Luftreinigungs-Filter für kleine Werkstatt

felixna

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Hallo zusammen,

da es in meiner kleinen Werkstatt (18qm) beim Sägen und Schleifen oft recht staubig zugeht (es liegt überall eine gar nicht so dünne Staubschicht auf den Oberflächen), überlege ich mir zusätzlich zur Absaugung einen Record Power AC400 Luftfilter anzuschaffen.

Den AC400 gab es bis vor kurzem für 150 Euro beim Maschinenhandel Meyer, leider ist der Preis wieder auf 180 gestiegen.

Hier wollte ich mal Eure Meinung hören, ggf. auch ob es bessere Alternativen gibt.

Viele Grüße
Felix
 

Holzrad09

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Holzrad09

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WinfriedM

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Die Motorluftfilter filtern zwar extrem fein, aber die haben auch einen starken Luftwiderstand. Die Auto-Innenraumfilter lassen da wesentlich mehr durch und reichen nach meinem Eindruck völlig aus.

Sowas hier:
https://www.ebay.de/itm/1x-MANN-FIL...-220mm-149mm-20mm-Partikelfilter/263134551740

Die Motorluftfilter habe ich für Staubschutzgehäuse für Computer verwendet. In einer Umgebung mit sehr viel regelmäßigem Gipsstaub. Das funktioniert dort erstaunlich gut, nach 2 Jahren Betrieb ist der Computer innen fast noch staubfrei. Hier geht das auch gut, weil der Luftbedarf nicht sonderlich hoch ist.
 

Holzrad09

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Ja, aber die Motorluftfilter haben auch mehr Filterfläche, die verlinkten sind 45 mm tief und müssen daher nicht ständig ausgeleert werden, Ich kann es nur probieren, jedenfalls macht das Gebläse schon ne Menge Wind :emoji_slight_smile:
Die Filterfläche der Record Power Geräte ist 430 x 250 mm bei 100 W https://www.holz-metall.info/shop1/artikel6939.htm
Ich habe 25 % mehr Leistung und nutze das innenseitig glatte Kunststoffgebläsegehäuse mit verstellbarem Ausblaßkanal, daher auch zwei 300 mm lange Filter.

LG
 

mogulMK

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der AC 400 hat zwar 25% Weinger Leistung als das von dir verwendete Gebläse, aber der Widerstand des von dir gewählten Filters würde auf 50% mehr einschätzen.
Korrigiert mich wenn ich da falsch liege.
Zum AC400 kann ich nur sagen, ich bin begeistert , wenn ich überlege was ich vorher alles eingeatmet habe.
 

RockinHorse

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Moin Moin,

so wünsche ich Euch allen ein Frohes Neues Jahr.

der AC 400 hat zwar 25% weniger Leistung als das von dir verwendete Gebläse, aber der Widerstand des von dir gewählten Filters würde auf 50% mehr einschätzen.

50% von was? Ich bin gestern wieder einmal 0,0039% älter geworden :emoji_grin: mein Enkel ist dagegen mit 0,0274% wesentlich schneller gealtert, obwohl wir beide jeweils nur 1 Tag älter geworden sind.

Zum AC400, keine Ahnung was der leistet! Ich lese nur 100 W als maximale elektrische Anschlussleistung. Die wichtigsten Kenngrößen, um ein solches Gerät zu beurteilen, fehlen aber, da hilft auch Tante Google nicht mehr.

Physiologisch sollen die Strömungsgeschwindigkeiten bei solchen Geräten im Bereich von 0,12...0,17 m/s liegen. Lege ich den mittleren Wert zugrunde und schätze mal die Eintrittsöffnung beim AC400 mit 215 x 90 mm ab, dann würde ich rechnerisch auf einen Luftumsatz von ca. 10 m³ je Stunde kommen. Bei einer Werkstattgröße von vielleicht 20 m² würde jedes Quäntchen Luft gerade mal alle 2 Stunden gefiltert, wobei die Kontamination der Luft mit Sägestaub bei einem Schnitt auf der Kreissäge vielleicht 30 Sekunden benötigt. Das ist eine rechnerische Effizienz von 0,8333%.... :emoji_grin:

Für mich kann eine Filterfläche nicht groß genug sein, wenn ich die Luftreinigung nach vorliegendem Muster mit einem schmalbrüstigen Gebläse realisieren wollte. Und dann sollte man sich um diese Kenndaten für Filter etc. bemühen, dem Druckverlust Δp [pa] und dem assoziierten Volumenstrom Q [m³/s]. Wenn man dann noch die Druckerhöhung des Gebläses im Arbeitspunkt kennt, dann kann man mit dem Rechnungsvorgang beginnen. Aber Vorsicht, Druckverlust und Volumenstrom kann man nicht linear miteinander beziehen, da wirkt sich störend ein quadratischen Verhältnis aus. Und zu allem Überfluss hält die Evolution noch ein paar ganz gemeine Fußangeln bereit, die als Faktoren in der Rechnung auf gründliche Beachtung pochen.
 

Holzrad09

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so wünsche ich Euch allen ein Frohes Neues Jahr.

Da schließe Ich mich mal an, auch von mir alles Gute !

Lege ich den mittleren Wert zugrunde und schätze mal die Eintrittsöffnung beim AC400 mit 215 x 90 mm ab ...

Das dürfte die Austrittsöffnung sein, er saugt filterseitig an und daher eignen sich diese Geräte nur ungünstig für Werkstattecken. :rolleyes:

Am besten die beiden Filter der Jet kaufen, Gehäuse drum herum und ein Lüftermotor nach verfügen und fertig

Den Außenfilter für's grobe und den Innenfilter für's feine https://professional-tools.de/masch...-ersatzfilter-aussen-afs-500-afs-1000b-708731
Mit einem KFZ Filter würde man alles auf einmal filtern, müsste aber öfters ausklopfen.
LG
 

RockinHorse

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Ja, auf einem Foto bei Michael Hild war's zu lesen: 409 cfm, das entspricht 695 m³/h. Und bezieht man diesen Volumenstrom auf die Austrittsfläche, dann liegt man mit 10 m/s sicher im physiologisch ungünstigen Bereich. Michael Hild hört den Luftstrom schließlich auch dann, wenn keine seiner Maschinen läuft, eigentlich sollte er ihn nur wenig hören, oder besser gar nicht, was technisch jedoch nicht machbar ist. Ob die angegebenen Daten stimmen, da hat selbst Michael Hild seine Zweifel.

Aber gut, den AC400 kann man sicher als Referenz nehmen, was einen nicht daran hindern sollte, es besser zu machen. Wenn schon Selbstbau, dann würde ich am Gehäusevolumen nicht sparen wollen. Die Austrittsfläche würde ich in gleicher Größe wie die Eintrittsfläche gestalten und eine größtmögliche Distanz dazwischen legen. Das gibt genügend Raum, um die Luft hinter dem Gebläse im Austrittskanal entspannen zu lassen, was die Austrittsgeräusche auf ein Minimum reduzieren wird.
 

felixna

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Ich hab mir den AC400 jetzt bestellt, so schlecht scheint er ja nicht zu sein.

Ich hab noch ein paar alte Lüfter hier rumstehen ("Miefquirl"), evtl. bastel ich mir daraus mal einen DIY-Luftfilter, die Auto-Innenraum-Luftfilter sind bei ebay ja gar nicht so teuer und haben eine ziemtlich große Filteroberfläche. Dieses Video von Matthias Wadel ist denke ich eine gute Inspiration: Workshop air cleaner
 

RockinHorse

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Richtlinien für Klimaanlagen nennen 0,12...0,17 m/s, um das Wohlbefinden unmittelbar betroffener Personen nicht zu beeinträchtigen. 10 m/s ist schon eine recht ordentliche Geschwindigkeit. Michael Hild lässt sie in seiner Kemenate direkt gegen eine Wand strömen, so dass er über Nachteile sicher keine Erfahrung sammeln kann, von Geräuschen abgesehen. Gasgeschwindigkeiten von über 30 m/s sind im Rohrleitungsbau wegen der damit verbundenen starken Geräuschentwicklung verpönt. 20 m/s soll die Fördergeschwindigkeit in Absaugeanlagen für Holzverarbeitung nicht unterschreiten. Das mal so als Vergleichswerte, um 10 m/s in etwa einordnen zu können. Ganz zu schweigen von den Bemühungen, die Lüfter in Computern leise zu machen. 35 oder auch 38 dB als ständig säuselndes Hintergrundgeräusch? Den ganzen Tag reine Luft geatmet, dafür aber einen leichten Schatten im Gehör am Ende eines Arbeitstages....
 

WinfriedM

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Also gehts um Geräuschentwicklung? Oder dass ich keinen steifen Nacken wg. der Zugluft bekomme?

Das sind jetzt ernsthafte Fragen, nicht dass du dich veralbert fühlst. Ist Neuland für mich, hatte ich so noch nicht gehört.
 

RockinHorse

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Moin Winfried,

in bestimmten Dimensionen ist das sogar ein sehr ernstes Thema, da geht es um viel Geld wegen krankheitsbedingter Arbeitszeitausfälle. Mit dem Thema beschäftigen sich sogar einige Lehrstühle. Ich selbst hatte nur Berührungspunkte auf technischer Ebene. Und aus technischer Sicht sind mir die Begriffe wie forced convection und forced cooling sowie deren Bedeutung trotz längerer Absenz aus dem Berufsleben immer noch geläufig.

Das Problem bei diesen Luftreinigern liegt in der Tatsache, dass sie bei größeren Räumen keine "lautlose" Luftumwälzung zustande bringen, um auch die hintersten Ecken ordentlich zu belüften. Wenn Michael Hild vorrechnet, dass seine Raumluft in der Stunde 28 mal gefiltert wird, ist das ein Trugschluss. Mathematisch mag seine Rechnung zwar stimmen, aber schon bei den Parametern sind Zweifel angesagt, die er übrigens auch schon selbst genährt hat. Die Luftfilterung wird wahrscheinlich in der Hauptsache in Standortnähe des Gerätes stattfinden, deren Effizienz in der räumlichen Distanz mit dem Kehrwert der 3. Potenz abnehmen wird. Schaut man sich die Belüftungskonzepte professionell installierter Klimaanlagen an, dann erkennt man sofort, wo der Hase im Pfeffer liegt. Bei diesen kleinen Luftwirblern greift man wohl auf hohe Strömungsgeschwindigkeiten zurück, damit man wenigstens etwas an Luftumwälzung zustande bringt.
 

WinfriedM

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@RockinHorse: Das sehe ich auch als einen wichtigen Aspekt bzw. Trugschluss: Das man eben leider nicht die ganze Luft des Raumes regelmäßig durch den Reiniger schickt, sondern hauptsächlich einen gewissen Teil in der Nähe des Filters. Und wenn man den dann noch ungünstig montiert, wirds noch viel ineffizienter.

Ich glaube z.B. das Zuluft und Abluft des Reinigers möglichst frei in den Raum saugen/pusten können sollten. So wird die größte Luftbewegung entstehen.

Interessant wäre auch, ob man die Wirkung stark verbessern könnte, wenn man mit einem Rohr aus der einen Ecke des Raumes ansaugt, was man in der anderen Ecke des Raumes dann wieder rauspustet. So hätte man zumindest eine Luftbewegung, die durch den ganzen Raum geht.

Ich setze die Reiniger übrigens eher mobil ein: Ich stelle sie in der Nähe der Staubquelle auf. Ich muss z.B. öfters an Drecheselbank oder Bohrmaschine schleifen. Da funktioniert das dann wunderbar mit der Absaugung, wenn sie maximal 50cm entfernt aufgestellt werden.
 

bikerben

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Hallo,
in meiner Werkstatt (50 m²) habe ich im Bereich der Kreissäge (angeschlossen per Schlauch an eine Rohluftabsaugung) den Filter AF500 von Felder unter die Decke platziert. Er bläst hörbar die gefilterte Luft Richtung des 4 m entfernten 3 m langen einzigen Heizkörpers und hilft somit, die erwärmte Luft zu verteilen.
Dass jetzt klinisch reine Luft im Raum ist, glaube ich nicht – aber besser als nichts.
Wirklich frei von Staubbelag war die Werkstatt nur als meine Frau während meiner Dienstreise „saubergemacht“ hatte. Ich brauchte 14 Tage um alles wieder zu finden.
bernd
 
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