Massivholzküche

di.lang

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Moin moin,
wir würden bei uns zu Hause gerne eine Massivholzküche (auch die Korpi!) einbauen lassen. Einige Küchenbauer haben uns nun davon abgeraten auch die Korpi massiv zu machen, da durch das arbeiten des Holzes irgendwann alles "krumm und schief" wird!?
Wie seht Ihr das? Es gibt ja durchaus Küchen die sehr alt sind und immer noch brauchbar aussehren! Bei Küchen aus folierter Presspappe hängen die Türen auch durch nach ein paar Jahren.

Falls es Dinge gibt, auf die man allerdings bei Massivholzküchen achten sollte, wäre ich für jeden Ratschlag dankbar. Immerhin sind wir bereit dafür eine Menge Geld auszugeben und würden gerne "etwas" länger Spaß an unserer Küche haben :emoji_slight_smile:

Vielen Dank schon mal für Eure Antworten

Gruß Dirk
 

Mitglied 59145

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Nicht ins Küchenstudio sondern zum Tischler! Mal informieren wer bei euch in der Gegend Küchen baut. Das mit dem schief werden ist Unsinn.

Wenn du sagst wo du her bist gibt es vielleicht eine Empfehlung.

Gruss
Ben
 

di.lang

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Danke schon mal für die Info.

Wir kommen aus der Bremer Ecke!


Gruß Dirk
 

Dietrich

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Hallo,

einiges sollte lange vor dem Vollholz-Küchenprojekt geklärt sein, denn eine Vollholzküche ist in jedem Fall teuer. Zumindest gemessen an den Küchen aus gemahlenen Holzabfällen.
Zum Stöbern und Schauen evtl. mal bei Oster oder Team7 schauen.
Aber auch der gute an Vollholz gewohnte Tischler sollte das verwirklichen können, dann aber auch ohne Hartfaserböden und Rückwände, sondern ausreichend starkes Sperrholz.
Eine Vollholzküche sollte fürs Leben sein, also nicht schon in der Planung ein Lebensende einkalkuliert werden, hierzu gehören dann aber auch Top-Küchengeräte, also nicht Blanco und Juno eher Franke und Miele.
In den 90igern musste man für gute Geräte den Preis eine Durchschnitts-Komplettküche einplanen.

Mit anderen Worten eine Vollholzküche ist ein Lebensgefühl und keine Laune!

Gruß Dietrich
 

Sägenbremser

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Hallo Dirk

das ist natürlich Quatsch was der "Küchenbauer" dir da
erzählen wollte. In Deutschland werden bestimmt eine
halbe Million gänzlich aus Massivholz gefertigte Küchen,
seit Jahren ihre Funktion unter Beweis stellen müssen.

Bei der Preisgestaltung ist das schon von der Fertigungs-
Linie des Erbauers abhängig. Das beginnt bei 1500 Euro
für den lfm. Küchenunterbau, natürlich nach oben offen
je nach Ausführungswunsch von euch.

Keine Kompromisse würde ich bei der Arbeitplatte eingehen.
Auch Spüle und Kochfeld sollten eher als langfristiges Einbau-
teil angesehen werden. Bei fast allen anderen Einbaugeräten
ist die höherwertige Nachrüstung nach Verschleiss eigentlich
durch die Nischenmasse recht problemlos.

Ansonsten wirklich mal einen Kollegen von uns aufsuchen,
auch klassische Küchenanbieter haben heute natürlich ein
Massivholzprogramm im Angebot, nur für den Kurs kann
das fast immer auch ein engagierter/fähiger Tischler liefern.

Gruss Harald
 

Neige

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Es gibt auch Küchenhersteller die sehr gute massive Qualität liefern.
Und wie schon gesagt, absoluter Quatsch ist der Einwand, dass sich Korpus verziehen.
Nur darf man sich die Frage stellen, ob es ein Mehrwert und Vorteil darstellt, alles massiv zu bauen. Für mein Dafürhalten ist es eigentlich Geld versenkt, wo es nicht notwendig ist. Bekantete und beschichtete MDF/HDF Platten und mit Massivholz-Wangen gearbeitet, würden es preiswerter machen. Man muss bedenken, dass das Innenleben bei Unterschränken, insbesonders dann, wenn mit Auszügen versehen, nicht zu sehen ist. Bei Hängeschränken keine Frage.
Was Probleme bereiten können, sind die Fronten, welche eher zum Verzug neigen. Auch hier wird der Küchenschreiner darauf hinweisen.
Gegebenenfalls auch hier die Überlegung auch furnierte Flächen zu nehmen.
Alles in Allem ist dann das Problem des Verzug nicht gegeben, ist günstiger und steht in Massiv nichts nach.
Wert würde ich dann auf hochwertige Küchengeräte wie Haube, Kochfeld, Kühlgeräte, Backofen, Spüle, SpüMa, Armatur u.s.w. legen.



Gesendet mit'm Handapparat
 

di.lang

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Moin,
dank Dir Dietrich für die Hinweise. Uns ist bewusst, dass wir uns nur noch diese Küche gönnen wollen. Wir gucken auch so gut es geht, dass sie zeitlos wird.
Da unser ganzes Haus im Landhausstil eingerichtet ist und uns eine gute Küche sehr wichtig ist, sind wir auch bereit nicht geizig zu sein.
Auch die Geräte werden berücksichtigt. Wir besitzen bereits einen Gas-/Elektroherd von Falcon (Landhaus-Stil eben).

Angeschaut haben wir uns schon Küchen von Neptune aus England, die eine Filiale in Hamburg haben. Die haben eine Modulbauweise, also nicht ganz auf Maß. Deine Vorgeschlagenen Firmen werden wir uns auf jeden Fall mal ansehen!

Gruß Dirk
 

di.lang

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Dank auch an Harald und Sigi für Eure Hinweise!

Ein weiterer Anbieter den wir uns noch angucken wollen ist "Woodworker-Küchen" Die sind zwar 300Km entfernt, aber für so eine Ausgabe wohl vertretbar!

Noch zur Info: Unsere Küche wären 7lfm insgesamt und wir rechnen mit 2,5-3T€ / lfm.

So wie ich es bisher verstanden habe, kann man bedenkenlos Massivholzküchen kaufen, man sollte nur die Profis ranlassen :emoji_slight_smile:
Das das Holz arbeitet wird man ja nicht zu 100% verhindern können und das wollen wir auch gar nicht. In unserem Haus gleicht keine Tür der anderen und einen rechten Winkel sucht man vergebens. Da macht es dann auch nix wenn die Fronten der Küche nicht auf den Millimeter gleich hoch sind :emoji_slight_smile:

In diesem Sinne gehen wir es nun an und suchen uns einen Profi!


Gruß und danke nochmal
Dirk
 

ChrisOL

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Hallo Dirk,

persönlich bin ich auch der Meinung das Korpen aus Massivholz für die Küche nicht wirklich einen Mehrwert darstellen, der den Aufpreis rechtfertig. Darum habe ich mich bei Tischler für schnödes Plattenmaterial entschieden.

Da ich mich im letzten Jahr hier auch mit dem Kauf einer Küche beschäftigt habe, kann ich dir bei deinen Wünschen, neben Team7, hier noch drei Firmen mit auf den Weg geben. Alle aus der Nähe von Oldenburg, zu Syke aber keine riesen Entfernung.

Hergen Garrelts - Möbeldesign
Die Tischlerei baut viele, ausgefallen Küche, speziell nach Kundenwunsch.

KchenART im Landhaus Bloh - traumhafte Landhauskchen im romantischen Ambiente
Landhaus Art Bloh, auch ausgefallenere Küchen mit dem Landhauszuschnitt.

Trendwende?natürlich einrichten GmbH ? ökologische Möbel und Betten in Oldenburg
Hier gibt es Massivholzmöbel und auch Küchen von verbundenen Tischlern oder von Team7

Billig ist das nicht, das ist dir aber wohl schon bekannt. Vielleicht hilft dir das ja etwas weiter.


Grüße aus Oldenburg
Christoph
 

Dietrich

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Hallo,

natürlich erfüllt auch ein MDF oder Spanplattenkorpus seinen Zweck, allerdings liesse sich nach 2 oder 3 Jahrzehnten in einer gut gemachten Vollholzküche ein besseres Renovierungsobjekt finden als in einer Spanplattenversion.
Ganz abgesehen das der Kunde, der auf jeden Quadratzentimeter Spanplattenware im Haushalt ganz bewusst verzichtet, dann eben auch bei der Küche diesen Standpunkt vertritt.
Zudem ist Vollholz aus nahen Forsten eben nachhaltig und es macht auch mehr Arbeit und erhält ein Stück weit Handwerk.

Gruß Dietrich
 

Marino

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Auch wenn ich Vollholz echt toll finde und Dietrich zwar Recht hat mit dem Renovierungsobjekt nach 2-3 Jahrzehnten, habe ich auch Einwand. Vielleicht spricht genau das aber auch gegen Vollholz für den Korpus. Denn nach 2-3 Jahrzehnten möchte man vielleicht etwas neues, was noch eher möglich wäre, wenn man noch Geld beim Korpus gespart hat und nicht alles in Vollholz ist.

Ich kenne bereits einige, die nach 20-30 Jahren eine neue Küche gekauft haben, obwohl die alte funktionierte. Neue Fronten kamen da nicht in Frage, es es einfach mal etwas anderes sein sollte. Renovieren wäre da also hinfällig gewesen.
 

di.lang

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Sehr schön hab ich nicht nur was über Massivholzküchen gelernt sondern auch die Mehrzahl von Korpus :emoji_slight_smile:
Wir werden jetzt die Angebote sondieren. Wenn die Variante mit Vollholz sooo viel teurer sein sollte können wir uns ja immer noch umentscheiden! In 30 Jahren bin ich mitte 70! Ob ich dann noch eine neue Küche brauche oder von "Essen-auf-Rädern" beliefert werden muss steht in den Sternen :emoji_slight_smile:


Gruß Dirk
 

Macchia

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Hallo di.lang,

schön das es noch Leute gibt die in Qualität investieren!
Ergänzend zu dem was schon geschrieben steht vielleicht noch dieses:

Da die Küche für sehr lange Zeit geplant wird, würde ich auch bei den Beschlägen darauf achten, dass sie einfach und ersetzbar sind.
Skeptisch bin ich z.B bei den ganzen Soft Touch, Selbsteinzug Systemen für die Schubläden ebenso bei den Scharniere mit dem Softclose Mechaniken.
Auch die Drehkarusell Modelle falls L od. U- Form Unterschränke sind nicht alle gut auch von namhaften Herstellern
Lieber einfach und langlebig als aufwändige Funktionen.
Bei den Einbaugeräten würde ich auch mal einen Blick in die Gastronomietechnik werfen.
Vor allem bei den Dunstabzughauben. Die Abluftleistung muss über die ganze Fläche der Haube gehen nicht wie bei den Designhauben nur punktuell. (tut auch dem Holz gut) Wasserhähne mit Fussbetätigung etc. Da gibt es vieles was nur sehr langsam oder gar nicht in die Privatküchen mit einfließt.
Auch für das Alter geplant sodass Arbeitshöhe und Erreichbarkeit der z.B Oberschranke, und Auszüge dann noch ok. sind.
Es gab hier vor längerem einen Beitrag von jemanden der seinen betagten Eltern eine Reling an die AP machen wollte, weil die Dame ausgerutscht ist und nichts zum festhalten hatte...
Bei einer AP aus Holz wäre neben dem Herd eine Steinplatte o.ä. nicht verkehrt um mal was heisses abstellen zu können.
Auch das Thema Beleuchtung / Verkabelung innerhalb der O-Schränke... heute ist alles LED was kommt als Nächstes oder wie? (Einbaumaße)

Eins haben alle Holzküchen gemeinsam: erhöhten Pflegeaufwand.
Bei den Regalbrettern z.B für Gläser wäre eine Laminatbeschichtung mit Echtholzkante überlegenswert.

Viel Spass bei der Planung und lasst euch Zeit.

Gruß
Martin

@Dietrich,
dachte Franke und Blanco kommen aus einem Topf?
 

di.lang

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@Macchia

Dank Dir für die vielen Interessanten Aspekte auf die man so achten kann bzw. sollte.
Bei so einer Investition werden wir uns auf jeden Fall angemessen Zeit lassen. Je mehr man im Vorfeld weiß bzw. haben möchte, desto besser für den der das nachher bauen soll bzw. darf! :emoji_slight_smile:

Gruß Dirk
 

mwerner

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Da es ja auch um allgemeine Küchenberatung hier geht, gebe ich auch meinen Senf dazu :emoji_slight_smile:

Ich würde inzwischen alle Schränke mit Schubladen statt mit Türen ausstatten und soweit es geht auf Oberschränke verzichten. Ersteres hilft ungemein beim Ordnung halten, weil nicht einfach was nach ganz hinten rutschen kann, wo man es nicht mehr sieht und letztes gibt einem mehr Freiraum beim arbeiten. Früher bin ich immer mal mit dem Kopf angestoßen. Seit wir keine Oberschränke mehr haben, ist mir das noch nicht passiert (Dunstabzug hängt auch entsprechend hoch -- und ist leistungsstark).

Bzgl. Beschlägen und vor allem Griffen habe ich inzwischen die Erfahrung gemacht, dass diese möglichst groß sein sollten. Wir haben einen Schrank ganz ohne Griffe (war nicht an die Glastür zu montieren) und einen Schubladenschrank mit so Blechstreifen, die halb verdeckt eingebaut werden. Beides ist einfach schlecht zu benutzen.
Der Rest der Küche hat große (nicht im Sinne von lang, sondern vom Durchmesser) Griffe und lässt sich super benutzen, auch mit dreckigen/fettigen Händen.
 

Sägenbremser

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Als weitere Inspiration wäre auch
unser Eckart vom Bodensee noch
ansehenswert. Landhausküche ist
ja wirklich ein sehr weit gefasster
Begriff und kann durchaus in einer
zeitgemässen Form auftreten.

Gruss Harald
 

Hamburger Jung

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Die Corpora kannst Du ja auch aus Dreischichtplatte fertigen lassen. Das teure bei eine Korpus aus Werkstoffen wie Vollholz, Dreischichtplatte oder was Furniertem ist halt das auch eine Oberflächenbehandlung stattfinden muss. Von dem teureren Material mal abgesehen.
Stellst Du Dir unter Landhausküche so etwas von wie auf dem angehängten Foto?
Die Küche habe ich mal vor Jahren für uns selbst gebaut.
 

Neige

ww-robinie
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Das sieht gut aus. Schön ist ja an Schreinerküchen, der Phantasie sind fast keine Grenzen gesetzt. Ich finde, das macht sie auch so einzigartig.


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