Material für Möbel

Annimi

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Anderer Blickwinkel (& liebe Tischler flippt jetzt nicht gleich aus):
- so wie das Möbel aussehen soll und so wie es beansprucht (Tragverhalten) wird gibt mir vor aus welchem Material ich es fertigen lasse (mein Entwurf & Arbeit der Profis)

- das letzte Möbel (Barschrank) bestand aus Naturstein, Acryl, MDF, BirkeMTP, Spanpl. furniert, Alu und Glas + Beschläge

Dabei berücksichtige ich folgendes:

- was ich mit trockenen Händen anfasse, soll aus Massivholz sein, geputzt gewachst wegen der angenehmen warmen Haptik
- mit ggf. halbtrockenen Händen aus Alu (nur kleine Flächen)
- BirkeMTP trägt mir die Tektusbänder und ermöglicht konstruktiv, ausgefallene Formen
- MDF mit Farblack, sehr helle weiße Korben sind möglich, gute Oberfläche für Farblacke aber mind. 3x Lackauftrag auf Vorgrundiertes
- Naturstein, für Heisses oder Flüssiges, als Akzent (erdet und wirkt schwer)
- Glas, für transparente tragende Böden statt Acryl innen im Möbel
- satiniertes Acryl für Scheiben, Fingerdatscher sieht man nicht :emoji_slight_smile: ist halbtransparent, in peppigen Farben erhältlich
- Spanplatte furniert für einen Teil der einfach trägt und nicht täglich geöffnet wird und als Holzakzent nochmals auftaucht, hier hab ich die Möglichkeit mit dem Furnier besonders schöne Stellen aus dem Holz auszusuchen und öfters zu wiederholen was mit massivem nicht möglich ist

das mal als Beispiel.

Buche würde ich z.B nicht mehr massiv verwenden bei Möbeln, das Holz ist sehr nervös reagiert schnell auf geringe Klimaveränderungen.
 

elchimore

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@Micha, ich denke eigentlich nicht dass ein "Neuling" seinen Einstand mit "echtem" Möbelbau macht.
Dacht ich mir ja auch nicht so... :rolleyes:
Das wird in den meissten Fällen doch eher ein Regal oder ein Hängeschränkchen ..... und dafür ist zum Beispiel beschichtete Spanplatte das ausgesuchte Material ohne sich viel Gedanken über zum Beispiel das Arbeiten von Holz und die Oberflächenbehandlung machen zu müssen.
Das muss einen dann aber auch gefallen.... Ich bekomm allein schon beim Gedanken an Presspanmöbel und deren Zusammenbau........ Lassen wir das...:cool:
Auch ist hier noch kein ausgebreiter Maschinenpark nötig :emoji_grin: die Platten zugeschnitten kaufen und für den Anfang ist dann ein Akku-Schrauber zum Dübeln, Bohren, Schrauben schon ausreichend ......... und ein altes Bügeleisen für die Kantenaufleimer :emoji_wink:
Ok, das wäre auch definitiv mit Leimholz (wenn du fragst sägt dir das dein Baumarkt auch zu) zu erreichen... Zusammenspaxen und fertig.... Wems gefällt...:eek:
Ich denke, das hängt halt wirklich von den Vorlieben des Einzelnen ab und was er sich so vorstellt.... Da hinzugehen und zu Sagen "Anfänger? nimm Plattenwerkstoff" ist denk ich nicht wirklich zielführend...

Grüssle Micha

PS
ich find auch, das beim Arbeiten mit MDF/Pressspan doch ein wenig das "sinnliche" Erlebnis des Arbeitens mit Holz auf der Strecke bleibt, welches für mich als Hobby "woodworker" nicht ganz unwichtig ist (ich verstehe wenn das von Profis anders gesehen wird).
 

xhenrik

ww-birke
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Ich habe mal ein kleines Regal aus Spanplatte mit Melamin-Beschichtung gebaut, mit Zuschnitt und die Kanten wurden auch direkt im Baumarkt (Possling) angeleimt. Metall oder aehnliches kann ich nicht entdecken. Damit es nicht ganz so langweilig wirkt habe ich Buche-Fuesse sowie eine schraege Ablage aus Buche-Leimholz vorgesehen. Die Kombi von weisser Spanplatte und "richtigem" Holz finde ich sehr spannend. Und guenstig ist es, die Spanplatten inkl Kanten waren so um die 15-17 EUR. Vielleicht ist das auch eine Idee fuer den TE.
 

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Gast aus Belgien

ww-robinie
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Ich will absolut nicht behaupten dass "nur" Plattenwerkstoffe für den Anfänger geschickt sind, aber die Startfrage ging ja eigentlich genau über das Plattenmaterial :emoji_grin:

Das dabei natürlich das sinnliche Erlebnis Holz auf der Strecke bleibt gebe ich zu, es geht nichts über den Duft von frisch gehobeltem Holz und das Erlebnis wie sich Formen unter seinen Händen bilden. :emoji_wink:
 

holztraeume

ww-fichte
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Also ganz neu auf dem Gebiet Möbelbau bin ich nicht, kleine Regale habe ich schon gebaut und dafür Leimholz Fichte verwendet.

Es ging bzw geht sich in meiner Frage jedoch spezieller um größere Möbel die dann auch was aushalten sollen (halt eine Garderobe mit angrenzendem Regal, dann das Badregal wo man halt auch auf die Feuchtigkeitsveränderungen im Raum achten muss, und zuguter letzt auch noch der Schreibtisch).
Grobe Vorzeichnung zu jedem Möbelstück habe ich sogar schon fertig, mache mir jetzt halt Gedanken über das Holz welches ich am besten verwende.
 

Basic2004

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Also ganz neu auf dem Gebiet Möbelbau bin ich nicht, kleine Regale habe ich schon gebaut und dafür Leimholz Fichte verwendet.

Es ging bzw geht sich in meiner Frage jedoch spezieller um größere Möbel die dann auch was aushalten sollen (halt eine Garderobe mit angrenzendem Regal, dann das Badregal wo man halt auch auf die Feuchtigkeitsveränderungen im Raum achten muss, und zuguter letzt auch noch der Schreibtisch).
Grobe Vorzeichnung zu jedem Möbelstück habe ich sogar schon fertig, mache mir jetzt halt Gedanken über das Holz welches ich am besten verwende.

Wie soll die Oberfläche aussehen farbig oder Holzoptik, bei Holzoptik kannst Du Plattenmaterial schon mal ausschliessen.
 

holztraeume

ww-fichte
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Nee die soll auf jeden fall farbig lackiert werden, denke in einem dunkleren grauton richtung eschefarbe (also mehr richtung schwarz)
 

Basic2004

ww-robinie
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Dann wäre eine Siebdruckplatte in Erwägung zu ziehen.
 

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Armada

ww-kastanie
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guten Abend liebe Freunde der Holzverarbeietung
so wie es unser Moderator schon angemerkt hat, sind Holzwerkstoffe nicht ein
Abfallprodukt der zerspannenden Industriehersteller.

Die Herstellung von simplen Spannplatten ist auf die Herstellung von klar definierten
Komaspänen angewiesen. Das Gleit und Flugverhalten der Einzelspäne wird
sehr genau definiert um eine homogene Schichtung sicher zu stellen. Bei der Produktion von MDF-
Platten kann man auf Resthölzer und vorsortierte Abfälle zurückgreifen. Stellt aber einen
für den Laien kaum nachvollziehbaren technischen Aufwand in der Produktion nach sich.
Bei OSB Platten ist der technische Aufwand noch ungleich höher, müssen die Faserstoffe
doch auch noch halbwegs definiert verleimt werden um die gewünschte Biegefestigkeit
erreichen zu können. Also sind alle genannten Werkstoffe keine "Abfallprodukte", sie
werden ihre spezifischeren Anwendung entsprechend erstellt. Wer Fragen dazu hat,
sollte erst einmal etwas googeln damit man auf Augenhöhe miteinander reden kann.

Liebe Grüsse , Harald

jetzt ist mir klar dass OSB so unverschämt ist!
 

creinig

ww-ahorn
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Hallo,
ein kleiner Einwand: Die Späne und Faser für die genannten Plattenwerkstoffe (MDF, Spanplatte und OSB9 sind keine Holzabfälle. Hier wird kein Sperrmüll oder dergleichen geschreddert, sondern Nadelholz-Rundhölzer verarbeitet, die anderenfalls bestenfalls Zaunpfähle oder Brennholz geworden wären.

Naja, wenn das Holz sonst bestenfalls verbrannt worden wäre, könnte man es schon auch "Abfall" nennen :emoji_wink:
Aber mal im Ernst - du hast natürlich recht. Ich habe das in dem Post nur bewusst überspitzt ausgedrückt, um solche technischen Plattenwerkstoffe von "echtem Holz" abzugrenzen. Einfach, weil das zwei völlig unterschiedliche Sachen sind -- mit unterschiedlichen Eigenschaften, unterschiedlicher Optik, unterschiedlichen Bearbeitungsweisen und unterschiedlicher möglicher Qualität der Möbel (Stichwort Langlebigkeit).

Insofern ist die Herstellung von Plattenwerkstoffen aus heimischen Hölzern (!) nicht nur ein ökonomischer sondern unter Umständen auch ökologischer Umgang mit Ressourcen. Bauten wir alles aus Vollholz, hätte wir keinen Baum mehr...

Unter Umständen, ja. Plattenwerkstoffe sind sehr sinnvoll für relativ kurzlebige Gegenstände. Aber mir wäre es schon lieber, wenn die Leute wieder auf zeitlose, unverwüstliche, reparierbare, veränderbare, mehrere Generationen überdauernde Massivholzmöbel umschwenken würden. Wenn Möbel nicht alle 10 Jahre ausgetauscht werden, ist Vollholz ja auch eine sehr ökologisch sinnvolle Sache. Frei nach Chris Hall (the Carpentry Way): Ein Möbel sollte so lange "leben", wie der Baum zum Wachsen gebraucht hat.

Aber nachdem der TE ja was deckend lackiertes haben will ist Holz ja eh nicht das richtige für ihn :emoji_slight_smile:

Gruß
Christian
 
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