Holzratz

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Hallo zusammen,

ich möchte demnächst bei einem Projekt ABS-Kanten einsetzen. Da ich kein Kantenanleimgerät o. ä. besitze/beschaffen möchte muss die Verarbeitung manuell erfolgen.

Dazu habe ich schon einige Informationen auf diversen Seiten gefunden, dennoch habe ich noch ein paar Fragen:

- Welchen Kleber nutzt ihr, wenn die ABS-Kante keinen Schmelzkleber auf der Rückseite hat? Ich habe gelesen dass manche Leute einfach "Pattex Kraftkleber" benutzen. Ich habe aber auch speziellen Kantenleim gefunden. Was ist hier besser geeignet?

- Wie schneidet ihr die ABS-Kante vorne und hinten bündig ab? Cuttermesser? Japan-Säge? Oder etwas ganz anderes?

- Wie rundet ihr die ABS-Kante nach dem Ankleben ab? Abrundfräser mit kleinem Radius (R1,5, R2)? Oder einfach etwas mit Schleifpapier nacharbeiten? Oder mit der Ziehklinge einen Radius anziehen?

Danke euch und guten Rutsch!
Holzratz
 

hobel911

ww-ahorn
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Hallo, für 1 Fach mit 50 cm tu ich mir das vielleicht noch an..
Sorry aber das wird nix vernünftiges, für ein paar Euro bekantet es dir sicher wer.
Teile formatieren , ev. Kante fügen wenn du nicht mit Hohlzahnblatt und Vorritzer zuschneidest.
Passende Leime gibts bei Ostermann, mit Zulagen und Zwingen aufleimen,
kappen auf der Kreissäge dann bündig und radius fräsen mit der Oberfräse und abschließend mit der Ziehklinge die Rundung glätten. Bei Fronten sind dann auch noch die Ecken zu runden..
Du siehst das is nix so auf die Schnelle und die Sauberkeit der Kante sinkt dann bald mit jedem Laufmeter.

Servus aus Kärnten und Prosit 2023
Dieter
 
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Marcoe123

ww-pappel
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Ich hab beides schon versucht. Also Pattes haftet gut greift aber so ein bisschen die strucktur an. es gibt ein bestimmt kleber für abs kanten der ist echt gut. Die kanten hab ich einfach bünding gefräst und dann habe ich alles mit der ziehklinge bearbeitet
 

seschmi

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Ich habe einen Wolfcraft Kantenschneider zum Abschneiden verwendet. Kostet nur 6 oder 7 Euro, ein breiter Stechbeitel oder ein Hobeleisen geht aber auch, falls vorhanden.

Warum benutzt Du eigentlich nicht ganz einfach Kanten mit Schmelzkleber? Da gibt es nicht nur die grottigen aus dem Baumarkt, sondern auch ganz vernünftige. Wenn man das hobbymäßig macht, sollten es ja maximal ein paar Meter sein.

Am Besten bewährt hat sich aber, den lokalen Schreiner zu fragen, ob er die Platten beim nächsten Auftrag mitmachen kann. Wenn der eine Küche macht und da drei Platten mitlaufen lässt, wenn die Maschine sowieso läuft, ist das für ihn kaum Arbeit und ich kriege perfekte Qualität. Und der Preis ist dann für beide sehr fair.
 

TomfromMuc

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Hallo Holzratz,

ich leime die ABS-Kanten mit Lackleim auf, funktioniert super gut. Klassisch Zwingen und Zulagen verwenden.

Zum Abrunden und bündig schneiden: wenn es nur für ein Projekt ist, schneide die Überstände mit eine scharfen Beitel bündig ab (ganz flach auflegen). Abrunden geht mit einer sehr feinen Feile recht gut, ggf. mit Ziehklinge leicht nachziehen oder dem Rücken einer Cuttermesserklinge. Bei meinen ersten Projekten mit ABS-Kanten hab ich das so gemacht, funktioniert. Wenn Du das öfter machst, kauf Dir eine passende Kantenfräse. Da gab es vor kurzem einen Beitrag hier dazu (2 - 3 Tage her).

Empfehlung Kantenfräse Siehe Beitrag #21
https://www.woodworker.de/forum/threads/bündigfräsen-abs-kante-geräte-empfehlung-gesucht….125312/

Viel Erfolg beim Projekt. LG Tom
 
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carsten

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Hallo

sehr undankbare Aufgabe. Wobei das eigentlich anleimen noch das kleinste Problem ist.
1. sauberer Zuschnitt
2. das Anleimen.
3. das Bündigmachen und Profilieren (runden)
letzteres haben wir hier gerade erst behandelt https://www.woodworker.de/forum/threads/bündigfräsen-abs-kante-geräte-empfehlung-gesucht….125312/

Anleimen geht mit Pattex, das wichtige ist dass kein Kleber auf die Fläche kommt. Hab die Fläche in Kantennähe häufig dann mit Trennmittel abgerieben. Man kann auch Kantenleim nehmen. Der hat bei mir bei dunklem Dekor schon Spuren hinterlassen wenn ich den nicht zügig abgewischt habe. Beim Kantenleim braucht es dann aber Zulage und Zwingen.

Bei Schreinern geht es beim manuellen anleimen um Formteile wobei ich die heute an Kollegen mit passender CNC abgeben würde.
Bei gearden Teilen würde ich das an einen Schreiner abgeben der die passende Ausrüstung hat.
 

magmog

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Guuden,

Mit Lackleim bringe ich auch Einzelkanten an. Bündigfräsen mit kleiner OF und knapp
eingestelltem Radiusfräse mit Kugellager. Die OF läuft auf der Kante.
Das Kugellager mit etwas Klebeband umkleben, so dass von der Kante noch ein paar wenige
Zehntel überstehen. Mit breitem Stemmeisen bündig schieben. Nachziehen mit der
Ziehklinge für Kanten.
Platte etwas länger lassen und erst zum Schluss auf Fixmaß schneiden. Dann sind Ausrisse
und andere Fehler im Endbereich der Kante gleichfalls beseitigt.
 

odul

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Ich habe das mal vor Jahren für ein Sideboard gemacht. Habe Pattex genommen und würde es wieder nehmen. Dann mit Bündigfräser beigefräst. Dazu hatte ich an die OF zusätzliche Führungsplatten dran gebaut.

Habe aber keine Rundungen dran gemacht. Würde ich auch mit einen Fräser mit Anlaufring machen.
 

odul

ww-robinie
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Hallo, für 1 Fach mit 50 cm tu ich mir das vielleicht noch an..
Sorry aber das wird nix vernünftiges, für ein paar Euro bekantet es dir sicher wer.
Teile formatieren , ev. Kante fügen wenn du nicht mit Hohlzahnblatt und Vorritzer zuschneidest.
Passende Leime gibts bei Ostermann, mit Zulagen und Zwingen aufleimen,
kappen auf der Kreissäge dann bündig und radius fräsen mit der Oberfräse und abschließend mit der Ziehklinge die Rundung glätten. Bei Fronten sind dann auch noch die Ecken zu runden..
Du siehst das is nix so auf die Schnelle und die Sauberkeit der Kante sinkt dann bald mit jedem Laufmeter.

Servus aus Kärnten und Prosit 2023
Dieter

Die meisten Sachen kann machen lassen oder fertig beziehen. Aber dann braucht man auch kein Hobby. Da setzt jeder seine Schwerpunkte anders. Was der/die eine nie anfassen würde, macht der/die andere gerne.
 

heiko-rech

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Hallo,
ABS mit Schmelzkleber würde nicht funktionieren, daher sind ABS-Kanten auch ohne Schmelzkleber.
Wie bereits geschrieben wurde, ist das größte Problem bei diesen Kanten nicht einmal da Anleimen oder Bündigfräsen, sondern der saubere Schnitt der Platten.
Hier gibt es mehrere Möglichkeiten:
1. Geeignetes Sägeblatt (z.B. Dach-Hohlzahn oder Kanefusa)
2. Vorritzen mit der Handkreissäge oder Formatkreissäge
3. Nachfräsen der gesägten Kante

Ist diese Hürde genommen, kann man die Kanten aufleimen. Ich habe gute Erfahrungen mit KANTOL von Ostermann gemacht. Lackleim müsste aber auch gehen. Aufgepresst werden die Kanten mit Zulagen und Zwingen. Die in der Länge überstehenden Kanten werden groß in der Länge eingekürzt, das geht z.B. mit der Japansäge. Danach wird der letzte Rest mit einem breiten Stemmeisen bündig abgeschnitten.
Das Bündigfräsen der in der breite überstehenden Kante geht sehr gut mit einer Festool MFK oder einer anderen Kantenfräse. In der Regel lässt man die Kante minimal überstehen und geht noch einmal mit einem breiten Stemmeisen drüber, um den letzten Rest und Leimreste zu entfernen. Zum Schluss kommt die Radienziehklinge zum Einsatz.
Die unterschiedlichen Arten die Kante bündig zu fräsen wurden ja schon diskutiert und der Tread ist verlinkt.

Alles in allem ist das eine anspruchsvolle Arbeit, aber auch im Hobbybereich machbar.
Generell muss man aber auch sagen, dass die Verarbeitung von beschichteten Spanplatten als solches nicht ohne ist. Es sind ja nicht nur die Kanten, es gibt da ja auch noch Eckverbindungen, Nuten, Fälze, Beschläge etc. Hierbei muss man immer die Eigenschaften des Werkstoffes berücksichtigen. Das schließt auch die Gesamtkonstruktion der Möbel mit ein. Möbel aus Spanplatten können stabil und langlebig sein, wenn sie richtig gefertigt wurden.

Gruß
Heiko
 

wasmachen

ww-robinie
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Zu HK- Punkt 1:
Bringt nix, wenn du DHZ und Alternativ Kanefusa sagst. Letzteres ist ein Hersteller. Und dessen WZ ist dann nix für beschichtete Platten...
Ich weiss aber, was du meinst.
 

heiko-rech

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Ich weiss aber, was du meinst.
Dann führe DU es doch einfach etwas genauer aus, wenn du weißt, was ich meine :emoji_slight_smile:
Ich habe ein Kanefusa für beschichtete Platten, nutze aber lieber den Vorritzer. Daher kenne ich mich mit den Blättern dieses Herstellers nicht so gut aus. Die Blätter werden hier aber hin und wieder Thematisiert, daher wollte ich den Begriff einfach mal in den Raum werfen.
Gruß
Heiko
 

wasmachen

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Ok... du wolltest sagen, dass das Kanefusa DHZ einfach erhaben über DHZ Blättern anderer Hersteller trohnt was dessen Standzeit und Schnittqualität betrifft.

Kanefusa macht aber auch andere Zahnformen sowie Hobelköpfe usw:
https://kanefusa.agefa.de/produkte
 

odul

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Es gibt auch ABS-Kanten mit Schmelzkleber. Sind aber selten und meist nur 1mm stark. Mit dem Bügeleisen habe ich die aber noch nicht versucht aufzuziehen.
 

odul

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Hallo,
ABS mit Schmelzkleber würde nicht funktionieren, daher sind ABS-Kanten auch ohne Schmelzkleber.
Wie bereits geschrieben wurde, ist das größte Problem bei diesen Kanten nicht einmal da Anleimen oder Bündigfräsen, sondern der saubere Schnitt der Platten.
Hier gibt es mehrere Möglichkeiten:
1. Geeignetes Sägeblatt (z.B. Dach-Hohlzahn oder Kanefusa)
2. Vorritzen mit der Handkreissäge oder Formatkreissäge
3. Nachfräsen der gesägten Kante

Ist diese Hürde genommen, kann man die Kanten aufleimen. Ich habe gute Erfahrungen mit KANTOL von Ostermann gemacht. Lackleim müsste aber auch gehen. Aufgepresst werden die Kanten mit Zulagen und Zwingen. Die in der Länge überstehenden Kanten werden groß in der Länge eingekürzt, das geht z.B. mit der Japansäge. Danach wird der letzte Rest mit einem breiten Stemmeisen bündig abgeschnitten.
Das Bündigfräsen der in der breite überstehenden Kante geht sehr gut mit einer Festool MFK oder einer anderen Kantenfräse. In der Regel lässt man die Kante minimal überstehen und geht noch einmal mit einem breiten Stemmeisen drüber, um den letzten Rest und Leimreste zu entfernen. Zum Schluss kommt die Radienziehklinge zum Einsatz.
Die unterschiedlichen Arten die Kante bündig zu fräsen wurden ja schon diskutiert und der Tread ist verlinkt.

Alles in allem ist das eine anspruchsvolle Arbeit, aber auch im Hobbybereich machbar.
Generell muss man aber auch sagen, dass die Verarbeitung von beschichteten Spanplatten als solches nicht ohne ist. Es sind ja nicht nur die Kanten, es gibt da ja auch noch Eckverbindungen, Nuten, Fälze, Beschläge etc. Hierbei muss man immer die Eigenschaften des Werkstoffes berücksichtigen. Das schließt auch die Gesamtkonstruktion der Möbel mit ein. Möbel aus Spanplatten können stabil und langlebig sein, wenn sie richtig gefertigt wurden.

Gruß
Heiko

Auf der einen Seite ist alles richtig, was du schreibst. Auf der anderen Seite muss ich grinsen:

Man neigt dazu sich die Brille von den eigenen Erfahrungen einfärben zu lassen.

Ich mache schätzungsweise 80% mit Dekorspan und verwende das Material gerne und komme damit auch gut klar. Das ist auf der einen Seite nicht das dollste Material. Auf der anderen Seite hat es auch Vorteile.

Dein Beitrag macht da meines Erachtens eher etwas Angst vor Dekorspan und das würde ich nicht unterschreiben.



Soweit dazu und noch ein Schlusssatz:
Mein Beitrag ist gefährlich, denn er reizt zu einem Disput der unterschiedlichen Meinungen. Ich will da nicht gegen Vollholz argumentieren. Jeder definitiv nach seinem Gusto.
 

magmog

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Guuden,

Schmelzkleberbeschichtete Dickkanten sind wegen der notwendigen Durchheizung der Kante,
bis der Schmelzkleber die notwendige Temperatur erreicht hat, kaum zu verarbeiten.
Außer auf KAMs, die die Fuge Platte/Kante unmittelbar vor dem Verpressen erhitzen.
 

seschmi

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Ich habe die schon benutzt. Bügeleisen ging nicht sehr gut, ich habe dann mit einem Heißluftfön gearbeitet, damit ging es so einigermaßen. Bei den 1mm Kanten kann man ja auch nicht groß eine Rundung anfräsen.

Das war nur ein kleines Stück. Geht, hält, hat aber keinen Spaß gemacht.

Beschichtete und bekanntete Spanplatte ist ein Material, das für die rationelle, industrielle Fertigung von Möbeln erfunden. Solche industriellen Verfahren mit Heimwerker-Mitteln nachzumachen, geht zwar, aber macht mir zumindest wenig Spaß. Dann wähle ich lieber das Material passend zu meinen Möglichkeiten und Fähigkeiten.
 

odul

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Ich hänge mal noch Bilder von dem Sideboard an, da es ein Material-Mix ist.
Seitenwände Dekorspan schwarz mit ABS-Kante schwarz.
Der Rest Tipla mit Buche-Furnier, ebenfalls mit ABS-Kante schwarz.
Außer den Türen. Das sind Anleimer Buche massiv.
IMG_6171.JPG IMG_6170.JPG
 

odul

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Guuden,

Schmelzkleberbeschichtete Dickkanten sind wegen der notwendigen Durchheizung der Kante,
bis der Schmelzkleber die notwendige Temperatur erreicht hat, kaum zu verarbeiten.
Außer auf KAMs, die die Fuge Platte/Kante unmittelbar vor dem Verpressen erhitzen.

Hast recht. Hätte ich gleich dazu schreiben sollen.

Ich hatte das in 1mm mal besorgt, weil ich eine einfache KAM für die normalen 0,4mm Umleimer habe. Die 1mm gehen da drauf gerade noch so. Bei 2mm ist der Vorschub zu schnell und das Material wird nicht heiß genug. Der FU liegt daneben und wartet seit 10Jahren drauf angeschlossen zu werden.
 

Bauwas

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Wir nutzen ab und zu unseren Goliath für das „händische“ Anleimen. Das Schmelzklebergranulat wird im Leimbecken erhitzt und verflüssigt durch die Leimwalze direkt vor dem Andrücken des Kantenmaterials auf selbiges aufgetragen.
 

heiko-rech

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Hallo,
Dein Beitrag macht da meines Erachtens eher etwas Angst vor Dekorspan und das würde ich nicht unterschreiben.
es geht ja hier nicht um die gewerbliche Verarbeitung, zumindest verstehe ich die Eingangsfrage so. Da sollte man den Fragestellenden schon auf den Boden der Tatsachen holen, bevor einige Meter Spanplatte zu teuren Sondermüll verarbeitet werden. ich will ganz bestimmt keine Angst vor der Verarbeitung machen, im Gegenteil.
Gruß
Heiko
 

Bauwas

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Wie schneidet ihr die ABS-Kante vorne und hinten bündig ab? Cuttermesser? Japan-Säge?
Meist kriege ich es mit der Japansäge nicht perfekt hin, deshalbe meine Methode:
Mit scharfem Stechbeitel / Cuttermesser von vorne kräftig einritzen ca 1mm über die Ecke herausragend, dann einfach furchtlos mit einem Stupps des Stechbeitelheftes nach hinten umklappen. Den letzten mm dann mit einer Flachfeile bündig feilen.
Das TEil von Hand zu führen, stelle ich mir als anspruchsvoll vor.
Ja, das ist schon ein ziemlicher Klopper, aber dadurch, dass das Maschinchen mit dem Auflageteller auf dem Werkstück liegt, trägt es sich während des Anleimens ja selbst.
 

moriko

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Das TEil von Hand zu führen, stelle ich mir als anspruchsvoll vor.
Ist wirklich nicht so schlimm, wie es aussieht. Das Teil ist recht gut austariert. Nur wenn es einmal gestartet ist, muss man die einzelne Kantenlänge durchziehen. Unterbrechen führt zu Ausschuss.
Ansonsten wie eine große Oberfräse..

Dein Beitrag macht da meines Erachtens eher etwas Angst vor Dekorspan und das würde ich nicht unterschreiben.

@odul:
So habe ich Heikos Beitrag auch nicht verstanden. Ich finde er hat recht, wenn er ausführt, dass eine ausrissfreie Kante bei Dekorspan zu erhalten, für einen Hobby-Anwender oft die größere Herausforderung ist als die Kante selbst. Und diese ausrissfreie Kante ist die Grundvoraussetzung für eine vernünftige Kante…

Aber alles halb so schlimm…

Gruss Marco
 

Holzratz

ww-pappel
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Hallo zusammen,

frohes neues Jahr erstmal allen hier.
Vielen Dank für eure Tipps und Erfahrungen. Ich finde es gut dass ihr auch auf die "Probleme" bei der Verarbeitung von ABS-Kanten hinweist.

Wie @heiko-rech schon richtig erfasst hat geht es mir um die manuelle Verarbeitung im Hobby-Bereich, also wenige Meter ABS-Kante.
Wenn ich ein Möbel aus Spanplatte baue (bspw. ein Regal), muss ich z. B. die Einlegeböden zumindest vorne mit einer ABS-Kante verkleiden. Deswegen habe ich hier nach euren Empfehlungen gefragt, da ich solche Kanten noch nicht verarbeitet habe.
Wenn ihr hier andere Ideen habt, wie man die Schnittkanten der Spanplatte "verkleiden" kann, dann immer her damit :emoji_slight_smile: Ich freue mich immer wenn ich etwas dazulernen kann.

Was die Diskussion mit dem Sägeblatt angeht: Mir ist bewusst dass die Schnittkante sauber und ausrissfrei sein muss, wenn man Kantenumleimer/ABS-Kanten verwenden möchte. Ich arbeite ausschließlich mit Tauchsäge, Führungsschiene und WZ-Sägeblatt und hatte bisher keine Probleme in Sachen Ausriss. Oder unterschätze ich das einfach nur?

Danke euch!
Holzratz
 
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