Manöverkritik Furnierschatulle

Fraggle

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Hallo Forum,

da die Tage zur Zeit so schön kurz sind, ist auch endlich eines meiner kleinen "Nebenher-" Projekte fertig geworden: Eine Schatulle für die Funiersammlung in Buchform, damit sie neben die anderen Holzbücher ins Regal passt und nicht mehr im Pappkarton herumfliegt.

Weil das Ganze auch zum Ausprobieren und Lernen einiger für mich neuer Techniken gedacht war, hab ich da jetzt ein paar Fragen...
(Detailbilder kommen gleich noch im Anschluss.)

1. Wie könnte ich die "Beipackzettel" im Deckel am besten fixieren? Also so, daß man gut herankommt, aber sie einem beim Auf- und Zuklappen nicht gleich entgegen fallen? (Ich habe dafür 3 mm Luft gelassen.)
Eine Möglichkeit wäre eine simple Dokumentenhülle aus Plastik, die ich dort einklebe. Aber das erscheint mir als ziemlicher Stilbruch.
Alternativ zwei dünne querliegende ca. 2 cm breite Holzstreifen, die aber bei max. 2 mm Stärke wahrscheinlich nicht stabil genug sind und bald zerbrochen.

2. Wie könnte man die scharnierseitige Ecke im Deckel (zu sehen in Bild ..053) noch besser ausführen? Ich habe sie einfach auf Gehrung stumpf verleimt. Das Problem, auf das ich dort gestoßen bin, sind die kleinen Abmessungen. Die zu verbindende Leiste ist nur 4 mm stark. Wenn ich hier versucht hätte, irgendeine Art von Nut/Feder herauszuarbeiten, wäre kaum mehr ein einziger Jahresring stehen geblieben. Ich kann mir nicht vorstellen, daß das dann noch hält.

Dank und Gruß
Dirk


PS. Die Decken sind aus Walnuss, die hellen Teile Zuckerahorn und die mittigen Zierstreifen Sapelli. Gesamtabmessungen 327 x 238 x 78 mm. Deckenstärke je 4 mm, Außenwände rundherum 8 mm (mit 4 x 4 mm Falz, dort wo Deckel um Korpus greift). Scharnierteil ist 12,5 mm stark.
 

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Fraggle

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Und hier die Detailaufnahmen...


3. Mit der äußeren Ecke im Deckel bin ich auch ein wenig unsicher. Nach einigem hin und her hab ich hier Längsfaser stumpf auf Hirnholz geleimt. Daß das Mist ist, war mir vorher klar und hab deswegen 2K-Epoxy genommen. Hat trotzdem nicht funktioniert. :emoji_frowning2:
Auch hier machen mir wieder die kleinen Abmessungen zu schaffen. Ich werde nun versuchen, nachträglich zu Dübeln. Ich setze dabei auf Zahnstocher (als Dübel). Das müsste (hoffentlich) Buchenholz sein.

4. Den Korpus hab ich auch rundherum einfach stumpf verleimt. (Wieder gleiches Problem mit nur 4 mm Kontaktfläche.) Hier sehe ich aber bis dato noch kein Problem. Dadurch, daß Boden, Rahmen und Decke (mit den U-Ausfräsungen) einen geschlossenen Körper bilden, müsste sich das selbst genug stabilisieren, so daß die Leimfugen nicht über Gebühr strapaziert werden.
Soweit meine Gedanken - was sagen die Profis?
 

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mxspeedy

ww-ulme
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HI,

wunderschönes "Buch" :emoji_wink:

Als Idee für die Befestigung des Zettels, wie wäre es mit Magneten ?
Hinten ein Stück Blech einkleben und vorne wird der Zettel durch überfurnierte Magnete gehalten..

Oder eben andersrum Magnete hinten und furnierter Blechstreifen vorne...
 

ted83

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Huuii... Dirk,

das sieht aber schick aus! :eek:

Was genau macht man damit? Verwendet man das als Mustersammlung zum Holz bestimmen oder in der Planung... um zu sehen, wie bestimmte Hölzer zusammen aussehen?

Zur Befestigung des Blatts (der Blätter?):
Es gibt doch solche Dokumentenmappen, die man durch Überspannen der Ecken mit so einem Gummiband verschließt...
Vielleicht ein solches Rundgummi (mit Textilummantelung) an zwei langen Ecken des Blattes befestigen und einen dritten Befestigungspunkt in der Mitte der anderen langen Seite zum Festspannen...
(versteht man das ohne Zeichnung? :emoji_open_mouth:))

Viele Grüße,
Torsten.

PS: Wenn du noch ein bisschen mehr Licht beim Knipsen gehabt hättest, würds nochmal doppelt und dreifach so gut aussehen! :rolleyes:
 

ted83

ww-eiche
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Eieieiei... jetzt hab ich mir die Bilder einfach noch ein paar mal anschauen müssen...

Was heißt denn? ->
"Daß das Mist ist, war mir vorher klar und hab deswegen 2K-Epoxy genommen. Hat trotzdem nicht funktioniert."
Musst/willst du es jetzt nochmal auseinandernehmen?? :confused:

Dann vielleicht noch ein Ansatz zur Stabilität des Deckels und gleichzeitig zur Blatthalterung:
Fotoecken-Style? Holzdreiecke in passender Stärke und Größe innen in die Ecken des Deckels einleimen...
Hält den Deckel zusammen und die Blätter an Ort und Stelle... (bin kein Profi - nur ein spontaner Einfall beim Betrachten der Fotos).
Zur Wertigkeit des Objekts würde natürlich auch passen, die papiernen Einleger auf starkem Papier (>=120g) auszudrucken, das mindert das Geflattere nochmal deutlich... :emoji_wink:

Gruß in die Nacht,
Torsten.
 

Fraggle

ww-eiche
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Na, da hat sich das Fragen ja schon gelohnt.

Besonders gut gefallen mir die Ideen mit den "Fotoecken" (dann in Kombination mit etwas festerem Papier), oder die "Magnetleiste" (würde ich dann am linken Blattrand befestigen, so daß man die Blätter direkt umblättern kann).

Da werd' ich noch ein wenig drüber nachdenken....


@ted83:
Hallo Torsten,

die Furniersammlung ist in der Tat als Muster, zum Anhalten und Vergleichen, sowie ganz einfach zum Lernen gedacht. In Echt sieht's eben doch immer ein wenig anders aus als auf jedem noch so guten Foto. Aus diesem Grund hatte ich mich auch für diese Form eines "Buches" entschieden. Man hätte natürlich die Furnierkarten auch einfach auf Karton kleben können und abheften. Aber mir war es wichtig, daß man sie leicht einzeln entnehmen kann, um sie an Ort und Stelle anhalten zu können.

Gruß
Dirk
 

RalphSchlimm

ww-buche
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Super Arbeit. Wie wäre es denn, wenn Du einfach Dein Listenformat dem Funierformat anpasst und dann die Listen auf ein stück Funier auflaminierst und dann mit in die drei Fächer legst?
 

ad160

ww-nussbaum
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der Werkstoff Holz hat auch im 3000 Jahrtausend nocht nicht ausgedient!
 

Fraggle

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Danke, danke, danke! :emoji_open_mouth:

Bevor die Ehrfurcht hier aber zu sehr um sich greift :emoji_wink: - ich habe vorhin mal nachgerechnet...
Bauzeit all inclusive: ca. 70 Stunden. Ich denke, ein Profi hätte da höchstens ein Drittel benötigt. (Ausgangsmaterial waren drei Bohlen.)

Gruß
Dirk
 

sif220

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Hallo Dirk,

wirklich TOLLE Arbeit!

Respekt, ob der vielen & "fummeligen" Arbeit, die Du dir da gemacht hast. In meinem bisherigen (kurzen) Holzwerker Dasein hab ich gelernt, dass die kleinen Teile meist mehr "intensiver" sind, als die großen. Und zwar sowohl in Punkto Ausführung (die kleinen Dinger kriegt man nicht richtig zusammen, weil das Fleisch fehlt) und in Punkto "wie kann ich so eine kleine Verbindung überhaupt ausführen / fertigen (per Hand / Maschine scheidet in der Regel von vorneherein ja aus).....

Von daher nochmal. Super!

Dir einen guten Start in 2013

Herzliche Grüße

Tom
 
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