte Schlüssel dann horizontal ´´ruht" .
Der rechte Schlüssel wird von vorne oben im Futter eingehakt und bekommt am Ende des Griffes einen festen Schlag mit dem Schonhammer nach unten/vorne , dann dürfte sich das Futter lösen . ( Rechtsgewinde )
Wenn man versucht das Futter mit irgendwelchen Rundstäben aus Eisen zu lösen die man in die Löcher steckt und dann schlägt wird man Rundstäbe , Welle und Futter übel verhunzen und ( wenn das Futter fest sitzt ) auch wenig Erfolg haben !
Also lieber gleich die richtigen Hakenschlüssel kaufen wenn die Bank halbwegs was taugt .
Grüße
Andreas
 
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C_2021

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Hallo Andreas,
vielen Dank für deine ausführliche Antwort und dem Link dazu. Ich werde mal nach den passenden Maßen schauen und es dann mit den Schlüsseln probieren, weil ich die Drechselbank erhalten möchte und nicht verhunzen.
Viele Grüße
Christian
 

C_2021

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Guten Morgen, ich habe jetzt mal die Spindel (40mm) und das Futter (51mm) ausgemessen. Bei der Spindel ist die Schlüsselgröße klar, bei dem Futter bin ich mir jetzt unsicher, ob ich einen mit einer Weite von 45-50mm oder einen mit der Weite von 52-55mm nehmen soll?
Wenn ich das wüsste, würde ich die Schlüssel gleich bestellen und berichten, ob ich das Futter damit gelöst bekommen habe wenn sie angekommen sind.
 

Oloide

ww-birke
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Hallo Christian ,
das Maß der Welle bleibt ja immer gleich , da ist die Schlüsselgröße ja auch klar .
Für das Futter würde ich vielleicht einen verstellbaren Schlüssel kaufen , vor allem weil ja auch mal andere Futter als der Dreizack ( z.B. Drechler - Vierbackenfutter mit einem anderen Flanschdurchmesser ) auf die Spindel sollen , ein schnelles Beispiel :
https://www.hoffmann-group.com/DE/de/hom/Handwerkzeuge/Schraubwerkzeuge/Hakenschlüssel-Stirnlochschlüssel/Hakenschlüssel/Gelenk-Hakenschlüssel-mit-Zapfen/p/628100?comingFromCategory=60-01-02-01-00
Oder du kaufst den festen Schlüssel mit einer Weite von 52 - 55 mm , der wird schon auch für andere Futter passen . Die Schlüssel müssen nicht 100% passen , ich nutze in meiner Werkstatt praktisch nur noch die verstellbaren . Das geht schneller , an jeder Bank hängt einer , die Spindel wird bei meinen Bänken mit einem Feststellstift blockiert und ich benötige so nur einen Schlüssel .
Kaufe ruhig das ( inkl. Porto ) billigste ( Ebay ? ) , das reicht hier allemal !
Grüße
Andreas
 
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C_2021

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Hallo Andreas,
danke für die super schnelle und hilfreiche Antwort. Dann weiß ich jetzt, was die Richtigen sind und werde mir die Schlüssel heute noch bestellen. Wahrscheinlich entscheide ich mich auch für den verstellbaren, weil ich gerne in nächster Zeit auch ein Backenfutter verwenden würde.
Grüße
Christian
 

netsupervisor

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Nur der Vollständigkeit halber:
ein Hakenschlüssel ist sicher ein brauchbares Werkzeug, aber für diesen Fall unnötig, wenn die ihn nicht öfters verwendest.
Die Futter an meiner Drechselbank öffne ich mit Rundstäben oder etwas, was passend zur Bohrung ist. So fest sind die Verschraubungen nie, dass es sich nicht mit zweckentfremdeten Werkzeugen öffnen lässt. Oft tut es auch ein Bohrfutterschlüssel am Griff verwendet oder ein Splintentreiber.

Hakenschlüssel habe ich auch, aber für die Größen, wo ich ihn brauche, dann aber nicht als verstellbare Variante.
 

C_2021

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Hallo zusammen,
es gibt Neuigkeiten, ich habe das Futter gelöst bekommen. Die Hakenschlüssel werde ich wahrscheinlich trotzdem kaufen aber wollte nochmal ein Versuch starten. Es hat sich ein Rundstab gefunden der genau in eine Bohrung spindelseitig gepasst hat und mit einem Holz unterlegt hat er gut gehalten. Die andere Seite habe ich mit dicker Teichfolie geschützt und vorsichtig mit einer 70cm langen Rohrzange gedreht. Somit hat sich das Futter dann gelöst. Jetzt habe ich mal das Gewinde gemessen und bin auf der Suche nach einem Backenfutter das passt (wenn es das überhaupt für den Durchmesser gibt)
Grüße
Christian
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odul

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Hallo zusammen,
es gibt Neuigkeiten, ich habe das Futter gelöst bekommen. Die Hakenschlüssel werde ich wahrscheinlich trotzdem kaufen aber wollte nochmal ein Versuch starten. Es hat sich ein Rundstab gefunden der genau in eine Bohrung spindelseitig gepasst hat und mit einem Holz unterlegt hat er gut gehalten. Die andere Seite habe ich mit dicker Teichfolie geschützt und vorsichtig mit einer 70cm langen Rohrzange gedreht. Somit hat sich das Futter dann gelöst. Jetzt habe ich mal das Gewinde gemessen und bin auf der Suche nach einem Backenfutter das passt (wenn es das überhaupt für den Durchmesser gibt)
Grüße
Christian
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Bandschlüssel helfen da auch - wenn nicht zu fest angezogen.
 

FredT

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Wenn es kein Futter für dieses Gewinde geben sollte behilft man sich mit einem nächst größeren Gewinde und einer Adapterbuchse. Das sollte ein guter Dreher hinbekommen. Nur mal so als Anregung.
 

fahe

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Wenn es kein Futter für dieses Gewinde geben sollte behilft man sich mit einem nächst größeren Gewinde und einer Adapterbuchse.
...anhand der wenigen Detailbildchen, die der TE bisher gezeigt hat, würde ich nicht beurteilen wollen müssen, ob sich der Aufwand lohnt. Ein Spannfutter braucht bspw. einen ordentlichen Zentrierbund.

Von dem, was man bisher sehen konnte, würde ich sagen, für ein bisschen Langholzdrechselei wird das Maschinchen schon geeignet sein.
Da genügt dann aber auch der in #1 gezeigte Mitnehmer.
 

C_2021

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Danke für die vielen Antworten und guten Tipps. Eine Adapterhülse aufzubohren und ein Gewinde reinzuschneiden wäre eine Option, oder vielleicht gleich eine drehen? Das wird sich noch herausstellen. Hier übrigens noch ein Bild der Bank ob es sich „lohnt“ in ein Futter zu investieren. Sie ist übrigens 1,60m lang und hat mich eine zweite Handlauflage (schmaler) zum Austausch. 0ED53E5A-9651-49F6-8190-158039DDFA0D.jpeg
 

FredT

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trotz entsprechendem Bild sind es nur 4 Zähne (der erste ist 0, wird nicht gezählt) und muß uns auch nicht präsentiert werden. Wichtig ist, daß du dann das maß anständig teilen kannst, um eine Steigung herauszubekommen. So, wie sich das darstellt, ist es Steigung 1,5
 

fahe

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Hier übrigens noch ein Bild der Bank ob es sich „lohnt“ in ein Futter zu investieren.
Die Anführungszeichen zeigen mir, dass meine Aussagen despektierlicher bei Dir ankamen, als sie eigentlich gemeint waren. Da will ich's mal halbwegs diplomatisch einordnen: Ich habe mehrere Spannfutter, die zusammen teurer waren, als ich für Deine Bank zu zahlen bereit wäre...:emoji_wink: Nicht zu sprechen von Spannbacken, die ein Spannfutter überhaupt erst nutzbar machen.

Die Bank ist für kleinere Langholzarbeiten sicher zu gebrauchen. Sie sieht deutlich besser verarbeitet aus, als die Einsteigerbänke von Scheppach und Co. spielt allerdings bauartbedingt auch nicht in einer so wesentlich anderen Liga.

Empfehlen würde ich Dir das kleinere der Nova-Futter, also ein Nova G3. Alternativ das preislich günstigere - und, was die Spannbacken anbelangt: kompatible Pendant von RecordPower.

Edit: Vergessen... Feingewinde an der Spindel ist imho sehr ungewöhnlich... und auch nicht sehr praktisch. Ich wäre angesichts der Fotos auch bei M24x1,5. Also, falls es wirklich metrisch ist. Rein rechnerisch käme ich ja auf eine Steigung von 1,55...:emoji_wink:

Wenn Du viel Aufwand in die Bank stecken willst, Spindel neu anfertigen (lassen) mit M33x3,5 und ordentlichem Zentrierbund. Das fände ich dem Wert der Bank nicht wirklich angemessen.

Ansonsten halt wirklich eine Buchse. Bei Roland Steiner (und sicher auch bei anderen Anbietern) gibt's auch eine vorgebohrte Buchse als Adapter. Wenn man in der zerspanungsbude nett fragt, findet sich auch jemand, der die für kleines Geld mit dem richtigen Innengewinde versieht.
 
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kberg10

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Würde dir eine Gewindelehre empfehlen, ist ein billiges Teil und du kannst die Größe ablesen. Ist immer wieder praktisch.
 

seschmi

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Hallo,

ich kann Falk nur recht geben: Die Bank ist vermutlich vom Gewicht, Lagerung etc. her sowieso nicht für größere Querholzarbeiten (Schalen etc) geeignet. Was wiegt die denn ungefähr? An den Beschränkungen der Bank sollte sich ja orientieren, was man hier investiert.

Kleinere Quer- oder Langholzarbeiten gehen natürlich gut, auch von der Drehzahl her. Aber ein Highlight der Drechseltechnik wird das auch mit einem Standard-Futter nicht. Und alles, was sich zwischen den Spitzen drehen lässt. geht ja jetzt schon - dafür war die Bank vermutlich auch gedacht.

Die Frage ist halt, was eine sinnvolle Investition ist - einige Anbieter (z.B. Steinert) liefern ja durchaus Futter mit einem Flansch nach Kundenwunsch. Die sind dann aber vermutlich preislich jenseits von dem, was hier sinnvoll ist. Die beste Möglichkeit ist vermutlich die, die von Falk vorgeschlagen wurde.

Wenn ein ideeller Wert an der Maschine hängt, gäbe es noch mehr Möglichkeiten, bis hin zu einer neuen Spindel, einem Frequenzumrichter etc. Trotzdem bleiben natürlich die grundsätzlichen mechanischen Limitierungen, daher würde ich das nicht machen.

Eventuell kannst Du Dich auch noch in einem Drechsler-Forum (dem "Blauen" oder dem "Gelben") anmelden und da eine Suchanzeige aufgeben. Da gibt es manchmal Leute, die auch Metall drehen, oder Leute, die die seltsamsten Dinge noch rumliegen haben.
 

C_2021

ww-kastanie
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Hallo Zusammen, vielen Dank für euere ausführlichen und zahlreichen Antworten. Also eine Gewindelehre wäre grundsätzlich etwas sinnvolles, muss ich mir mal zulegen, sind ja echt nicht teuer. Dann zu dem Gewinde, also es ist ein M24x1,5. Die Bank müsste ich mal auf dem Hubwagen abwiegen, aber ich schätze so 30 - 40kg. Ich habe jetzt einen Gewindeadapter bestellt, mein Nachbar dreht ihn mir aus und schneidet das entsprechende Innengewinde rein. Jetzt bräuchte ich nur noch ein passendes Futter um kleinere bis mittlere Querholzarbeiten zu machen. So eine kleine Schüssel wäre halt schon mal schön und unteranderem deswegen möchte ich auch ein Spannfutter auf der Bank, die auch einen gewissen ideellen Wert hat. Was könntet ihr mir denn so als Backenfutter empfehlen also mit M33x3,5? Gerne auch gebraucht :emoji_wink: Bezüglich der Drehzahl hätte ich sogar ein FU da, ich müsste nur noch die Motorleistung bestimmen und dann könnte ich ihn anschließen. Liege ich aber in der Annahme richtig, dass für die kleineren und mittleren Querholzarbeiten die Drezahlstufen ausreichend sind?
 
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