Mafell Erika: Schiebtisch und Queranschlag mit digitaler Winkelverstellung

Gonzaga

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Der original Multifunktionsanschlag (MFA) der Erika war mir viel zu "windig". Unter Druck gab das Lineal gerne mal nach. Daher hatte ich den Anschlag vor einem Jahr nach einer Anleitung von @heiko-rech umgebaut. Leider ist der Umbaubericht von Heiko nicht mehr online.
Das war schon eine enorme Verbesserung. Jedoch fand ich es umständlich den Anschlag im Winkel zu ändern oder abzumontieren wenn ich den MFA mal direkt am Sägetisch montieren wollte.

So kam ich auf die Idee einen eigenen Quernschlag zu bauen.

Die T-Nutschiene und der Aluwinkel Seitlich am Schiebtisch sind überbleibsel von Heikos Umbau. Diese nam ich als Ausgangspunkt für meinen Anschlag.

Zunächst wurde unter dem Aluwinkel ein Flachstahl mit M6 Gewinde angeschraubt in welches eine Passchraube mit 8mm Aussendurchmesser eingedreht wird. Dort wird der Drehpunkt des Anschlag sein
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An dem bereits vorhandenen Quadrahtprofil mit der T-Nutschiene wurde ein weiteres angeschraubt.
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Ebenso auf der Stirnseite des Schiebtisch
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Auf diesen Profilen wurde eine 12mm HPL-Platte als Tischerweiterung aufgeschraubt. Die HPL-Platte habe ich am Rand um 1mm abplatten müssen, damit diese auf gleicher Höhe mit dem original Schiebtisch ist.
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Anschliessend wurde mit der Oberfräse eine 8mm Nut gefräst in der der Anschlag für die Winkelverstellung geführt und geklemmt wird.
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Als Anschlag habe ich ein 25×45mm Aluprofil verwendet welches ich mit einem Kern aus Eiche versehen habe.
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Zur Aufnahme der Passschraube am Drehpunkt wurde das Profil mit 8mm durchbohrt.
Wo der Anschlag in der HPL-Platte geführt ist, wurde auf der Unterseite ein 20mm tiefes Sackloch mit 8mm Durchmesser gebohrt und mit einem 6er Bohrer komplett durchbohrt.
Das Sackloch dient zur Aufnahme einer 30mm langen Hülsenmutter die in der Nut der HPL-Platte läuft und oberseitig mit einem M6 Klemmhebel gegen die HPL-Platte gezogen wird und den Anschlag so im eingestellten Winkel festklemmt.
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Jetzt konnte der Anschlag montiert und auf Funktion getestet werden. Er läuft sehr sauber und spielfrei in der Nut. Die Passchraube erfüllt ebenfalls ihren Zweck. Die Drehbewegung funktioniert leichtgängig ohne zu klemmen und ohne merkbares Spiel.
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Das oiginale Aschlaglineal wird mittels Nutsteinen und Klemmhebel am Eigenbau-Anschlag fixiert.
 

Gonzaga

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Jetzt musste der Anschlag im 90° Winkel eingestellt werden.
Dies habe ich mit der 5 Schnitt-Methode gemacht.
20230127_185443.jpg

Nach mehrfachen Nachkustieren kam ich so auf eine Abweichung von 5/100mm auf einer Länge von 50 cm.
Um den exakten 90° Winkel jederzeit wieder zu finden dient eine Schraube als Endanschlag in der T-Nutschiene. 20230127_185459.jpg


Weiter ging es mit der Digitalanzeige für die Winkelverstellung.
Dazu verwende ich einen einfachen Winkelmesser.
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Zunächst musste dieser komplett auseinander genommen werden
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Das Prinzip ist einfach. Die runde Platine gilt es genau über dem Drehpunkt (Passchraube) zu fixieren während das Display frei über den Drehpunkt rotieren kann. Die Platinen müssen sich aber berühren.

Zunächst wurde ein Reststück HPL mit einem 13mm Sackloch und einem 8mm Durchgangsloch versehen.
13mm Durchmesser hat der Schraubenkopf der Passchraube und die Platine hat ein Zentrumsloch von 8mm.
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Dann wurde das Stück grob ausgesägt und mit der Tellerschleifvorrichtung auf den gleichen Durchmesser wie die Platine geschliffen.
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Anschliessend wurde mit Epoxy das Stück HPL auf den Schraubenkopf und die Platine auf das HPL geleimt. Der Dübel dient dabei zur Zentrierung.
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Das Display soll später mit dem originalen Stahllineal auf den Anschlag geschraubt werden.
Damit das möglich ist, musste das Lineal ausgeschnitten werden damit man es samt Display von oben auf die Platine aufstecken kann.
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Das Display wurde anschließend wieder auf das Stahllineal geschraubt.

Um den Höhenunterschied auszugleichen habe ich ein Stück HPL auf die richtige Dicke gehobelt und auf den Anschlag geschraubt
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Anschlissend wurde das Display mit dem Stahllineal auf den Streifen HPL geschraubt
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Gonzaga

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Leider reichte der Druck auf die Platine nicht aus (Platine und Display müssen aufeinander reiben).
So habe ich mir kurzerhand ein Stück Flachstahl zurecht gebogen um das Display auf die Platine zu drücken.
Im gleichen Zuge habe ich den Holzdübel auch durch eine abgeschnittene Passschraube ersetzt
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20230129_234155.jpg

Und weil der Winkelmesser breiter ist als das Anschlagprofil habe ich dieses mit 3mm Alu aufgedoppelt.
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Leider kann ich hier keine Videos hochladen. Daher nur Standbilder.
VideoCapture_20230130-035055.jpg 20230129_185013_resized.jpg


Das Display hat leider eine minimale Abweichung. Für einen Exakten 45° Winkel muss das Display 44,6° zeigen. Wenn man dies weiß ist es jedoch halb so wild. Ich habs immerwieder getestet. Reale 45° sind auf dem Display immer 44,6°.
20230129_191723.jpg
 

IngoS

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Hallo,

interessante aufwendige Lösung.

Geht denn das Lineal, bzw. der Anschlag in 45° Stellung bis zum Sägeblatt? Sieht auf den Bildern nicht so aus, aber vielleicht ist das ja die Verzerrung durch den Weitwinkel.

Gruß Ingo
 

Helibob

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@IngoS
An Hand von den letzten Foto von Post #1 sieht es für mich schon danach aus.
Aber aufwendig ist die Lösung und bezogen auf den eh gemachten Aufwand, wäre es mein Anspruch es reversibel/kompatibel zum Schwalbenschwanzprofil durchzuführen.
Aber ansonsten eine "sauber" durchgeführte Modifikation.

<edit>Etwas Schnittlänge hast du wohl dafür auch geopfert.</edit>
Gruß Matze
 

Gonzaga

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Hallo,

interessante aufwendige Lösung.

Geht denn das Lineal, bzw. der Anschlag in 45° Stellung bis zum Sägeblatt? Sieht auf den Bildern nicht so aus, aber vielleicht ist das ja die Verzerrung durch den Weitwinkel.

Gruß Ingo
Ja, das passt noch. Knapp aber es passt
 

heiko-rech

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Hallo,
Leider sind die ganzen alten Seiten von @heiko-rech nicht mehr online. Das ist super-schade, denn da war viel nützliches dabei. Ich würde mich sehr für die ganzen Seiten und Videos zur Erika interessieren.
Leider ist es in der heutigen Zeit nicht mehr möglich, eine Seite einfach so im Netz zu lassen. Es ist schon ein großer Aufwand, die Kurswerkstattseite zu pflegen und am Laufen zu halten. Damit aber nicht genug, das Problem sind die rechtlichen Anforderungen, denen eine solche Seite gerecht werden muss. Es gibt einfach zu viele Leute, die mit Abmahnungen und sonstigen unschönen Dingen Geld verdienen. Das ging alles zeitlich nicht mehr (vom finanziellen Aufwand mal abgesehen). Und bevor es Ärger gibt, habe ich die Seite schweren Herzens vom Netz genommen.

Gruß
Heiko
 
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