Massive Holzplatte eine Woche liegen lassen | Wie am besten?

Holzfragen

ww-nussbaum
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Liebe Community, wenn ich eine massive Eichenplatte 2 x 1 m x 3,5 cm vernünftig Kern an Kern Splint an Splint
also fachmännisch aus 8 cm breiten Riegeln verleimt habe, kann ich diese Platte eine Woche in der Werkstatt liegen
lassen bis ich wieder Zeit habe 3 U Stahlprofile gegen Verzug drunter zu fräsen und einsetzte und anschließend die
Holzplatte mit Hartwachsöl zu versiegeln? Oder wird sich die Platte in dieser Woche zu stark verziehen? Muss ich
so eine Massivholzplatte direkt weiter verarbeiten?

Meine Hobbywerkstatt wird im Herbst und Winter auf 16 Grad beheizt. Luftfeuchtigkeit schwankt zwischen 50 und 70 %

Ein Bekannter von mir meinte ich solle die fertig verleimte und geschliffene Eichenplatte einfach auf den
Arbeitsböcken liegen lassen und sie nur oben mit Malerflies abdecken. Da würde sich nichts mehr verziehen.

Und nun wollte ich mal hören, was es noch für Möglichkeiten gibt. Macht es Sinn wenn ich die Eichenplatte
mit zwei beschichteten Spannplatten in der Größe 2 x 1 m einfach wie ein Sandwich verpacke? Also unten
eine beschichtete Spannplatte auf die Böcke lege und dann die zweite beschichtete Platte auf die Eichenplatte
drauf. Da kann ja im Grunde keine Luftfeuchtigkeit rein, oder täusche ich mich da?

Auf dem Foto sind zwei Platten zu sehen. Die möchte ich bald zur einer ganzen verleimen und muss dann warten bis
mein Sohn mir die verleimte Platte hilft zu drehen. Deshalb frage ich mich, wie ich die Platte in der Woche schützen kann.

Danke.
 

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happyc

ww-esche
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Einen a.d. Waffel
Wenn die Riegel der Platte fachgerecht nebeneinander gesetzt sind, sollte der Platte dem planen Lagern auf Böcken kein Problem bereiten. Wichtig ist, dass auf beiden Seiten die selbe Umgebung herrscht, also gleichmäßig luftumspült, nicht auf der einen Seite sonnenbeschienen, nicht zu knapp über einem evtl feuchten / kalten Boden, nicht einseitig abgedeckt (kein Malervlies oben drauf) …
mit Spanplatten absperren kann man machen, dann sollten aber auch die Spanplatten gleich feucht etc (oder beschichtet, wie geschrieben) sein. Mit Zwingen an den Ecken fixieren.
 

Manohara

ww-birnbaum
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was ich in solchen Fällen meist mache ist, zwei kräftige, gerade Leisten mit mehreren Schraubzwingen quer an die Platte klemmen, als Ersatz-Gratleise sozusagen.
 

teluke

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Mach das so wie @Manohara das beschreibt.
Ansonsten wird das nicht ganz gerade bleiben. Die Bretter haben meist liegende Jahresringen.
Warum hast Du da das Material in lauter 8cm breite Bretter geschnitten?

Ich mache das Leimholz für meine Projekte immer im Voraus, hoble das aber eben noch nicht aus.
Das mache ich erst direkt vor dem Einbau. Dann ist zwangsläufig alles gerade.
 

Holzfragen

ww-nussbaum
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Danke für die guten Ideen. Da ich ein kleiner Schisshase bin, werde ich die Eichenplatte mit den Spannplatten absperren
und nochmal mit kräftigen Hölzern das ganze zusammenpressen.
 

Holzfragen

ww-nussbaum
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Mach das so wie @Manohara das beschreibt.
Ansonsten wird das nicht ganz gerade bleiben. Die Bretter haben meist liegende Jahresringen.
Warum hast Du da das Material in lauter 8cm breite Bretter geschnitten?

Ich mache das Leimholz für meine Projekte immer im Voraus, hoble das aber eben noch nicht aus.
Das mache ich erst direkt vor dem Einbau. Dann ist zwangsläufig alles gerade.

Ich habe erst in der Werkstatt gesehen, dass die Bohlen alle wohl Seitenbretter sind. Und da
alle ungefähr 30 cm breit waren, habe ich mich für 8 cm Riegel entschieden. So habe ich am
wenigsten Verschnitt gehabt. Ist das Vorgehen falsch gewesen?
 

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IngoS

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Ist das Vorgehen falsch gewesen?

Hallo,

ja, bei Blockware alle Lamellen gleich breit zu machen ist nicht optimal.
Erst parallel zu den Außenkanten besäumen, dann da wo die Wölbung am stärksten ist (ist oft nicht die Mitte des Brettes), auftrennen. Die einzelnen Lamellen können dabei unterschiedlich breit und auch konisch sein. Aushobeln und Fügen.
Nach Verleimregeln und Bild zusammenlegen.
Noch ein Tip: erst das Untergestell machen und dann die Platte. So kann die Platte gleich auf dem Untergestell befestigt werden und sich nicht verziehen.

Gruß Ingo
 

Holzfragen

ww-nussbaum
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Hallo,

ja, bei Blockware alle Lamellen gleich breit zu machen ist nicht optimal.
Erst parallel zu den Außenkanten besäumen, dann da wo die Wölbung am stärksten ist (ist oft nicht die Mitte des Brettes), auftrennen. Die einzelnen Lamellen können dabei unterschiedlich breit und auch konisch sein. Aushobeln und Fügen.
Nach Verleimregeln und Bild zusammenlegen.
Noch ein Tip: erst das Untergestell machen und dann die Platte. So kann die Platte gleich auf dem Untergestell befestigt werden und sich nicht verziehen.

Gruß Ingo

Hallo Ingo,

was meinst Du mit nicht optimal? Ich denke bei sowas immer, wenn ich die 30 cm breiten Bohlen in der
Mitte auftrenne und dann zur einer Platte verleime dann sind die einzelnen Riegel ganz schön breit ( bei
diesem Projekt halt 15 cm ) und die Platte würde im nachhinein mehr arbeiten, als eine Platte aus 8 cm
breiten Riegel. Oder ist meine Überlegung falsch?

Zudem gibt es kein klassisches Gestell unter dem Tisch. Ich stelle nur die Platte für einen Bekannten her.
Der Bekannte wollte dann diese Metallfüße drunter schrauben. Deshalb bin ich auch ein wenig
verunsichert und möchte, dass die Platte immer schön grade bleibt, denn wenn sie stark arbeitet dann wird
der Tisch wahrscheinlich wackeln.

https://www.amazon.de/dp/B0CC5WQ8FG...s=kitchen&sp_csd=d2lkZ2V0TmFtZT1zcF9kZXRhaWwy

So meine Befürchtung und deshalb dachte ich, dass eine Platte aus schmaleren Riegeln besser für das Projekt wären.
 
Zuletzt bearbeitet:

Manohara

ww-birnbaum
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damit ist wohl gemeint, dass der Verschnitt groß ist und die Bretter schmal.

Breite Bretter gelten für viele Leute als schöner als schmale mit vielen Leimfugen. (geht mir auch so, aber das muss man ja nicht so sehen)

Ein Seitenbrett, das zerschnitten und wie es war wieder verleimt wurde, schüsselt genauso, wie ein Unzerschnittenes. Das wird erst dann anders, wenn jedes zweite Brett umgedreht wird - dann heben sich die Biegungen gegenseitig auf.

Der Tisch wird keine Gratleiste und auch keine Zarge bekommen? (das wäre nicht optimal :emoji_sunglasses: )
 

Holzfragen

ww-nussbaum
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Doch doch der Tisch bekommt drei Gratleisten bzw. es werden drei U Profile aus Stahl
mit 4 mm Materialstärke eingefräst.
 

Schraubzwinge894

ww-birke
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Aus diesem Grund ist zu überlegen, ob du die mittlere Gratleiste weg lässt, und nur 2 Stück außen anbringst.

Solltest du es nicht eh schon beachten:
Langlöcher oder ausreichend große Bohrungen in der Gratleiste verwenden, damit das Holz quer zur Faser arbeiten kann. Schrauben nur handfest anziehen.
 

pedder

ww-robinie
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Guuden,

Sollte das Material richtig trocken sein, und fachgerecht verleimt,
sind Grat- und Metallleisten sowie andere Verrenkungen nicht notwendig.
A
und weil man nie weiß,

- ob das Holz richtig trocken ist,
- so trocken bleibt oder
- doch noch weiter trocknet oder
- wieder feuchter wird,

ist es sehr sinnvoll, mit Zarge zubauen und sie, wenn sie aus Gründen des Geschmacks nicht erwünscht ist,
durch Gratleisten notdürftig zu ersetzen.
 

netsupervisor

Gäste
Bei der Endstärke an Lamellen (35mm) ist aus meiner Sicht weder eine Gratleiste noch ein Metall-Angstprofil sinnhaft. Die Kräfte dieser Plattenstärke hält so schnell keine Gratleiste auf.
Wenn ich es verzugsfrei halten will, dann bau ich unter die Platte eine Zarge entsprechender Stärke.

Das Verspannen mit Platten als Sandwich würde ich nicht machen. Auf Böcke lagern mit Abstandsleisten reicht. Keinesfalls abdecken.

Wenn ich ein schwindfreies Holz haben will, nehm ich Nussbaum oder Kirsche und keine Eiche oder Buche.
 

Holzar's_Doni

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Hallo,

ja, bei Blockware alle Lamellen gleich breit zu machen ist nicht optimal.
Erst parallel zu den Außenkanten besäumen, dann da wo die Wölbung am stärksten ist (ist oft nicht die Mitte des Brettes), auftrennen. Die einzelnen Lamellen können dabei unterschiedlich breit und auch konisch sein. Aushobeln und Fügen.
Nach Verleimregeln und Bild zusammenlegen.
Noch ein Tip: erst das Untergestell machen und dann die Platte. So kann die Platte gleich auf dem Untergestell befestigt werden und sich nicht verziehen.

Gruß Ingo
Hi Ingo,
konisch sind bei dir die Dielen nicht geworden, sondern nur nicht alle gleich breit, oder?
Eichentisch mit Ansetzplatten Teil 2
 

IngoS

ww-robinie
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Hi Ingo,
konisch sind bei dir die Dielen nicht geworden, sondern nur nicht alle gleich breit, oder?
Eichentisch mit Ansetzplatten Teil 2

Hallo,

doch, die sind bei mir immer mehr, oder weniger konisch. Kannst du auch daran erkennen, dass ich beide Fügekanten auf der Abrichte füge und nicht die Zweite mit dem Dickenhobel. Kann natürlich sein, dass die Bretter nahezu parallel sind, je nach Ausgangsmaterial halt. Ja, unterschiedlich breit sind die Lamellen außerdem.

Gruß Ingo
 

magmog

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Guuden,

Wenn man nicht weiß ob das Holz richtig trocken ist,
soll man es überprüfen.
Dass es- so trocken bleibt oder
- doch noch weiter trocknet oder
- wieder feuchter wird
dürfte bei sorgfältigem Umgang mit einem Möbel nicht vorkommen,
bei sachgerechter Verarbeitung sind ein paar Prozent Änderungen der relativen Luftfeuchte kein Problem.
 

IngoS

ww-robinie
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Hallo @Holzar's_Doni,

ist ja nicht ausgeschlossen, dass sich beim Auftrennen auch Bretter mit parallelen Kanten ergeben. Allerdings wird ja erst nach dem Verleimen formatiert und da nimmt man sich eine Längskante als Bezugskante. Hier beim Formatieren einer Ansetzplatte kannst du erkennen, dass der Abschnitt konisch ist.

Gruß

Ingo
 
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