Lohnt sich die Sanierung unseres Lamparketts (Dünnstab Parkett)?

xaverlalo

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Hallo Woodworker-Community,

ich bin neu hier und hoffe auf eure Hilfe für meine Entscheidung.

In unserer Wohnung, die wir bald beziehen werden, ist vollflächig auf Estrich verklebtes, massives Buche-Lamparkett (50mm breit, damals 10mm stark, keine Nut&Feder, keine Fußbodenheizung) von 1996, das im September 2016 das letzte Mal abgeschliffen wurde. Wie oft es bereits geschliffen ist, kann ich nicht herausfinden. Direkt vor den Balkontüren haben sich die Parkettriemen leicht verzogen (siehe Bild) und allgemein gibt es deutlich größere Fugen, als man das von neuem Parkett kennt. Insgesamt hat sich aber auf 90 m² nur ein einziger Parkettriemen ganz vom Estrich gelöst.
Parkett Zustand.JPG

Nun habe ich zwei widersprüchliche Meinungen lokaler Handwerker und bin verunsichert: Einer meint, dass die Sanierung kein Problem sei und der Boden gut erhalten ist, der andere meint, dass die durchs Schleifen dünner gewordenen Riemen sich sofort verziehen werden und dass nach spätestens einem Jahr der Boden uns um die Ohren fliegen wird.

Im Netz findet man allgemein wenig zu Lamparkett. Gibt es hier jemand mit langzeit Erfahrungen? Wäre ein Wechsel vom Lack zu Öl oder Wachs zu empfehlen? Sollten wir das Geld für die Sanierung besser gleich in einen neuen Boden stecken?

Ich bin auf eure Meinungen gespannt!

Viele Grüße
Xaver
 

xaverlalo

ww-pappel
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Ja, das ist auch mein Eindruck. Im Netz verbreitet, aber niemand kennt es.

@Justus: Mein Gewährleistungsrecht am Ende Einklagen zu müssen und den Boden nach einem Jahr dann doch zu tauschen, darauf habe ich ehrlich gesagt wenig Lust. Und wieso soll es auch Gewährleistung auf den Kleber unter dem Parkett geben, der gar nicht verändert wird?

PS: Mit Langsam oder Jungschafen hat es nichts zutun. Woher der Name allerdings kommt, würde mich schon interessieren.
 
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werists

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War mir auch unbekannt, aber ein Gockel hat dann doch soo viel ausgeworfen, dass ich zu dem Schluss kam, dass es wohl ein gebräuchlicher Begriff sei...... :emoji_wink:
z.B. hier
Grüssle Micha
Laut Wikipedia gibt es wohl sogar eine Norm dafür:
Vollholzlamparkett nach E DIN 13227 Es trägt auch die Beinamen Dünnparkett oder Dünnstab.
 

benben

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In der Theorie stimmt das mit den vorrangegangenen Leistungen. Die andere Seite ist halt, dass man oft erst beim schleifen feststellt was sich alles löst. Ich würde nochmal mit dem Handwerk sprechen und ihn explizit auf die Bedenken hinweisen. Dann vereinbart man, dass notfalls abgebrochen wird wenn sich zeigt es führt nicht zum erwarteten Ergebnis.
Offen reden und absprechen funktioniert in dem größten Teil der Fälle, ist natürlich von Vorteil wenn man sich kennt und immer fair zueinander war.

Hier auf dem Land funktioniert das noch relativ gut.

Gruss
Ben
 

U.Tho

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der Auftragsnehmer hat sich von Beginn der Arbeiten von der sachgerechten
Ausführung der Leistungen vorheriger Gewerke zu überzeugen.
Das schon, aber er gibt nur Gewährleistung auf das was er ausführt. Die Kontrolle der Vorgewerke bezieht sich nur darauf, dass seine eigene Arbeit funktioniert. Würde bedeuten, wenn ein Stück rausbricht, kann er sagen - mich betrifft das nicht, mein Lack hält darauf, auch wenn es ausgebrochen ist.
Gruß Uwe
 

benben

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Ganz so einfach ist das wohl auch nicht, du musst schon schauen ob das überhaupt Sinn macht. Das ist ein heikles Thema und führt zu vielen Rechtsstreitigkeiten, gerade bei größeren Bauvorhaben. Hier sollte man aber mit offener Kommunikation schon sehr weit kommen.

Gruss
Ben
 

pedder

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man kann doch an der losen Lamelle sehr gut messen, wie stark das Parkett noch ist.
lass den ersten Anbieter seine Arbeit machen, Du hast ja denn Gewährleistung.

Auf dessen Arbeit, aber doch nicht darauf, dass das Parkett noch 5 Jahre am Boden hält. Das würde ich vorher vereinbaren und jede Wette, dann steigt der Preis so, dass ein neues Parkett nicht mal so unattraktiv wird.

@xaverlalo , Du fragst ja, ob es sich lohnt. Ich finde, das hängt vom Preis der Sanierung ab. Den würde ich zum Preis der Neuverlegung ins Verhältnis setzen.
 
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xaverlalo

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Danke euch allen. Rechtsstreit will ich unter allen Umständen vermeiden. Da sind mir meine Nerven zu schade für.

Ich habe auf Erfahrungen gehofft, aber Lamparkett scheint wenig verbreitet zu sein. Vielleicht findet sich ja noch ein (un)glücklicher (Ex-)Lamparkett-besitzer oder Besitzerin.

Ihr habt mich aber auf folgende Idee :emoji_thinking: gebracht: Da ich das Parkett im Bad sowieso durch etwas wasserfesteres Ersetzen will, kann man dort ja schauen, wie gut der Kleber noch hält und ob das Schleifen sinnvoll ist.
 

WinfriedM

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der andere meint, dass die durchs Schleifen dünner gewordenen Riemen sich sofort verziehen werden und dass nach spätestens einem Jahr der Boden uns um die Ohren fliegen wird.

Das kann ich nicht nachvollziehen. Wenn man von 10mm ein paar Millimeter runter schleift, warum sollte sich da etwas stärker verziehen? Erscheint mir unlogisch. Wenn das Parkett ordentlich verklebt ist, sehe ich keine Probleme.
 

seschmi

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Ich würde mich Winfried anschließen - je dünner das Parkett wird, desto weniger Kraft kann es aufbringen, wenn es sich verzieht.

Irgendwann sagt man halt nicht mehr Lamparkett, sondern Furnier.

Aber die Restdicke sollte sich ja an den Fugen und dem losen Stab problemlos feststellen lassen.
 

carsten

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Hallo,

meine ganz persönliche Meinung anhand des Bildes: -> neu machen. Wirklich schön sieht der Boden nicht aus. Und die Fugen werden auch mit dem Schleifen nicht kleiner. Und, wenn du im Bad dann auch noch der Sache bzw. Zustand auf den Grund gehen kannst umso besser.
 

magmog

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Guuden,

schleifen, spachteln, versiegeln.

Wenn ich einen Schrank renovieren soll, und dabei das Furnier hoch kommt,
habe ich das Prob, nicht der Auftragsgeber.
 

Bastelheiko

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Hallo,

meine ganz persönliche Meinung anhand des Bildes: -> neu machen. Wirklich schön sieht der Boden nicht aus. Und die Fugen werden auch mit dem Schleifen nicht kleiner. Und, wenn du im Bad dann auch noch der Sache bzw. Zustand auf den Grund gehen kannst umso besser.

Ich wollt´s nicht sagen, nur denken.

Wer einmal nur in seinem Leben einen Fußboden von Grund auf geschliffen hat, mehrere Säcke Schleifstaub erzeugt hat, vorher und nachher die Dicke nachgemessen hat...

...der weiß, dass man oft auch 10 mal schleifen kann ohne das Parkett verschwindet.
 

benben

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Wenn ich einen Schrank renovieren soll, und dabei das Furnier hoch kommt,
habe ich das Prob, nicht der Auftragsgeber.

Wenn ich eine Ab schreibe in der steht, dass ich den Schrank restauriere und in restaurierte Zustand abliefern, dann stimmt das.
Aber auch hier gilt esden Kunden aufzuklären wenn man bedenken hat und dementsprechend seine AB zu gestalten.
Wenn man das Risiko immer alleine trägt, wird man schnell zu teuer öde ist Pleite.

Den meisten Kunden kann man solche Probleme erklären, wer das nicht verstehen will zahlt halt das Risiko mit.

Gruss
Ben
 

pixelflicker

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Also ich glaube ich kann mich Outen. Unser parkett sieht fast genauso aus, allerdings ist mir der Begriff auch vollkommen Neu. Wir haben aber Buche-Parkett in ähnlicher Optik, nur eben ohne die großen Fugen und die aufstehenden Elemente. Das ist in einem Gastraum, der früher für Volkstänze genutzt wurde. Diese Zeiten sind lange vorbei, allerdings wurde das Parkett auch bestimmt schon dreimal abgeschliffen und Lackiert. Sieht jetzt recht gut aus, schon seit über zehn Jahren wurde nix mehr gemacht, allerdings wird es jetzt auch viel weniger strapaziert. Die Zeit der Bälle und Tanzveranstaltungen ist vorbei.
 

Pappeldie

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Was ich so auf dem Bild erkennen kann,würde ich keine Mühe scheuen,den mit liebe wieder zum strahlen zu bringen.Wenn die nur 10 mil.sind,geht man eben mit Gefühl drann.Nix grob Schlosser!!!!!!!
 
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