"Universalmotoren" sind wie Wechselstrom- und Drehstrommotore auch Induktionsmotoren. Was soll an diesem so besonders sein?
Als Universalmotor wird ein Motor mit Kollektor und Bürsten bezeichnet. Der Stator erzeugt mit seiner Wicklung ein magnetisches Feld und die stromdurchflossene Wicklung des Rotors erzeugt ebenfalls ein magnetisches Feld. Über die Wechselwirkung beider Felder kommt es zum Aufbau eines Drehmomentes. Die Drehzahl dieser Motoren, welche in Werkzeugmaschinen eingesetzt werden, liegt normalerweise irgendwo zwischen 15000 1/min und 25000 1/min. Die Drehzahl lässt sich bei dieser Bauart recht einfach mit einer Phasenanschnittsteuerung steuern (ändern). Bei einigen Maschinen wird auch eine echte Regelung der Drehzahl verbaut (viele Oberfräsen, einige Bohrmaschinen usw.). Durch die hohe Drehzahl und auch die nötige Kühlung sind die Motoren recht laut.
Als Induktionsmotor (in Werkzeugmaschinen meistens Asynchronmaschine) werden Motoren bezeichnet, welche als Rotor einen Käfigläufer haben, der keinerlei Verbindung zur elektrischen Anlage hat. Das vom Stator erzeugte magnetische Feld Induziert in dem Käfig des Läufers einen Strom, welcher wiederum ein Magnetfeld aufbaut. Aus der Zwischenwirkung der Magnetfelder entsteht eine resultierende Kraft und damit auch das Drehmoment.
Das Magnetfeld kann höchstens mit der Frequenz der angelegten Spannung seine Richtung ändern. Bei 50Hz sind es eben 3000 mal, mehr geht dabei nicht, das ist die Drehzahl des Drehfeldes. Das ist auch der Grund, warum die maximale Nenndrehzahl der Induktionsmotoren immer kurz vor 3000 1/min liegt (wer mag, kann gerne über Schlupf etc. in entsprechender Literatur nachlesen). Die drei Wicklungen eines solchen Motors (angeschlossen an drei Phasen des elektrischen Netzes) ergeben ein drehendes Magnetfeld. Man kann die Wicklung dieser Motoren so gestalten, dass die Drehzahl des resultierenden Drehfeldes bei 1500 1/min oder 1000 1/min liegt, dazwischen gibt es aber "nix". Bei 60 Hz ergeben sich etwas andere Drehzahlen, aber auch nur feste Abstufungen. Frequenzumrichter liefern motorseitig eine dreiphasige Wechselspannung (im Normalfall, da es auch Umrichter mit nur einer Phase für den Motor gibt), deren Frequenz verändert werden kann, deswegen kann die Drehzahl der Motoren über einen Umrichter im weiten Bereich und stufenlos verändert werden.
Bei Anschluß an alle drei Phasen unseres Drehstromnetzes ergibt sich ein sehr homogen drehendes Drehfeld und damit ein sehr "runder" Lauf des Motors. Bei Induktionsmotoren für nur eine Phase (240V) bedarf es eines Kondensators, welcher eine Hilfsphase liefert. Das Drehfeld eines solchen Motors "eiert" aber etwas. Speziell für eine Phase und Kondensator gewickelte Motoren haben nur zwei Wicklungen, wobei die Wicklung für die vom Kondensator gelieferte Spannung meist etwas kleiner ausfällt. Über die Möglichkeit des Anschlußes von Drehstrommotoren an nur einer Phase mit Betriebskondensator mag der interessierte Leser bei "Steinmetzschaltung" im Netz nachlesen.
Solche Induktionsmotoren bedürfen keinerlei Wartung (kein Wechsel von Kohlen), sind leise (schon alleine wegen der kleineren Drehzahl) und können komplett gekapselt aufgebaut werden. Eine durchaus übliche Bezeichnung für solche Motoren ist "Kondensatormotor".
Eine Unterscheidung zwischen "Universalmotor" und "Induktionsmotor" ist also durchaus berechtigt.
Eine Säge mit einem Universalmotor hat eigentlich immer ein Untersetzungsgetriebe, welches für zusätzlichen Lärm sorgt.
Die Metabo wird wohl in beiden Varianten einen Induktionsmotor haben. Ich bevorzuge dabei immer die dreiphasige Variante.
Gruß,
Rafael