Metabo TK1688 - Totalschaden?

Leibhaftiger

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Kurzer Zwischenstand nach Tag 1: zwei der drei Halter sind Bombenfest. Blechhalter angeschraubt und ordentlich gerüttelt. Hat gehalten.
Der Dritte Halter hat sich beim Abschrauben des Blechhalters leider wieder gelöst. Da war die Verklebung nicht sauber, der hat gestern schon Probleme gemacht (ist abgefallen und ich hab ihn wieder angesetzt, das war wahrscheinlich der Fehler) Also gereinigt und nochmal. Diesmal mit Fön direkt auf die Klebestelle.

Morgen gibt es dann ein Update. Die beiden ersten Halter lassen mich vorsichtig optimistisch in die Zukunft blicken :emoji_grin:
 
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Marsu65

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Hallo @Leibhaftiger ,
zusätzlich zur Verklebung kannst du noch Metall-Knete auf die an-/-umschließenden Flächen geben.
Das sollte die Gesamtfestigkeit zusätzlich erhöhen.
Gruß Marsu
 

Holzgolf

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Ich würde zusätzlich passende Unterlegscheiben als flanschartige Armierung mit ins Klebebett legen. Musst du natürlich je Klebestelle 2-teilig ausführen.
 

WinfriedM

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Das ist mir neu. Hast du mal einen Link von der Profivariante?

Die scheinen es mittlerweile umbenannt zu haben. Die Profivariante heißt UHU Plus Endfest 300, die Consumer-Variante Uhu Plus Endfest. In Baumärkten bekommt man in der Regel nur die Consumer-Variante.

Hier steht was zu:
https://www.gluemaxx.de/klebeberatu...u-plus-endfest-300-und-uhu-plus-endfest-90min


Die Daten laut dem Datenblatt sind etwas irreführend bzw. man muss es genauer lesen. Da steht bei 20 Grad nach 12 Stunden. Der Klebstoff härtet aber bei 20 Grad innerhalb der nächsten 7 Tage stark nach. Das kannst du auch im Datenblatt bei der Zugscherfestigkeit sehen:
* Nach 10 Stunden 5N/mm²
* Nach 5 Tagen 17N/mm²

Also gut Faktor 3.

Immerhin scheint man bei Uhu Endfest 300 aber bei 180 Grad Temperung auf Werte um 30N/mm² zu kommen. Das wäre dann fast eine Verdopplung. Bei 100 Grad kommt man auf 23N/mm², das wären dann 35% mehr als bei 20 Grad.

In der Praxis wird man nur selten bei so hohen Temperaturen von 180 Grad tempern, weil man dann nämlich eine sehr gute Temperaturstabilisierung bräuchte. Bei 200 Grad schädigt man schon das Harz. Außerdem lassen viele Materialien nicht so hohe Temperaturen zu, z.B. Kunststoffe. Da ist dann oft bei 70-90 Grad Schluss.
 

Jaquiria

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Welche Klebstoffe erreichen denn einen Vorteil durch tempern? Ist das auf Grundkomponenten zurückzuführen oder immer produktabhängig?
 

Paulisch

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Ich würde zusätzlich passende Unterlegscheiben als flanschartige Armierung mit ins Klebebett legen. Musst du natürlich je Klebestelle 2-teilig ausführen.
Dann sind die Halter aber nicht mehr an Ihrem Platz. Ich verstehe den Sinn auch nicht. Wenn Guss bricht ist die Stelle doch sehr rau und hat aufgrund dessen doch schon eine große Oberfläche. Außerdem lässt es sich dadurch auch sehr exakt positionieren. Kleber tempern hab ich auch noch nicht gehört. Zylinder hab ich mal getempert und Kolben, um das Ausdehnungsverhalten einzustellen. Härten kann man damit auch recht gut, aber Kleber Mit freundlichen Grüßen Pauli
 

netsupervisor

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Immerhin scheint man bei Uhu Endfest 300 aber bei 180 Grad Temperung auf Werte um 30N/mm² zu kommen. Das wäre dann fast eine Verdopplung. Bei 100 Grad kommt man auf 23N/mm², das wären dann 35% mehr als bei 20 Grad.
Interessant, die Zugscherfestigkeit bekommt man annähernd hin, aber die Klebekraft nicht. Ich würde dennoch immer mit Wärmezufuhr härten (nicht tempern, weil man die Härtetemperatur über den angegeben Zeitraum auch halten muss), wenn das möglich ist.
 

GertG

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Welche Klebstoffe erreichen denn einen Vorteil durch tempern? Ist das auf Grundkomponenten zurückzuführen oder immer produktabhängig?

In der Regel alle Kleber, die durch Mischen von zwei reaktiven Komponenten hergestellt werden.
Das Vernetzen der Moleküle geht auch dann noch weiter, wenn der Kleber oberflächlich betrachtet schon hart ist und endet dann irgendwann an einem bestimmten Punkt bei Raumtemperatur.

Durch Erwärmen bringt man das Gefüge in Schwingung und weitere Molekülketten können reagieren.
Das kann auch Jahre nach dem Einsatz des Klebers passieren, wenn der bis dahin nur bei Raumtemperatur herumgefaulenzt hat.

In der Praxis betrifft das vor allem Kleber oder Harze, die auf Polyester oder Epoxyd basieren.
Speziell Epoxy wird im Flugzeugbau für hochfeste Verbindungen eingesetzt, die ihre normale Festigkeit überhaupt erst durch Tempern erreichen.
Das ist dann echt eine Wissenschaft.

Die normalen Baumarktkleber wie UHU Plus oder Pattex Stabilit Express sind aber auch ohne Mikro-Waage und temperatur- und druckgeregelten Ofen gut zu händeln, wenn man die Bedienungsanleitungen der Hersteller ernst nimmt.
Die werden auch im Flugzeugbau an weniger kritischen Stellen eingesetzt.
 

WinfriedM

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Ahja alles klar. Aber ob der Spaltkeil dann noch passt?

Die U-Scheibe verändert keinerlei relevane Maße, wenn ich es richtig vestehe. Erhöht nur die Klebefläche. Das Maß des Doms, wo das Blech aufgeschraubt wird, bleibt dabei identisch.

Man könnte es auch noch weiter treiben: Ein 2mm Stahlblech anfertigen, was von der Größe so ist, dass es über alle 3 Dome geht. Für die Dome werden Löcher gebohrt, die nur wenig größer sind. Und mittig für die Welle wird auch ein Loch gebohrt. Dann mit einem Faserepoxyspachtel den kompletten Zwischenraum füllen. Faserspachtel kann man sich selber herstellen. So hätte man die Klebefläche optimal vergrößert und kann trotzdem noch das bisherige Halteblech wieder abschrauben.

Wenn Epoxy bei größeren Spalten ordentlich Kräfte aufnehmen soll, dann immer Fasern einmischen. Faserschnitt gibt es bei allen Online-Läden, die Epoxy führen, z.B. r-g.de
 

Leibhaftiger

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So, hier mal mein vorläufiger Abschlussbericht:

Die Säge läuft wieder, Halter inkl. Spaltkeil ist wieder eingebaut und fest.

Ich habe die 3 rausgebrochenen Halter mit Uhu Endfest eingeklebt (bei einem hat es einen zweiten Versuch gebraucht; Klebeflächen müssen wirklich fett und staubfrei sein), anschließend noch mit "Metall-Knete" verstärkt. Das scheint jetzt bombenfest zu sein. Ich hab ordentlich am montierten Halter gerüttelt, es hat sich nichts bewegt.
Habe heute eine gute Stunde Massivholz zugeschnitten. Funktioniert einwandfrei, Halter sind weiterhin fest. Wie die Dauerhaltbarkeit ist, kann ich jetzt natürlich noch nicht sagen. Ich werde in regelmäßigen Abständen berichten. Im Moment bin ich sehr glücklich, dass die Säge wieder verwendbar ist.

Vielen Dank nochmal an alle Beteiligten für die Tips und Hilfestellungen!
 

Leibhaftiger

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Update nach guten 10 Monaten: Die Sache war nicht dauerhaltbar. Am Samstag haben sich wieder 2 Halter verabschiedet...

Ich hab die Säge die letzten Monate wirklich viel benutzt, scheinbar sind die Vibrationen und Hebelkräfte doch nicht optimal für diese Art der "Reparatur". Ob es jetzt an mangelnder Wärme gelegen hat, weiss ich nicht.

Ich werde die Säge jetzt ausschlachten, und mir ein neueres Gerät anschaffen. Mit Hausmitteln ist das in meinen Augen nicht zu flicken, und auf den Riesenaufwand hab ich ehrlich gesagt keine Lust. Ich möchte in meiner Freizeit Dinge tun, die mir Spaß machen:emoji_slight_smile:

War trotzdem ein schönes Experiment, eine Weile hat es ja gehalten. Wer also Teile für eine TK1688 sucht (Schiebeschlitten mit großem Queranschlag, kleiner Winkelanschlag, Tischverbreiterung, Tischverlängerungen, Spaltkeil, Haube, Parallelanschlag etc), möge sich melden. Wer die ganze Säge haben will und selber basteln möchte, kann sich auch gerne melden.

Danke Euch nochmal für die Hilfe und die Tips.
 

Lorenzo

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Das gefällt mir gilt dem Angebot der Teile die du anderen anbietest. Schade dass die Reparatur nicht von Dauer war.
Hast du schon ne Idee für den Ersatz? Wenn du sagst dass du in letzter Zeit sehr viel mit der Säge gemacht hast, dann wirst du wahrscheinlich nicht ewig warten wollen bis es weiter gehen kann. Oder kommt ne Werkstatt-Sommerpause?
 

Leibhaftiger

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Nein, ich kann/will nicht ewig warten :emoji_grin: Und Werkstatt-Pause gibt es nur bei ernsthaften Gründen.

Ich hab ja die Herausforderung, dass ich nur 230V verwenden kann, wirklich wenig Platz habe und sehr gerne einen Formatschlitten hätte. Das ist schon eine seltene Kombination. Hab jetzt eine 5 Jahre alte Jet JSC600 in Aussicht, die würde perfekt passen (nur 800er Schlitten, kompakter Grundkörper, trotzdem halbwegs solide). Steht leider am anderen Ende von Deutschland, aber das bekomm ich schon hin :emoji_slight_smile:
Danke für die Anteilnahme.
 

Dietrich

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Hallo Dascello,

Schiebeschlitten passt auf jeden Fall, alte und neue Form, was nicht passt sind die Tragarme der 1688, die werden in den Maschinentischabschlußprofilen befestigt und nicht unter den Maschinentisch geschraubt wie bei der 1685.

Gruß Dietrich
 

WinfriedM

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Update nach guten 10 Monaten: Die Sache war nicht dauerhaltbar. Am Samstag haben sich wieder 2 Halter verabschiedet...

Umgedreht zeigt das: Eine Verklebung funktioniert recht wahrscheinlich, wenn man sie noch etwas besser gemacht hätte. Hier mal ein Zitat:

Ich habe die 3 rausgebrochenen Halter mit Uhu Endfest eingeklebt (bei einem hat es einen zweiten Versuch gebraucht; Klebeflächen müssen wirklich fett und staubfrei sein), anschließend noch mit "Metall-Knete" verstärkt. Das scheint jetzt bombenfest zu sein. Ich hab ordentlich am montierten Halter gerüttelt, es hat sich nichts bewegt.

Metall-Knete bringt von der Stabilität so gut wie nichts. Mit dem Zeug kann man Löcher stopfen, aber auf Zug hat das Material kaum Halt. Die klebt recht schlecht auf Oberflächen und sie ist nicht faserverstärkt. Wenn man hingegen mit Epoxy und Glas- oder Kohlefasern rundherum über einen größeren Verbund verstärkt hätte, hätte es vermutlich gehalten. Du warst ja sozusagen schon nahe an dem Punkt einer dauerhaften Haltbarkeit.
 
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