Massivholzesstisch: Platte und Gestell kraftschlüssig verbinden, aber wie?!

jaenno

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Hallo Zusammen,
ich bin leider "nur" Bauingenieur und möchte aus Kostengründen unseren Esstisch aus Massivholzplatte und Metallgestell selbst zusammen bauen.
Der Tisch besteht aus einer auf 8 cm aufgedoppelten Massivholzesstischplatte (Leimholzplatte, Eiche geölt). Die Platte soll auf ein Metallgestell geschraubt werden. Das Gestell ist viereckig aus Rohstahl (Flachstahl 12 cm breit, Dicke 12 mm).

Spontan hatte ich an Rampa-Muffen gedacht, bin aber wie gesagt totaler Laie und lasse mich eines besseren belehren.
Anbei noch ein Bild vom Tisch wie ich ihn im Netz gesehen habe. Interessant wäre auch Anzahl der Löcher, Dimension etc. .

Vielen lieben Dank vorab für eure Hilfe!

Gruß
jaenno
 

WinfriedM

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Kannst du mit Rampamuffen machen. Denk aber an Langlöcher im Stahl, damit das Holz gut arbeiten kann (+-5mm). Vielleicht 4-5 Löcher über die gesamte Breite.
 

jaenno

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Danke für die prompte Antwort.

Wie sollen die Langlöcher am Besten ausgebildet werden? Also in welche Richtung "lang"?:emoji_wink:
Welche Rampamuffen nimmt man denn da am Besten und wie erfolgt das Einbringen in die Platte?

Habt ihr einen Tipp für das richtige Öl und das Auftragen für einen Laien?
 

Friederich

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Wie sollen die Langlöcher am Besten ausgebildet werden? Also in welche Richtung "lang"?:emoji_wink:
In Querrichtung der Platte. Also so, daß die Platte in der Breite schwinden und quellen kann.
Sonst droht sie beim Trocknen zu Reißen.
Und Rampamuffen sind nicht nötig. Es genügen Holzschrauben direkt ins vorgebohrte Holz.
 

jaenno

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Okay, was empfiehlt sich für eine Schraube? Sechskant oder Torx? M6, M10 oder M8 nd welche Länge? Welchen Durchmesser nimmt man zum Vorbohren?

Fragen über Fragen...:emoji_wink:, vielen Dank!:emoji_slight_smile:
 

Harveydent00

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Habe mir vor kurzem so einen Tisch gebaut, zwar nur mit 3cm dicker Eichenplatte (180x80) aber von der Konstruktion identisch. Habe pro Seite 10 Holzschrauben genommen und sie nur ca. 2cm im Holz versenkt. Das ganze wirkt aber so stabil, dass ich mir nicht vorstellen könnte so ein Bein irgendwie auszureißen. Meine 90kg trägt der Tisch jedenfalls ohne weiteres.

Übrigens: Bedenke dass dein Tisch locker 100kg auf die Waage bringen wird.
 

Harveydent00

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Das es kein Fliegengewicht wird ist mir schon bewusst, sollte aber kein Problem darstellen oder?:emoji_wink:

Ich gehöre hier auch zu den Neulingen, ob das Probleme gibt kann ich nicht sagen...Beim Lesen der Dimensionen wurde ich nur daran zurückerinnert wie mühselig ich den Tisch nach dem anbauen der Tischbeine allein umgedreht habe :emoji_grin: Bei deinem wirst du einen zweiten Mann brauchen :emoji_grin:
 

Dietrich

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Hallo,

die Platte schwindet und wächst mit den Jahreszeiten in der Breite, deshalb müssen die Befestigungsbohrungen im Stahl seitlich mit der Rundfeile aufgefeilt werden...sozusagen Langlöcher.
Bei Eiche habe ich noch keine Erfahrungswerte, bei einigen Erlentüren macht das bei 1,10m Breite knapp 10mm aus.
Prinzipiell dürfte die Eiche etwas ruhiger sein, aber auch nicht still halten:emoji_slight_smile:
Bei der angegebenen Plattenstärke reicht es bspw. M8 oder M10 Metallgewinde rein zu bohren, entsprechend kleiner vorbohren nach Tabelle.
Ich hatte M8 Gewinde vor 16 Jahren in meine Robinienhandläufe gebohrt und M8 Edelstahlschrauben mit Inbus-Senkkopf eingedreht, die liessen sich letztes Jahr mit dem Akkuschrauber bequem raus drehen, i.O. Gewinde waren von unten aber dennoch 16 Jahre im Freien bewittert.
Passend zu dem eher am Industriedesign angelehnten Gestell aus Schwarzstahl könnte man schwarze M10 Zylinderkopf-Inbus verwenden, alle 10cm eine.

Gruß Dietrich
 

Friederich

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Okay, was empfiehlt sich für eine Schraube? Sechskant oder Torx? M6, M10 oder M8 nd welche Länge? Welchen Durchmesser nimmt man zum Vorbohren?
Längsschlitz mit Flach oder Rundkopf, Sechskantkopf stünden für mich zur Wahl.
Nicht besonders wichtig und eigentlich nur Geschmackssache.
Ein markanter Sechskopf würde in meinen Augen gut zum Gesamtkonzept passen...
M6 reicht dicke.
Vorbohrdurchmesser sollte meines Wissens ca 70% (?) betragen. Hängt aber von der jeweilgen Schraube und Holzart ab. Einfach mal probieren. Die Schraube sollte sich mit nur "mäßigem" Kraftaufwand eindrehen lassen.

Da bei dir die Schrauben recht nahe am Hirnholz liegen-keinesfalls zu eng vorbohren. Damit das Holz nicht aufreißt.

Am besten Unterlegscheiben verwenden, damit der Schraubenkopf gut über das Langloch rutschen kann, wenn das Holz arbeitet. Aus dem gleichen Grund die Schraube nicht übermäßig fest zuknallen.
 

WinfriedM

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Vorbohren: Grundsätzlich gilt, mindestens Kerndurchmesser der Schraube. Ist ja auch logisch, sonst müsste der Kern das Holz wegdrücken/komprimieren. Eine Holzschraube soll aber schneiden und nicht Holz komprimieren. Bei Hartholz gelingt das eh nicht gut, weshalb du in der Regel etwas größer als Kerndurchmesser bohren musst.
 

tract

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Längsschlitz mit Flach oder Rundkopf, Sechskantkopf stünden für mich zur Wahl.
Nicht besonders wichtig und eigentlich nur Geschmackssache.
Ein markanter Sechskopf würde in meinen Augen gut zum Gesamtkonzept passen...
M6 reicht dicke.
Vorbohrdurchmesser sollte meines Wissens ca 70% (?) betragen. Hängt aber von der jeweilgen Schraube und Holzart ab. Einfach mal probieren. Die Schraube sollte sich mit nur "mäßigem" Kraftaufwand eindrehen lassen.

Schlitz mit Rundkopf als Gewindeschraube (DIN86) wird allerdings schon sehr lange nicht mehr hergestellt (sind daher bei Restauratoren von alten Autos begehrt und inzwischen teuer) - da müßten dann Holzschrauben her.

Wenn es rustikal und 'old style' aussehen soll, wären Gewindestifte und Vierkantmuttern (hohe Form DIN 557 , als 'blank' eBay-Bsp.-Link ) evtl. eine nette Option.
Aber ich würde diese nicht zu klein wählen (alternativ aus blankem Flachstahl selber anfertigen) und mind. eine Handvoll pro Seite, sonst passt das m.M. nach optisch nicht.
 

Friederich

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Schlitz mit Rundkopf als Gewindeschraube (DIN86) wird allerdings schon sehr lange nicht mehr hergestellt (sind daher bei Restauratoren von alten Autos begehrt und inzwischen teuer) - da müßten dann Holzschrauben her..
Meinte ich ja auch. Holzschrauben mit Rundkopf.
 

v8yunkie

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Nochmal zu den Löchern im Stahlgestell: Das mittlere Loch kann einfach rund bleiben. Die weiteren Löcher rechts und links davon müssen Langlöcher sein. Die Schrauben müssen dann in die Mitte der Langlöcher montiert werden. Am Besten zwei Löcher knapp nebeneinander und dann per Feile "verbinden". Ich würde zu den Schrauben noch Unterlegscheiben zufügen.

Gruss,
Thomas
 

tract

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Ich würde zu den Schrauben noch Unterlegscheiben zufügen.

oder, falls z.B. große Eigenbau-Vierkantmuttern (auf Gewindestiften oder kurzen Stockschrauben): etwas mittelfeste flüssige Schraubensicherung

Dietrich schrieb:
und M8 Edelstahlschrauben mit Inbus-Senkkopf eingedreht

diese fixieren denn Flachstahl allerdings
Senk-Schlitze sind mit Hausmitteln nur schlecht herzustellen; wobei man aber auch hier Flachstahlrechtecke nehmen, diese bohren, senken und dann als 'U-Scheibe' einsetzen könnte (Rosetten gäbe es auch recht groß - z.B. für M12 Außendurchmesser 32mm)
 

Dietrich

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Hallo Tact,

das war ja auch bei meinen Handläufen, die sich längs ja nicht ändern (zumind. nicht nennenswert).
Für den Tisch hatte ich schwarze Zylinderkopf-Inbusschrauben empfohlen, die dann schön gleiten können, evtl. mit passender dünner Messing-U-Scheibe, wegen der Gleiteigenschaften.

Gruß Dietrich
 

Mitglied 30872

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Nochmal zu den Löchern im Stahlgestell: Das mittlere Loch kann einfach rund bleiben. ...

Nicht kann, sondern muss, sonst kann es nach einiger Zeit passieren, dass Quellen und Schrumpfen dazu führt, dass die Platte nicht mehr mit gleichmäßigen Randmaßen auf dem Metallgestell aufliegt.
 

Mitglied 30872

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Wer's technisch mag?!
Allerings kann man auch Maschinenschrauben bei passender Bohrlochgröße ganz prima ins Holz drehen, wie Dietrich schon schreibt. Vorher allerdings noch ein Gewinde ins Holz zu schneiden ist allerdings nicht erforderlich. Aber: Wer's technisch mag?!
Letztlich haben die Schrauben nicht viel zu halten, Holzschraube oder Maschineschraube ist da einerlei, höchstens die Stahlkonstruktion beim Transport des Tisches, somit eher eine optische Frage. Wer ständig unter den Tisch schaut, für den ist es wichtig. :emoji_wink:
 

pedder

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Letztlich haben die Schrauben nicht viel zu halten,

Das sehe ich nun anders: Beim Transport müssen sie das Gestell halten und dieses vor allem gegen Seitliches Abknicken schützen. Der Hebel ist da enorm! So ein M6 oder M8 Gewinde hast Du da schnell aus Holz rausgezogen.
 

Mitglied 30872

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...Beim Transport müssen sie das Gestell halten und dieses vor allem gegen Seitliches Abknicken schützen. ...

Hallo Pedder,
vom Transport schrieb ich. Was das Wegknicken angeht hast Du Recht. Dem kann man in gewissem Maße dadurch begegnen, dass man die Schrauben nicht in Linie eindreht, sondern versetzt.
Jetzt staune ich über mich selbst, dass ich trotz aller akademischer Weitsprünge in diesem thread auch noch etwas dazu beitragen kann. :rolleyes:
 

Besserwisser

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Ne Rampamuffe in starke Eiche ist mehr als die Hose mit der Kneifzange anziehen. Umständlicher geht's nicht, und besser wird's damit beileibe auch nicht.
Und die haben, wie pedder schon schrieb, so richtig was zu halten, wenn man mal kräftig den Tisch vom Kopf her stösst.
 

yoghurt

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Hallo,
hüben wie drüben 3 oder 5 Löcher. Das mittlere rund, die anderen länglich. Alles gesenkt. Dann spax 4,5 x 40 oder was ich gerade da habe. Fertig aus! Was soll das ganze komplizierte Zeug?
 

tract

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Ich finde, man sollte aus diesem Thema einen eigenen Studiengang machen. Mit Bachelor- und Master-Abschluss. Als Leiter des Studienganges schlage ich tract vor.
Nochmal für mich: Es geht doch nur darum, die Metallfüße von unten in eine Tischplatte zu schrauben, oder?

es gibt immer verschiedene Möglichkeiten und man muß nicht immer die pragmatische wählen

yoghurt schrieb:
Was soll das ganze komplizierte Zeug?

siehe Auszug aus Dietrichs Beitrag:
Passend zu dem eher am Industriedesign angelehnten Gestell aus Schwarzstahl
manchmal sind es die Details, die den Unterschied zwischen Massenware und individuellem Aufbau ausmachen
 

Besserwisser

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es gibt immer verschiedene Möglichkeiten und man muß nicht immer die pragmatische wählen

Genau. Ich lass mir demnächst meine Supermarkteinkäufe mit dem Tieflader und Kran anliefern. Und wenn im Forum jemand nach 500g Käse fragt, dann empfehle ich das genau so zu machen.

Normalerweise fragt jemand hier, um eine effiziente und effektive Lösung zu bekommen. Nicht danach, was man alles tun könnte, um die Zeit tot zu schlagen.
 
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