Luftfeuchtigkeit von 80% in der Werkstatt

Nilsiheinze

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Hallo,

ich habe mir den alten Viehstall meiner Großeltern in eine Holzwerkstatt umgebaut. Der Raum ist unbeheizt und schlecht gedämmt. Ich habe mal ein Hygrometer aufgestellt und über längere Zeit beobachtet. Durchschnittlich hab ich eine Luftfeuchtiggkeit von 75-85%
Da das nicht gut für die Maschinen und das Holz ist, ist mir bekannt.
Ich habe vor noch einen Holzofen hineinzubauen. Meint ihr damit bekomme ich auf dauer die Feuchtigkeit etwas raus oder was würdet ihr empfehlen?

Ich muss dazusagen, dass ich im letzten Jahr die ganzen Wände verputzt und den schrägen Boden ausgeglichen habe und somit viel Wasser reingebracht habe. Hat die hohe Luftfeuchtigkeit eventuell auch damit was zu tun?

MfG Nils
 

spline

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Hallo,

ich denke, dass dir ein Holzofen nur etwas hilft, wenn er auch die ganze Zeit läuft.
Ich hab in meinem Keller auch einen eingebaut, den ich aber nur anwerfe, wenn ich darin was arbeite. Nach einer Weile hab ich da drin dann angenehme Temperaturen. Allerdings ist es nach ein paar Stunden wieder genauso kalt wie vorher.
Wenn der Stall nicht gedämmt ist, und wahrscheinlich recht gross, dann musst du auch einen sehr grossen Ofen reinbauen, damit es überhaupt was bringt.

Der Stall wird wahrscheinlich auch total feuchte und klamme Mauern haben. Da würe es schon mal was bringen, wenn man den richtig durchheizt. Aber wenn nicht dauernd geheizt wird, wird es in den "Nicht-Heiz-Zeiten" wieder genauso werden wie vorher.


Grüsse

Jürgen
 

hutch

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Ich habe im Juni eine Betondecke von ca 28 cm gegossen. Noch immer sehe ich feuchte Stellen von unten das wird wohl nochne Weile dauern.
 

tomcam

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Als erstes sollte man vielleicht bedenken, dass DÄMMUNG und LUFTFEUCHTIGKEIT rein gar nichts miteinander zu tun haben.
Lüften, Lüften, Lüften ist angesagt um Feuchtigkeit aus einem Raum zu bringen. Nachts die Fenster auf….tagsüber zu und heizen.
Auf Dauer wird sich so ein Erfolg einstellen...
 

Antiskill

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Als erstes sollte man vielleicht bedenken, dass DÄMMUNG und LUFTFEUCHTIGKEIT rein gar nichts miteinander zu tun haben.
Lüften, Lüften, Lüften ist angesagt um Feuchtigkeit aus einem Raum zu bringen. Nachts die Fenster auf….tagsüber zu und heizen.
Auf Dauer wird sich so ein Erfolg einstellen...

Ist das DIE Lösung? Oo

Hab nämlich genau das gleiche Problem.
 

tomcam

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Das ist DIE Lösung, schon hunderte von Jahren haben Menschen so ihre Bude trocken gehalten…..Physik siegt manchmal sogar über Kommerz….
 

predatorklein

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Moin

Als erstes gilt es die URSACHE für die hohe Luftfeuchtigkeit abzuklären !!
Erst dann kann man über geeignete Maßnahmen nachdenken.

Und wie tomcat schon sagte hilft ( richtiges ) Lüften um Feuchtigkeit aus den Räumen zu bringen.
Oder der Einsatz eines Bautrockners.

Gruß
 

spline

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Moin zusammen,

das Problem wird sein, dass der Raum nicht gescheit beheizt werden kann, bzw. durch die schlechte Dämmung nicht richtig warm wird, damit die (warme) Luft Feuchtigkeit aufnehmen kann. Da spielt dann schon die Isolierung eine indirekte Rolle. Sonst ist das so, wie wenn ich den Heizlüfter bei mir in den Garten stelle. Da fangen die Apfelbäume auch nicht gleich das Blühen an.

Aber im Endeffekt ist schon so. Aufheizen, Lüften, Aufheizen, Lüften,....
Notfalls am Anfang mal mit einem Warmluftgebläse für den Bau, damit mal ein Grossteil der Feuchtigkeit rausgeht. Wenn mal die Wände etwas ausgetrocknet sind, dann reicht auch ein weniger starker Heizkörper.
Kommt halt auch auf die Grösse des Raumes an.


Jürgen
 

uglyripper

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Moin!

Lüften ist leider auch kein Allheilmittel. Zumindest beim derzeitigen norddeutschen Winterwetter kannst du lüften bis der Arzt kommt und bekommst die Feuchtigkeit nicht raus. Die Luftfeuchtigkeit liegt permanent bei 80-95%, da holst du dir durch Lüften im falschen Augenblick die Feuchtigkeit erst recht in die Räume.
 

fecaso

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Du solltest aus meiner Sicht die kühlen Außentemperaturen nutzen, um die Räume trockenzulüften. Immer wieder Querlüften, dann heizen und wieder Lüften.
 

Pendejo

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Moin!

Lüften ist leider auch kein Allheilmittel. Zumindest beim derzeitigen norddeutschen Winterwetter kannst du lüften bis der Arzt kommt und bekommst die Feuchtigkeit nicht raus. Die Luftfeuchtigkeit liegt permanent bei 80-95%, da holst du dir durch Lüften im falschen Augenblick die Feuchtigkeit erst recht in die Räume.

Leider lese ich hier ganz oft wie ein Durcheinander mit relativer und absoluter Luftfeuchtigkeit gemacht wird. Demnach müsste es im Winter in den beheizten Wohnräumen saufeucht sein, wenn doch die Luftfeuchte im Winter meist zwischen 80 und 100% liegt?!
FALSCH. Ein für allemal, dem ist nicht so :emoji_wink:
Wir sprechen hier über die relative Luftfeuchtigkeit. Kalte Luft kann absolut gesehen deutlich weniger Luft aufnehmen gegenüber warmer Luft. Erhitzt man also sehr feuchte aber kalte Luft, dann wird die Luft relativ gesehen staubtrocken. Absolut ist in der Luft aber immernoch gleich viel Feuchtigkeit, sofern wir ein geschlossenes System haben. Der Winter eigent sich deshalb gerade dazu, überschüssige Feuchtigkeit aus einem Gebäude zu bringen. ALLERDINGS nur unter Einsatz von Wärme. Also wie oben bereits geschrieben viel Heizen und immer wieder Stosslüften um die feuchte Warme Luft nach aussen zu bringen und neue kalte Luft in die noch Warmen Mauern zu lassen. Diese erhitzt sich und wird dabei relativ trocken und kann so wieder viel Feuchtigkeit aufnehmen. Das ganze so lange wiederholen bis es trocken ist. Deshalb ist die Frage nach dem Heizen entscheidend...

Vielleicht lohnt es sich für den einen oder anderen einmal einen Blick hierauf zu werfen: File:Luftfeuchte.png - Wikimedia Commons
Vielen Dank wiki :emoji_wink:
 

fecaso

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Leider lese ich hier ganz oft wie ein Durcheinander mit relativer und absoluter Luftfeuchtigkeit gemacht wird. Demnach müsste es im Winter in den beheizten Wohnräumen saufeucht sein, wenn doch die Luftfeuchte im Winter meist zwischen 80 und 100% liegt?!
FALSCH. Ein für allemal, dem ist nicht so :emoji_wink:
Wir sprechen hier über die relative Luftfeuchtigkeit. Kalte Luft kann absolut gesehen deutlich weniger Luft aufnehmen gegenüber warmer Luft. Erhitzt man also sehr feuchte aber kalte Luft, dann wird die Luft relativ gesehen staubtrocken. Absolut ist in der Luft aber immernoch gleich viel Feuchtigkeit, sofern wir ein geschlossenes System haben. Der Winter eigent sich deshalb gerade dazu, überschüssige Feuchtigkeit aus einem Gebäude zu bringen. ALLERDINGS nur unter Einsatz von Wärme. Also wie oben bereits geschrieben viel Heizen und immer wieder Stosslüften um die feuchte Warme Luft nach aussen zu bringen und neue kalte Luft in die noch Warmen Mauern zu lassen. Diese erhitzt sich und wird dabei relativ trocken und kann so wieder viel Feuchtigkeit aufnehmen. Das ganze so lange wiederholen bis es trocken ist. Deshalb ist die Frage nach dem Heizen entscheidend...

Vielleicht lohnt es sich für den einen oder anderen einmal einen Blick hierauf zu werfen: File:Luftfeuchte.png - Wikimedia Commons
Vielen Dank wiki :emoji_wink:

Danke für die ausführliche Beschreibung der Hintergründe.
Und umgekehrt ist genau das der Grund, warum ein Trockenlüften gerade im Winter funktioniert, während man kalte Räume (wie Keller) durch Lüfften im Sommer ehr feucht macht.
Daher wiederhole ich: Jetzt im Winter im Wechsel Lüften und Heizen, damit die Räume trocken werden!
 

firefighter71

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Hoffentlich haben das irgendwann mal alle verstanden, dann wär mein Job etwas leichter.

Sollte man den Kids eigentlich schon in der Grundschule eintrichtern.
 

ARON

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Hoffentlich haben das irgendwann mal alle verstanden, dann wär mein Job etwas leichter.

Sollte man den Kids eigentlich schon in der Grundschule eintrichtern.

... und den gestandenen Hausfrauen.

Das würde auch meinen Job leichter machen, ich müßte weniger Prozesse führen und würde viel Geld für RAe, (vermeindliche) Gutachter und Renovierungen einsparen.
 

uglyripper

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Hi,

das funktioniert aber nur, sofern man in der Lage ist tatsächlich effektiv zu heizen. Das dürfte bei dem hier in Rede stehenden Stall in Hinblick auf eine nichtgewerbliche Nutzung als Hobbywerkstatt ebenso utopisch sein, wie in meinem Kellerabteil.
Und ohne dauerhaftes, effektives Heizen kannst du, wie oben schon gesagt, Lüften bis der Arzt kommt.
Das hat also rein gar nichts mit Verstehen oder Nichtverstehen zu tun sondern mit simplen wirtschaftlichen Erwägungen.
Aber schön, dass sich hier einige offenbar gut fühlen, wenn Physikgrundlagen erörtert werden können. Nur der Ton ist da teilweise etwas unangemessen.
 

tomcam

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Also wirtschaftlich gesehen ist es auf Dauer sinnvoller die Bude trocken zu bekommen, egal wie. Trotz alle dem ist die Lüftung wichtiger als die Heizung. Ich bin nun schon viele Jahre in der Restaurierung tätig, in Kirchen, da wisst Ihr bestimmt alle wie das da mit dem Heizen ist…….
Luft ran lassen, jetzt so lange es kühl ist. Im Sommer tagsüber geschlossen halten.
 

Antiskill

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Ich würde meine Werkstatt gerne dämmen (Gipskarton, Kantholz 50x70, Glasfaserdämmung 50mm).

Sollte ich das Mauerwerk vorher "trocken" legen, oder erübrigt sich das, wenn ich Gipskarton davor Schraube? Oder kann es Anfangen zu Schimmeln?
 

tomcam

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auf jeden Fall erst trocknen. Wenn dann Gips vor die Wand kommt, schimmelt es eh nach einer Weile.
Ob eine Dämmung überhaupt sinnvoll ist, das müsste noch bewiesen werden. Durch den ganzen Dämm-Wahn werden hierzulande genug Häuser Kaputt saniert.
 

gustav2

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Es gibt große elektrische Luftentfeuchter mit Wassertank, aber die kosten ein paar Euro.
Wenn das nicht gerade ein Schweinestall war funktioniert das ganz gut,
das Ammoniak von den Sauen wirst Du nie ganz rausbekommen.
Zum Heizen einen Bullerjahn, der macht auch wirklich große Räume.
 

Sägenbremser

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Hallo Skill

das lass mal erst bleiben. Bei dem einfachen Vorsatzwand-
aufbau, ist die Möglichkeit den Taupunkt ins Mauerwerk zu
verlegen, geradezu vorprogrammiert.

Erste Suche sollte es schon sein- wo kommt das freie Wasser
in der Wand denn her. Erst wenn sicher ist, das es kein kapillar
aufsteigendes Wasser im Mauerbereich ist, kannst du über eine
Isolierung/Dämmung auf der Innenseite nachgrübeln.

Wärmedämmung von Bauteilen halte ich schon für wichtig,
aber das funktioniert nicht unbedingt einfach mit etwas Gips
und Mineralwolle an der Wand. Es kann sogar eine Verschlechterung
der wärmehaltenden Eigenschaften von Wandscheiben eintreten.

Gruss, Harald
 

Anubix

ww-fichte
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Eigentlich tun hier alle raten. Stell doch ein paar Fotos und eventuell einen Grundriss, mit Maßen ein. Dann könnte ich dir ein paar Tips geben, was du machen könntest, ohne dein Konto zu sehr zu strapazieren.
Ein alter Viehstall, muss nicht unbedingt schlecht gedämmt sein! Die haben zum teil Wandstärken, da gegen stinkt jede moderne Brandbombe (Styorporbau) ab und vor allem sind sie im Sommer wesentlich angenehmer! (Kühler)

Ich hätte in paar wichtige Fragen:
Was für Wandstärken hast du?
Wie ist die Decke aufgebaut?
Was für Möglichkeiten, zum dauerhaften Heizen hast du?
Ein kleiner Holzofen, der nur gelegentlich angefeuert wird, reicht nicht! Du musst das Mauerwerk erwärmen und warm halten, ansonsten heizt du dich zu Tode!

Wenn du im Augenblick keine richtige Heizung hast, dann stell dir doch einen Ölbrenner in den Raum und lass ihn durchlaufen. Fenster ankippen!!! damit die Feuchtigkeit raus und Sauerstoff rein kann.
 
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