Massivholzplatte wölbt sich

Snoux

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Liebe Community,

ich bin absoluter Neuling beim Thema Esstisch aus Massivholzplatte bauen. Generell würde ich mir handwerkliches Geschick zuschreiben.
Mein Problem ist nun folgendes. Ich habe, wie auf den Bildern zu sehen ist, eine Massivholzplatte aus Maserpappel in der Größe 230 cm lang; 80-100 cm breit und 7 cm stark. nun wölbt sich die Bohle ein wenig, seit ich sie hier zuhause liegen habe. Die Feuchte beträgt 10%.
Ich bin dabei die Platte abzuschleifen, benötige dafür aber wohl eine Exzentermaschine und nicht meinen Schwingschleifer.

hättet ihr bei der Stärke der Platte eine Idee dir Wölbung aufzuhalten oder idealerweise rückgängig zu machen?
Und wie würdet Ihr mir die weitere Verarbeitung empfehlen?
Danke vorab
 

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teluke

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Völlig normaler Vorgang.
Du musst die Bohle in der Mitte längs auftrennen.
Die beiden Teile dann Abrichten und die gesägte Kante fügen.
Dann die beiden Teile wieder zusammenleimen.
Wenn das richtig gemacht ist dann sieht man von dem Schnitt und der Leimfuge nur dann was wenn man weiß dass sie da sind.
 

Wrchto

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Und stöbere hier im Forum mal die Threads zum Thema Tischbau durch. Diese schöne Bohle ist es wert, dass man sie fachlich ordentlich verarbeitet, sodass sie nicht nach einiger Zeit zu Brennholz wird. Das wäre wirklich schade!
Solltest Du an Stahlkufen als Tischbeine denken, dann auf jeden Fall auf ausreichende Dimensionierung der Beine achten, und auch Langlöcher u.ä. berücksichtigen. Ich würde Dir in diesem Fall raten, diese anfertigen zu lassen, und keine „Küfchen“ fertig zu kaufen, weil die meistens eher Kinderspielzeug für so eine Bohle sind.
 

yoghurt

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Völlig normaler Vorgang.
Du musst die Bohle in der Mitte längs auftrennen.
Die beiden Teile dann Abrichten und die gesägte Kante fügen.
Dann die beiden Teile wieder zusammenleimen.
Wenn das richtig gemacht ist dann sieht man von dem Schnitt und der Leimfuge nur dann was wenn man weiß dass sie da sind.

Dann bitte aber auch erwähnen, dass die eine Hälfte dann mit der Unterseite nach oben gedreht werden muss. Nur auftrennen und dann wieder so verleimen wie es zusammengehörte bringt nix.
 

ChrisOL

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Wenn die Platte wirklich Plan werden soll, dann ist das noch viel Arbeit. Für einen Tisch ist es besser, wenn die Teller nicht wackeln, also ich würde die Platte abrichten.

Mit einem Schleifer wird das nichts.

Aufschneiden würde ich die Platte auch nicht. Die Platte am Stück zu lassen ist doch gerade der Charakter dieser Tische.

Wenn du das selber abrichten möchtest suche bitte nach „Abrichten + Oberfräse“. Hier im Forum oder bei YouTube gibt es dazu passende Beiträge.

Alternativ kannst du Tischler fragen ob die das übernehmen wollen und können. Eine CNC und dann Plan fräsen. Oder ähnlich. Das spart dir die Arbeit kostet aber. Das fein schleifen kannst du dann ja übernehmen.
Nachteil: du musst die Platte wieder bewegen.

Dann brauchst du bei der Platte eine Konstruktion, die die Tischplatte gerade hält.

Wie sicher sind die 10% Holzfeuchte, der Trum war doch nicht in einer Trockenkammer, oder?
 

Michel1984

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Problem ist, dass es keine Platte sondern eine Bohle ist!
Das heist, durch den homogenen Jahrringverlauf wird sich die Tischplatte immer verziehen, oder reißen.

Aiftrennen und verleimen zerstört die Optik der Bohle komplett, weil sie wechselseitig zusammengeleimt werden muss.

Ein Schritt mittig durch und wieder zusammenleimen bringt, wenn überhaupt, nur minimale Besserung und das auch nur kurz bis mittelfristig, weil die Jahrringe so bleiben wie sie sind.

Wenn die Bohle jetzt ca 10% feuchte hat, evtl noch auf 8% runtertrocknen (je nach beheiztem Raum in dem der Tisch später mal steht) und dann verarbeiten.
Abrichten und auf eine gleichmäßige Stärke hobeln. Dann von der Unterseite verschwerten oder Gratleisten einfräsen.

Die Tischplatte wird danach noch weiterarbeiten, aber die Maßnahmen mindern den Effekt.
 

michaelhild

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Lagere sie mal einige Zeit so, dass an alle Seiten gleichmäßig Luft dran kommt und prüfe dann noch mal.
Bei der Dicke können das aber schon paar Wochen sein, bis sie sich akklimatisiert hat.
So wie die da jetzt auf dem Boden liegt kommt oben Luft dran, sie wird dort trockener, schwindet und unten kann sich nichts tun, daher schüsselt die Bohle.
 

teluke

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Dann bitte aber auch erwähnen, dass die eine Hälfte dann mit der Unterseite nach oben gedreht werden muss. Nur auftrennen und dann wieder so verleimen wie es zusammengehörte bringt nix.

Das stimmt so einfach schlicht nicht.
Besser wäre das zwar aber in dem Fall mit einem optischen Nachteil verbunden.

Wenn die Bohle in der Mitte aufgetrennt wird dann liegen zwei nicht geschüsselte Halbbohlen vor.
Legt man sie wieder so zusammen wie sie ursprünglich waren zeigen die Schnittkanten in der Mitte ein V.
Füge ich dann diese beiden Kanten ist das V weg und die Bohlen sind noch immer gerade.
So kann ich sie wieder zusammenleimen.
Verwende ich sie dann mit der Kernseite nach oben fehlt lediglich die Schnittbreite + ca. 1mm vom Fügen, zusammen als ca. 6mm.
Verwende ich sie mit der linken Seite nach oben ist die fehlende Breite größer (je nachdem wie sie vorher geschüsselt hat).

Stürze ich die eine Seite und verleime sie dann so habe ich den Nachteil dass die Maserung stärker gestört ist.
Aber es hindert ja niemand den TO das schlicht zu machen und sich dann auszusuchen wie das optisch am besten zusammenpasst.
 

yoghurt

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@teluke,
da hast Du Recht und auch nicht. Das V verschwindet, taucht dann aber bei jeder Feuchtigkeitsänderung stehend oder kopfstehend wieder auf. Klar, als Kompromiss besser als stürzen!
 

U.Tho

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Vielleicht würde man die wieder annähernd gerade bekommen, wenn man die auf ein stabiles Untergestell aus Metall schraubt (von unten) welches die Bohle dann am Ende tragen soll. Die ist zwar ziemlich dick, aber auch breit. Man hat ja auch 6 cm Fleisch zum Schrauben - sollten aber auch nicht zu wenig Schrauben sein und beim Schrauben das Teil gleich mit vielen Zwingen draufgespannt. Wahrscheinlich gibt es zwar keinen 100 % igen Erfolg, aber die Wölbung würde reduziert und man muss nicht so viel Material wegnehmen, damit die Oberfläche plan wird - die Optik bliebe erhalten. Hilfreich vielleicht auch wenn man vorher ein paar Tage die eine Seite feucht hält, damit die sich etwas dehnt.
 

Setter

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Ich vermute das wird nicht funktionieren. Ich denke die Schrauben reißen aus. Aber ich bin gespannt was die Fachleute dazu meinen
 

Snoux

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Vielen Dank Euch schon für die schnellen Antworten!
aufgrund meiner Fähigkeiten und fehlenden Werkzeugs würde ich auch davon absehen die Bohle auseinander zu sägen und dann zu verleimen. Das macht mir den Charakter kaputt.

nächste Woche kommen Böcke auf die die Platte gelegt wird, dann kommt auf jeden Fall Luft an beide Seiten.
eilig ist der Tischbau theoretisch nicht. Alsodie Bohle kann entspannt 1 Monat auf den Böcken stehen, bis sie weiter verarbeitet wird.

ich habe hier in der Tat einige Möbelwerkstätten in der Nähe (wohne im Herzen von München).
vielleicht frage ich dort wirklich einmal nach.

ansonsten; als Füße habe ich stabile Stahlfüße bestellt, die wie ein 4 eckiger Rahmen aussehen. Ich werde mir beim Hersteller noch Langlöcher einfräsen lassen.
Ich hoffe wirklich, dass ich das irgendwie hinbekommen, denn die Bohle gefällt mir unglaublich gut.

noch hält sich die Wölbung auch in Grenzen mMn

danke für weitere Tipps und einen guten Rutsch
 

U.Tho

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Ich denke die Schrauben reißen aus
Es sollten schon einige Schrauben sein (vlt. alle 5 cm) und in der Maximalgröße / Durchmesser. Was vielleicht auch eine Möglichkeit wäre - T-Nut einfräsen, ein passendes C-Profil einschieben und mit Maschinenschrauben am Rahmen befestigt. Wie gesagt, vorher mit Zwingen angepresst und wie ich oben schon geschrieben habe, die entsprechende Seite (die nach innen gewölbte) für einige Tage feuchthalten (evt. Malervlies mit Folie drauf).
 
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WinfriedM

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Wahrscheinlich gibt es zwar keinen 100 % igen Erfolg, aber die Wölbung würde reduziert und man muss nicht so viel Material wegnehmen, damit die Oberfläche plan wird - die Optik bliebe erhalten.

Kannst du vergessen, eine 7cm Bohle ziehst du nicht gerade und selbst wenn du es schaffen würdest, reißt dir irgendwann die Platte. Holz vergewaltigt man nicht auf diese Art.

Alsodie Bohle kann entspannt 1 Monat auf den Böcken stehen, bis sie weiter verarbeitet wird.

In 4 Wochen tut sich da kaum was. Die sollte für Ausgleichsfeuchte vermutlich noch 2-4 Jahre lagern. Wenn du sie vor verarbeitest, wird sie sich über die Zeit nochmals wölben.
 

Michel1984

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Im übrigen, ich will ja kein Spielverderber sein, aber wenn das Pappel ist, glaube ich nicht das es sich als Tischplatte für einen Esstisch eignet.
Pappel ist so ziemlich das qualitativ schlechteste Holz, dass bei uns wächst.

Taugt normalerweise nichtmal als Brennholz was.

Der einzige Vorteil ist das Gewicht.
 

U.Tho

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@WinfriedM Generell haste ja recht. Aber ein Stück weit würde man die sicher drücken können, dann braucht man weniger Material abtragen. Die meisten Tische der Art sind eh zusammengestückt und wenn in einem Stück sind sie bei dieser großen Breite eigentlich immer gerissen. Wobei man die Risse gern mit Epoxi und/oder Schmetterlingsverbinder (oder wie das heißt) verbindet und schließt. Die sollte man nach dem Schneiden beim Trocken über langen Zeitraum auch einspannen. So habe ich das mit meinem Kirschholz gemacht. Habe ich vor 15 Jahren scheiden lassen, dann aufgeschränkt unter Druck / Gewicht gelagert. Was ich damit mache, weiß ich aber noch nicht. Das Holz sollte denke ich mal bei einem Klima gelagert werden, welches dem Endzweck entspricht (z.B. Wohnzimmer) Jeder Klimawechsel bringt Bewegung ins Holz.
 

Snoux

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Danke für die weiteren Antworten.

also die Holzfeuchte habe ich mit einem Messgerät in den oberen Lagen bestimmt. Also vielleicht 0,5 cm die Metallfühler ins Holz gesteckt.

Die Bohle liegt jetzt im Wohnzimmer und trocknet weiter.
Wieso eignet sich Pappel eher schlecht als Esstisch? Und ist das Holz qualitativ so schlecht? :/

Leider befürchte ich auch, dass ich hier keinen guten Deal im Einkauf gemacht habe, aber die Optik haut mich wirklich um und ich versuche jetzt mein Glück. Vielleicht lässt sich ja doch ein schöner Tisch daraus machen!

ich wollte die Bohle jetzt zum Schreiner bringen und hobeln lassen. Das wäre in naher Zukunft mein nächster Schritt.

LG
 

Friederich

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Ich werde mir beim Hersteller noch Langlöcher einfräsen lassen.
Kannst du auch selber machen mit Rundfeile. Aus "erzieherischen Gründen" sollte man vielleicht aber trotzdem den Hersteller mal drauf ansprechen. Ohne Langlöcher ist das nämlich unbrauchbarer Pfusch.
 

Snoux

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