Leimspuren bei Hirnholzschneidbrett?

Lupus80

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Hallo!

Ich habe gerade zwei Hirnholzschneidbretter (mit meiner nun top eingestellten Hobelmaschine :emoji_wink: ) fabriziert. Nach dem Schleifen und Ölen ist mir aufgefallen, dass immer an den Seiten der einzelnen Würfel die miteinander verleimt wurden (da wo die Jahrringe enden, ich hoffe ihr wisst was ich damit meine) so hellere ca. 5mm breite Streifen zu sehen sind. Ich kann mir jetzt nur vorstellen, dass das vom Leim kommt? Hab ich da was falsch gemacht oder den Falschen Leim verwendet? Bei einem anderen Schneidbrett dass ich vor ca einem Jahr gemacht habe, fiel mir das nicht auf....
Beim aktuellen Projekt habe ich Ahorn mit Nußbaum und Ahorn mit Ahorn verleimt. Damals Ahorn/Buche/Nußbaum. Als Leim hab ich von Soudal den Pro 30D.

Hat jemand schon mal sowas gehabt??


Viele Grüße Woife
 

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Lupus80

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Hallo Pedder!

Vielen Dank, ist ja interessant zu wissen. Ist dass bei anderen Holzarten auch der Fall?
 

AhornBay

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Schönen guten Morgen Lupus,

wo - genau - sind denn diese "weissen Streifen" auf dem Schneidebrett? Auf dem von Dir eingestellten kann - ich - keine erkennen.

Mutmaßung:
Die einzelnen Teile wurden nicht ausreichend genau gefügt und das "Weisse" ist schlicht der Leim in der Leimfuge.

Ich arbeite sehr viel mit Ahorn und "normalen" D3 Weissleim. Meist der klassische Ponal (mal aus dem weissen Topf mit schwarzem Deckel, manchmal auch mit dem blauen Deckel (= "wasserfest", was so wohl auch nicht stimmt, da immer noch D3)). Bei mir hat sich da - noch nie - irgend etwas verfärbt wegen des Leimes. Wenn man da mal was sehen sollte, liegt's allemal an der Güte des Fügens, aber sicher nicht am Leim.

Herzliche Grüße

Tom
 

pedder

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Ich muss meine Darstellung einschränken. So richtig nachgewiesen, dass es am D3-Leim liegt, wurde mir nie. Es handelt sich nur um meinen Schluss aus der Beobachtung verschiedener Projekte.

Der Grund für diesen helleren Streifen um die Leimfuge herum könnte genauso gut sein, dass der Ahorn (es gibt ja viele Sorten mit ganz unterschiedlichem Verhalten) während der Lagerung an der Oberfläche der Bohle ausgeblichen ist. Das würde dann auch erklären, warum bei dem Schneidbrett nicht alle Fugenbereiche heller sind.

Liebe Grüße
Pedder
 

AhornBay

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Hallo in die Runde nochmal,

was natürlich auch sein könnte ist, dass der Leim aus der Leimfuge ausgetreten ist.

Wenn dann der Leim in den umliegenden Poren eingebracht worden ist (z. B. beim Abwischen mit Wasser oder zu langem Warten) und so dann bei der anschliessenden Oberflächenbehandlung anders verhält/das z. B. Öl anders aufnimmt und dies dann als "weisser Streifen" wahrgenommen wird.

Herzliche Grüße

Tom
 

michaelhild

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Auf dem matschigen Foto lässt sich nicht wirklich was erkennen, aber ich tendiere auch zu "ver"wischt und dann nicht genug geschliffen.
 

pedder

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Gegen Verarbeitungsfehler spricht für mich die Gleichmäßigkeit, mit der das Phänomen zB beim Brett von Friedrich in dem verlinkten Beitrag oder auch bei Guidos Hobelbank auftritt.

Ich denke entweder hat der Ahorn chemisch mit dem Leim reagiert oder er war vorher schon streifig durch die Lagerung.

Woife, hast Du vielleicht noch rest ohne Leim und ohne Öl?

Liebe Grüße
Pedder
 

AhornBay

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Ein Brett, das beim Lagern Streifen bekommt hat wird - so - verarbeitet?

... Zweifel....

Also ich hobele ein rohes Brett vor dem Verarbeiten; dabei werden evtl. (!) Spuren an der Oberfläche egalisiert.
 

pedder

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Hiernach

http://deweb02.henkel.com/henkel%5Cadhesives%5Ctm_acd.nsf/webviewde/68B169C4685DF050C12572B300450782/$File/Ponal+D3+TM_DE+0608.pdf

ist Ponal D3 ziemlich stark sauer (pH-Wert 3).

Ponal Classic hat hingegegn einen pH-Wert von 6,5 ist also nahezu neutral.
http://www.wollschlaeger.de/datenblaetter/1569605076_TDB_D.pdf

Wenn man ein Holz hat, das sich unter Säure verfärbt, sind also schon Reaktionen denkbar. Offenbar verhält sich hier aber ein Ahorn anders als der andere.


Liebe Grüße
Pedder
 

AhornBay

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Bin kein Chemiker.

=> was mache ich jetzt mit den Infos? Wie wirkt sich das auf unseren konkreten Fall aus?

Gruß

Tom
 

pedder

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Wenn ich Ahorn verleimen müsste, würde ich vorher testen, ob sich das konkrete Holz mit dem konkreten Leim verträgt. Ähnlich wie man ja oft einen Test mit Oberflächenprodukten macht.


Liebe Grüße
Pedder
 

AhornBay

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#4
"Ich arbeite sehr viel mit Ahorn und "normalen" D3 Weissleim. Meist der klassische Ponal (mal aus dem weissen Topf mit schwarzem Deckel, manchmal auch mit dem blauen Deckel (= "wasserfest", was so wohl auch nicht stimmt, da immer noch D3)). Bei mir hat sich da - noch nie - irgend etwas verfärbt wegen des Leimes. Wenn man da mal was sehen sollte, liegt's allemal an der Güte des Fügens, aber sicher nicht am Leim."

Aber:
Ein Test schadet nicht. Das stimmt.

Ich hab's bisher noch nie gemacht.

Herzliche Grüße

Tom
 

WinfriedM

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Ich arbeite sehr viel mit Ahorn und "normalen" D3 Weissleim. Meist der klassische Ponal (mal aus dem weissen Topf mit schwarzem Deckel, manchmal auch mit dem blauen Deckel (= "wasserfest", was so wohl auch nicht stimmt, da immer noch D3)). Bei mir hat sich da - noch nie - irgend etwas verfärbt wegen des Leimes.

Da muss man schon unterscheiden:
* schwarzer Deckel = Classic = D2 = PH6,5
* blauer Deckel = wasserfest = Ponal super 3 = D3 = PH3

Und das der wasserfeste Spuren im Holz hinterlassen kann, ist bekannt. Hatte ich konkret mal sehr stark bei Paulownia Holz.
 

derdad

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Einen schönen Abend!
Solche Farbunterschiede in einem Brett sind mir, besonders bei künstlich getrockneter Ahorn, schon oft aufgefallen. Wenn man die Bretter normal verarbeitet fallen diese Unterschiede auch kaum ins Gewicht. Da man von einem Brett normalerweise beidseitig gleich viel weghobelt, ist immer wieder die gleiche Farbe da. Verwendet man das Holz jedoch in der Hirnholzansicht kommen die Unterschiede zum Tragen. Ölen verstärkt durch den Anfeuerungseffekt diese Farbbunterschiede natürlich noch mehr.

lg
gerhard
 

AhornBay

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Schönen guten Abend in die Runde,

auch, wenn es vom eigentlichen Ausgangsthema (= Verfärbung durch Leim?) nun weggeht, ein Auszug aus dem Holzatlas Wagenführer/Scheiber zu "Bergahorn" (den habe ich jetzt mal stellvertretend genommen):
- "Dämpfen vermeiden, da Fleckbildung möglich
- Holzfehler:emoji_frowning2:...) fakultativer dunkler Kern, oxydative Verfärbungen, Verfärbungen durch Pilze und Bakterien (braun, grün, grau, gelb)
- Furnierhölzer nur in sauberen Wasser lagern, sonst Verfärbungsgefahr
- technische Trocknung vorsichtig steuern, da sonst Verfärbungen auftreten können"

Aus meiner bescheidenen Erfahrung mit "Ahorn" kann ich sagen, dass das Holz tatsächlich nicht immer einheitlich und durchgehend hell ist. Es treten schon mal hin und wieder dunklere Bereiche auf. Das kann auch gerade reizvoll sein. Dass evtl. vorhandene Farbunterschiede in der Hirnholzansicht besser/verstärkt hervortreten ist sicherlich auch richtig.

Nur. War das die Lösung vom Ausgangsproblem? Kann ein Leim (welcher auch immer) eine "oxydative Verfärbung" hervorrufen? Und warum macht er das - wenn überhaupt - nur manchmal und nicht immer?

Diese Verfärbungen habe - ich - auf dem Ausgangsbild immer noch nicht erkannt. Leider meldet sich der Themenersteller nicht (mehr). Aussagekräftigere Fotos, eine Aussage zum Vorgehen beim Verleimen, der Oberflächenbehandlung und Detailaufnahmen wären hilfreich. Ebenso, ob es vielleicht - doch - schlicht eine undichte Leimfuge oder verwischte Leimreste sein könnten.

Bestimmt haben die Profis unter Euch viel mehr praktische Erfahrung mit den verschiedenen Ahorn Sorten. Meine beschränkt sich nur auf amerikanischen und europäischen "Ahorn"; davon auch nur wenige Kubikmeter. Aber zumindest ich kann schlicht nicht bestätigen, dass sich diese beschriebene Verfärbung - durch den Leim - ergeben hat.

Herzliche Grüße

Tom
 

Mitglied 30872

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...Diese Verfärbungen habe - ich - auf dem Ausgangsbild immer noch nicht erkannt. ...

Doch Tom, sieht man schon recht deutlich. Die Holzzeile am linken Rand bspw. Beidseitig der Leimfugen gibt es einen Bereich von ca. 5 mm, der heller erscheint als der innere Teil der Kanteln.
Zur eigentlichen Frage aber kann ich nichts sagen.:emoji_frowning2:
 

Lupus80

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Hallo Tom, hallo Stefan!

Tut mir leid dass ich mich erst jetzt wieder melde. Ich bin eigentlich schon auch der Meinung dass man deutlich die Verfärbungen sieht. Ich habe jetzt gerade wieder zwei Ahornbretter geleimt. Mal sehen ob sich auch hier wieder Verfärbungen zeigen, dann kann ich dir ja nochmal ein Foto reinstellen.

Um verwischte Leimreste kann es sich eigentlich nicht handelt, da ich die Bretter nach dem entfernen der Leimreste noch einmal durch den Dickenhobel lasse.

Es ist halt schon auffällig dass genau immer an den "offenen" Seiten (da wo die Jahrringe rechtwinklig zur Schnittkante sind) immer diese Verfärbungen auftreten.

Aber was ich jetzt so bei euch gelesen habe ist dass scheinbar ein Problem oder Phänomen welches bekannt ist oder?

lg woife
 

Lupus80

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Hallo auch hier nochmal in die Runde!

Erstmal möchte ich mich entschuldigen für meine Abwesenheit. Irgendwie hab ich garnicht mitbekommen dass hier so viele Beiträge geschrieben wurden.

Vielen Dank schonmal dafür!

Also, ich gehe normalerweise so vor (obs ein Profi auch so macht weis ich nicht) ich trenne meine Blockware auf in die benötigten Stäbe in der Länge plus 10cm in der Stärke plus 1cm. Dann lege ich die Teile noch eine Weile zum trocknen. (Die Blockware ist erst 2 Jahre getrocknet, da geh ich gern auf Nr. sicher) Dann werden die Teile abgerichtet und auf Dicke gehobelt, dann der Länge nach verleimt, geputzt, gehobelt, in querstreifen gesägt (dann hab ich die Würfel) dann wieder geleimt, geputzt, gehobelt, geschliffen, geölt.
Also, an der Leimfuge liegt es sicher nicht, die ist nämlich optisch nicht vorhanden, sprich mit dem pressen nehm ichs schon genau. So viele Zwingen wie Platz haben nehm ich her.
Ich denk dass, wie es Tom meint, tatsächlich mit den Poren vom Hirnholz zu tun hat in die der Leim eingedrungen ist und deshalb die Verfärbung erzeugt hat...

lg woife
 

Mitglied 30872

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... tatsächlich mit den Poren vom Hirnholz zu tun hat in die der Leim eingedrungen ist und deshalb die Verfärbung erzeugt hat...

Die Poren des Hirnholzes sind auch die Poren des Holzes im Längsschnitt. Mit dem Unterschied, dass man nicht "reinschaut".
Pedder hat in seinem ersten Beitrag auf das Nachbarforum verwiesen, in dem auf eine Streifigkeit im Längsschnitt hingewiesen wird. Dort nochmal nachlesen. Ggf. liegt es am Leim.
Da machst Du jetzt ganz einfach eine "Versuchsreihe" mit unterschiedlichen Leimen.:emoji_slight_smile:
 

Lupus80

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Hallo Stefan!

Ja, den hab ich gelesen. Da sieht man ja auch schön dass es hier auch zu streifen kommt. Bei der neuesten Leimung sehe ich auch vor dem Ölen schon die Verfärbungen :/ muß ich tatsächlich mal einen anderen probieren bzw. mal mit den Holzarten spielen. :emoji_wink:

lg woife
 
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