Massivholz Tischplatte mit tiefen Kratzern

mat.schie

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Hallo zusammen,

ich habe folgendes Anliegen: Mein Esstisch hat inzwischen ganz schön gelitten.
Da sind einige sehr tiefe Kratzer drin.

Die Platte hat Abmessungen von 1,80m x 0,90m, eine Dicke von ca. 23mm und besteht aus durchgehenden Eichenlamellen. Die Konstruktion ist klassisch mit Zarge, wobei die Platte problemlos abgeschraubt werden könnte. Die Oberfläche ist geölt.

Nun würde ich die Platte gerne aufarbeiten, und frage mich wie ich das am besten mache.

Ich selber habe an Werkzeug nur einen 125er Exzenterschleifer, mit dem ich bislang alles (auch große Flächen) geschliffen habe - allerdings nur ab Werk vorgeschliffenens Plattenmaterial.

Von Bekannten könnte ich mir einen größeren Bandschleifer leihen.

Die Frage ist, ob Schleifen bei viel Abtrag zielführend ist und man auch eine gleichmäßige Oberfläche hinbekommt. Alternativ könnte ich die Platte abmontieren und zum Schreiner geben, hat da jemand Erfahrungswerte was das kosten könnte?

Meine letzte Frage ist, ob es reicht die Plattenoberseite zu bearbeiten, oder ob sich hinterher deutliche Farbunterschiede zum Rest ergeben, schließlich steht der Tisch schon eine Weile..

Vielen Dank im Voraus!
 

derdad

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Ein "tiefer Kratzer" ist bei dem Einen o,5mm bei einem Anderen 5mm.
Welche Holzart?

LG Gerhard
 

IngoS

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Welche Holzart?
LG Gerhard

Hallo,

bei "durchgehenden Eichelamellen" tippe ich auf Eichenholz.:emoji_slight_smile:

Wenn mehr eingedrückt als herausgerissen, kannst du den Bereich mal nass machen.
Meist quillt das Holz dann wieder auf und nach dem schleifen ist vom Riss nichts mehr zu sehen.
Wenn du die Oberfläche schleifst, wird sich eine Farbveränderung zum Rest des Tisches ergeben.
Das gleicht sich aber bald wieder an.
Ich habe meine Tischplatte (Eiche) auch kürzlich übergeschliffen und neu geölt.

Gruß

Ingo
 

mat.schie

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Hallo und Danke für die Antworten,

ich habe mal ein paar Bilder angehängt, an denen man die Kratzer hoffentlich gut erkennen kann.

Leider habe ich kein Tiefenmessgerät, geschätzt würde ich sagen es geht um ca 0,5mm Tiefe.
 

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kgb007

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Dafür würde ich die Flachwinkelrauhbank nehmen. Schleifen erzeugt immer Unebenheiten. Zumindest der Schleifrahmen am Bandschleifer - sollte der zur Anwendung kommen - wäre wichtig. Und nicht zu grobes Schleifband verwenden. Wenn da zu viel Schmadder aufm Tisch ist, sollte der vorher runter (Ziehklinge oder chemisch.


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Frank73

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Dafür würde ich die Flachwinkelrauhbank nehmen. Schleifen erzeugt immer Unebenheiten. Zumindest der Schleifrahmen am Bandschleifer - sollte der zur Anwendung kommen - wäre wichtig. Und nicht zu grobes Schleifband verwenden. Wenn da zu viel Schmadder aufm Tisch ist, sollte der vorher runter (Ziehklinge oder chemisch.


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Würde ich ja auch machen, ABER er schreibt ja an Werkzeug ist nur ein Exzenterschleifer vorhanden.

Bandschleifer würde ich nur benutzen wenn Du schon Übung damit hast, ansonsten sieht der Tisch nachher schlimmer aus als vorher.

Wie wäre es beim Schreiner nachzufragen ob der das durch seinen Breitbandschleifer schieben kann?
Wenn Du es nicht so eilig hast, kann er es mit durchlassen, wenn er sowieso etwas schleifen muß. Dann wird es auch nicht so teuer.
 

gleiter

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Hi!

Also so rasend tief schauen die gezeigten Kratzer eigentlich nicht aus, kann natürlich täuschen.

Wenn's tatsächlich nur so eher oberflächlich ist würde ich erst mal mit Renuwell drüber gehen, das wäre der minimale Eingriff.

Schleifen einer bereits geölten Platte kann ganz schön aufwändig werden wenn die Blätter ruck-zuck zugesetzt und unbrauchbar sind.

Zweite Möglichkeit wäre das Rausdämpfen wenn das Holz nicht all zu stark beschädigt ist. Gut feuchter Fetzen, Bügeleisen, kurz drauflegen, es soll schon zischen. Ggfs wiederholen, das siehst Du dann eh. Gut trocknen lassen, schnell mal mit einer 240er Scheibe drüber gehen (ganze Platte) und neu ölen.

Kann gut funktionieren.

Gruß aus dem Wein/4, André.
 

eurostar

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Das mit dem "Rausdämpfen" klappt aber nur, wenn keine Schnittspuren vorliegen!

Ich würde die gesamte Oberfläche mit einer Ziehklinge bearbeiten und damit wenigstens die Ölfläche beseitigen. Eventuell genügt das ja schon und die Kratzer sind weg.

Als Ziehklinge benutze ich z.B. die Oberkante eines alten Fuchsschwanzes (Griff ab und fertig).

Wenn dann noch Kratzer da sind, leicht mit dem Exenter (80 er Papier) gleichmäßig drüber. Anschließend Feinschliff mit 240 er oder feiner.

Oder, wenn vorhanden, Bandschleifer mit Rahmen.
 

WinfriedM

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Wenn du ein Exzenter hast, würde ich das damit auch machen. Wie schon geschrieben, mit Korn 80 anfangen, dann 120, dann 150-180 und zum Schluss in Maserrichtung Handschliff mit Korn 180-240. Dann neu ölen.

Mit eine Taschenlampe, die du ganz flach über den Tisch hälst, kannst du gut sehen, ob die Kratzer weg sind. Alternativ irgendeine andere Leuchte mit gebündeltem Licht.
 

ChrisOL

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Für eine Rauhbank oder auch eine scharfe Ziehklinge braucht es vorher schon die eine oder andere Platte als Übungsobjekt. Das geht wirklich nur mit Erfahrung. Die Empfehlung ist fehl am Platz.

Das einfachste wäre aus meiner Sicht der Exenterschleifer. Wenn das Ergebnis gut wird ist alles in Ordnung. Wenn nicht kann man das beim Tischler immer über die Breitband schieben lassen.
 

dermike

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Für eine Rauhbank oder auch eine scharfe Ziehklinge braucht es vorher schon die eine oder andere Platte als Übungsobjekt. Das geht wirklich nur mit Erfahrung. Die Empfehlung ist fehl am Platz.

Das einfachste wäre aus meiner Sicht der Exenterschleifer. Wenn das Ergebnis gut wird ist alles in Ordnung. Wenn nicht kann man das beim Tischler immer über die Breitband schieben lassen.


da haste mal wieder Recht.


dermike
 

kgb007

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Mit 80er Papier und Schwingschleifer braucht es also keine Erfahrung? Das wird Berg und Tal. Da kann er auch gleich zum Tischler gehen. Gute Nacht!
 

WinfriedM

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Ich selber habe an Werkzeug nur einen 125er Exzenterschleifer, mit dem ich bislang alles (auch große Flächen) geschliffen habe - allerdings nur ab Werk vorgeschliffenens Plattenmaterial.

Erfahrung ist ja vorhanden...

Bei einer Eichenplatte geht das auch nicht so schnell, dass man sich Berge und Täler reinschleift. Trotzdem guter Hinweis, darauf zu achten.
 

McBride

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Also mich als Zimmerer würde es mal überhaupt nicht stören wenn man paar leichte Wellen reinschleift.
Würde mir im Traum nicht einfallen diese Platte zu einem Tischler zu wuchten.:emoji_grin:
Mit einem Exzenterschleifer erreicht man doch sehr brauchbare Ergebnisse ohne viel Aufwand.
Alles eine Frage des Anspruches.
 

kgb007

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Und den Landschaftsgärtner würde es nicht stören, wenn da Moos an den Kanten wächst...
Haben Zimmerer keinen Anspruch an Möbel in ihrer Wohnung? Paar sägerauhe Dachlatten und fertig ist der Schuhschrank?
 

McBride

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Is klar, und dem Typ vom Wasserwerk, werden 60% Holzfeuchte nicht stören. Komplett unsachlich!
Meine Tischplatte habe ich aus mehreren durchgehenden Lamellen verleimt,
dort hat man schon minimale Höhenversätze.
Die Platte wurde mit dem Exzenterschleifer bearbeitet.
Man muss doch Aufwand und Nutzen im gesunden Verhältnis behalten,
mich stört doch nicht wirklich wenn's ein wenig uneben ist.
 

Redhouse

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..Bin da bei Mc Bride. Machs pragmatisch, nimm den Excenter-Schleifer, starte mit nem 120er Blatt direkt auf den verkratzten Stellen. Sollte das in der Körnung zu langwierig sein, geh auf 80er runter. Sollte das im Ergebnis für deinen Nutzercomfort zu wellig sein, ab zum Tischler (wovon ich nicht ausgehe, dass das notwendig wird)
 

AhornBay

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Schönen guten Abend,

ich würd's lassen - das sind Spuren vom echten Leben. Wir kriegen ja auch unsere Falten...
Mit dem vorhandenen Werkzeug spricht mehr für "Verschlimmbesserung". Bei 23 mm Ausgangsstärke ist auch nicht so übermäßig viel Fleisch zum rumprobieren.

Herzliche Grüße

Tom
 

mat.schie

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Vielen Dank für die Antworten und Anregungen, ich werde es mir durch den Kopf gehen lassen - und ggf. hier beschreiben, was ich wie gemacht habe!
 
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