Milimetergenau nageln

Fiamingu

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Hallo Kollegen,
um eine Red Cedar Fassade milimetergenau zu nageln
zerbrechen wir uns seit einiger Zeit die Köpfe. Wie würdet ihr
das mit einem Senko Druckluftnagler anstellen um die Nagelreihen
genau auf den mm an die Wand zu bekommen? Verwendet werden
50 mm Edelstahl Rundkopfnägel, Druck so geregelt dass der Kopf
auf dem weichen Holz gerade eben aufliegt. Vielen Dank im Voraus.
 

Copic

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Hölzer und Schnüre stören doch beim Anbringen weiterer Bretter? Oder ich verstehe hier was nicht.
Du könntest doch ein Brett mit Ausschnitten in die die Spitze von Deinem Senco reinpasst anfertigen und das immer unten bündig anlegen/aufstellen.
Wie viele Nagelreihen sind es denn? Dann kaufst Du je Reihe einen Linienlaser und montierst Abends :emoji_wink:
 

uli2003

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Ich bin auch beim Anschlagholz. Einen leichten seitlichen Versatz wird niemand sehen.

Druck so geregelt dass der Kopf
auf dem weichen Holz gerade eben aufliegt.
Das bekommst du (erfahrungsgemäß) nicht hin. Dazu ist das Holz zu inhomogen.
Das Einzige was da funktioniert ist ein verstellbarer Tiefenanschlag.
 

Andreas W.

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Hallo Fiamingu,

wenn es wirklich so genau sein soll, würde ich vorbohren oder zumindest vorkörnen.

Bei Verkleidungen (allerdings nur geschraubte) mit möglichst vielen gleichen Vorbohrungen kenne ich das so, daß man sich aus einem Musterbrett eine Schablone macht, und zwar folgendermaßen:

- Du suchst Dir ein möglichst gerades Brett heraus;
- das Brett wird entsprechend der Unterkonstruktion angerissen;
- Löcher vorbohren, wenn Du z.B. 4,5er Schrauben hast, mit einem 3er-Bohrer, jedenfalls so, daß die Schraube gut fest im Holz sitzt;
- alle Schrauben in die Schablone eindrehen, aber nur soweit, daß die Spitzen der Schrauben unmittelbar aus dem Brett herausschauen (wirklich nur minimal, Du merkst schnell, wenn es zuviel oder zuwenig ist);
- dieses Brett mit den Schrauben verwendest Du als Schablone, indem Du es auf das anzureißende nächste Brett auflegst, passend ausrichtest und dann im Schraubenbereich andrückst;
- durch die vorstehenden Spitzen erhälst Du gut sichtbare "Ankörnungen";
- weiter geht's mit dem nächsten Brett, während ein Kollege das angekörnte Brett normal mit 5 mm vorbohren kann;
- uswusw.

Das funktioniert sehr rationell, wenn:

- die UK gut ausgerichtet ist (senkrecht, waagrecht, Abstände "berechenbar" gleich);
- bei vielen gleichen Brettbreiten und -längen. Sind die unterschiedlich, braucht es halt mehr Schablonen.
- den unvermeidlichen "Bananen" muß man nach Augenmaß mit der Schablone beikommen, das geht wirklich ohne Schwierigkeiten, im schlimmsten Fall mal von Hand anreißen. Leichte Ungenaugkeiten spielen aber auf eine große Fläche optisch keine Rolle.

Wie gesagt, ich kenne nur geschraubte Flächen, mit Schießen müßte das genauso funktionieren.
Evtl. reicht hier auch schon Ankörnen ohne Vorbohren.

Gruß, Andreas
 

Michel1984

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Genau Nageln ist so gut wie unmöglich! Vor allem das hinzubekommen, dass die Nägel genaue Tiefe haben ist definitiv unmöglich.

Wir haben bisher alle Fassaden geschraubt, wenns ordentlich auschauen soll, gibt's da leider keine Alternative...
 

Andreas W.

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Hallo Michael1984,

im Umkreis, wo ich wohne, sieht man in Neubaugebieten tatsächlich nicht nur geschraubte, sondern auch genagelte (eben mit den von Fiamingu angedachten Rundkopfnägeln) Fassaden. Sowohl mit Brettern, als auch mit den allgegenwärtigen Rhombusleisten.

Auch die Fassaden zweier großer landwirtschaftliche Neubauten unterschiedlicher Besitzer in der Nähe sind genagelt (Boden-Deckel-Schalung jeweils, soweit die Erinnerung).

Habe mich noch nie gefragt, wie die das montieren.
Dafür jedesmal gedacht, daß man ja Schrauben einfach wieder rausdrehen kann, wenn man merkt, daß was nicht ganz paßt (was ja an einer Fassade doch das eine oder andere mal vorkommt...), das bei Nägeln aber sehr viel umständlicher ist.
Die Nagelköpfe haben eigentlich gleichmäßig sauber ausgeschaut.

Die Zeitersparnis im Vergleich zum Schrauben muß also erheblich sein.

Gruß, Andreas
 

PurplePony

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Hat niemand behauptet, dass man das nicht nageln kann.
Da der TE aber explizit danach fragt, wie man das aus den mm genau hin bekommt, tausch man sich darüber aus, wie das gehen könnte.
Und kommt zum Teil zum Schluss, dass wenn es mm genau werden soll, man nur mit der Schraube so genau zielen kann.

Hat man ein 120 mm breites, unbehandeltes Brett, und trifft die Mitte um 3 mm nicht, dann ist das optisch weniger tragisch als ein 40 mm breites, weiß gestrichenes "Brett" nicht mittig zu treffen.

Genagelte Fassadenbretter kriegt man mit etwas Gefühl abgehoben.
Entweder der Nagel bleibt in der der UK stecken und zieht sich durchs Loch in der Schalung, oder man kriegt ihn mit Fassadenbrett raus.
Das hängt vom Holz und von Nagel ab.
Eine Kneifzange löst dann den Nagel.

@Fiamingu, ich würde eine Schnur spannen um die Höhe zu treffen.
Horizontal würde ich ein Holz mit definiertem Anschlag an das Fassadenbrett halten welches mir wiederum als Anschlag für den Nagler dient, um möglichst genau zu treffen.
Im Grunde denke ich aber, dass die Schnur reicht und es bei einer Fassade passt per Augenmaß die Mitte des Fassadenbrettes zu treffen. Ich kenne aber deine Anforderungen nicht.
 
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Fiamingu

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Vielen Dank Kollegen. Wir werden dass mit delLatte ausprobieren.
Wir haben bis jetzt mit der Schlagschnur gearbeitet aber auch da
sind Fehler vorprogrammiert. Vielleicht sind wir da auch etwas zu
pingelig aber wir haben auch anspruchsvolle Kundschaft.
 

KalterBach

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Ist zwar OT, jedoch nicht konsequent bis zum Ende gedacht. Die ganze Zeit in gebückter Haltung arbeiten stört den Konstrukteur wahrscheinlich am wenigsten.

Und wie arbeitest Du mit dem Nagler in der Hand? In aufrechter Haltung?

Dieses Teil sorgt für den Abstand, sägt am Ende ab und so lange Du in einer Reihe bist, musst Du das Maschinengewicht nicht tragen.

Ich selbst habe auch noch keinen Dachdecker damit gesehen, aber ich sehe auch nicht so viele Dachdecker.
 

civil engineer

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Ist zwar OT, jedoch nicht konsequent bis zum Ende gedacht. Die ganze Zeit in gebückter Haltung arbeiten stört den Konstrukteur wahrscheinlich am wenigsten.
Die gebückte Haltung ist meiner Meinung nach der geringen Dachneigung geschuldet. Gibt weitere Videos dieses Gerätes im Einsatz. Bei geschätzten 40° Dachneigung steht der Mann relativ aufrecht unterhalb des Gerätes. Bei 60° Dachneigung wird man sich fast strecken müssen.
 

Stefan951

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Und wie arbeitest Du mit dem Nagler in der Hand? In aufrechter Haltung?

Dieses Teil sorgt für den Abstand, sägt am Ende ab und so lange Du in einer Reihe bist, musst Du das Maschinengewicht nicht tragen.

Ich selbst habe auch noch keinen Dachdecker damit gesehen, aber ich sehe auch nicht so viele Dachdecker.
Das Teil nennt sich ja Lattfix.
Also auf industriedächern bzw Gebäuden wie von Lidl, Aldi usw. macht das Sinn.
Kein Dachfenster, lattenstöße auf Konterlatte usw.
Beim normalen EFH oder MFH bringt das Teil leider nichts. Dafür sind die Lattenlängen zu kurz und du bist mehr am umsetzen in die Nächste Reihe und latten reinfriemeln als am arbeiten.
Wir haben das Teil auf ner Großbaustelle mal im Einsatz gehabt, da hat es Sinn gemacht, weil wir zu zweit Latten konnten.
Einer bedient das Gerät und einer bringt Latten.
Bei normalen Häusern wird nach wie vor zu dritt gelattet. Einer gibt latten, und die andern zwei schiessen am Stoß mit Akku/Druckluft nagler.

Zum Ursprungsthema:
Ich kenne deinen Senco Nagler nicht, bzw kenne nur die Senco Klammernagler mit 63mm Breitrücken Klammern.
Es kommt wohl auch immer drauf an wie dein Taster (oder auflegesicherung oder wie man das auch immer nennen mag) gestaltet ist.
Bei manchen Naglern ist das Ding so breit dass du überhaupt nicht weißt wo der Nagel letzten Endes heraus kommt. Da funktioniert dann wirklich bloß das anlegen an eine Latte, am besten mit Strichen die dann jeweils die linke und rechte Kante des Tasters (oder wie das Ding eben heißt) markieren.
Das müsste funktionieren.
Andererseits werden die Nägel ja aus Edelstahl sein wenns um eine Fassadenschalung geht, da hab ich bisher mehr schlechte als gute Erfahrungen gemacht...
Viele Klemmer, viele Nägel die es "verwurschtelt" hat beim eintreiben, viele Nägel die dann einfach abgerissen sind...
Wir haben hierzu eigentlich einen Magazinschrauber von Würth. Packt längen bis ich meine 80mm und es sind jegliche Schrauben verfügbar.
Durch das Trommelmagazin (ähnlich dem vom HolzHer Sprint) bist du nahezu so schnell wie beim Nageln mit Druckluft. Siehst aber sehr gut an deine Schraube hin und kannst präzise ansetzen. Und es ist eben geschraubt, wirkt für mich in der Betrachtung bei sauberem Bild auch meistens besser. Auch wenn Nägel das seit Jahr und Tag genau so halten.
MfG
Stefan
 

ClintNorthwood

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Es war im Grunde genommen mehr der Gedanke von jemandem, der schon einmal einen Bandscheibenvorfall hatte und seit Jahren so eine ungesunde dauerhafte Körperhaltung erfolgreich vermeidet.
 
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