Messergriff aus Ebenholz ausgeblichen

[Hiwatt]

Hallo Leute,

mir ist grade ein sehr doofes Maleur passiert. Nach dem weihnachtlichen Familienessen wollte ich mich nützlich machen und habe ausversehen ein paar der sündhaft teuren Bestecke mit Ebenholzgriff meiner Großeltern in die Spülmaschine getan. Keine Ahnung wie ich die übersehen konnte...der Familienfrieden ist auf jeden Fall gestört :rolleyes:

Einige der Messer und Gabeln haben dadurch einen leichten Grauschleier bekommen und sehen nicht mehr so schön aus. Zudem ist an den Seiten durch die Hitze wohl eine Art Klebstoff ausgetreten. Nun wollte ich mich mal schlau machen, ob und wie ich das Holz wieder aufbereiten kann? Meint ihr vorsichtiges Nachfärben mit schwarzer Holzbeize wäre eine Möglichkeit? Problem wären die Metalleinsätze im Griff. Standardmäßig die von Clou? Sollte ich die Oberfläche danach versiegeln? Wirklich geglänzt hatten sie vorher nicht.
Die Klebstoffrückstände mit sehr feinem Schmiergelpapier angehen?

Über ein paar Tips wie ihr vorgehen würdet, würde ich mich freuen.

Frohe Weihnachten noch

PS. Der Grauschleier ist nicht ganz einfach mit der Kamera einzufangen...

 

[WinfriedM]

Den ausgetretenen Kleber würde ich vorsichtig wegkratzen (z.B. mit Ziehklinge).

Die Griffe würde ich dann mit einem Arbeitsplattenöl ölen. Der Nasseffekt, der dadurch entsteht, lässt das Holz wieder schön dunkel aussehen. Als Öl z.B. Biofa Arbeitsplattenöl.

Das Öl nach ca. 15min unbedingt von der Oberfläche komplett mit Tuch abwischen.

Selbstentzündungsgefahr von Lappen beachten, die mit Öl getränkt sind.

Keinesfalls beizen, das färbt wieder ab. Zumindest ist das bei den meisten Beizen so. Maximal könnte man mit schwarz gefärbten Öl behandeln, da gibts z.B. Livos Kunos Naturölsiegel in schwarz. Aber ich glaube nicht, dass das nötig ist.

 

[pedder]

Ich neige zu Stahlwolle 000 und dann Ölen.

Wir nehmen Mohnöl von Dictum, um unsere Ebenholzgriffe zu ölen. Wenn Du mir Deine Adresse schickst, kan ich Dir gern eine Portion zukommen lassen (Lohnt ja nicht gleich einen Liter zu kaufen. Für die Fläche brauchst Du keinen Esslöffel.)

Das braucht mindestens 10 Tage, bis es wieder angefasst werden sollte.

Gräm Dich nicht, meiner Schwiegermtter ist das auch passiert.

So sündhaft teuer ist Mono-e eigentlich nicht. Aber schwer zu bekommen.
https://www.ebay.de/itm/Besteck-Mon...174099?hash=item44114f1f13:g:ZuMAAOSwEEBaHFKm

 

[Daniboy]

...Der Grauschleier ist nicht ganz einfach mit der Kamera einzufangen...

Meist kann man recht einfach das Bild noch etwas nachbessern (zumindest dunkle Bilder aufhellen), ich verwende dazu gerne die schlanke Freeware "IrfanView" mit der Autokorrektur-Fuktion.
IrfanView (32 Bit) - Download - CHIP

 

[Keilzink]

... ich habe das nachölen mit ähnlichem Besteck schon ausgeführt. Klappt einwandfrei, das Holz wirkt hinterher sogar wertiger. Insofern kannst du den Familienfrieden wieder herstellen, in dem du darauf hinweisst, dass man das bei so beanspruchtem Holz sowieso ab und an mal machen sollte, das Ergebnis wird dafür sprechen.
Was für mich interessant an deinen Bildern ist, besonders an den von Dani nachbearbeiteten: Das scheint Knochenleim zu sein, was da austritt. Ich wusste bisher nicht, dass der auch zwischen Metall und Holz eingesetzt wurde.

Andreas

 

[Mathis]

Moin,

das ist ganz sicher kein Knochen- oder sonstiger Glutinleim, sondern irgendein 2-K-Kleber, der thermoplastisch ist und durch die hohe Temperatur beim trocknen im GS hat sich halt etwas aus der Klebefuge rausgedrückt.

Die Tipps, einfach alle Griffe leicht nachzuölen sind absolut richtig, ich würde auch zu einem ganz einfachen allgemeinen härtendem Öl greifen, so wie von Winfried vorgeschlagen.

Mohnöl wäre mir als nur langsam trocknendem Öl zu etepetete, einfaches Arbeitsplattenöl hauchdünn aufgetragen, mit etwas feinster Stahlwolle eingerieben und dann den Überschiuss abnehmen- und schon gehts dem schönen Monobesteck wieder gut!

 

[Hiwatt]

Hallo Leute,

vielen Dank für eure tollen Antworten. Mit Öl klingt natürlich sehr viel angenehmer als mit Beize. Hab bestimmt noch von meinem letzten bearbeiteten Gitarrenhals eine Flasche Arbeitsplattenöl im Keller. Das wäre ja erst mal ein Versuch wert. Falls dies nicht hilft, komme ich gerne auf das nette Angebot mit dem Mohnöl zurück.

Schon mal vielen Dank für die Hilfe bisher. Halte euch gern auf dem laufenden wie es dem Besteck geht. Kommt alle gut ins Neue Jahr!

Grüße

Fabian