Misserfolge

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Hallo,

Es hilft halt nur üben, am Anfang am besten mit günstigen Materialien. Deine Würfel werden wahrscheinlich aus Multiplex oder so sein, du könntest dir erstmal Mdf Besorgnis und Prototyp bauen....

Ich sollte am Anfang meiner Ausbildung mal ne Brwnnholzkiste aus AHorn bauen. Ecken Handgezinkt, als ich fertig war(vorm verleimen) kam der alte und hat an llen Platten die Zinken abgeschnitten. Er meinte dann jetzt machst du das aber so dass in das auch verkaufen kann!! Wir haben das dann noch 2 mal wiederholt:mad:. Was mich dabei am meisten gewurmt hat war dass die Kiste am Ende genau die von ihm geplanten Maße hatte:eek::emoji_grin:. Hat mir doch gut geholfen mein können etwas besser einzuschätzen.....

Was wir auch ab und zu gebaut haben waren Modelle in 1 zu 5 z.B., der alte hätte mit den dingern ganze Puppenhaus Städte einrichten können, war für Kundenberatung auchnicht unpraktisch.

Was ich immer wieder Merke ist das Lernen von anderen, vielleicht hast du ja Bekannte bei denen du dir was abschauen kannst. Oder vielleicht ein Kurs bei Heiko, ich denke mit ein paar Grundlagen lässt sich dann autodidaktisch ganz gut alleine weiter lernen.

Grade wenn man das als Hobby macht ist das Motto der Weg ist das Ziel wohl genau richtig....
Es sollte halt die Freude an dem tuen im Vordergrund stehen, aber auch das will erstmal gelernt werden. Will heissen, wenn es für mich nur "eine einfache Kiste"ist, werde ich die Arbeit daran auch nicht schätzen wissen und sie dementsprechend ausführen. Also zählt ganz viel die Wertschätzung der Projekte, und glaub mir fast jeder hier kennt das.

Man sieht das oft bei neuen Lehrlingen, die verschätzen sich fast immer was da eigentlich zu gehört.Ich denke man merkt nach cCa 1 Jahr ob der Schalter klick macht und die Spass an dem Job haben werden. Bei mir hat es denke ich etwas länger gedauert....:emoji_grin:

Gruss
Ben
 

Spyderco

ww-robinie
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Mein Tip,

rechtzeitig das Arbeiten einstellen und AUF GAR KEINEN FALL noch etwas schnell fertig machen.
Da hudelt man dann auf das wohlverdiente Feierabend-Bier zu und schießt mit hoher Wahrscheinlichkeit noch einen Bock!!!

Ich habs gelernt, zähneknirschend...da schmeckt das Bier dann auch nicht mehr :emoji_grin:

Nette Grüße

Spyderco
 

drwitt

ww-ahorn
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Moin, grandios lehrreicher Thread; danke an alle Beteiligten, die hier ehrlich die Hose runterlassen.

Nach gut zwei Jahren in Sachen Holz+Werkstatt habe ich für mich festgestellt, dass ich zwar immer ganz motiviert versuche, alles perfekt durchzuplanen, dann aber im Rückblick oft feststelle, wohl doch „zu früh losgelaufen“ zu sein. Zack, hat man eine Kleinigkeit vergessen, und schon braucht man nen Plan B. Die zweite Hauptursache für Missgeschicke ist mangelnde Erfahrung. Wieviele Sekunden bei wieviel Druck verträgt der Forstnerbohrer, bis er blau wird? Am Riss sägen, wieviele mm hätte ich lieber noch zugeben sollen? Aber auch: wann übertreib ichs mit der gewünschten Genauigkeit?

Wenn was schiefgeht, versuch ich immer, mich nur kurz zu ärgern und darin kein Missgeschick zu sehen, sondern Lehrgeld, das ich mir hinter die Ohren schreibe. Die Dinger werden ja trotzdem irgendwann fertig, Zeit ist ja auch so ne Sache, und so freu ich mich auch, wenns nur zu 80% meiner „Vision“ entspricht.

Klingt jetzt alles grundoptimistisch. Ich habe aber auch schonmal ein Projekt abgebrochen. Es ging um eine Tischvergrößerung mit Nutschienen für eine kleine Tischkreissäge aus dem unteren Preissegment. Trotz vermeintlich minutiösester Planung hab ich mich bis zum ersten Drittel des Projekts nur geärgert. Ich habs dann sein lassen und für mich eingesehen, dass dies Projekt für mein Können einfach noch nicht dran ist. Die Tischvergrößerung werde ich auch nicht „später mal“ zuende bauen: zu Anfang hatte ich vor der TKS noch den nötigen Respekt, heute habe ich vor dem Teil Angst...

Beste Grüße
Carsten.
 

drwitt

ww-ahorn
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Moin Micha, (3/4 OT)
Respekt ist wichtig, aber Angst ist nicht nötig und verhindert nur Spaß an der Arbeit und auch den Erfolg.

Da hast Du im Prinzip recht. Aber bei dem Teil gönne ich mir eine Ausnahme: Ein gutmeinender Mitmensch stellte mir das Ausstellungsstück vom Lebensmitteldiscounter vor drei Jahren in den Keller, hatte den Verkäufer noch auf 30Euro runtergehandelt.„hier, du machst doch jetzt in Holz... da braucht man sowas“.

Naja. Die Schutzhaube ist mit einer M4-Schraube durch den nicht verstellbaren und nicht rechtwinkligen Spaltkeil befestigt. Der Abstand zwischen den Schenkeln der Schutzhaube ist viel zu groß für die M4-Schrauben, so dass das Teil nur am Wackeln ist, beim Hochrutschen verkantet und einen glatten Vorschub meistens glatt verhindert. Ich bin nicht in der Lage, den schiefen Spaltkeil mechanisch aufs Erforderliche geradezubiegen. Ich hab auch keine Lust dazu, wenn ich mir die dreimillimetergroßen Weißblechschrauben in der Plastikhalterung so angucke.

Der Alu-Parallelanschlag ist weich und rutscht; als ich die Feststell-Schrauben des PA ein paarmal als solche verwendet habe, war das Gewinde recht bald ausgenudelt. Die Tischkante ist nicht winklig, sondern eigentlich mehr rund nach unten umgebördelt (sagt man das so?), so dass ich selbst keine gescheiten PA-Festmach-Vorrichtung ansetzen kann. Die Vertiefung für die Lineal-Folie wurden offenbar mit einer Wurst ins Blech gedrückt, die Lineale selbst haben eine Abweichung von gut 2mm auf 10cm. Dafür ist der Kleber so schlecht, dass man die Lineale verschieben kann. Man kann auf den PA noch einen Plaste-Aufsatz als 90°-Schiene anflanschen, die sich dann ohne große Anstrengung um 3° verdrehen lässt. Mit der 90°Schiene kann man aber sehr schön sehen, wie rund der Tisch ist.

Geschichten, dass bei einer TKS gerne auch mal Dinge durch die Gegend fliegen, kann ich bestätigen. Ich schwör, ich hab den Schnitt sauberst vorbereitet. Aber wenn der PA beim Schneiden hinten 2mm nach außen verrutscht, wirds vorne auch mal eng. Gottseidank habe ich seitlich gestanden.

Ich finde also schon, Angst ist hier am Platze. Deswegen dient sie mir als Mahnmal und Lappenablage.

VG
Carsten.
 

gerald.gubitz

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Was ein spannendes Thema. Dritte Seite Thread nach 24 Stunden. Beeindruckend!

Ich stimme den Vorrednern in fast allen Punkten zu:

- Sicherheit
- Ordnung
- Sauberkeit
- ein guter Plan, ein noch besserer Plan B... das Alpahbet bietet noch 24 weitere Möglichkeiten :emoji_grin:

sind schon die halbe Miete.

Auch darf man sich über Fehler richtig aufregen, das reinigt die Psyche und verschafft die notwendige Ruhe für einen neuen Versuch. Man sollte aber auch wissen, wann es genug ist mit ärgern.

In einem Punkt verfolge ich jedoch eine ganz andere Philosophie: bei einem Fehler das Ganze auf den nächsten Tag zu schieben. Das geht bei mir gar nicht.

Dann wäre ich sehr unzufrieden und unleidlich bis zu dem Zeitpunkt an dem ich den Fehler korrigieren kann.
Ich muss mindestens verstehen was ich falsch gemacht habe, meist mache ich mich auch noch daran das Teil noch einmal richtig zu machen.
Mein Ego will nicht mit einer "Niederlage" aus der Werkstatt gehen :emoji_wink:

Gruß
Gerald
 

Leibhaftiger

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Moin
...
Ich muß auch immer wieder lachen wenn ich hier lese was manch einer an Equipment besitzt :emoji_grin:
Ob er damit umgehen kann ist nämlich eine ganz andere Sache :confused:

...

Also ich für meinen Teil bin deutscher Ingenieur, da kommt Ausstattung vor Können :emoji_grin:

Natürlich macht mich gutes Werkzeug nicht automatisch zum guten Holzwerker, aber es erleichtert es mir, ordentlich zu arbeiten. Wenn etwas schief geht, und dass kommt (noch) häufig vor, weiss ich, dass es an mir lag und nicht am Werkzeug. Dann kann ich Fehleranalyse betreiben und beim nächsten Mal wird es besser. Wenn z.B. die Säge keine reproduzierbaren Schnitte hinbekommt, weil sie windschief zusammengenagelt wurde, kann ich üben wie ich will, wes wird nie was ordentliches werden....
 

Sägenbremser

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Finde eigentlich schon das die
hohe Qualität der Maschinen und
Werkzeuge für manche Anwender
schon einen hohen Anspruch an das
zu erstellende Werkstück fordert.

Hier werken einige User mit einer
Ausrüstung die in den 60ern noch
der Standart in einer kleineren Firma
der Holzverarbeitung gewesen ist.

Aber Ausrüstung hin+her, es gilt doch
immer noch die aus den 50ern stammende
Studie von G.Ryles über das "knowing that-
zu dem knowing how".( Skript nennt sich
Concept of mind) ist auch heute noch lesbar!
Denke schon das wir einige Probleme der jetzt
schwierigen Produktionsgrundlagen überhaupt
nicht kennen würden, wenn wir etwas mehr an
die Produktionsbedingungen angepasstes Wissen
auch heute noch vorhalten könnten.

Habe in vielen Jahren als Holztechniker immer
wieder erfahren können, das sowohl das Wissen
aus der soliden Grundausbildung, wie auch die
vorhandenen Kenntnisse der Mitarbeiter viele
Probleme in der Fertigung erst egalisiert haben.
Da nütz kein "knowing that" es ist einfach nur
ein reicher Erfahrungsschatz der genutzt wird.

So ähnlich wird es auch in der Hobbywerkstatt
ablaufen, eine routinierte Form kann nur mit der
Wiederholung vertrauter Arbeitsabläufe eintreten.
Erlebe das selber jetzt immer wieder beim Metall-
verarbeiten. Da mache ich so was von blöde Fehler
im Arbeitablauf, das ich hinterher fast alle Maschinen
an die Wand klatschen möchte. Zum Glück sind die
Teile alle etwas schwer dazu und so komme ich immer
auf meine eigene Denkweise zurück. Wegwerfen und
neu anfertigen. Das muss in Geld ausgedrückt auch mal
richtig weh tun, so ist ein klarer Lehrnerfolgt sicherer.

Ich habe in den letzten 45 Jahren soviel Sch… gebaut,
aber wichtig war nur, es hat kein Kunde je gemerkt.
Für reine Perfektionisten ist der Weg nicht gehbar, aber
laut Kant gibt es unter dem Optimum nicht nur den Flow.

Liebe Grüsse, Harald
 

lunateide

ww-robinie
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Ein Hauch von Wahrheit

Guten Abend Woodworker,

es hat mich mal wieder gepackt.

Wie Faust am Pult
gar manche Nacht
hab an der Werkbank ich verbracht.

Ihn quälte, was denn diese Welt
im Innersten zusammenhält.
Das war mir wurscht, ja sch...egal;
doch litt auch ich die Höllenqual.

Der Grund, warum ich nachts nicht schlief:
Warum ist diese Gehrung schief.

Die Schuld traf meine arme Säge,
der Winkel stimmt,
doch diese Schräge,
die mir die Fase so verhunzt,
das kostet sie die letzte Gunst.

Der Todesstoß fiel mir nicht schwer;
es muß nur schnell ne neue her

Dabei vergaß ich ganz und gar,
daß ICH der Grund des Fehlers war.


Ich hoffe, ich konnte Euch mit dieser kleinen Lyrik ein wenig erheitern bei diesem doch etwas traurigen Thema.

Gruß
Roland
 

lunateide

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Merci,

könnte ich auch mit Holz so umgehen, ich würde nie wieder ein Wort schreiben.

Gruß
Roland
 

dascello

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Ein befreundeter Cembalobauer, mittlerweile 80+ Jahre alt, schrieb mir mal: There are no mistakes before the instrument leaves the workshop.
Will sagen: fast alle Fehler lassen sich korrigieren. Sofern man weiß was man tut.
Der Spruch hat mir schon oft geholfen.

Michael
 

Sägenbremser

ww-robinie
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Hallo Roland

du hast mir gerade die kleine
Pause sehr heiter gestaltet.

Wenn ich dichten könnte, hätte
es einen Tischler weniger gegeben.

So am frühen Abend vor einer dich
anhimmelnden Zuhörerschaft meist
weiblichen Geschlechts, gut gelaunt
und frisch gestärkt zu lesen, scheint
mir doch wohl recht erstrebenswert.

Dankeschön:emoji_slight_smile:
Liebe Grüsse, Harald
 

lunateide

ww-robinie
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Noch einer?

Hallo Woodworker,
hallo Harald,

es ist nicht immer so mit der Zuhörerschaft, wie Du es Dir vorstellst.
z.B. bei diesem Vortrag:


"Der Kragenbär,
der holt sich munter,
einen nach dem andern runter..."

Verhaltener Applaus bei den Herren. Der eine oder andere erinnerte sich wohl schmerzlich an die Red Tube Abmahnung kurz vor Weihnachten.

Pikiertes Hüsteln bei den Damen, einige hatten es sehr eilig, den Saal zu verlassen um sich die Nase zu pudern.

"Pfui Teufel auch,
ich glaub es kaum.

Ich sprech vom Apfel - hoch im Baum.


Gruß
Roland

P.S. Zeilen 1 - 3 sind von Robert Gernhard, den ich sehr verehre.
 

sif220

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Einen wunderschönen guten Abend in die Runde,

Roland - vielen herzlichen Dank für Deine Zeilen!

Ich habe heute Früh schon versucht, auf Deine herrlichen Zeilen zu antworten - der Rechner hat allerdings rumgesponnen und meinen Kommentar nicht durchgelassen.

Einfach: HERRLICH

Jetzt ist der Tag schon mit einem herzhaften Lachen los gegangen - und der Feierabend wird mit einem weiteren herzhaften Lachen eingeleitet.

DANKE

Euch allen noch einen schönen Abend,

Tom
 

Pascal264

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Ein guten Abend wünsche ich Teilnehmern in dieser Runde. Bin erst gerade von der Arbeit gekommen und möchte mich als erstes bei den Leuten welche hier geantworten haben bedanken. Ich denke da waren viele Weißheiten aber auch einige Dinge dabei welche mich zum Schmunzeln gebracht haben aber auch einige tolle Ratschläge welche sich (leider) zum Teil auch nicht umsetzen lassen.


Vorallen das beschreibt mein Problem sehr gut:
Anfangs kamen meine Fehler vorallem von Unwissenheit über den richtigen Umgang mit Werkzeug und dem Werkstoff Holz. Ich hatte zwar viel gelesen, von daher waren mir Sachen wie Vorschubrichtung, Fräsgeschwindigkeit oder sowas nicht fremd. Aber mir fehlte da die Praktische Erfahrung, das fing schon beim Schleifen an, Hobeln war auch ne Katastrophe weil was ist Faserrichtung? Und warum brechen manchmal Fasern beim Fräsen aus und dann wieder nicht??? Alles große Rätsel.
Die so entstandenen Fehler konnte ich aber mit der Zeit immer mehr und besser vermeiden. Da ich das Ganze autodidaktisch lernen musste, habe ich sehr viele Bücher, Artikel im Inet gelesen und mir Videos angeschaut. Zu sehen wie andere das machen, hilft ungemein, besser zu werden und Fehler zu vermeiden.

Vorallen das mit den ausbrechen der Fasern kann ich nur bestätigen. Ich hatte zum Beispiel eine lange Falz ausgefräst was sehr gut geklappt hatte, aber an einer Stelle im Leimholz sind mir die Fasern einfach nur weggebrochen und ich wusste einfach nicht was los war. Das ganze konnte ich entschärfen indem ich in ganz vielen Schritten nur minimal Material abtragen habe. Woran es nun wirklich gescheitert ist weiß ich eigentlich gar nicht.


Es hilft halt nur üben, am Anfang am besten mit günstigen Materialien. Deine Würfel werden wahrscheinlich aus Multiplex oder so sein, du könntest dir erstmal Mdf Besorgnis und Prototyp bauen....

Ich denke ich habe mich einfach nur übernommen. Das Unterstück des Würfels sollte aus optischen Gründen z.B. aus Buchenholz sein. Das Oberteil ist eine einfache Spanplatte und sollte (wird) von einen Bekanten aufgepolstert welcher Hauptberuflich Polsterer ist. Vorallen mit meinen hohen Extrawünschen (Gehrungsschnitte, 100%ig durchlaufende Lamellen aus den Buchenholz, Fräsung für eingelassen Boden, Scharniere für Klappbaren Deck zum verstauen von Dingen etc.) ist für einen Anfänger einfach VIEL zu hoch gegriffen. Vorhin habe ich die Werkstatt aufgeräumt und alles beiseite geräumt. Die nächsten Tage werde ich mich den Dingen wieder widmen und meine Anforderungen reduzieren.


So ähnlich wird es auch in der Hobbywerkstatt ablaufen, eine routinierte Form kann nur mit der Wiederholung vertrauter Arbeitsabläufe eintreten. Erlebe das selber jetzt immer wieder beim Metall verarbeiten. Da mache ich so was von blöde Fehler im Arbeitablauf, das ich hinterher fast alle Maschinen an die Wand klatschen möchte. Zum Glück sind die Teile alle etwas schwer dazu und so komme ich immer auf meine eigene Denkweise zurück. Wegwerfen und neu anfertigen. Das muss in Geld ausgedrückt auch mal richtig weh tun, so ist ein klarer Lehrnerfolgt sicherer.

Ich habe in den letzten 45 Jahren soviel Sch… gebaut, aber wichtig war nur, es hat kein Kunde je gemerkt. Für reine Perfektionisten ist der Weg nicht gehbar, aber laut Kant gibt es unter dem Optimum nicht nur den Flow.

An dieser Stelle kann ich dir eigentlich auch nur recht geben. Vor vielleicht 8-Jahren habe ich angefangen, mich als Schüler privat mit Elektrotechnik zu beschäftigen. Ich habe so viele Dinge beschädigt und musste eine Menge sehr schmerzhaft Erfahrenungen machen, habe aber dennoch eine Menge gelernt. Inzwischen ist mein Studium fast zuende und ich bin mit meinen Job nun in diesen Bereich professionell unterwegs. Wahrscheinlich muss ich mich einfach daran gewöhnen das ich im Bereich der Holztechnik noch Anfängerstatus habe und eine Menge zu erlenen habe.


Also ich für meinen Teil bin deutscher Ingenieur, da kommt Ausstattung vor Können :emoji_grin:

Natürlich macht mich gutes Werkzeug nicht automatisch zum guten Holzwerker, aber es erleichtert es mir, ordentlich zu arbeiten. Wenn etwas schief geht, und dass kommt (noch) häufig vor, weiss ich, dass es an mir lag und nicht am Werkzeug. Dann kann ich Fehleranalyse betreiben und beim nächsten Mal wird es besser. Wenn z.B. die Säge keine reproduzierbaren Schnitte hinbekommt, weil sie windschief zusammengenagelt wurde, kann ich üben wie ich will, wes wird nie was ordentliches werden....

Ich spare mir mal einen weiteren Kommentar. :emoji_grin: *grins*


Im Anhang habe ich mal ein Bild von einen Küchenbrett hochgeladen. Das war das erste Werkstück welches ich mir einer Oberfräse mit Kopierhülse und Kopiervorlagen erstellt habe. Man erkennt auf der Oberseite zwei Zentrierbohrungen weil ich zwei verschiedene Schablonen gleich ausrichten wollte. Wahrscheinlich hätte man das auch anders lösen können, aber als Anfänger wusste ich mir nicht anders zu helfen.
 

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rorob

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Im Anhang habe ich mal ein Bild von einen Küchenbrett hochgeladen. Das war das erste Werkstück welches ich mir einer Oberfräse mit Kopierhülse und Kopiervorlagen erstellt habe. Man erkennt auf der Oberseite zwei Zentrierbohrungen weil ich zwei verschiedene Schablonen gleich ausrichten wollte. Wahrscheinlich hätte man das auch anders lösen können, aber als Anfänger wusste ich mir nicht anders zu helfen.


Das wär für mich ein klassischer Fall für einen Fräser mit schaftseitigem Kugellager bei der handgeführten OF.
Schablonen schraube ich schon lange nicht mehr aufs Werkstück, ich benutze doppelseitiges Klebeband. (siehe Ron Fox youtube)

Ansonsten kann ich dir nur sagen: Was ich schon an Schrott in der Werkstatt produziert habe, ist rekordverdächtig, andererseits, ich bin Hobbyist und hab auch schon gute Ergebnisse erzielt, das überwiegt.

Gruß
Robert


Hier die URL für Ron Fox:
[ame]http://www.youtube.com/watch?v=FQImTCJbo3c[/ame]

In einem Kommentar heißt es leider: RIP, wenn es stimmt, schließe ich mich an. Seine Videos sind Klasse, er ist (war?) sehr sympathisch.
 

Pascal264

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Holzwerken habe ich noch nicht aufgegeben noch habe ich meine teuren Maschinen gekauft, aber dennoch hat ein deutlicher Wechsel bei mir stattgefunden. Viele Probleme die ich hatte waren auf einer Bosch GKS 65 GCE zurückzuführen worauf hin ich mich freundlich bei Bosch erkundigt hatte um ich die Maschine umtauschen könnte. Bosch war sogar so kulant das mir als Entschädigung eine GKT55 (Ohne Aufpreis!) zugeschickt wurde. Mit der neuen Maschine arbeitet es sich viel entspannter und so macht das anfertigen von Brennholz :emoji_grin: mehr Spaß.

Inzwischen hatte ich schon einige Dinge gesägt und hatte mich wieder an meine Gehrungsschnitte herangetraut. Gerade eben hatte ich den ersten Schenkel in zwei selbst gebauten Führungen (Winkel aus Spanholz) geklemmt welche ich mit einigen Schraubzwingen fixiert hatte. Mal schauen wie sich das macht oder ob ich noch weitere Versuche unternehmen muss. Das Würfelgestell hat zwar nicht mehr meine Wunschabmaße aber dafür kann ich das vorhandene Holz für meine experimente verwenden. Um die Höhenverlust auszugleichen habe ich mir Gedanken zu Untersetzern/Füße gemacht wodurch auch die Oberfräse zum Einsatz kommmen kann. Ich weiß noch nicht wie weit ich komme, wollte euch aber mitteilen das ich nicht aufgegeben habe und eure Nachrichten mir weitergeholfen haben! :emoji_slight_smile:
 

michaelhild

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Viele Probleme die ich hatte waren auf einer Bosch GKS 65 GCE zurückzuführen worauf hin ich mich freundlich bei Bosch erkundigt hatte um ich die Maschine umtauschen könnte. Bosch war sogar so kulant das mir als Entschädigung eine GKT55 (Ohne Aufpreis!) zugeschickt wurde.

Wäre auch schlimm wenn nicht, die wissen ja um die Probleme mit dieser Säge. Im Bosch Forum steht dazu ja einiges.
 
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