Mein neuer Werkstattsauger aus der 3D-Klitsche

Batucada

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So, langsam wird's Zeit, die Teile so zusammen zu fügen, wie sie denn dauerhaft miteinander auskommen sollen. Statt den Zylinder in der senkrechten Position zu montieren, hatte ich es vorgezogen, mir eine "liegende" Raumecke zu schaffen. Dies hatte den Vorteil, dass ich in der Raumecke gezielt einen Null-Meridian fixieren konnte, diesen Null-Meridian hatte ich schon vor dem Zuschnitt der Scheiben festgelegt. Das hatte insgesamt das genaue Ausrichten der Scheiben überhaupt erst ermöglicht.

DSC_7063.jpg

Bisher waren die Zylinderstäbe nur angeschraubt. Das konnte natürlich so nicht bleiben. Erst mit einer vollflächigen Verleimung werde ich die volle Stabilität erreichen können. Auf der anderen Seite war ein Großteil der Stäbe bereits montiert, eine Demontage aller Stäbe würde die spätere lückenlose Wiedermontage auch nicht einfacher machen. Ich hatte mich daher für ein sukzessives Vorgehen entschieden. Mit 4 verleimten Stäben hatte ich dann den Tag in der Werkstatt beendet. Am nächsten Tag wurde die Prozedur soweit wiederholt, bis in dem Kreisbogen insgesamt 16 Stäbe angefüllt waren. Unter einer vollflächigen Verleimung verstehe ich, dass alle aneinander angrenzenden Flächen mit Leim bestrichen werden.

DSC_7064.jpg

Aus Bequemlichkeit wurde das Gehäuse auf den Kopf gestellt. Der Zweck dieser Übung diente dem Einleimen kleiner Abstandshalter, damit ich beim Einsetzen des Staubbehälters nicht jonglieren muss, um mit dem Behälterrand genau die im Bild noch fehlende Dichtung zu treffen.

DSC_7065.jpg

Fotoaufnahmen in der Werkstatt sind leider nicht immer einfach, an den eingebauten Blitz erinnere ich mich selten, meistens vertraue ich auf die spätere Entwicklung, um alle Details sichtbar zu machen.

DSC_7066.jpg

Ein detaillierter Blick auf's Kraftpaket. Ich hab' auch daran gedacht, dass man gelegentlich auch mal die Kohlen wechseln muss und den Einbau so vorgenommen, dass man nach dem Öffnen des Gehäuses sofort agieren kann. Ich hoffe dennoch, dass es mir erspart bleiben möge.

DSC_7068.jpg

Ein paar Krümel vom Sägemehl werden mich zukünftig an die Verklebung der Glasscheibe erinnern. JOWAT 2K-SE-Polymer 690-00 heißt das Teufelszeug, das über Jahre elastisch bleibt. Damit habe ich auch die Konustüte des Zyklons abgedichtet. Die Glasscheibe gestattet mir einen Einblick in den Staubbehälter, ohne ihn öffnen zu müssen.

DSC_7070.jpg

Damit der Einblick in den Staubbehälter auch funktionieren kann, musste ich das Gehäuse an einer geeigneten Stelle dafür auch noch öffnen. Da werde ich wohl noch etwas nacharbeiten müssen, damit die Optik ansprechender wird und die Öffnung nicht ein Schandmal bleibt.

DSC_7071.jpg

Das mit den Füßen war nur ein Versuch, den ich ad hoc gestartet hatte. Klingt wie eine schlechte Erklärung, ist es aber nicht. Es ist eher das Ergebnis einer für diesen Zweck nicht durchgeführten Planung. Aber ich habe wieder mal Glück.

Bei meinen Überlegungen zum Anheben des Staubbehälters hatte ich dessen Hubhöhe mit 15 mm angenommen. Die Hubhöhe von 15 mm habe ich in eine Querbewegung der internen Schieber von 40 mm umgesetzt. Die Querbewegung von 40 mm erfordert eine Drehbewegung des Hebels von exakt 90°. Diesen Raum habe ich reservieren müssen und das ist mir bei der Positionierung der Fußrollen auf die "Füße gefallen".

Mein Glück: Die Annahme einer Hubhöhe von 15 mm ist total überzogen. Eine Hubhöhe von 6 mm ist völlig ausreichend. Umgerechnet bedeutet dies bei verbleibender Mechanik eine Drehbewegung von 36°. Damit sind 5 statt 4 Fußrollen möglich, was die Standfestigkeit ungemein verbessern wird. Zudem wird es nicht notwendig sein, die Fußrollen auszustellen - aber vielleicht mach' ich das trotzdem. Mal sehen, was mir dazu einfällt.

Fortsetzung folgt.
 

Batucada

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Ich vermisse so etwas wie Schalldämmung um den Motor drumrum....
Hatte ich früher (vor vielleicht 7 Jahren) mal vor und hatte ein Konzept eines doppelschaligen Gehäuses entwickelt, das in den Zwischenräumen mit feinem Sand gefüllt worden wäre. Das Konzept existriert heute noch auf meinem Rechner, wird aber wohl unverwirklicht bleiben.

Da die Firma Kärcher in dem Gerät, aus dem diese Heulsuse stammt, auch keine besonderen Maßnahmen zur Schalldämmung getroffen hatten, habe ich dem Aspekt keine weitere Aufmerksamkeit geschenkt. Mittlerweile habe ich mir angewöhnt in der Werkstatt bei entsprechenden Arbeiten den Kapselgehörschutz Peltor X5A von 3M zu tragen.

Das Problem des Schalldämmung liegt aber in der hohen Frequenz, mit der diese Motoren betrieben werden...
 

odul

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Ja, natürlich. Ich für meinen Teil muss sagen, dass mir Lärm in der Werkstatt auf den Senkel geht. Ich bin heilfroh, dass die alte Absauge, durch eine AF12 ersetzt ist. Das ist schon mal was. Und es nervt auch, die MickyMaus aufzusetzen, wenn man den Staubsauger einschaltet.

Die Gedanke nach der Schalldämmung war der erste, der mir durch den Kopp ging, als ich die CAD-Zeichnung gesehen habe. Wenn du dir schon die Arbeit machst...

Aber wenn es dich nicht stört.
 

Batucada

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Ja, natürlich. Ich für meinen Teil muss sagen, dass mir Lärm in der Werkstatt auf den Senkel geht.
Das ist bei mir nicht anders. Aber nach meiner Einschätzung sind es die Maschinen. Als die friedlichste von allen, bezeichne ich mal meine schon seit längerem meine Bohrmaschine, die mit Drehstrom betrieben wird. Bei den früheren Versionen, Handbohrmaschine im Bohrständer, befand sich der Motor in akuter Reizhöhe zu den Ohren... auch nicht gerade fein. Meine Bandsäge ist danach noch die nächste, die ich als friedlich einstufen würde. Formatsäge geht immer mit Gehörschutz, Hobeln sowie so. Am Frästisch ist es unterschiedlich. Und dann hab' noch die Kappsäge, die ich am liebsten gar nicht mehr betreiben will...

Mal sehen, was der neuer Sauger so bringt. Aber ich habe nicht vor, den über längere Strcken zu betreiben, also schaun 'mer mal.
 

Batucada

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Nach dem Schrecken des letzen Bildes in meinem Beitrag von Sonntag, musste ich zunächst einmal nachdenken, wie ich die Scharte wieder wett machen könnte. Eines war klar, die Rollen, die ich seinerzeit im Schapp gehortet hatte und die mir letzthin in Erinnerung kamen, waren nicht dazu geeignet, mit dem Werkstattsauger den Schönheitspreis zu gewinnen. Da ich meine Frau heute morgen zum Doktor gefahren habe und ich schon einmal auf dem halben Wege ins Städtchen war, war es naheliegend den nächsten Baumarkt anzufahren.

DSC_7069.jpg

Das Ergebnis ist, dass ich meinen Kostenplan um 18,45€ für 5 Stück Möbelrollen ergänzen muss.

DSC_7072.jpg

Aber ich hab' dann meine Ausgabensünde wieder gut gemacht. Aus dem Projekt, bei dem ich ein Wiegenbett nachgebaut habe - aber viel schöner als das Original und hier im Projekt zu sehen - waren noch Restabschnitte der Ellipsenbögen in der Werkstatt liegen geblieben und hatten bisher auf die weitere Verwendung gewartet. Heute war der Zeitpunkt gekommen - die Begebenheit könnte man doch glatt im Tresen unter der Rubrik "Glück gehabt" unterbringen. Auf der Suche nach einem geeigneten Vormaterial als Träger für die Rollen, war ich schon drauf und dran, Reststreifen aus MPX auf der Kappsäge zu zerteilen, als mein Blick eben auf diese Restabschnitte der damals gefertigten Ellipsenbögen fiel. Der Knirps, für den das Bettchen gemacht war, ist jetzt etwas über 4 Jahre alt und der neueste Enkel verbringt jetzt seine Tage und Nächte in diesem wunderschönen Bettchen. Ich bin richtig stolz auf dieses Teil. Doch zurück zu meinem Werkstattsauger.

09_dsc_4632-jpg.99231


Die Restabschnitte, die nach der Fertigstellung der Ellipsenbögen aus den oben gezeigten Rohlingen als Abfall übrig geblieben sind, waren wie geschaffen für mein Vorhaben, dessen Gestaltung ich nun in Windeseile vorantreiben konnte. Das ging dann auch ratz-fatz auf der Bandsäge, um die benötigte Form herauszutrennen. Noch ein bisschen bohren und im nu waren die Halter verleimt - denkste! Zwei Halter musste ich noch einmal lösen, denn mit der geraden Form der Halter hatte ich den Schwenkbereich des Hebels unzulässig eingeschränkt.

DSC_7071x.jpg

Diesen hässlichen Anblick wollte ich in Zukunft nicht mehr sehen. Deshalb habe ich am Vortag den Bereich, der gemäß meiner ursprünglichen Planung freibleiben sollte, schließlich doch mit Leisten in dem gewohnten Stil beplankt.

DSC_7073.jpg

Die Schrauben werde ich nun doch alle versenken, mit Spachtel überdecken und das Gehäuse insgesamt im Stile meiner bisherigen Maschinen lackieren. Aber so, wie es nun ausschaut, wird es doch ein Werkstattsauger, der schönsten aller.

Fortsetzung folgt.
 
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Batucada

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Manchmal ist es verhext. Man nimmt sich vor, nach einer bestimmten Linie zu arbeiten und ist stolz darauf, das alles gut funktioniert. Und peng - dann ist es passiert. Im Übermut weicht man von seiner Linie ab, weil man unbedingt einen bestimmten Fortschritt erzielen will und handelt sich dabei unnötige Schwierigkeiten ein. So ist es mir heute ergangen, nachdem ich in den Tagen zuvor die Gehäuseleisten fix verleimt hatte. Nun aber der Reihe nach.

Bild 14.png

Es fehlt schließlich noch ein wichtiges Bauteil, das Kernstück überhaupt: der Zyklon-Zylinder. Der soll aus einem Stück Aluminiumblech herausgearbeitet und gebogen werden.

Zeichnung Zyklon Zylinder.png

Die Zeichnung ist so angelegt, dass sich eine Überlappung ergibt. Die Seitenansicht des Zylinders sowie die Draufsicht auf die Zylinderhülse sind direkte Ableitungen aus dem 3D-Modell in FreeCAD. Die Abwicklung des Zylinders ist prinzipiell ebenfalls eine Ableitung aus einem 3D-Modell, grundsätzlich ist es eine 2D-Zeichnung (FreeCAD-Sketch) aus der durch Aufpolsterung (1 mm) ein flächiges 3D-Modell wurde, wobei die Dicke der Aufpolsterung völlig nebensächlich ist, ich musste lediglich den FreeCAD-Formalismus erfüllen, um den späteren Zugriff auf das im FreeCAD-Sketch festgelegte Design zu ermöglichen. Das klingt trickreich, aber es war die primitivste Möglichkeit, den Umweg über eine weitere FreeCAD-Workbench namens SheetMetal zu vermeiden.

DSC_7076.jpg

Der Einbau der Zylinderhülse ging relativ zügig vonstatten. Was mir jedoch auf die Füße gefallen war, war der Umstand, dass ich zum Eindichten die entsprechenden innenliegenden Partien nicht mehr zu Gesicht bekam, meine voreilige Aktion beim Verleimen der Gehäuseleisten hat mir damit einen gehörigen Strich durch die Rechnung gemacht.

DSC_7075.jpg

Mal ein Blick von oben ins Geschehen. Niemand soll sich Sorgen machen, ob die Blindnieten die spätere Abscheidewirkung nachteilig beeinflussen könnten, das fällt sicher nicht ins Gewicht.

Fortsetzung folgt.
 

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  • TD23_ZYK_ZyklonZylinder.pdf
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odul

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Genau deswegen meide ich Klebeverbindungen im allgemeinen und Leimverbindungen im speziellen.

Ich wollte schon fragen, warum du überhaupt leimst, wenn es geschraubt ist? (Alte Gewohnheit?)

Aber dann habe ich mir das nochmal angeschaut und mich gefragt, was ich eigentlich verleimt? Auch die Böden? Wenn nicht, hätte man nochmal alle Schrauben rausdrehen können.
 

Batucada

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Heute ist wieder mächtig was weitergegangen. Es standen aber auch genügend vorbereitete Arbeiten in der Pipeline an. Aus organisatorischen Gründen habe ich den Tag auf zwei Beiträge aufgeteilt.

Bild 15.png

Der Einbau des Zyklon-Zylinders war schließlich gestern schon erfolgt. Jetzt sollten die weiteren Einbauten erfolgen:
  • der Einschuss, das wichtige Element, was u.a. die Effizienz des Zyklons bestimmt,
  • ein vertikaler Bogen mit rechteckigem Querschnitt,
  • ein Formstück von rund auf rechteckig.

Zeichnung Zyklon Einschuss.png

Den Einschuss habe ich aus Aluminiumblech gefertigt. Auch hier wieder hat die Zeichnung unterschiedliche Bezüge zu den FreeCAD-Modellen. Die beiden Darstellungen auf der linken Seite der Zeichnung haben einen "echten" Bezug zu einem Modell, wie dies auch in dem ersten Bild zu diesem Beitrag zu sehen ist. Die Blechabwicklung auf der rechten Seite hat ihren Ursprung in einem Dummy-Modell, dessen Entstehungsweise ich gestern schon am Beispiel des Zyklon-Zylinders erläutert habe.

Die Maße für die Kantungen sind dabei nicht im Modell enthalten, sondern werden nachträglich mit Hilfe von "kosmetischen" Knoten ermittelt. Mit Hilfe dieser "kosmetischen" Knoten, die nachträglich bestimmt werden, können zusätzliche Linien erzeugt werden, die dann mit regulären Mitteln bemaßt werden. Dieses Feature der "kosmetischen" Knoten ist ein Teil der TechDraw-Workbench - die standardmäßig nicht zu FreeCAD gehört. TechDraw und FreeCAD zieren sich ein wenig ihre Zusammenhörigkeit zu bejahen, was sich teilweise durch unterschiedliche Bedienungen gleichartiger Befehlsabfolgen darstellt. FreeCAD kann durchaus ohne TechDraw existieren, TechDraw ist aber ohne FreeCAD nicht denkbar. Es gibt aber noch eine ganze Reihe von Minuspunkten, die bei TechDraw unbedingt aufgearbeitet werden müssten, bis aus TechDraw ein problemloses Werkzeug wird, doch dies ist hier der falsche Platz.

Zeichnung V-Bogen.png

Der V-Bogen ist das erste Bauteil, was ich aus einem 3D-Drucker bezogen habe. Der V-Bogen besteht aus 2 gleichen Teilen, die zusammengeklebt werden. Die TechDraw-Zeichnung habe ich aus formalen Gründen für dieses Projekt angelegt, damit ich einen Zugriff auf allgemeine Informationen habe, ohne jeweils FreeCAD starten zu müssen. Der Export der STL-Datei ging auf Anhieb ohne Probleme, was mich positiv überrascht hat: man wählt den entsprechenden "Body" an und exportiert diesen ohen weitere Einstellung vornehmen zu müssen in eine STL-Datei. Ein besonderes Highlight für Mac-Besitzer: mit XCODE kann man die STL-Datei laden und sein Modell von allen Seiten bewundern.

Zeichnung Rund-auf-eckig.png

Das Grundsätzliche, was ich bisher zu dem V-Bogen geschrieben habe, gilt gleichermaßen auch für dieses Formteil. Die Maleschen, die mit TechDraw bestehen werden leider in dieser Zeichnung sichtbar: die Durchmesserangabe von Ri = 0 mm ist natürlich technischer Blödsinn, der auf der Unzuverlässigkeit von TechDraw besteht. Aber auch FreeCAD hatte bei diesem Teil seine Tücken. Während man bei der Modellierung einer Hülse mit einem entsprechenden Sketch und einem Aufpolstern in der Höhe der Hülse zurechtkommt, verbietet sich diese Technik zumindest für den mittleren Teil, bei dem die Umformung von rund auf eckig vollzogen wird.

Insgesamt besteht das Formteil aus 4 Abschnitten:
  • der runden Manschette,
  • der Übergang von rund auf eckig,
  • die Reduzierung der Wandstärke vor dem rechteckigen Anschluss,
  • der rechteckige Anschluss.

Der Übergang von rund auf eckig funktioniert mit den Befehlen "Additive Loft" und "Subtractive Loft", die nacheinander angewendet werden. Für jeden dieser 4 Abschnitte wird ein "Body" angelegt. Alles zusammen wird in einem Part-Container in Assembly-4 abgelegt, der auch gleichzeitig zum Export der STL-Datei verwendet wird.

DSC_7079.jpg

Hier ist noch alles lose zusammen gesteckt - quasi als Passprobe. Den Einschuss aus Aluminiumblech habe ich mit Hilfe eines Klotzes gekantet, den ich ursprünglich auf Maß hobeln wollte. Doch hinsichtlich der kürzlich stattgefundenen Bandsägen-Diskussion habe ich mich der Qualitäten meiner Bandsäge erinnert, das ging für diesen Zweck sogar vorzüglich, weil ich den Parallelanschlag auf meiner Bandsäge in 1/10-Schritten einstellen kann.

DSC_7080.jpg

Und hier der Einschuss im eingebauten Zustand. Grundsätzlich wird der Einschuss durch zwei Blindnieten gehalten. Die elende Schmierage? Ist nicht so elend wie es scheint. Verklebt habe ich mit JOWAT 2K-SE-Polymer 690-00. Jetzt habe ich den Kleber schon ein gutes Jahr in der Werkstatt liegen und die anfängliche Konsistenz ist leider nicht mehr gegeben. Für mich ist das eine Art dauerelastischer Universalkleber, den ich auch in kleinen Mengen dosieren kann, das hat bisher ganz gut funktioniert. Aber nun wird es Zeit, dass ich den Kleber aufbrauche. Natürlich habe ich vorher noch eine Probeklebung gemacht, die auch innerhalb der Zeit abgebunden und abgetrocknet ist. Einziger Nachteil: der kleber lässt sich nicht mehr so gut verteilen - aber egal, dann kommt halt ein wenig mehr zu Einsatz. Und wichtig ist: Es muss dicht sein.

DSC_7082.jpg

Und so komm' ich zum Abschluss des ersten Teils meines Beitrages vom heutigen Tage. Die Kabelbinder halten die beiden Halbschalen des V-Bogens vorsorglich zusammen. Was im ersten Bild des Beitrages in roter Farbe erscheint, ist hier ebenfalls blau, aber das ändert nichts an der Funktion. Der Einbau hat problemlos funktioniert, da maßlich alles aufeinander abgestimmt ist.

Fortsetzung folgt.

Und dieses mal gibt es Zeichnungen zum Download. Wer eine STL-Datei benötigt: bitte per PM melden.
 

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  • TD24_ZYK_EinschussKanal.pdf
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  • TD26_ZYK_VBogen.pdf
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  • TD27_ZYK_RundAufRechteck.pdf
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Batucada

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Der nächste Schritt hat die Fertigstellung der Abluftbrücke zum Ziel. Die Abluftbrücke stellt die Verbindung zwischen dem Abluftaustritt aus dem Zyklon der Filterpatrone dar.

Bild 16.png

Die Abluftbrücke ist für mich ein ideales Konstruktionsteil, weil es gleichzeitig mehrere Aufgaben bewältigt. Die Hauptaufgabe ist klar: Abluft vom Zyklon zum Filter zu leiten. Eine weitere Aufgabe ist, das Tauchrohr am Ende des Zyklonzylinders zu zentrieren und zu halten. Am oberen Ende des Tauchrohrs wird die Abluft am Zyklon abgeholt. Eine weitere Aufgabe der Abluftbrücke ist, einen Teil des Filtergehäuses zu bilden. Das Filtergehäuse ist so konstruiert, dass die Abluft auf die Außenseite der Filterpatrone trifft. Die Außenseite einer Filterpatrone lässt sich sehr leicht reinigen. Ein weitere Konstruktionsmerkmal ist, dass die Filterpatrone von außen zugänglich sein wird, ohne dass das Gehäuse geöffnet werden muss.

DSC_7077.jpg

Provisorische Einbausituation des Tauchrohres.

Zeichnung Basis Abluftbrücke.png

Die Basis der Abluftbrücke ist gleichzeitig auch der Träger für das Tauchrohr. Den separaten Ring mit 128 mm Durchmesser hätte ich mir sparen können, doch dann wäre der Einbau des Einschusses inkl. V-Bogen problematisch gewesen. So habe ich den wirksamen Teil des Zyklonzylinders 12 mm tiefer gelegt und damit auch den Einschuss. In der Folge musste ich natürlich den freien Luftraum oberhalb des Einschusses eliminieren.

Es gibt mehrere senkrechte Achsen im System, die Achse des Zyklons und die Achse des Filters, beide Achsen haben einen Abstand von 155 mm zu einander. es gibt noch mindestens eine dritte bedeutsame Achse, die des Zentrums für die Hülse des Filtergehäuses. Diese Achse ist um 4 mm versetzt (leider in der Zeichnung nicht sichtbar). Der Sinn dieser Übung liegt darin, den Patronenfilter im Filtergehäuse exzentrisch anzuordnen, weil die Patronenfilter einseitig von der Abluft angeströmt wird. Ich erhoffe mir dadurch eine gleichmäßigere Auslastung des Filters.

DSC_7083.jpg

Die Basis der Abluftbrücke mit angebautem Tauchrohr.

Zeichnung Abluftbrücke Kanal.png

Der Kanal ist so angelegt, dass er möglichst wenig Druckverlust erzeugt. Wie bei der Basis der Abluftbrücke habe ich auch hier die verschiedenen senkrechten Achsen berücksichtigt. Eigentlich ist es nur die Fortsetzung der Basis.

DSC_7085.jpg

Der Kanal der Abluftbrücke - versteht sich eigentlich von selbst.

DSC_7086.jpg

Und jetzt die beiden bisherigen Teile im Zusammenhang.

Zeichnung Abluftbrücke Deckplatte.png
Und zum Schluss muss überall der Deckel drauf. Im Bereich der Filterpatrone ist aber noch eine Bohrung vorhanden, durch die die Filterpatrone gewechselt werden kann. Diese Bohrung muss natürlich mit einem Deckel verschlossen werden, deshalb die kleinen Einrichtung, um auch diesen Deckel dicht verschließen zu können.

DSC_7087.jpg

Und nun die letzte Ansicht des heutigen Tages. Noch nicht verleimt, weil ich mich mit einer kleinen Änderung herumtrage. Aller Voraussicht werde ich noch einen weiteren Deckel in die Deckplatte einbauen. Ich denke, es macht sich gut, wenn zur Revision auch die Durchgängigkeit des Zyklons prüfen kann. Und dann sollte man einen Blick durchs Tauchrohr werfen können.

Fortsetzung folgt.

Auch hier stehen die Zeichnungen zum Download bereit.
 

Anhänge

  • TD30A_ZYK_AbluftbrueckeBasis.pdf
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  • TD30B_ZYK_AbluftBrueckeKanal.pdf
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  • TD30C_ZYK_AbluftBrueckeDeckplatte.pdf
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Batucada

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Bild 17.png

Ich hab' jetzt mal das Modell in etwas reduzierter Zusammenstellung abgebildet. Es geht um den Einbau der Filterpatrone. Ein Teil des Filtergehäuses findet sich schon oberhalb der generellen Umhausung, der fehlende Teil muss unterhalb der oberen Abschlussplatte ausgebaut werden. Dieser fehlende Teil wird aus einer zylindrischen Hülse und einer Endplatte gebildet.

Zeichnung FLT Endplatte.png

Die FLT Endplatte hat eine komplizierte Struktur, weil ich mir zu viele Gedanken gemacht habe. Ich habe die Endplatte heute zum zweiten Mal angefertigt, aber in einer veränderten Struktur.

Zeichnung FLT Patronenkorb.png

Wegen der Änderungen an der FLT Endplatte wurde der Patronenkorb obsolet. Ich stelle die Zeichnungen dennoch ins Projekt, weil sie den Werdegang deutlich machen.

DSC_7090.jpg

Das war der erste Versuch, den ich etwas später nicht weiter verfolgt habe. Da der obere Teil des Filtergehäuses schon existent war, konnte ich die Funktionalität beim Einsetzen der Filterpatrone bestens testen und bin zu dem Schluss gekommen, dass ich mit dem Patronenkorb eine Überbestimmung vorgenommen hätte. In den Kärcher-Saugern geht es nicht ohne Patronenkorb, doch die Situation ist in diesem Falle völlig anders und macht den Patronenkorb überflüssig.

DSC_7091.jpg

Hier entsteht die neue FLT Endplatte. Die Fertigung der Endplatte erfordert mehrere Fräsdurchgänge mit unterschiedlichen Fräsachsen. Eine der Fräsachsen ist der Achse der zugehörigen Filterhülse, die andere Achse ist der Achse der Filterpatrone zugeordnet. Die Fräsvorgänge sind etwas trickreich. Die jeweilige Achse wird 8H6 spielfrei gebohrt.

DSC_7094.jpg

Hier kann man sehen, dass sich Provisorien ungemein lange halten. Die Aluplatte war mal in meinem ersten Frästisch eingebaut, den ich mal nach einer Vorlage, propagiert als den besten Frästisch aller Zeiten, gebaut hatte. Übrig geblieben ist die Aluplatte, die ich nun als stationären Fräszirkel verwende. Für diesen Zweck kann die Zustellung der Fräse in zwei Achsen elektrisch verstellt werden.

DSC_7092.jpg

Die neue FLT Endplatte von der Unterseite. Der größere Durchmesser stellt einen Absatz dar, in dem ein Formteil eingeklebt werden soll. Doch dazu später mehr.

DSC_7095.jpg

Die neue FLT Endplatte und die Filterhülse schon im eingebauten Zustand. An der Endplatte ist ein Kragen sichtbar, welcher der Zentrierung der Patronenhülse dienen soll.

DSC_7098.jpg

Der fertige Zustand des Systems nach dem Zusammenbau. Die Schrauben werde ich noch mit Loctite einsetzen, da sie nie wieder gelöst werden müssen.

DSC_7096.jpg

Bei dieser Ansicht bin ich fast am Ziel meiner Wünsche angelangt. Die Filterpatrone lässt sich problemlos einsetzen, d.h. man kann sie jederzeit kontrollieren, ohne die halbe Maschine demontieren zu müssen.

DSC_7099.jpg

Kurzfristig hatte ich mich doch dazu entschieden, einen unkomplizierten Revisionszugang zu dem Zyklon haben zu wollen. Der muss natürlich bei normaler Nutzung verschlossen werden, den kleinen Deckel werde ich aller Voraussicht nach mit 3 kleinen Schräubchen fixieren.

Eine andere Situation ergibt sich für den Deckelverschluss der Filterpatrone, der sollte natürlich werkzeuglos funktionieren.

Zeichnung FLT Endkappe.png

Hier habe ich mal was "konstruiert", aber es haut mich nicht vom Hocker. Mal sehen, vielleicht gibt's im Internet eine Inspiration.

Fortsetzung folgt.

Die Zeichnungen dieses Mal als ZIP
 

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  • Zeichnungen in PDF.zip
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Batucada

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Also, dann leg' ich mal wieder los. Neue Woche, neues Spiel. Jetzt hab' ich natürlich ein kleines Problem. Eigentlich möchte ich den Sauger komplett fertigstellen, auf der anderen Seite habe ich auch versprochen, die Klipschorn-Boxen zu starten, da warten schon einige Augenpaare sehnsüchtig auf die ersten Ergebnisse. Aber egal - der Sauger muss zumindest in den gebrauchsfähigen Zustand überführt werden. Also habe ich heute noch mal kräftig Anlauf genommen.

Bild 18.png

Das soll also der Zustand sein, den ich heute erreichen möchte. Allerdings fehlt im Modell die Innenbeleuchtung des Staubbehälters - für die das freie Loch in der Modelldarstellung vorgesehen ist. Alles andere wird am Ende des Tages so sein, wie im Modell dargestellt.

DSC_7103.jpg

So habe ich dann aus dem Handgelenk heraus einen Lampenhalter erfunden. Betrieben wird die Beleuchtung mit einer LED, die für den Anschluss an 230V/50Hz vorgesehen ist. So schwierig war das aber nicht, das Gehäuse muss lediglich luftdicht sein.

Zeichnung FLT Reduzierung.png

Der Austritt aus der Filterpatrone ist 80 mm im Durchmesser. Dieser Durchmesser war noch relevant, als ich die Version inkl. des Patronenkorbs verfolgt habe. In der letzten Woche hatte ich diese Version verworfen. Dem entsprechend hätte sich auch der Startdurchmesser der Reduzierung verändern sollen - aber die Reduzierung war schon fertig gedruckt.

DSC_7093.jpg

Die Reduzierung mit der Endplatte des Filtergehäuses, die sich auf dem Foto noch fast im Rohzustand befindet, aber in der letzten Woche schon komplett bearbeitet und eingebaut wurde.

Zeichnung FLT Flansch.png

Es fehlte aber noch der Flansch, den habe ich heute hergestellt und zusammenen mit der Reduzierung montiert.

Zeichnung FLT Endkappe.png

Bisher hatte ich die FLT Verschlusskappe nur im Grundmuster hergestellt - beim Verschlussmechanismus hatte ich mich nicht für meine vorgesehene Konstruktion erwärmen können.

DSC_7105.jpg

Die aktuelle Lösung mit dem Scharnier und der Rändelmutter kommt dem Ideal meiner Vorstellungen aber schon sehr nah'. Was noch fehlt, wäre ein Sicherungsband, damit die Rändelmutter nicht verloren gehen kann.

DSC_7104.jpg

Und so bin ich dann startklar für den ersten Probelauf. Die Turbine habe ich vorübergehend aber vorschriftsmäßig angeschlossen. Also, Stecker rein und dann schaun 'mer mal.

Ich muss schon sagen, der erste Eindruck war recht ruppig. Wenn das Ding 'ne Seele hätte, könnte man auf den Gedanken kommen, die Turbine saugt jetzt alles weg, was ihr in den letzen Jahren wegen ihres Lagerdaseins verwehrt worden war. Gemessen hab' ich über 3 kPa, was heißt gemessen? Messen konnte ich noch gar nicht richtig, mein portables Messgerät geht nur bis 3 kPa, so konnte ich den Schlauch nur kurz vor den Stutzen des Messgerätes halten, um zu vermeiden, dass sich der Zeiger aufwickelt. Morgen werde ich mal mit dem U-Rohr von meiner großen Anlage messen.

Mit dem Saugschlauch in DN50 holt sich der Sauger alles, was er in erreichbarer Nähe findet. Zur Zeit habe ich nur Schlauchreste in DN50, für den neuen Werkstattsauger hatte ich mich bisher aber noch nicht um eine komplette Ausstattung bemüht - ich wollte zunächst mal den ersten Probelauf abwarten, um mich dann auf die endgültige Nennweite festzulegen. Die Überraschung des Tages ist aber geglückt - ich werde bei DN50 bleiben.

DSC_7100.jpg

Und nun mal einen Blick in den geschlossenen Staubbehälter. Ein Foto dieser Situation zu machen, ist gar nicht so leicht, wahrscheinlich müsste ich die Schärfe manuell einstellen. Aber es geht schließlich um ein scharfes Foto, sondern um den Komfort, den ich mir gönne, den Staubbehälter auf einfachste Weise kontrollieren zu können.

Fazit: Alle Erwartungen wurden erfüllt - bisher keine feinen Stäube in der Filterpatrone. Die Mühen, den Zyklon so hoch zu züchten, haben sich gelohnt.
 

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  • TD41D_FLT_VerschlussKappe.pdf
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  • TD41E_FLT_SaugrohrReduzierung.pdf
    172,3 KB · Aufrufe: 0
  • TD41F_FLT_SaugrohrFlansch.pdf
    199,2 KB · Aufrufe: 0

Mitglied 24010 keks

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Top Arbeit!!!
Den Umgang mit Dichtmasse üben wir aber noch ein bisschen... :emoji_wink: Das passt ja mal so GAR nicht zu deinen sonstigen Arbeiten! Auch wenn das Zeug nicht mehr ganz gar war... so eine Sauerei! :emoji_grin:
Ich glaub ich hab einen Bereich gefunden in dem ICH, DIR etwas beibringen könnte! YES! :emoji_grin:
Ich hab mir das schon beim letzten Bericht gedacht, aber verkniffen zu schreiben... jetzt musste es raus :emoji_grin:.

Ach Hubert, du wirst hoffentlich drüberstehen können!

Ich hätte den Sauger gerne! Meine CNC wartet sehnlich auf sowas... oder eine Staubsauger - Zyklon Lösung wie auch immer. An der großen Absaugung ist das mit der einfach nur :emoji_thumbsdown: und auch echt nicht effektiv. Sobald man eine andere Maschine nutzt, kommt an dem 50mm Schlauch gleich gar nichts mehr an. Alleine gehts - effektiv mit über 2kW ist aber anders. Nur Staubsauger ist aber auch keine Lösung - da kommt man mit dem ausleeren nicht hinterher.

Gruß Daniel
 

Batucada

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Top Arbeit!!!
Den Umgang mit Dichtmasse üben wir aber noch ein bisschen... :emoji_wink: Das passt ja mal so GAR nicht zu deinen sonstigen Arbeiten! Auch wenn das Zeug nicht mehr ganz gar war... so eine Sauerei! :emoji_grin:
Ich glaub ich hab einen Bereich gefunden in dem ICH, DIR etwas beibringen könnte! YES! :emoji_grin:
Ja, du hast recht, da ist gewaltig was schief gelaufen. Da gibt es nichts zu entschuldigen. Aber ich habe es einfach nicht geschafft, die Masse fein und gezielt zu verteilen.

Ich hätte den Sauger gerne! Meine CNC wartet sehnlich auf sowas...
Nichts ist leichter als das. Du wärest nicht der erste in diesem Forum, dem ich zu einem maßgeschneiderten Zyklon verholfen hätte. Ich glaube, ich habe in den entsprechenden Abschnitten meiner Projektvorstellung deutlich gemacht, wo die Unterschiede zu einem Zyklon "von der Stange" sind - grobe Späne absaugen und abscheiden, das ist das geringste Problem, das können sie alle.

Der Unterschied ist offensichtlich, der tangentiale Einlauf verliert an Effizienz, wenn das Rechteck zugunsten eines runden Schlauchanschlusses aufgegeben wird. Ich denke, bei mir ist das Gerät sehr kompakt geworden.
 

Mitglied 24010 keks

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Ich hoffe du weilst noch unter uns (im Forum und in Echt!) wenn ich Zeit für sowas bekomme! :emoji_wink:
 

Batucada

ww-robinie
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Heute mal ohne Bilder. Ich hab' meine Elektrik fertig gestellt. Fast fertig. Deshalb gibt's auch noch keine Bilder. Aber das ist eine blöde Ausrede. Selbstverständlich hätte ich Bilder machen können, aber ich will keine Vorlagen für "elektrische" Diskussionen liefern. Besonders dann, wenn ich nur ein Holz-Gehäuse habe. Aber ich verspreche euch, ich hab's fachgerecht in einer isolierten Klemmdose veranstaltet, mit einer für den europäischen Markt zugelassenen Gummischlauchleitung und angespritztem Schuko-Stecker. Ganz edel. So hat sich mein Budget nochmals um 11,90 € erhöht. Und damit ist der Sauger schon mal für den vorläufigen Gebrauch zugelassen.

Das habe ich dann auch heute ausprobiert. Ach ja, ich wollte ja heute nochmals mit dem großen U-Rohr messen. 3,7 kPa dynamisch bringt der Sauger auf die Turbine, wenn ca. 3 m Spiralschlauch mit DN50 verwendet werden. Der Spiralschlauch ist natürlich flammhemmend und von der BGHM für die Verwendung in Schreinereien zugelassen. Aber 3,7 kPa ist nicht alles was der Sauger kann, das habe ich gemerkt, als der Sauger mein U-Rohr leer gelutscht hatte, weil ich aus Versehen beim Probesaugen den Schlauch fast vollständig verschlossen hatte. Als ich dann auf's U-Rohr geschaut habe, muss ich wohlmöglich blöd aus der Wäsche geguckt haben, das müssen mindestens gute 7 kPa (statisch) gewesen sein, die das Ding in dem Augenblick geliefert hatte.

Na gut, war nicht viel Wasser, eine Teil davon ist im Filter hängen geblieben. Aber die andere Erkenntnis, die sich aus diesem Ereignis ableiten lässt, ist viel wichtiger: Meiner neuer Werkstattsauger saugt so richtig was weg. Dann muss die technische Aussage, die Kärcher damals noch seinen Produkten mit auf den Weg gegeben hat, noch ehrlich gewesen sein und nicht aus dem Reich der Fabeln und Märchen stammen. Nominell hieß es damals in dem Prospekt 2,9 kPa. Solche Angaben sucht man heute vergebens, da wird man mit Airwatt abgespeist, weil die EU-Bürokratie es so will.

Jetzt muss ich mich zunächst im Internet auf die Suche begeben, um für diese Nennweite passendes Saugzubehör zu bekommen - ich will nicht ständig mit dem Schlauchende in der Hand auf dem Boden der Werkstatt robben. Eine passende Bodendüse wäre schon mal ganz gut. Mit einem passend gestyltem Saugrohr und einer ergonomisch angeformten Griffpassage... so wie es sich für alte Herren geziemt ... man wird ja noch mal träumen dürfen.
 

Mitglied 67188

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Glückwunsch zu dem erfolgreichen Abschluss,


3 Krittelpunkte aber kann auch ich anbringen,
einen hat dir ja Keks schon vorgehalten... die Dichtmasse...
Gäbe das nicht als Dichtband, welches man anlegt und dann andrückt?
oder Sicken mit O-Ringe??? fällt mir jetzt spontan ein ohne deine Konstruktion nochmal im
Detail angeschaut zu haben...
-
das andere sind die Rollen und deren Arme
das Fahrgestell hattest du nicht geplant meine ich mich zu erinnern, ok.
Das ist für die Funktion natürlich komplett unerheblich,
will in meinen Augen aber gar nicht zur restlichen konstruktiven Qualität des Saugmobils passen,
genau wie, und das ist mein letzter Krittelpunkt, das Scharnier für die Revisionsklappe oben...
Da hätte ich mir gut einen Bajonettverschluss vorstellen können mit 2 Keilförmigen
Nocken am Deckel, die in 2 Gegenstücke eingreifen und oben ein Griffstück...

Zu den technischen/physikalischen Details die so eine Effizienz ermöglichen kann ich
leider nichts beitragen.
Es ist zumindest ernüchternd zu sehen was uns die Industrie vorsetzt wenn man sieht
was möglich wäre.
Da muss erst ein Herr Dyson kommen der uns alt für neu
für ein horrendes Geld verkauft, um die alten müden Sauger scheinbar in den Schatten zu stellen.
Wobei unser Dyson nach einem Jahr hinüber war und dessen Haptik mich an eine Salatschleuder
aus dem Wühltisch eines Palettendiscounter erinnert hat...
Ich kann mich noch erinnern als die Staubsauger mit immer mehr Watt in das Werberennen
gegangen sind. 1000W und jetzt 1200 und noch eins drauf 1300W.
Erinnert mich an die Gillette Werbung, 2 Klingen und jetzt ganz innovativ 3 Klingen und jetzt schon
ein Blick in die Zukunft.. 4 Klingen Wow...

Leider kann ich mir jetzt nicht vorstellen wie sich 3 bzw. 3,7 kPa in der Praxis anfühlen.
Mein Starmix hat die Angabe max. Unterdruck 255 mbar, das bring ich aber jetzt überhaupt nicht in den Einklang
da ich die Messmethoden nicht überschaue...

ich würde deinen Sauger aber mit Handkuss abnehmen, im Tausch bekommst du mein
Starmix-Dust Deputy-Stahltonnen Konstrukt als Forschungsprojekt, denn das Teil saugt zwar
(Plastiktonne implodiert) aber könnte deutlich besser sein...

Danke für die ausführliche Dokumentation und ich habe auch gerne wieder
deinen einzigartigen Maschinenpark bewundert.

PS:
Könntest du bitte nach den Klipschboxen einen Pantographen designen/bauen an dem eine ≈ 300 Watt Spindel
sicher geführt werden kann? Büdddee! :emoji_wink:
Da trau ich nämlich keinem Wandel oder sonstigen YTBastelmeistern...!
 

fahe

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jetzt schon
ein Blick in die Zukunft.. 4 Klingen Wow...
...die Insel scheint echt etwas abgehängt...:emoji_wink: Ich zähle schon seit Jahren 5 - in Worten fünf - Klingen...:emoji_wink:

Mein Starmix hat die Angabe max. Unterdruck 255 mbar, das bring ich aber jetzt überhaupt nicht in den Einklang
da ich die Messmethoden nicht überschaue...
Mein GAS von Bosch hat die Angabe 254 mbar, was also 25,4 kPa wären. Die Hersteller dürften aber die Saugleistung der / an der Turbine angeben.

PS: Fertig ist erst, wen Hubert das Ding fertig zeigt...:emoji_wink:
 

odul

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Die Frage ist doch: wie misst man? Den maximalen Unterdruck bei verschlossenem Rohr? Das gibt die imposantesten, aber auch am nichts sagenden Messwerte.

Ich messe daher immer den Unterdruck im offenen Saugrohr. Sinkt er ab, ist der Filter voll. Man kann auch die Durchlässigkeit verschiendener Filtersäcke vergleichen. Und wenn das gleiche Rohr an verschiedenen Saugern benutzt, kann man die auch vergleichen.
 

Mitglied 67188

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..die Insel scheint echt etwas abgehängt...:emoji_wink: Ich zähle schon seit Jahren 5 - in Worten fünf - Klingen...:emoji_wink:
:emoji_astonished:
jetzt wollte ich schauen wie meiner bezeichnet wird aber auf der Suche stieß ich immer wieder auf den Begriff Antik
und ebay...
:emoji_tired_face:
der ist erst knapp 40 Jahre alt hat aber auch 2 Schneiden... auf jeder Seite eine...

PS: Fertig ist erst, wen Hubert das Ding fertig zeigt...:emoji_wink:
jaaa,
bin ja auch schon still..
 

Batucada

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Glückwunsch zu dem erfolgreichen Abschluss,

Danke für die Blumen, aber ein Abschluss ist das noch nicht - es war die erste und beste Möglichkeit, überhaupt einen Test zu machen. Und den wollte ich für mich natürlich nicht auf die lange Bank schieben.

Ja klar, bei der Dichtmasse habe ich mich nicht mit Ruhm bekleckert. Inzwischen ist mir auch klar, warum ich mich so deppert verhalten habe. Es gibt zwei Sorten dieses Klebers, einer mit einer langen Offenzeit und einer mit einer kurzen. Vor langer Zeit hatte ich mal aus Versehen, den mit der kurzen Offenzeit bestellt, was aber aus der Kartuschenaufschrift nicht direkt ersichtlich ist. Leider ergibt sich das indirekt nur aus der Bestell-Nr. und wenn das nicht geläufig ist, ergibt sich die Schmierage, die ich leider nicht mehr ändern kann, das Zeugs hält bombenfest auf Aluminium. Ein Trost für die Zukunft, die alte Kartusche ist aufgebraucht, die neue Kartusche kommt heute.

Da hätte ich mir gut einen Bajonettverschluss vorstellen können mit 2 Keilförmigen
Nocken am Deckel, die in 2 Gegenstücke eingreifen und oben ein Griffstück...
Ich werde den Gedanken wieder aufgreifen, ich hatte ihn schon einmal erfasst, aber verworfen, da ich Bedenken hatte, dass beide Nocken nicht gleichmäßig greifen könnten. Das Scharnier kann ich schließlich wieder abbauen...

Zu den technischen/physikalischen Details die so eine Effizienz ermöglichen kann ich leider nichts beitragen.
Es ist zumindest ernüchternd zu sehen was uns die Industrie vorsetzt wenn man sieht was möglich wäre.
Ich hab' heute noch einmal nachgerechnet, die Effizienz des Zyklons ist schon frappierend, reicht aber noch lange nicht an Reinraumbedingungen heran, muss es auch nicht, dafür gibt es den Filter. Bei meinen Saugversuchen habe ich vorrangig die Stäube an der Bandsäge und an der Tischfräse abgesaugt, die sind besonders fein, alles wurde im Zyklon abgeschieden und nichts davon musste durch den Filter zurückgehalten werden.

Die Wirkungsweise des Zyklons beruht auf dem Konstruktionsprínzip von C.J. Stairmand, der hierfür die Grundlagen schon 1951 gelegt hatte. Ich hatte das Glück vor etwa 7 Jahren auf eine Publikation von Neil Stone zu stoßen, der sich als Chefkonstrukteur einer Apparatebaufirma mit dem Stairmand-Prinzip auseinander gesetzt hatte. Dazu kommt noch, dass ich in meiner beruflichen Laufbahn mit industriellen Bauten dieser Art in Berührung gekommen bin, allerdings nicht direkt, sondern nur aus elektrotechnischer Sicht... aber egal.

Neil Stone hatte auf der Stairmand-Basis ein Berechnungssystem entwickelt, was den Gebrauch des Stairmand-Prinzips grundlegend vereinfacht hatte. So entstand in 2015 mein erster Zyklon. Interessant ist jedenfalls auch heute noch, dass es an den technischen Hochschulen solche Arbeiten gibt, die sich immer wieder mit Stairmand beschäftigen. Also muss der Mann was richtig gemacht haben - und ich auch.
Leider kann ich mir jetzt nicht vorstellen wie sich 3 bzw. 3,7 kPa in der Praxis anfühlen.
Mein Starmix hat die Angabe max. Unterdruck 255 mbar, das bring ich aber jetzt überhaupt nicht in den Einklang da ich die Messmethoden nicht überschaue...
3,7 kPa entspricht etwa 370 mmWS, mmWS ist nicht mehr genormt, bei Angaben in kPa muss auch ich zuerst die Stirn runzeln. Ich bin zu der Zeit in den Beruf gekommen, da wurde gerade mmWS gegen mbar getauscht und ich musste bei einem Kunden alle Skalen der Manometer tauschen lassen...

Noch etwas zur Effizienz. Die kleinen Schläuche haben gegenüber den größeren Durchmessern einen unheimlich schlechten Wirkungsgrad - wenn man in diesem Zusammenhang überhaupt von Wirkungsgrad sprechen kann, aber Wirkungsgrad versteht heute jeder, auch wenn es sachlich falsch ist. Jedes in einer Leitung (Schlauch) strömende Medium erfährt einen Widerstand an der Oberfläche der Leitung. Dieser Widerstand wird mit der Reynoldszahl bewertet, die ist je nach Beschaffenheit der Oberfläche mal größer oder mal kleiner. Je größer die Oberfläche im Verhältnis zum Durchmesser ist, desto höher sind die Widerstandswerte, das Verhältnis wird günstiger, wenn der Durchmesser größer wird. Kommt noch ein schlechter Reibungsbeiwert (Reynoldszahl) dazu, wird es schnell mit der Effizienz zappenduster. Eine 50er Leitung einen 2,44 mal größeren Querschnitt aber nur das 1,56-fache an Oberfläche als eine 32er Leitung. Das einzige Problem bei der größeren Leitung ist, dass die Geschwindigkeit einen bestimmten Wert nicht unterschreiten darf, weil es sonst zu Ablagerungen kommt.

Ach ja, von einem Pantographen war ich auch mal begeistert. Ich glaub' ich kann da noch auf etwas zurückgreifen, mal sehen.
 
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