Massivholz biegen

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Im Zusammenhang mit der Restaurierung eines Oldtimers möchte ich Massivholzstäbe (Buche oder Esche) 30x30x1000mm biegen. Eine stabile Biegeform ist vorhanden. Ich weis aber nicht wie die Stäbe vorzubehandeln sind.<br>Wer kennt sich aus? Ein entsprechender Buchtip wäre auch hilfreich.<br><br>Danke Grüsse Bernd
 

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Die Firma Ostermann in Bocholt hat sogenanntes Biegeholz im Programm.<br>Gibt's als Biegeholzkante in Buche (13 x 30 x 1500 mm) oder als Massivholzblock in Buche und Esche (Abmessungen 100 x 120 x 1000 mm).<br>Letzteres sollte sich beim ortsansässigen Tischler oder ggf. selbst auf das gewünschte Maß bringen lassen.<br>Eigene Erfahrungen mit dem Material haben wir allerdings nicht.<br><br>Kontaktaufnahme zu Ostermann über<br><br>http://www.ostermann-bocholt.de<br><br>Viel Erfolg.
 

e.brüchert

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Gute Idee, sowas mit Biegeholz zu machen,<br>wir haben bereits häufiger damit gearbeitet<br>und gute Erfahrungen gemacht.<br>Zu beachten ist allerdings, daß nachträgliche<br>Feuchtigkeitsaufnahme, zu Problemen führen kann.<br>Technische Details und div. Bezugsquellen sind<br>unter http://www.candidus-prugger.com/28-2_Biegeholz-Work/seite28-2d.htm<br>nachzulesen. Ob man sowas auch selbst herstellen kann, würde ich von den erforderlichen Radien abhängig machen, erfahrungsgemäß hat gebogene Buche immer das Bestreben, sich wieder gerade <br>machen zu wollen.<br>
 

Mätty

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Hallo<br>hast du mal an Formverleimen von einzelnen dünnen Stäbchen od. leisten gedacht. Das Klappt sehr gut.<br>Vorher solltest du die Stäbe in heißes Wasser legen, bei 5mm Stärke ca. 3 std., um die Ausfallquote gering zu halten, da beim Biegen so manche Leiste bricht.<br><br>Das musst du auch bei deiner Idee, den Stab als solchen zu biegen auf jede fall berücksichtigen, dieser muss dann allerdings länger gewässert werden (warmes wasser beschleunigt den Vorgang und macht die Holzstruktur &quot;geschmeidiger&quot;.<br><br>Die gewässerten Leiste (Massiv) solltest du dann mehrere tage auf der Form trocknen lassen. Bei der ganzen Leiste, wie du es machen willst, wird diese sich bei der abnahme von der form wieder ein wenig zurückbiegen.<br><br>Bei den &nbsp;einzelnen leisten (Lamellen) geschieht das nach dem trocknen auch, jedoch musst du sie dann noch verleimen, je nach Leim (od. Epoxy, habe gute erfahrung damit gemacht) wird sich das zurück biegen des holzes sehr gering halten, weil die Klebstofffuge einen Teil der Spannung aufnimmt.<br><br>Entscheiden musst du, doch empfehle ich die die Einzelnen leisten.<br><br><br>Grüss mätty<br><br><br>P.s: wenn du gut verleimst, fallen die Kleinen Fugen nicht auf.
 

andreas

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HI Bernd!<br>Am einfachsten wäre es, wenn Du über die vorhandene Form mehrere Schichten vorgebogene, ca. 4mm dicke Holzstreifen formverleimen würdest.<br>Wenn Du den vollen Querschnitt biegen willst muß das Material ein paar Stunden richtig kochen.<br>Die modernen Biegeverfahren arbeiten mit so einer Art &quot;Microwelle&quot;.
 

Esteban

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Hallo Bernd,<br>Bei einer Restaurierung sollte man &nbsp;sich soweit wie &nbsp;irgendmöglich &nbsp;dem Orginal Zustand nähern. Wenn das einmal Teile aus gebogenem Vollholz waren ( noch Reste vorhanden ? ) dann ist dämpfen am besten.<br>Pro cm rechnet man 1 Stunde etwa. Eine selbstgebastelte Box mit Kocher ( siehe Ravensburger Holzwerkstatt ,Tage Frid ,Holz formen ) ist zwar einfach herzustellen , lohnt aber den Aufwand für wenige Teile kaum. Vielleicht kannst du deine Teile bei irgend einem Betrieb in der Nähe in den Kessel stecken. Ansonsten ist heisses Wasser auch o.k. das dauert dann aber sehr viel laenger ( 6-12 Stunden min.) bis das Lignin im Holz so weich ist das du es wie Spaghetti biegen kannst. Trocken und Professionell wird das Biegen heute in Hochfrequenz Pressen gemacht. Dazu braucht es eine 50 oder 100t Presse und einen Generator. Ausserdem braucht es dann noch <br>eine männliche und weibliche Pressform die mit Alublech für den Stromanschluss belegt wird. Der Pressvorgang dauert dann nur noch wenige Minuten und das Teil kann gleich weiterverarbeitet werden ohne Nachdrücken und Trockenzeit.<br>Da du eine Biegeform schon hast und wohl auch Zeit die Teile anschliessend eingespannt gut trocknen zu lassen, mein Tip: dämpf die Stücke , Metzgereien, Kaesereien,Gerbereien haben oft auch geeignete Kessel, also nicht nur bei Fachhochschulen,Impraegnierern und Holzverarbeitern fragen. Viel Erfolg!<br>
 

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zunächst Danke für die versch. Anregungen. Ich habe den Vorschlag mit den flachen 4 bis 5mm starken Leisten aufgegriffen und durchgeführt. Da der Radius nicht sehr eng war, konnte ich die Leisten ohne sie vorher zu Wässern entsprechend biegen. Ich habe 6 Leisten mit wasserfestem Kaltleim verleimt und das Bündel mit Zwingen auf die vorhandene Biegeform gebracht. das Ergebnis ist sehr gut und stabil.<br><br>Danke für das Interesse<br>Bernd
 

e.brüchert

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sehr nett, mal eine Rückmeldung zu erhalten.<br><br>Da dürften sich einige andere Ratsucher gern mal ein Beispiel dran nehmen.<br><br>Weiterhin gutes Gelingen und frohes Schaffen
 

mark

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esche biegen

DRINGEND!

Weiss jemand wie lange man ESCHE kochen muss, vor dem biegen?

Ich kriege immer wieder Probleme damit. Das Holz wird wieder gerade.

danke.
 
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