Leimholzplatte hat sich verändert

Holzkopp78

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Ich habe im Baumarkt eine Leimholzplatte aus Buche als Ersatz für eine alte Türe erworben. Maße 160x80x2cm. Die Bemaßung habe ich so gewählt, dass an allen Seiten ca. 0,5 cm Platz im Türrahmen war. Ich habe sie mit Beschlägen versehen und eingebaut. Dann habe ich sie mit Acrallack gestrichen. Als ich nach einigen Tagen den Einbau überprüfen wollte, hatte sich die Platte in der Breite verändert, d.h. sie steckte fest im Rahmen und war leicht nach innen verbogen. Ich konnte sie nur mit Mühe aus dem Rahmen lösen.
Fragen:
Sind Leimholzplatten generell für den Außeneinsatz geeignet?
Soll die gegenphasige Verleimung diese Veränderung des Holzes nicht verhindern?
Wie kann ich die Verbiegung der Platte rückgängig machen?
 

SteffenH

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Sind Leimholzplatten generell für den Außeneinsatz geeignet?


Bedingt, aus Buche allerdings eher gar nicht.

Soll die gegenphasige Verleimung diese Veränderung des Holzes nicht verhindern?


Nein, ein quellen und schwinden wird dadurch nicht verhindert. Das ist der Fall bei Sperrholz, aber nicht bei Massivholz, auch wenn es aus mehr oder weniger schmalen Lamellen verleimt ist.

Wie kann ich die Verbiegung der Platte rückgängig machen?

In einem trockenen Raum lagern, so dass sich die Holzfeuchte wieder gleichmässig einpendelt. Kann gut sein, dass sie krumm bleibt. Für den genannten Zweck ist eine Massivholzplatte ungeeignet.

 

carsten

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Hallo

Leim Holzplatten sind nur Bedingt für den Außeneinsatz geeignet. ( Letztendlich abhängig von der Verleimung und der Bewitterung)
Buche ist allerdings im Außenbereich gänzlich ungeeignet ( außer zum Grillen)
Eine Gegenphasige Verlleimung ist mir nicht bekannt.
Je nachdem was du mit der Platte vorhast wäre ein Sperrholz in passender Verleimung die passende Wahl.
In begrenztem Rahmen könnte sich die Verformung wieder zurückstellen wenn die Platte gleichmäßig getrocknet wird.
 
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Friederich

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Wie kann ich die Verbiegung der Platte rückgängig machen?
Das kriegt man schon hin. Durch einseitiges Trocknen, evtl sogar auf einer Seite anfeuchten.
z.B. mit der hohlen Seite auf den kühlen Kellerboden legen, und/oder die andere Seite der Sonne aussetzen.
Bringt aber Alles nichts auf Dauer. Eine simple Massivholzplatte ist einfach nicht geeignet als Tür.
Die wird sich immer wieder verziehen, da Außen und Innen ganz unterschiedliche Luftfeuchte herrscht; vielleicht sogar noch Sonneneinstrahlung.
 

Time_to_wonder

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Aber irgendwie ist das Ganze doch jetzt einbruchsicherer.:emoji_grin:

... aber nur, bis das Buchenholz im kommenden Frühjahr weggefault ist.

Im Ernst: Eine Nebentür kann man als einfache Brettertür bauen, z.B. aus Kiefer oder Lärche. Eine einfache Leimholzplatte Buche ist völlig ungeeignet. Weder der Leim noch das Buchenholz sind hinreichend beständig gegen Feuchtigkeit. Und das Schüsseln und Quellen hattest Du ja nun schon.
 

predatorklein

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Im Ernst: Eine Nebentür kann man als einfache Brettertür bauen, z.B. aus Kiefer oder Lärche. Eine einfache Leimholzplatte Buche ist völlig ungeeignet. Weder der Leim noch das Buchenholz sind hinreichend beständig gegen Feuchtigkeit. Und das Schüsseln und Quellen hattest Du ja nun schon.

Dem ist nichts mehr hinzuzufügen :emoji_wink:

Gruß
 

Holzrad09

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Naja, da die Tür dem Vernehmen nach nur Einssechzig hoch ist, wird es sich wohl eher nicht um das Hauptportal im Pfortenbereich eines ausschweifenden Anwesens handeln.
Das mag gut möglich sein, nur wer baut sich heutzutage noch eine Brettertür als Nebentür an sein Haus, nicht mal als Garagen oder Gartenhaustür käme sowas bei mir in Frage.
LG
 

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Ich hätt da mal zwo Bilder aus dem ganz normalen realen Chaos
Das sind Reste einer Tischplatte aus Buche (1200x600x20)
-Brett aus der folie => trocken und plan bzw unauffällig plan
-Reste nach drei Monaten abgestellt im lagerkeller=> feucht (Bild)
-Kampfgetrocknet auf einem Heizkörper => fast wieder so wie aus der Folie ( Bild)
Brett ist eingebaut im Heizungskeller
Demnach ist mein Heizungskeller gut trocken
Interessante Erfahrung die ich auch so ähnlich auch beim Bau meiner Werkbankwohnlandschaft machen durfte.
Für mich sind diese Platten, so wie ich sie einsetze, nicht geeignet für maßhaltige Bauteile
Meine Ansprüche und Kenntnisse sind aber auch nicht hoch
Gruß jjt
 

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Da scheint ein Längsholzstreifen aufgeleimt zu sein. Das geht sowieso nicht gut.

Ja, genau
Mit Resten hab ich den Rand aufgedoppel
In Räumen ohne großartige Schwankungen der Luftfeuchtigkeit hab ich mit diesem Aufbau keine Probleme
Im Freien würde ich die Platten nicht verwenden
 

michaelhild

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Das ist dann aber kein ganz normales reales Chaos, sondern ganz normaler Konstruktionsirrsinn ohne auf die Materialeigenschaften zu achten. :emoji_wink:
 

Holzkopp78

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Vielen Dank für die wertvollen Ratschläge, die ich wohl besser vor dem Kauf eingeholt hätte. So wie ich es verstanden habe, wird sich die Leimholzplatte aus Buche - abhängig von den Temperaturen und der Luftfeuchtigkeit - immer verändern. Ich werde mir daher eine Alternative einfallen lassen.
Holzkopp78
 
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Das ist dann aber kein ganz normales reales Chaos, sondern ganz normaler Konstruktionsirrsinn ohne auf die Materialeigenschaften zu achten. :emoji_wink:

Mal eine allgemeine Frage wie man es denn besser macht. Bisher dachte ich immer das es von Vorteil ist Holz kreuzweise übereinander zu verleimen. Wir so ja auch bei Multiplex, Tischlerplatte und Dreischichtplatte gemacht. Auch die klassische Brettertür wird ja durch das Z aus Holz versteift und hindert das Holz in gewissen Grenzen am Arbeiten. Das gezeigte Bild von oben zeigt ja ein extrem verzogenes Holz. Ein Rest Leimplatte allein hätte sich nicht so stark verzogen wie die beiden zusammen schätze ich. Ist hier der Fehler das die Streifen so kurz sind?
 

SteffenH

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Bisher dachte ich immer das es von Vorteil ist Holz kreuzweise übereinander zu verleimen. Wir so ja auch bei Multiplex, Tischlerplatte und Dreischichtplatte gemacht.

Ja, großflächig, mit vielen ungradzahligen Schichten. Da heben sich die Kräfte auf.

Auch die klassische Brettertür wird ja durch das Z aus Holz versteift und hindert das Holz in gewissen Grenzen am Arbeiten.

Eine klassische Brettertür besteht, wie der Name schon sagt, aus einzelnen Brettern. Die können auch einzeln "arbeiten", und die Gesamtbreite der Tür bleibt mehr oder weniger gleich.
 

Time_to_wonder

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Ja, großflächig, mit vielen ungradzahligen Schichten. Da heben sich die Kräfte auf.

Ich glaube nicht, dass das ganz korrekt ist, bin aber nur ein kleiner Laie.

Wenn jetzt innerhalb einer Sperrholzplatte Schicht 1, 3 und 5 in Nord-Süd-Richtung quellen oder schwinden wollen, werden sie durch Schicht 2 und 4, die in Ost-West-Richtung quellen oder schwinden wollen, daran gehindert und umgekehrt. Aufheben tut sich da nichts, eher werden die einzelnen Lagen gesperrt. Durch das "Verdünnen" der Struktur zu einzelnen Schichten haben die einzelnen Schicht kaum noch Kraft zum Arbeiten. Die hat man ihnen genommen.

Oder ist es vielleicht doch ganz anders?
 

WinfriedM

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Wenn man einer Kraft eine Gegenkraft gleicher Höhe entgegensetzt, kann man durchaus von "Kräfte heben sich auf" sprechen.

Gemeint ist in beiden Erklärungen wohl das Selbe.

Bisher dachte ich immer das es von Vorteil ist Holz kreuzweise übereinander zu verleimen. Wir so ja auch bei Multiplex, Tischlerplatte und Dreischichtplatte gemacht.

Müsste dann aber immer symmetrisch sein, deshalb mindestens 3 Lagen. Und wenn du sehr dicke Lagen wie 18mm Leimholz hast, wirken sehr starke Kräfte zwischen den Schichten, macht man in der Regel nicht.
 
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