Mal wieder eine ganz einfache Elektrikfrage...

Bastelheiko

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Mein Büronachbar ist Elektromeister. Viele Jahre selbstständig mit eigener Firma.
Er soll die elektrische Anlage des gesamten Hauses am Ende abnehmen.
Geht etappenweise, da ich ja leider noch arbeiten muss.

Nun bin ich heute ja allen seinen Wünschen nachgekommen und habe einige 1,5 mm² Kabel durch 2,5 mm² ersetzt.
Leider habe ich nun keins mehr, um einen separaten Stromkreis für den Trockner zu legen.

Meine Frage an euch wäre, ob das nicht doch weit übertrieben ist für einen normalen 08/15 Wäschetrockner mit separater Absicherung ein 2,5 mm² Kabel zu nehmen.
Ist so etwas wirklich der neueste Stand der Technik oder gibt es Trockner mit über 3500 W Leistung in Privathaushalten?

Vielen Dank für Infos darüber!
 

Mustang65

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Wenn der Stromkreis mit 16A abgesichert ist, dann reicht auch ein 1,5 mm². 2,5 mm² wird gerne eingebaut, da dann "Reserve" nach oben ist, aber für nen normalen 16A Kreis reichen 1,5 mm².
 

dts2805

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Und ist sichergestellt, dass nicht doch später noch ein Abzweig für eine zweite Steckdose für ein anderes Gerät verlegt wird? Dann ist etwas Reserve doch schön.
 

schrauber-at-work

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2,5 mm² wird gerne eingebaut, da dann "Reserve" nach oben ist, aber für nen normalen 16A Kreis reichen 1,5 mm².
Naja, das ist sehr "allgenein" ausgedrückt!

Hängt auch von der Länge der Leitung ab!

<10m kein Thema, wenn der Trockner im Anbau 50mvweiter steht???

Finde die allgemein Antworten zu Elektrothemen immer wieder geil!

Gruß SAW
 

Sel

ww-esche
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Wollte ich auch schreiben, das mit der Länge des Kabels. Und dabei gilt nicht Luftlinie, sondern die wirkliche Länge des verlegten Kabels. Auch ist es wichtig zu wissen, ob die Leitung direkt zum Anschluß fürn Trockner geht, oder aus einer Zwischenverteilung kommt. Weiterhin ist die Verlegeart wichtig, also unter Putz, im Kabelkanal oder vielleicht auch freiliegend in der abgehängten Zwischendecke. Und dann sollte man noch drauf achten, das viele Kabel zusammengebunden auch wärmer werden bei Belastung, als einzeln verlegte Kabel.

Nicht nur wegen oben gennannten Sachen verlangt jeder richtige Elektriker bei der Abnahme, das er alle Kabel ansehen kann. Nicht nur die Enden an den Steckdosen. Demnach unverputzt, Schalung nicht dran, Decke mit Loch zum Reinguggen.

Und immer dran denken, eine Steckdose ist nur eine Steckdose. Wenn die nur für den Trockner vorgesehen ist, wer sagt denn das nicht irgendjemand irgendwann mal eine Waschmaschine oder ein Heizgerät dransteckt?

LG Sel
 

Hondo6566

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Der Meister der unterschreibt haftet mit seinem Vermögen dafür dass alles richtig angeschlossen ist. Die Abnahme sollte daher vor dem Verputzen stattfinden. Und man sollte das was er fordert umsetzen, sonst gibts keine Unterschrift.
Wenn ich heute neu bauen würde, würde ich selbst in die Bereiche wo größere Ströme erwartet werden wie bei Trockner, Waschmaschine, Spülmaschine etc. generell 2,5 qmm einbauen. Die Kostendifferenz ist heute nicht mehr so groß wie sie früher mal war wo man beim Bau gespart hatte wo es geht.
Andreas
 

Mustang65

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Mal abgesehen davon welchen Querschnitt man verwenden soll, feage ich mich, was die Elektrikfragen in einem Holzforum zu suchen haben. Bin zwar auch recht neu hier, aber feage auch nicht wie lange meine Holzfällersteaks auf den Grill müssen.

Zudem bin ich der Meinung (als gelernte Elektrofachkraft), dass Elektroinstallationen vom Fachmann installiert gehören und nicht vom Laien. Ich selbst habe die Elektrik meines Hauses machen lassen, da uch nicht ständig im Thema arbeite. Man kann viel als Hobbyist machen, aber beim Strom sollte man schon ausreichend Fachkenntnis haben. Aber das ist meine Meinung. Elektrik gehört in Fachmanns hände.
 

Bastelheiko

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Habe festgestellt, dass das Thema seit vielen Jahren sehr kontrovers diskutiert wird.
Werde dann eben morgen noch Kabel kaufen in 2,5 mm². Geht echt nicht um ein paar €, sondern um dieses Rein- und rausfitzeln der Kabel.
Das Kabel ist 22 m lang vom Sicherungskasten bis Ende Steckdose.
Demnach müssten rein theoretisch ALLE Steckdosen im Obergeschoss 2,5 mm² haben und einzeln abgesichert sein müssen.
Wenn man die Möglichkeit in Betracht zieht, dass man ja zum Heizen überall Ölradiatoren nehmen könnte.
Auf der anderen Seite ist dem Elektriker völlig egal, ob die Kabel in einem einzigen Schacht in den Keller geführt werden (Wärmeentwicklung).
Genau das habe ich auf einer anderen Baustelle schon mal völlig umgekehrt erlebt.

Gewiss ist es einfacher, dieses eine lumpige Kabel auszutauschen, als die gültige Norm von der Elekroinnung zu besorgen und den Elektriker damit zu konfrontieren.
Was mich am meisten ärgert ist, dass ein Laie nicht richtig unterscheiden kann zwischen einem Meister der sich ständig weiterbildet und den anderen die etwas behaupten was man dann glauben muss.

Trotzdem danke für die Antworten!
 

Mustang65

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Laut VDE sind 1,5 mm² für eine 16A Absicherung ausreichend. Der Leitungsschutzschalter (so heissen die Sicherungsautomaten) ist dazu da, die Leitung zu schützen. D.h., die Last, die NACH dem Sicherungsautomaten auf der Leitung dauerhaft anliegen kann, beträgt 3600W. (16A bei 230V ergibt 3600W). Wenn nach der Sicherung die Leitung in mehrere Zweige (mehrere Räume, Steckdosen usw) aufgeteilt wird, dann darf die Summe der angeschlossenen Last auf allen Zweigen die 3600W nicht übersteigen. Wenn die Leitung 22m lang ist, stellt diese ebenfalls eine Last dar, da auf der Leitung selbst ein Widerstand vorhanden ist und Spannung abfällt. Diese Last zählt aber in die Gesamtlast mit ein, die NACH dem Sicherungsautomaten anliegen darf. Jedoch veringert sich die Last des Kabels, wenn der Querschnitt steigt (bis zu einem bestimmten Punkt, aber anderes Thema). Demnach könnte man in einem Netz mit 2,5mm² Kabeln mehr "Verbraucherlast" an die Steckdose hängen, da die Netzlast geringer ist.
Soviel zum Hintergrund des Ganzen.
Reicht vom Material her hält ein Kabel mit 1,5mm² einen dauerhaften Strom von 16A aus, ohne Schaden zu nehmen. Vin der her darf ein 1,5er Kabel mit 16A abgesichtert werden. Ein 2,5er Kabel hält natürlich mehr aus und könnte Höher abgesichert werden. Warum man aber 2,5er Kabel im Haus installiert hat wohl eher mit der Verlustleistung im Kabel zu tun als mit der "Verträglichkeit" der Stromstärke.

Alles nachzulesen in entsprechender Literatur!
 

WinfriedM

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Laut VDE sind 1,5 mm² für eine 16A Absicherung ausreichend.

Wie schon geschrieben wurde, kommt es auf die Leitungslänge an. Ein bestimmter maximaler Spannungsfall an der Leitung ist zulässig. Der Sinn dahinter ist auch ganz einfach: Unter allen Bedingungen muss eine Mindestspannung am Gerät ankommen.

Wenn die Tabelle stimmt, die ich fand, sind bei 1,5 mm² 18,2 m Kabellänge möglich. Das reicht also bei 16A nicht bei 22m.

Quelle:
https://elektrikertipps.wordpress.com/2012/05/25/liste-maximale-kabellange-und-spannungsfall/
 

Holz-Fritze

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Wie schon geschrieben wurde, kommt es auf die Leitungslänge an. Ein bestimmter maximaler Spannungsfall an der Leitung ist zulässig. Der Sinn dahinter ist auch ganz einfach: Unter allen Bedingungen muss eine Mindestspannung am Gerät ankommen.

Wenn die Tabelle stimmt, die ich fand, sind bei 1,5 mm² 18,2 m Kabellänge möglich. Das reicht also bei 16A nicht bei 22m.

Quelle:
https://elektrikertipps.wordpress.com/2012/05/25/liste-maximale-kabellange-und-spannungsfall/
Nein es kommt nicht nur auf die Länge an, sondern auch auf die Verlegeart und die Anzahl der belasteten Adern an. In einer gedämmten Wand reicht 1,5mm² bei 16A Vorsicherung z.B. nicht. Bei freier Aufputz oder in Putz Verlegung kann man auch 1,5mm² verlegen.
Ich persönlich versuche Grundsätzlich kein 2,5mm² zu verlegen, wer mal versucht hat 2,5mm² an einer Steckdose anzuschließen und diese dann in die Dose zu stopfen, weiß warum. Dann lieber kleiner absichern.
Pauschal 2,5mm² zu verlegen ist genauso falsch wie pauschal zu sagen 1,5mm² reicht.

https://library.e.abb.com/public/a6d7a9f5a041ca8cc12579cf00217542/2CDC401002D0106_viewfile.pdf

PS. Viele alte Meister scheuen es, sich genauer mit den aktuellen Vorschriften auseinander zu setzen und gehen auf Nummer sicher, wie der Nachbar von Heiko.
 
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uli2003

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PS. Viele alte Meister scheuen es, sich genauer mit den aktuellen Vorschriften auseinander zu setzen und gehen auf Nummer sicher, wie der Nachbar von Heiko.

Facharbeiter sollten auch auf dem aktuellen Stand sein, sind sie (gerade die Senioren) aber auch nicht immer.
Wenn ich sehe, was der Elektriker meines Pa ab und an so verzapft, da mache ich manchmal auch nur den Rückbau...

Pauschale Kabeldicken gibts nicht, aber für den Anschluss handelsüblicher Trockner reicht unter üblichen Bedingungen 1,5mm Kabel.
Ausnahmen bestätigen sicher die Regel.

Wer was wann und wo einstöpselt wenn der Elektriker aus dem Haus ist, lässt sich ja auch nicht vorhersagen.
Vielleicht steht der Trockner ja im nächsten Jahr drei Räume weiter :emoji_slight_smile:
 

Bastelheiko

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Vielleicht steht der Trockner ja im nächsten Jahr drei Räume weiter :emoji_slight_smile:

Dann steht er draußen oder im Wohnzimmer.:emoji_slight_smile:

Das klingt ja alles plausibel.
Doch sollte es wirklich - was ich mir nicht vorstellen kann - 100 %ig richtig sein, würde das im Umkehrschluss heißen, dass im Neubau bei meinen Bekannten etliche Steckdosenleitungen im Obergeschoss erneuert werden müssten. Umso mehr, da der Elektriker diese oldscool Verkabelung mit Abzweigdosen in den gespachtelten Q3 Wänden optisch unbedenklich fand.
Und alle Steckdosen in 50 cm Höhe (da haben die Bauherren abgekotzt) gesetzt hat da nicht anderes vereinbahrt war.

Wer nichts weiß, muss anscheinend wirklich alles glauben.
 
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Holz-Fritze

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Facharbeiter sollten auch auf dem aktuellen Stand sein, sind sie (gerade die Senioren) aber auch nicht immer.

Leider ist das so. Man kann sich ja nie 100% sicher sein ob man auf dem letzten Stand ist. Aber im Internet ist das schnell überprüft und viele Aktualisierungen bekommt man ja kostenlos. Meister sollten jedoch regelmäßig auf Seminare gehen (und auch mal die Facharbeiter mitnehmen). Aber an so etwas wird gerne gespart.
 

IngoS

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Hallo,

mal ganz einfache Antwort. Ein 2,5er Kabel kostet nicht viel mehr, soll dann aber 50 Jahre liegen und seinen Dienst tun. Da ein paar Euro sparen zu wollen, kann ich nicht verstehen.

Gruß

Ingo
 

Holz-Fritze

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Hallo,

mal ganz einfache Antwort. Ein 2,5er Kabel kostet nicht viel mehr, soll dann aber 50 Jahre liegen und seinen Dienst tun. Da ein paar Euro sparen zu wollen, kann ich nicht verstehen.
Ingo
Hast Du schon mal eine Steckdose in der Wand mit 2,5mm² angeschlossen? Gruseli glaub es mir, wenn dann noch dahinter die Verteilung geschieht muss man manchmal die brachial Methode anwenden. (Hammer und Stück Holz)
 

collo

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Steckdosen mit 2,5mm² lassen sich natürlich nicht so entspannt anschließen wie mit 1,5mm². Schon klar.
Aber, WinfriedMhat es ja schon gesagt, der max. Spannungsfall von 3% nach der Meßeinrichtung ist hier zu berücksichtigen.
Und da ist für Wechselstromkreise und 1,5mm² laut DIN VDE 0100-520 (Beiblatt 2) bei 17 m Schluß. Längere Leitungslängen sind dann mit 2,5mm² zu verlegen.
 

Holz-Fritze

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Steckdosen mit 2,5mm² lassen sich natürlich nicht so entspannt anschließen wie mit 1,5mm². Schon klar.
Aber, WinfriedMhat es ja schon gesagt, der max. Spannungsfall von 3% nach der Meßeinrichtung ist hier zu berücksichtigen.
Und da ist für Wechselstromkreise und 1,5mm² laut DIN VDE 0100-520 (Beiblatt 2) bei 17 m Schluß. Längere Leitungslängen sind dann mit 2,5mm² zu verlegen.
Na ja 17m ist aber schon ne ganze Menge. Mir ging es ja um die grundsätzliche Installation und dort würde ich es eben nicht grundsätzlich machen. Ausnahmen Sonderfälle wie z.B. bei Verlegung in gedämmten Wänden (was ja heutzutage nicht so selten ist) gibt es immer.
 

Fiamingu

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Gut dass hier so viele Fachkräfte im Bereich Elektrik im Woodworker
Forum richtige Ratschläge geben können. Wenn nachher die Bude
abfackelt, schreit nachher Keiner "Hiieeer, ICH wars"!!!!
 

1n4148

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Bei Werkzeugen wird hier i.d.R. kein Kompromiss geduldet, dann dürfte sich auch die Frage ob 1,5mm² oder 2,5mm² gar nicht stellen. Neuinstallationen und Erweiterungen haben den anerkannten Regeln der Technik zu folgen und wenn diese in diesem Fall 2,5mm² vorsehen, ist das so zu machen, auch wenn früher 1,5mm² zulässig waren und i.d.R. keine Probleme bereitet haben.
 

collo

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Ich bezog mich hierauf:
Das Kabel ist 22 m lang vom Sicherungskasten bis Ende Steckdose.
Bei solchen Überlegungen sollte folgendes berücksichtigt werden:
1) - mit welcher Stromstärke kann ich die Leitung in ihrer Verlegeart belasten
2) - welche Leitungslänge läßt meine Schutzeinrichtung (Sicherung/Typ+Auslösecharakteristik) zu
3) - welche Leitungslänge läßt der max. Spannugsfall auf der Leitung zu
Und hier gilt, die kürzere Leitungslänge 2) bzw. 3) gewinnt.
Das ist nicht vollständig, aber ein sinnvoller Anfang.
 
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