Lochplatte Multifunktionstisch selber machen

EnteFritzFratz

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Hallo,

ich stehe vor der Frage, ob ich mir eine Lochplatte für einen Werktisch selber herstelle oder ob ich sie mir kaufen soll. Das ist für mich eine Frage der Kosten aber auch der Genauigkeit der Lochreihen. Ich will mit der Handkreissäge vor allem rechtwinkelige Schnitte herstellen können, die wirklich 90 Grad sind.

Nun meine Frage:

Erhält man - was die Genauigkeit der Lochreihen angeht - gleichgute Ergebnisse wie bei einer industriell hergestellte Platte, wenn man sich Schablonen oder anderer Hilfsmittel bedient?

Was taugen preiswerte Schablohnen aus MDF?

Freue mich über Euere Anmerkungen und Erfahrungen
 

zehlaus

ww-robinie
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Es gibt viele Wege und Meinungen um zum Ziel zu kommen, da werden sich noch einige Forumsmitglieder melden.

Ich habe das Parf Guide System (die erste Version gekauft, knapp nachdem sie verfügbar war), das Ergebnis ist mit etwas Übung sehr genau, Peter Parfitt hat in seinem YouTube-Kanal ja auch immer wieder Verwendungstipps gezeigt. Wahrscheinlich würde ich mir heute die MKII Version kaufen, es muss jeder selbst entscheiden ob er so viel Geld dafür ausgeben will. Für eine Platte wirklich zu überdenken, wenn man sie mehrfach einsetzt relativiert es sich natürlich. Bastellösungen waren mir zu ungenau.
 

FredT

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Nur für rechtwinklige Schnitte brauchst du nicht so viel Aufwand zu betreiben. Da reicht ein Zuschnittbrett mit exakt aufgespannter Führungsschiene.
Auf deiner Platte kannst du aber auch x-beliebige Bohrungen nach dem Satz des Pythagoras anbringen, nach Anriss oder mit einer einfachen Bohrschablone. Wichtig ist nur die Flucht der Bohrungskanten, die aber auch durch Aufspannen eines Richtscheits oder eines großen Flachwinkels erreicht werden kann...
Viele Wege... wie auch die Verwendung CAD-gestanzter Lochbleche, die auch sehr genau sind...

Grüße Fred
 

schrauber-at-work

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Tach,

Habe mir eine Schablone aus Siebdruckplatte gebaut und die Löcher dann mit Schablone und Bohrständer hergestellt.
Abstand und Winkel stimmt sehr genau.

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Dafür extra was kaufen halte ich für unnötig.

Gruß SAW
 

zehlaus

ww-robinie
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@saw Deine Bilder werden nicht angezeigt.

Natürlich gibt es andere Lösungswege, ihr geht jedoch (wie schon ab und zu vorgekommen) von Euren eigenen Möglichkeiten, auch in Richtung Werkstattausrüstung, aus. Der Vorteil des UJK-System ist nämlich nicht nur, dass das Lochraster genau wird. Auch die Bohrerführung in Bezug auf senk-/lotrechte Bohrung wird gewährleistet. Abweichungen merkt man bei der Verwendung von langen Dogs ziemlich unangenehm. Die Ausgangsfrage befasst sich ja auch mit der Herstellung einer Lochplatte, weniger mit rechtwinkligen Schnitten, bzw. wie man die realisiert.
 

chris216

ww-ahorn
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wenn ich denn irgendwann mal dazu komme, meinen Werkstattwagen mit MFT-Platte aufzubauen (Material liegt seit Juni bereit), dann werde ich so vorgehen:

Im Baumarkt habe ich mir eine gelochte Hartfaserplatte beschafft, die hat 3mm Löcher im 25mm Raster. So ne gelochte Schrankrückwand.

Die spanne ich auf meiner zu bohrenden Platte auf. Meine Oberfräse schraube ich auf ebenfalls auf ein Stück dieser Platte, dort setze ich auch ein paar Stifte ein, die dann in der unteren Platte exakt greifen.

20mm Fräser in die Oberfräse (keinen Forstner oder so - Fräse-Drehzahlen!!!), dann im vier-Loch-Abstand einrasten, Loch fräsen, weiter. So kann ich präzise genug mein 100mm-Raster über die gesamte Platte setzen. Ob ich ganz aussen eine Reihe mit Winkel-Lochreihe bohre, die dann zusammen mit einem Referenzloch gegenüber die festen Standard-Winkel als Anschlag ergeben, weiß ich noch nicht. Die müsste ich dann anders ermessen und von Hand präzise fertigen. Mal schauen...
 

Flyer01

ww-esche
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Im Baumarkt habe ich mir eine gelochte Hartfaserplatte beschafft, die hat 3mm Löcher im 25mm Raster. So ne gelochte Schrankrückwand.

Die spanne ich auf meiner zu bohrenden Platte auf. Meine Oberfräse schraube ich auf ebenfalls auf ein Stück dieser Platte, dort setze ich auch ein paar Stifte ein, die dann in der unteren Platte exakt greifen.

20mm Fräser in die Oberfräse (keinen Forstner oder so - Fräse-Drehzahlen!!!), dann im vier-Loch-Abstand einrasten, Loch fräsen, weiter. So kann ich präzise genug mein 100mm-Raster über die gesamte Platte setzen. ...

Ich habe mich im Vorfeld auch lange mit allen möglichen Varianten der Rasterherstellung beschäftigt. Und die Variante mit der Lochplatte aus dem Zuschnitt war letztendlich mein Favorit. Aber was soll ich sagen, ich konnte es erst nicht glauben und habe es hin und her geprüft, aber das Lochraster ist nicht im rechten Winkel!! Einerseits stimmen die Abstände der Lochreihen in x und y Achse nicht überein und egal wie man anlegt, auf 60cm hatte ich etwa 2mm Abweichung zum rechten Winkel. Naja, damit war der Plan hinfällig, an beliebigen Stellen auf der Platte mit Benchdogs Zuschnitte erledigen zu könnnen. Ich habe dennoch mit der Lochplatte gebohrt und den Henn'schen Multifunktionstisch mit Anschlagbrett und klappbarer FS gebaut.
Also aufpassen, nur weil CNC gefertigt, heißt das noch lange nicht, dass es brauchbar ist.
Von kurzen Schablonen, wie SAW sie genutzt hat, halte ich nicht viel. Es kann scheinbar klappen, die Lochreihen mit hinreichender Genauigkeit bohren zu können. In den meisten Fällen wird das aber nicht der Fall sein.
Das Parf Guide System finde ich gut, war mir aber zu teuer. Vielleicht wäre es interessant dieses innerhalb des Forums zum Verleih anzubieten. Das wird im Nachbarforum glaub ich auch überlegt.
 

Lico

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Ich bin leider derzeit gehandicapt, zur Tat zu schreiten, aber wenn ich wieder fit bin, mach ich das hier mit: https://www.tools24.at/mft-schablone.html
Für den Preis bastel ich da nicht groß selber rum und riskiere Differenzen in einer Platte, die ein mehrfaches davon kostet. Wenn ich meine Platte so vermackelt hab, dass ich eine neue brauche, hab ich ja immer noch das Modell.

Lico
 

FredT

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@Flyer01

Dann teile die Lochplatte in Lochstreifen auf, dann kannst du das System nach dem alten Pythagoras wie bei UJK aufsetzen; da wirds dann auch winklig.

Wichtig ist doch nur eins: daß die Fluchten der Bohrungen in Linie stimmen und irgendein Winkel dazu 90° hat... Wenn dann 45° auch noch stimmten, und auch noch die 30/60° wäre es noch schöner..

Grüße Fred
 

suhlig

ww-kiefer
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Ich habe auch den Weg der Lochplatte aus dem Baumarkt (Bauhaus) beschritten. Bei mir hat es gut geklappt; nach der Fünf-Schnitt-Methode komme ich auf ca. 0,8mm Abweichung auf ca. 80cm Länge des letzten Streifens. Durch 4 geteilt bin ich damit zufrieden.

Allerdings habe ich für die Bohrbuchse und den Bohrer (nicht Fräser) auch ca. 60 € ausgegeben (Dieter Schmid). Beim Bohrer würde ich beim nächsten mal vermutlich sparen und die 10- statt 50€-Variante kaufen.

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schrauber-at-work

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Moin,

@saw Deine Bilder werden nicht angezeigt.

Das muss an deinem Browser oder dem Schnurlosen Mobilfunktelefon mit berührungsempfindlicher Bedienoberfläche liegen.....bei mir zeigt es Sie an:emoji_thinking:

Auch die Bohrerführung in Bezug auf senk-/lotrechte Bohrung wird gewährleistet.

Dazu habe ich ja den Bohrständer genutzt. Vor dem bohren die Maschine in beiden Achsen ordentlich ausgerichtet, erst dann festgezogen.

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Winkel zur Platte stimmt perfekt.

Von kurzen Schablonen, wie SAW sie genutzt hat, halte ich nicht viel. Es kann scheinbar klappen, die Lochreihen mit hinreichender Genauigkeit bohren zu können. In den meisten Fällen wird das aber nicht der Fall sein.

Wenn die Schablone sauber hergestellt ist funktioniert das einwandfrei. :emoji_call_me: Wichtig ist dass die Schablone zu 100% stimmt und immer ordentlich an den entsprechenden Referenzpunkten anliegt bzw. geführt wird.

Mit ein bisschen "Köpfchen" geht das schon sehr genau.

Gruß SAW
 

Holzfummler

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Wichtig ist doch nur eins: daß die Fluchten der Bohrungen in Linie stimmen und irgendein Winkel dazu 90° hat... Wenn dann 45° auch noch stimmten, und auch noch die 30/60° wäre es noch schöner..

Mit einer 1m Wasserwaage (die nicht vergurkt ist), bekommt eigentlich jeder eine glatte Linie hin.
Wie SAW schon sage "mit etwas Köfpchen" lassen sich bestimmt alle notwendigen Winkel anzeichnen.

Im Prinzip hängt es von deinen Mitteln und Können sowie Perfektionswille ab, wie genau es wird.

Gruß
Thomas
 

zehlaus

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Mit einer 1m Wasserwaage (die nicht vergurkt ist), bekommt eigentlich jeder eine glatte Linie hin.
Wie SAW schon sage "mit etwas Köfpchen" lassen sich bestimmt alle notwendigen Winkel anzeichnen.

Im Prinzip hängt es von deinen Mitteln und Können sowie Perfektionswille ab, wie genau es wird.

Gruß
Thomas

Ich stimme Euch zu, allerdings hat nicht jeder eine Werkzeugausstattung die solche Arbeiten ermöglicht, bzw. es fehlt an Können und Erfahrung. Somit haben Vorrichtungen wie das PGS schon ihren Sinn, auch wenn sie manch anderem User als unnötige Investition erscheinen, zumindest erfüllt dieses System was versprochen wird. Eben jeder wie er mag.

@schrauber-at-work
Irgendwie komisch, mal erscheinen die Bilder beim Feuerfuchs, mal nicht :emoji_flushed:. Wischtelefon nehme ich nicht, da ist mir alles zu klein.
 

fessla

ww-nussbaum
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Das Problem ist, egal wie du es machst, solltest du am Schluss nach dem Bohren der ganzen Platte nicht die erwünschte Winkeltreue erzielt haben, musst du entweder damit leben oder die Platte wegwerfen und komplett neu bohren... Daher wäre vielleicht doch zu überlegen, in den sauren Apfel zu beißen und die fertige Platte zu kaufen, wo die Lochabstände dann wirkilch stimmen.
 

Holzfummler

ww-robinie
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Das Problem ist, egal wie du es machst, solltest du am Schluss nach dem Bohren der ganzen Platte nicht die erwünschte Winkeltreue erzielt haben, musst du entweder damit leben oder die Platte wegwerfen und komplett neu bohren...
stimmt nicht so ganz. Erste Bohrung ist egal, erst die weiteren werden interessant. Wenn es ganz krass wird, Bohrung wieder mit Rundholz verschließen/verleimen, dann auf ein neues.

Ich finde, gerade einfache Hilfsmittel selber machen, macht Spaß, bringt Freude. Mann/Frau muss sich nur trauen. Bringt auch Erfahrung. Lieber das Geld für qualitativ hochwertige Werkzeuge oder Material ausgeben.

SAW hat es gezeigt, wie es gehen kann (guter Bohrständer kostet ähnlich wie die Schablone/Platte). Ich würde den Bohrständer kaufen....

Gruß
Thomas
 

schrauber-at-work

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Moin,

ch finde, gerade einfache Hilfsmittel selber machen, macht Spaß, bringt Freude. Mann/Frau muss sich nur trauen. Bringt auch Erfahrung. Lieber das Geld für qualitativ hochwertige Werkzeuge oder Material ausgeben.

Richtig, genau nach meinem Gusto :emoji_sunglasses:

SAW hat es gezeigt, wie es gehen kann (guter Bohrständer kostet ähnlich wie die Schablone/Platte). Ich würde den Bohrständer kaufen....

Naja, "guter Bohrständer" ist (in meinem Fall) etwas übertrieben. Ist ein alter Wolfcraft den ich mal irgendwoher geschenkt bekommen habe. Wenn ich es noch richtig in Erinnerung habe ist der beim entrümpeln des Kellers vom Vater eines Kumpels zum Vorschein gekommen.
Wenn man die Bohrmaschine beim einspannen entsprechend ausrichtet kann man damit winklige Löcher bohren (siehe #11).

Die Schablone habe ich mit dem Höhenreißer in der Metallwerkstatt angerissen und mit nem Forstenerbohrer auf der Tischbohrmaschine gebohrt. Damit erreicht man eine ordentliche Genauigkeit was Winkel und Abstände angeht. Da ich überwiegend mit Massivholz arbeite sind die Schwankungen des Holzes (durch Luftfeuchtigkeit etc.) >> als die Toleranzen der Bohrungen.

Gruß SAW
 

FredT

ww-robinie
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Auch eine Abweichung vom 90°-Winkel ist noch nicht der Untergang des Abendlandes. Wenn man sich nach Auswinkeln mit einem genügend großen Winkel die Abweichung (Fühlerlehre!) danebenschreibt, kann man gut und gern immer wieder einen Angleich schaffen. Fürs Hobby und zum Reinsägen langt das allemal.

Und beim 2. mal eben drauf achten und besser machen...

Grüße Fred
 
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