MDF roh mit Fettspritzern

Nordheide

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Moin,

komme gerade aus der Küche und sehe die Fettflecken an der Heizkörperverkleidung.
Material ist MDF roh 16 mm (ja,war noch nicht behandelt!) mit Löchern halt und nur zur Ansicht hingestellt.

Am Backofen ist es passiert.

Wie kann ich das Werkstück retten?

Vorgesehen war eine farbige,seidenmatte Lackierung.

Alternativ eine HPL Beschichtung mit Kontaktkleber weil keine Presse in der Nähe.
Ist aber sehr Aufwändig.

Deswegen würde ich,wenn es irgendwie machbar ist,lieber mit der Rolle lackieren.

Gruß

Nordheide
 

Nordheide

ww-ahorn
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Hallo Uli,

das heißt ich kann gleich mit einem Lösemittelhaltigem Lack drüber gehen?

Ich glaube ich mache mir zu viele Gedanken um so etwas.

Gruß

Nordheide
 

Georg L.

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Reibe die Stellen zur Sicherheit mit etwas Verdünnung ab. Dann ein lösungsmittelhaltiger Lack darüber und gut ist. Gerade in einer Umgebung wo schon einmal Fettspritzer vorkommen ist ein Lösungsmittellack einem wasserbasierenden Acryllack überlegen. Alle Acrylwasserlacke die ich kenne sind nicht sonderlich fetresistent.
 

schrauber-at-work

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Moin,

hab noch nie MDF lackiert allerdings schon einiges an GFK, CFK und Blechteilen. Ich würde zumindest versuchen möglichst viel des "Fettes" im Vorfeld mit entsprechendem Lösungsmittel abzuwischen, kann sonst auch mit Lösemittel haltigem Lack zu hässlichen Ergebnissen führen.
Im Fall macht es sonst hässliche Unebenheiten. Kommt natürlich auch auf den Anspruch an die Oberfläche an.

Gruß SAW

EDIT: Georg war schneller :emoji_grin:
 

uli2003

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Lösemittellacke lösen in der Regel Fett. Bitte nicht mit Lackstörungen durch Trennmittel (wie z.B. Silikon) verwechseln. Es kann unter Umständen Haftungsstörungen geben, aber auf MDF roh ist das sehr unwahrscheinlich.

Grüße
Uli
 

schrauber-at-work

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Lösemittellacke lösen in der Regel Fett.

Das schon, aber sie lösen das Fett nicht auf sondern nur an (Nach verdunsten des Lösungsmittels bleibt das Fett ja zurück). Entfetten (so gut möglich ) kann an der Stelle sicher nicht schaden.
Hatte auf GFK auch mal einen Fettspritzer sah nachher aus wie ein Voulkan-Krater (natürlich kleiner).

Gruß SAW
 

WinfriedM

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Alkydharzlacke können einen Teil Öl/Fett sogar in den Lack "einbauen". Holzöle auch. Ich habe dazu mal einen Tropfen Öl in eine kleine Menge Lack eingemischt. Eine aufgetragene Probe trocknete gut durch. Bei einem Hartöl hab ich mal nicht härtendes Paraffinöl in erheblicher Menge eingerührt und mal testweise dünn auf Glasscheibe aufgebracht. Auch das trocknete.

Ich hab die Versuche gemacht, weil ich eine Holzoberfläche hatte, die jahrelang mit Paraffinöl gepflegt wurde. Hab die dann sicherheitshalber auch erstmal gut entfettet, aber das bekommt man ja nie komplett aus dem Holz. Ein späteres Ölen und auch lackieren mit Alkydlack funktionierte gut.
 

uli2003

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Das schon, aber sie lösen das Fett nicht auf sondern nur an (Nach verdunsten des Lösungsmittels bleibt das Fett ja zurück).

Das ist richtig, und es geht auch nicht ums auflösen, sondern dass wegen des Lösens keine Trennung erfolgt. Die Haftung kann vermindert sein, aber das Fließen des Lackes i.d.R. nicht.
Wasserlacke (polar) gegen Fette (unpolar) wird nicht funktionieren.

Aber heute wird ja soviel zugesetzt, dass vermutlich auch dort weniger Probleme auftreten.
(Kannst ja als Emulgator mal ein Ei in den Lack kloppen :emoji_grin: )

Grüße
Uli
 

Nordheide

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Aceton oder 2 Propanol als Fettlöser

Moin,

super Info´s.Danke!

Reibe die Stellen zur Sicherheit mit etwas Verdünnung ab. Dann ein lösungsmittelhaltiger Lack darüber und gut ist. Gerade in einer Umgebung wo schon einmal Fettspritzer vorkommen ist ein Lösungsmittellack einem wasserbasierenden Acryllack überlegen. Alle Acrylwasserlacke die ich kenne sind nicht sonderlich fetresistent.

Ich hab gerade keine Verdünnung im Haus.
Geht auch Aceton oder 2 Propanol?

Wenn schon lackieren soll es auch haltbar sein!Logisch.
Ich wollte möglichst wasserlösliche Lacke benutzen,aber hier mache ich eine Ausnahme.
Nun wird es ein Alkydharzlack wegen der Beständigkeit.

Das Thema Lacke und Farben sind ein weites und relativ unbekanntes Feld für mich.

Zum Glück gibt es Profi´s und kann fragen.Bis ich es irgendwann selber schnalle.

Also bis dahin vielen Dank.

Gruß

Nordheide
 

Georg L.

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Aceton geht gut, Isopropanol kann funktionieren, ist aber bei Fett kein so gutes Lösungsmittel. Aber: Da du sowieso mit Alkydharzlack arbeiten möchtest, kommst du um die Anschaffung eines Gebindes Verdünnung sowieso nicht herum. Also kannst du diese vor dem lackieren auch zum Abwaschen nehmen.
 

Nordheide

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Alkydharzlack

Moin,

ich habe mich vorhin nach einem Alkydharz-Lack umgeschaut.
Da war es im System nicht so einfach.
Also die Grundierung war auf Wasserbasis.Den Endlack gab es dann auf Alkydharzbasis.
Beides von D**a.
Selbst der beratende MA hat das nicht für gut befunden...

Bleibt nur der Weg zum Farben-Großhandel.

Ich werde berichten.

Gruß

Nordheide
 

WinfriedM

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Schau dir mal Capalac an, da gibts alles im System.

Weitere Hersteller sind CWS oder Brillux.

Als privater Endkunde kauft man Online in der Regel wesentlich günstiger. Ein Blick auf Ebay lohnt sich. Bei uns hier in Dortmund gibts z.B. nur unverschämte Preise beim Farbenhändler für private Endkunden. 30-50% teurer, als Internet.
 

uli2003

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Selbst bei renommierten Herstellern sind wasserbasierte Grundierungen nicht unüblich.
Das funktioniert gut und schnell.

Es gibt aber idR auch passende Kunstharzgrundierungen.

Zum Entfetten: Aceton hat auch einen unpolaren Anteil, und löst Fett - wenn auch nicht
sonderlich gut.
Alkohol hingegen recht schlecht.

Grüße
Uli
 
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