Matte Stellen auf geöltem Holz

Moni-K

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Liebe Profis,

ich habe einen Holztisch mehrfach abgeschliffen (der nach meiner Auffassung lasiert war) und dann geölt - mittlerweile mehrfach.
Es handelt sich nach meiner Auffassung um Sheesham/ Palisander. Im dunklen Holzbereich sind matte Bereiche, die auch nach vielmaligem Ölen nicht verschwinden wollen. (Ich habe immer geölt, 20 min einwirken lassen und dann das Öl abgetragen bzw. in das Holz eingerieben.) Weiteres Ölen verbessert die Situation meiner Beobachtung zufolge nicht. Das Öl ist Hartöl von Ultra Nature (von Bauhaus).

Habt ihr einen Tipp, was man tun könnte, um die matten Stellen zu eliminieren? Danke sehr im Voraus.

Viele Grüße

Monika
 

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wirdelprumpft

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im Normalfall sollte man in den 20 min solange Öl auftragen bis ein gleichmäßiger Ölfilm entstanden ist -
ggf. muss man die stark saugenden stellen also mit mehr Öl versorgen
zwischentrocknungszeiten eingehalten?
https://ultranature.de/wp-content/uploads/2021/02/TM-921-ULTRA-NATURE-Harto╠el.pdf
Mit welcher Körnung ist der letzte Schliff erfolgt P320?
zur Info:
glänzende geölte Flächen bleiben nicht dauerhaft so, meist sind die nach ein paar mal feucht abwischen eh matt
 

Moni-K

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Danke für die Rückmeldungen.
Ich habe immer mindestens einen Tag gewartet mit dem Ölen. Ich habe aber das Gefühl die Stellen nehmen kein Öl mehr auf…

Mit Körnung 500 - das Schleifpapier war zwar nicht für Holz gedacht - aber es war dann richtig schön glatt. Ist das ein Fehler gewesen?

Dann relativiert sich das Problem vielleicht mit der Zeit, wenn alles matter wird.

Eine Art bestimmter Politur hilft hier vermutlich auch nicht?
 

ger-247

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Die matten Stellen werden realtiv offenporiges weiches Holz sein. Da saugt das Öl im wahrsten Sinne des Wortes auf, so das da nie etwas an der Oberfläche bleibt, was auspoliert werden kann. Ich könnte mir vorstellen, das man da Richtung Wachs schaut um das zu füllen und sperren.
Vielleicht hat @WinfriedM eine Idee!
 

wirdelprumpft

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Mit Körnung 500 - das Schleifpapier war zwar nicht für Holz gedacht - aber es war dann richtig schön glatt. Ist das ein Fehler gewesen?
nein, im Normalfall ist feiner besser beim Ölen
wichtig beim ersten Auftrag solange Öl nachstreichen bis überall ein gleichmäßiger Ölfilm stehen bleibt wenn man das 20 min macht sind auch die saugenden stellen gesättigt - sofern das Öl nicht zu dünn ist - bzw. die 50ml pro m2 sollten auch verbraucht werden

Livos Kunos-Ölsiegel ist recht gut oder von Heidelberger das HD-Hartwachsöl wobei ich zwischenzeitlich nur noch letzteres verwende weil das viel einfacher zu verarbeiten ist falls es am Material liegt
 

werists

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Mit Körnung 500 -
Das ist meines Erachtens fürs Ölen zu fein. 240'er reicht und sehr gut entstauben nach dem Schleifen.
Das Sheesham ist allerdings auch ein sehr inhomogener Werkstoff, da wird die Oberflächenbehandlung zum Glücksspiel. Einen einheitlichen Glanzgrad hinzubekommen wird mit Öl schwierig.
Einfach mal abwarten bis das Öl komplett ausgehärtet ist und die Fläche ein paar mal abgewischt wurde, dabei werden auch die glänzenden etwas matter und der Fehler "guckt sich weg"
Wenn nicht, dann die matten Stellen mit dem gleichen Öl nachölen und mit Polierpad polieren.
Mit Möbelpolituren würde ich eine "Verschlimmbesserung" erwarten, kurzfristig toll, dann sch...
 

WinfriedM

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Also für mich sieht das so aus, als wäre die vorherige Lasur noch gar nicht vollständig runtergeschliffen. So glänzen dann die Bereiche stärker, wo noch die Lasur drauf ist und matt ist, wo die Lasur komplett runter war.

Wenn du nur mit Körnung 500 geschliffen hast, wäre das naheliegend, dass der Lack oder die Lasur noch lang nicht runter ist.
 

Moni-K

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Danke für eure Rückmeldungen.

500 war die letzte Körnung. Vorher hatte ich 80 und 120 und habe (gefühlt) ziemlich viel abgeschliffen. Denke daher eher nicht, dass das Lasur ist. Diese matten Bereiche sind nur dort, wo das Holz dunkel ist, daher vermute ich eher, dass es was mit der Maserung zu tun hat.

Dann versuche ich es mit Nach-Ölen und Polieren.
Sollte ich nochmal nur an den Stellen anschleifen oder mache ich damit alle bisherige Arbeit kaputt?
 

wirdelprumpft

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Danke für den Hinweis
Bin davon ausgegangen das der Fragensteller im Baumark den schwarzen Schleifpapierbogen (Nassschleifpapier)Korn 500 geholt hat und mit Schleifkork geschiffen hat und somit wenig Abtragleistung hatte
zwischenzeitlich hat er ja gepostet das er Korn 80-120-500 geschliffen hat somit ist die Oberfläche vermutlich noch gut aufnahmefähig

Es gibt sehr viele Öle am Markt letztlich muss man es durch Versuche ermitteln wie die beste und haltbarste Oberfläche mit dem jeweiligem Öl entsteht.
Ich selbst hab das nur einmal gemacht mit verschiedenen Ölen und bin dann bei Livos Kunos gelandet da war mein letzter Schliff Korn 400
allerdings mit Rotex und den entsprechenden Abstufungen beim Schleifen also 100-120-150-220-320-400 (der Versuch ist aber mind.15 Jahre her)
zwischenzeitlich nehm ich wenn Bio vom Kunden gewünscht und er davon nicht abzubringen ist von Heidelberger das Hartwachs das wird einfach 2x draufgestrichen (bei Eiche) und hält super bei Tischen also keine Wasserränder etc. sichbar auch nach längerer Zeit
kein nachwischen, polieren etc. Notwendig also super einfach zu Verarbeiten......

Und noch ein Tipp für alle die alte Lasuren-Lacke etc. runterschleifen - die Fläche nach dem Schleifen mit einem feuchten/nassen Schwamm abwischen nach dem Trockenen sieht man sehr gut wo noch evtl. Reste sind.
 

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Lorenzo

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Für mich sieht das nach wechseldrehwüchsigem Holz aus. Vermutlich ursprünglich schon nicht sauber ausgehobelt und deshalb an einigen Stellen sehr rauh. Dann irgendwas drübergekippt. Und Jetzt ist entweder nicht die komplette alte Oberfläche runter, oder das Holz nicht vollständig gleichmäsig geschliffen.
Ich würde das jetzt durchtrocknen lassen, und nen sauberen Schleifaufbau machen und vielleicht schon bei 60 Anfängen bis die Oberfläche wirklich gleichmäsig aussieht. Eventuell Mal anfeuchten um zu schauen ob's noch fleckig ist. Wenn's passt, die Körnungen durch, und nicht bis 500 rauf, das ist eher kontraproduktiv. 180 sollte reichen, evtl. noch 220.
Und das Schleifmittel öfters mal wechseln, wenn das stumpf ist sieht das rohe Holz erstmal gut aus, es sind dann aber viele malträtierte Fasern übrig, die noch am Holz hängen, stumpfes Schleifpapier schafft es nicht die abzuschneiden.

Und dann nochmal neu ölen, nach Anweisung des Herstellers.
 

WinfriedM

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Falsche Vorstellungen, sind sie erstmal in die Welt gesetzt, bekommt man nicht mehr aus den Köpfen. :emoji_slight_smile:

Es ist und bleibt falsch, dass feiner Schliff die Aufnahme von Öl behindert.

Genaugenommen ist es so: Ein grober Schliff sorgt für eine größere Oberfläche, weil die Berge und Täler, die man unter dem Mikroskop sehen würde, die Oberfläche vergrößern. Vergrößerte Oberfläche kann etwas schneller das Öl aufnehmen. Wenn man also nur 2 Minuten beobachtet und ein recht dickflüssiges lösemittelfreies Öl hat, erkennt man evtl. Unterschiede. Öl zieht aber nur anfangs recht schnell ein, dann wird die Einzugsgeschwindigkeit immer langsamer. Wenn man 30 Minuten einziehen lässst, spielt es keine Rolle mehr, ob am Anfang ein Öl ein klein wenig schneller eingezogen ist. Das egalisiert sich alles. So ist es auch mit dünnem vs. dickem Öl. Dünnes Öl zieht anfangs deutlich schneller ein, aber dann gehts kaum weiter. Ein dickes Öl ist nach 30 Minuten ganz ähnlich gut ins Holz gekrochen.
 

Lorenzo

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Dass ich von Korn 220 geschrieben habe hat nicht den Grund dass das Öl sonst nicht aufgenommen wird. Ich halte einfach den Aufwand für übertrieben wenn's um die Oberfläche eines Tisches geht. Bei nem hölzernen Schmuckstück wie pedders Sägegriffe und besonders dichten, harten und gut polierbaren Hölzern ist das was anderes.
 
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