Möbelfronten Oberflächen HPL/CPL usw

Nedrox

ww-kastanie
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Hallo

Im Grunde kenne ich mich schon ganz gut aus, aber das Gebiet der Möbelfronten ist mir neu.

Ich habe eine beschichtete ehemalige rote Küchenfront geschenkt bekommen.
Diese konnte ich jedoch nirgendwo mit einbauen.
Da das Hauptmaterial MDF ist und ich nur ein kleines Stück benötigte, zersägte ich diese Platte.
Als ich diese dann genauer ansah, konnte ich tatsächlich die Beschichtung komplett in einem Stück abziehen.
Die Folie ist etwa einen halben mm stark, weich, elastisch und sehr gut verformbar.
Vor 3 Jahren hab ich mal so glaube ich HPL eine Platte bestellt, diese ist 1-1,5 mm stark, sehr hart und schlecht verformbar.

Meine Frage ist was bzw wie nennt man dieses weiche Material?
Ist das zufällig CPL?

Kann mir jemand helfen?

Danke
 

derstraubi

ww-esche
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Meine Glaskugel sagt: das glaube ich nicht.
Guckst Du Wiggipäder:
Schichtstoff ? Wikipedia

Wir haben das Zeug immer Decefix genannt, nach den handelsüblichen Dekorfolien. Das ist also vermutlich auch nichts anderes. Die Folien sind meines Wissens aus PVC. Das würde auch zu den von Dir genannten Eigenschaften passen. Die werden auf beleimte MDF Platten mit einer Vakuum-Heizpresse aufgeleimt. Dadurch ziehen sich die um alle Ecken und sind ruck-zuck fest.
Das ist auch ein Trick den Küchen undso Renovierer wie Portas anwenden um das alte Zeug neu zu beschichten.
Ein Freund ist mal zu einem Schildermaler gegangen und hat sich seine alte Küchenfront mit Feuerroter Folie neu beschichten lassen. Auch die Autolackfolien sollten dafür geeignet sein.

Aber echtes CPL ist steifer und härter, wie HPL nur dünner. Ähnlich den beschichteten Spanplatten. Wie ich das verstanden habe ist der Unterschied zu HPL, dass das Continuous Pressing Laminate kontinuierlich aufgerollt wird und auch so hergestellt wird und deshalb nicht so dick sein kann.

Letztlich ist es aber doch wurscht welcher Händler welchem Plastik welchen Namen gibt.:emoji_slight_smile:
 

Nedrox

ww-kastanie
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Vielen Dank erst mal für die Antwort.

Decefix ist es nicht, die Folie ist zu dünn.
Ich suche eine Folie die ich mit Leim festklebe und ca 0,3 mm stark ist, das habe ich nun messen können.
Mittlerweile glaube ich das was ich suche ist CPL, aber davon gibt es leider sehr
wenige Hersteller. Selbst wlw weiß nicht viel....

Weiß jemand nun ob ich mit meiner Vermutung richtig liege?
 

derstraubi

ww-esche
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Sag mal: was willst Du eigentlich machen. Willst Du wissen wie das Zeug heißt oder brauchst Du sowas oder willst Du was machen, das so ähnlich ausschaut oder ganz anders oder was?:confused:
Worauf willst du hinaus?
 

Nedrox

ww-kastanie
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Ich möchte Küchenfronten nicht unbedingt lackieren.
Des weiteren sollte die Oberfläche etwas kratzfester sein, sowie wenn ich die Kanten rund mache, sollten diese leicht beklebbar sein.
So quasi als Arbeitserleichterung dienen.

Wenn ich bisher lackiere so wisst Ihr selbst, alles sauber machen, grundieren, lackieren, 2.mal lackieren (dickerer Auftrag).
Wenn Pech dann Staubpartikel im Lack und aufwändige Überarbeitung.

Bei diesem Schichtstoff erhoffe ich man nehme Platte + CPL , Leim, großes Bügeleisen mit Papier dazwischen, aufbügeln (auch gerundete Kanten), fertig.
So hoffe ich jedenfalls.
HPL war jedenfalls nicht anders!
 

derstraubi

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Aha!
Also das ist mit Folie beschichten, wie beschrieben mit Vakuum-Heizpresse. Anders bekommst Du nämlich die Rundungen nicht hin, besonders an den Ecken. Da muss das Material erhitzt werden damit es sich ziehen und strecken lässt.
Alternativ mit Lackfolien vom Schildermaler oder vom Auto-mit-Folien-Umlackierer.
Letzteres dürfte optimal sein. Was auf dem Auto der Witterung trotzt sollte in Deiner Küche auch etwas aushalten.
So mit Bügeleisen wirst Du eingehen.
Ich behaupte auch, dass das CPL überhaupt nur in der Industrie erhältlich ist, weil es da selbst im Handwerk keine Anwender gibt. Was jetzt das Heizpressen-Folienzeug ist weiß ich nicht aber ich würde eher auf PVC tippen.
Aber mal rumgerechnet: HPL kostet so nen 20er auf den m2. Wird CPL etwas billiger sein. Mit allem drum und dran und Leim und Kleber und Arbeit: Da kannst Du zehnmal lackieren. Wobei dreimal das mindeste ist. Erkundige Dich doch mal nach 2k Lacken. Die gibts in farbig mit langer offener Zeit für Handarbeiter beim Bootsbaubedarf. Im Baumarkt werden die meist keine 2k Lacke verkaufen, weil der Härter, solange er flüssig ist, recht gesundheitsschädlich ist.
Und wenn Du einigermassen Standardmasse hast, kannst Du mit dem Geld und dem Aufwand schon bald die fertigen Türen kaufen. Bei einem Küchenbauer, der so eine Vakuum-Heizpresse hat.:emoji_slight_smile:
 
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