Leimholzplatten: wie oft aufdoppelbar, was beachten

Jona

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Hallo,

ich hätte da mal eine Frage bezüglich des aufdoppelns von Leimholzplatten.
Das ist eine Teilaspektfrage meines Projektes:
https://www.woodworker.de/forum/hob...h-plattenbau-fragen-ueber-fragen-t101804.html

Bisher habe ich dazu immer nur Projektfragen/Antworten gesehen.
Da ich aber ein paar allgemeine Fragen (konstruktionstechnisch sinnvoll oder nicht soll eben kein Aspekt davon sein) habe mache ich einen eigenen Threat dazu auf.

Zu den Fragen:emoji_frowning2:und den Antworten die ich bisher kenne)

1. Wie viele Leimholzplatten kann man zusammen leimen? Gibt es eine Art Obergrenze und wenn welche Parameter spielen hier eine Rolle?

Theoretisch kannst du soviele Leimholzplatten zusammenleimen wie du willst, die Anzahl wird nur dadurch limitiert, dass die Spannweite deiner Schraubzwingen erreicht ist. Also bei bei 5 bis 6 Lagen hätte ich überhaupt keine Bedenken, würde aber immer nur eine Lage aufleimen. Ist deutlich entspannter als alles auf einmal leimen zu wollen.



2. Was gibt es sonst noch dabei zu beachten?

Die Fasern müssen gleich ausgerichtet sein.

Es empfiehlt sich das ganze gegen Rutschen beim verleimen zu sichern (Salz, Sand (Gefahr für späteres Bearbeitungswerkzeug), Nagel ohne Kopf (siehe Sand), Verschrauben (Schrauben wenn Leim fest ist wieder rausmachen, sonst siehe Sand))

Holzdübel/Lamello/Domino geht auch und gefährdet dein Werkzeug nicht :emoji_wink: Oder größer machen und später zuschneiden....



Vielen Dank im Voraus.
LG,
Jona
 

elchimore

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Hallo Jona,
...

Es empfiehlt sich das ganze gegen Rutschen beim verleimen zu sichern (Salz, Sand (Gefahr für späteres Bearbeitungswerkzeug), Nagel ohne Kopf (siehe Sand), Verschrauben (Schrauben wenn Leim fest ist wieder rausmachen, sonst siehe Sand))


...

Holzdübel/Lamello/Domino geht auch und gefährdet dein Werkzeug nicht :emoji_wink: Oder größer machen und später zuschneiden....
Grüssle Micha
 

Jona

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Schrauben und danach aufbohren und Dübeln finde ich toll da man keine Spannzangen braucht, bzw nicht so viele.

Danke für die weiteren Optionen Micha!
 

Georg L.

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1. Wie viele Leimholzplatten kann man zusammen leimen? Gibt es eine Art Obergrenze und wenn welche Parameter spielen hier eine Rolle?
Theoretisch kannst du soviele Leimholzplatten zusammenleimen wie du willst, die Anzahl wird nur dadurch limitiert, dass die Spannweite deiner Schraubzwingen erreicht ist. Also bei bei 5 bis 6 Lagen hätte ich überhaupt keine Bedenken, würde aber immer nur eine Lage aufleimen. Ist deutlich entspannter als alles auf einmal leimen zu wollen.

Es empfiehlt sich das ganze gegen Rutschen beim verleimen zu sichern
Ich würde das mit kleinen Nägeln machen. Wenn du diese nur wenige mm einschlägst und den Kopf dann ca 1mm über der Holzoberfläche abknipst gibt es auch beim späteren Zusägen keine Probleme (zumindest hatte ich noch keine). Und gegenüber Lamellos oder Dübel hat man den Vorteil, dass beim späteren Ablängen kein angesägter Dübel oder Lamello an der Hirnholzoberfläche erscheint. Auch kann man die Nägel ohne die Gegenpositionen einschlgen, die Werkstücke an einer geraden Fläche ausrichten und zusammenzwingen. Bei Dübel und Lamello ist dagegen eine sehr genaue Position der Gegenbohrung/-fräsung notwendig um eine fluchtende Kante zu erhalten.
 

Jona

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Hi Daniboy,

ich zitiere mal aus dem von oben verlinkten Thread:

Die Maserung muss immer in die gleiche RTichtung laufen, nie Längs auf Quer verleimen.
Heiko

Ich denke das liegt am arbeiten des Holzes. Wenn es in unterschiedliche Richtungen arbeitet treten Spannungen auf die das Werkstück verdrehen lassen bzw im schlimmsten Fall die Verleimung zerstören. (Meine Idee, ich bin kein Profi!)
Warum das bei Sperrholzplatten funktioniert weis ich nicht.

LG, Jona
 

Daniboy

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Das mag bei 5mm Dicke noch gut gehen, aber je dicker die Lagen werden, um so größer die Kräfte. Dann reißt dir das recht sicher.
Das klingt logisch, wird aber offenbar trotzdem gemacht bei "Kreuzlagenholz" wo genauso Panele erstellt werden für die Baubranche. Da wird quasi Sperrholz in Brettdicke hergestellt.
Kann mir da wer die Mechanismen erklären, offenbar gibt es das zur Stalilisierung verdübbelt, aber auch einfach nur fest verleimt. Ein Hersteller wäre:
KLH Massivholz - Ihr Partner im Holzbau
Könnte man solche Platten selbst herstellen?
 

WinfriedM

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Das klingt logisch, wird aber offenbar trotzdem gemacht bei "Kreuzlagenholz" wo genauso Panele erstellt werden für die Baubranche.

Es kommt dabei auch auf die Holzart an. Ein recht weiches Holz wird da weniger kritisch sein, als ein Hartholz.

Ich hab mal Dreischichtplatten aus Buche verarbeitet, wo jede Lage 6-7 mm dick war. An den Kanten hat man nach 1 Jahr, einen deutlichen Verschub der Lagen fühlen können. Da wirken enorme Kräfte.

Hast du ein Beispiel, wo tatsächlich industriell gefertigt 3x20mm Buche gekreuzt aufeinander geleimt werden?

Als Bauholz könnte es zusätzlich sein, dass Spannungsrisse in den Lagen hingenommen werden.

Hier mal ein Zitat: "Eine Riss- und/oder Fugenbildung kann auch bei
sorgfältigstem Umgang mit KLH Massivholzplatten
nicht ausgeschlossen werden - insbesondere bei hell
und/oder weiß lasierten Oberflächen kann in diesem
Zusammenhang ein unerwünschter Kontrast auftreten"

(Quelle: http://www.aba-holz.de/broschueren/klh_02-von-2013-kreuzlagenholz.pdf - Seite 15)
 

magmog

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Guuden,

wenn von der Verarbeitung bis zum Einsatz dauerhaft einigermaßen gleichmäßige Holzfeuchte sichergestellt ist, ist das kreuzweise Verleimen auch von dickeren Schichten kein Prob.
 

Daniboy

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Ich habe mir unlängst den Rohbau von einem Holzhaus angesehen, da hat man solches Brettsperrholz als tragende Wandkonstruktionenen eingesetzt es gab Holzpanele mit jeweils 120kg. Es gab also keine Senkrechten Steher sondern alles hing an diesen Sperrholzwänden, die allerdings eintsprechend dick waren (schätzungsweise 20cm).
Außen dann eine Isolierung aus speziell verdichteten Bau-Strohballen, usw und ganz außen hinterlüftete Lerchenholzfasade.
Die Firma liefert dieses Kreuzleimholz entweder in 120kg Platten oder fertig mit bis zu 20 Meter langen Wänden.

Der Trick ist wahrscheinlich, dass Risse, die nur optisch relevant sind egal sind, weil diese tragenden Holzwände ja innen und außen verkleidet werden. Vielleicht verpressen die aber so gut in der Fabrik, dass man das als Hobbyist so nicht hinbekommt.

Ob es das mit Buche gibt weiß ich nicht, war wohl Fichte.
 
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