Ich beschäftige mich seit einiger Zeit mit dem Thema Hausbau, auch wenn der Bau in einiger Ferne liegt. Ich muss aber sagen, dass ich dem Passivhaus immer weniger abgewinnen kann, da es für mich an vielen Stellen wie ne Menge Marketing wirkt.
Warum?
1. Vor 10 Jahren war das wirklich ein Ding so extrem energiesparend zu bauen, mittlerweile haben aber viele Dinge ihren Weg in die Standards der unterschiedlichsten Hausbauer gefunden. 3-fach Verglasung, hohe Dämmwerte der Wände, luftdichte Bauweise etc.
2. Auch Passivhäuser brauchen externe Energiezufuhr. Bei Bekannten sollte das vor 8 Jahren über einen Gasanschluss realisiert werden, ziemlich komisch sich das heute vorzustellen (ist dann eine Pelletheizung geworden). Erst nachhaltig bauen und dann mit Gas heizen. Würde man heute über eine WP machen. So wie bei den meisten Neubauten, also auch nichts besonderes mehr.
3. Es ist halt ein Standard der von einem privaten Institut vorgegeben wird, man kann aber auch ohne den fancy Namen "Passivhaus" ein Niedrigenergiehaus bauen.
4. Nicht verpflichtend aber mal wirklich sinnvoll wäre in so einem Standard dann der Verzicht auf fossile Energien bei der Energieerzeugung oder die Solaranlagenpflicht. Das ist aber alles nicht drin und für mich beim Hausbau wird das definitv der Fall sein. Und wenn mein großes Fenster zur Terasse dann den U-Wert um 0,02 überschreitet, dafür das Haus aber auch im Winter zum Teil mit Sonnenenergie geheizt wird ist das deutlich nachhaltiger.
Ich stimme tomkaes zu, man sollte soetwas mit einem guten Energieberater planen, ob der dafür aber "Passivhaus zertifiziert" sein muss weiß ich nicht.