Leimholz Buche schwindet - womit Risse füllen?

flako

ww-pappel
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Hallo alle zusammen,
ich habe mir vor gut einem Jahr einen Schreibtisch aus Buchenleimholz gebaut.
Das Holz hatte ich 2 Jahre vorher extrem günstig gekauft (mit Qualitätseinbußen :emoji_frowning2: ) und in meinem (trockenen) Keller gelagert. Nach dem Bauen stellte ich auf der Tischplatte Risse fest, die ich umgehend mit Clou-Holzpaste füllte. Danach hab ich den Tisch geschliffen und mit Dekorwachs versiegelt. Die Fugen gehen wieder auf :mad: .
Bevor ich die 20 kg-Platte jetzt wieder in den Keller schleppe und erneut behandle, wollte ich hier im Forum mal fragen, ob jemand eine Idee hat, mit welcher Füllmasse ich diese Fugen am besten behandle. Ich habe schon an Hartwachs gedacht oder an ein Auffräsen der Rissfugen und anschließendes Einleimen neuer Stäbchen.
Was macht mehr Sinn? Oder habt ihr noch eine besere Idee?
Die Konstruktion besteht aus 19mm Buche-Leimholz auf 19mm Spannplatte geleimt, die Risse sind bis zu 2 mm breit.
Vielen Dank im Voraus!
Flako
 

vollholz

ww-robinie
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Hallo Flako,
ich gehe mal davon aus, daß ich das so richtig verstehe: Leimholz vollflächig auf der Spanplatte verleimt. Wie krumm ist die Platte denn mitllerweile? Eine Massivholzplatte darf NIE auf einem Trägermaterial verklebt werden, das kann nicht gutgehen. Holz quillt und schwindet je nach umgebender Luftfeuchte vor allem quer zur Wuchsrichtung. Wird dieses "Arbeiten" des Holzes durch eine solche Spanplatte verhindert, entstehen Risse. Und das besonders bei stärker arbeitendem Holz, wie Buche. Und besonders bei billiger Ware, die ungleichmäßig sortiert ist und vor der Plattenverleimung nicht sorgfältig getrocknet wurde.
Wirklich Retten läßt sich da nichts mehr, aber die Idee mit dem Hartwachs ist in ordnung.
Ich empfehle mal ein grundlegendes Lehrbuch zu lesen, danach passieren derartige Fehler nicht mehr.
Kopf hoch :emoji_slight_smile:
Jens
 

derdad

Moderator
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Hi Flako!
Die Konstruktion/Verbindungen deines Schreibtisches würden mich auch interessieren. Denn wie Jens bereits erwähnt hat müsste ausser den paar Rissen noch einige andere "Problemchen" aufgetreten sein.
Hartwachs wird zwar die Risse momentan füllen, aber da das Holz auch weiterhin arbeiten wird ist das Wachs zu wenig elastisch und es wird immer wieder brechen.
Leider weiß ich auch keine Lösungs deines Problems. Nimm es einfach als Lehrgeld.

gerhard
 

scheppi

ww-birke
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Es gibt eine Firma holz-König, die verschieden eparaturprogramme für holz- und kunstoffoberflächen haben, dort gibt es auch tpis in pdf format zu herunterladen
 

flako

ww-pappel
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Hmm...

Also erstmal vielen Dank für die Antworten!
Konnte leider nich' früher gucken, weil mein Internet gestreikt hat
(nur falls jemand Desinteresse vermutet...:emoji_grin: )!
Wie gesagt, das Leimholz hab ich in 30 cm breiten Platten auf eine
Spannplatte geleimt und ringsum 5 cm Spanplatte überstehen lassen.
Anschließend hab ich einen 10 cm breiten "Rahmen" aufgeleimt und die
nun überstehenden 5 cm Leimholz von Unten mit Leimholz aufgedoppelt.
Der Effekt einer 3,8 cm dicken Platte ohne Stirnholz in der Ansicht war die Grundidee.
Ist mir ja auch gelungen - mal abgesehen von den Rissen :eek: !
Wie "vollholz" schon richtig vermutet hat: Die Platte hat eine leichte Wölbung!
Vermutlich weil sich das Leimholz zusammengezogen hat und die Spanplatte "mitnimmt".
Um auf "derdad" zu antworten: Es kommt mir so vor, als ob sich die Kanten der Leimholzplatten an den Rissen "anheben". Ansonsten sieht die Platte wunderschön aus.
Und das mit dem Lehrgeld muss ich wohl auch so hinnehmen:
Ich bin nun mal Zimmerer und kein Schreiner :emoji_wink: !
Weil mich Rückschläge beim Basteln aber nicht abschrecken sondern antreiben
werd ich den breitesten Riß ausfräsen und die schmaleren mit Hartwachs füllen.
Ich lass' Euch wissen, wie's geworden ist!
"scheppi": ich find die Firma nich'! Kannst Du nich mal nen Link posten?
Danke!
Flako
 

derdad

Moderator
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flako schrieb:
Und das mit dem Lehrgeld muss ich wohl auch so hinnehmen:
Ich bin nun mal Zimmerer und kein Schreiner :emoji_wink: !
Flako

Sei mir bitte jetzt nicht böse, aber als Zimmerer solltest du mehr Wissen bzgl Holz und seinen Eigenschaften haben.

gerhard
 

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Kann man den Fehler wirklich in erster LInie bei der Spanplatte suchen?

Flako hat ja eine Rahmen um die Leimholzplatte geleimt. Die Risse hätte er doch auch ohne die Spanplatte drunter bekommen, oder?
Buche ist problematisch, ist klar, aber ich denke die Holzfeuchte der Buchenleimholzplatte war wohl zu hoch für die Umgebung in der sein Tisch nun steht.
Ein abgesperrtes Buchen-Fertigparkett bekommt ja auch keine RIsse (normalerweise). Die Fa. Kährs hat früher die 22 mm Dielen auch auf Spanplatte verleimt.

OK, die Kontruktion ist nicht symmetrisch, daher die Wölbung.

Gruß
Thomas
 

flako

ww-pappel
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Hallo,
es ist vollbracht! Ich bin endlich dazu gekommen, den Versuch zu starten!
Habe die Risse mit einem 12mm-Nutfräser bis auf die Spanplatte ausgefräst
und neue Stäbchen eingeleimt. Platte komplett verschliffen und anschließend
neu gewachst. Interessant ist die Optik: da ich Stäbchen gewählt habe, die
sich vom Rest der Platte unterscheiden, sieht es nicht wie "repariert" sondern
wie absichtlich gemacht aus. Die kleineren Risse hab ich mit einem Wachskit-Stift
verschlossen.
Das Resultat findet ihr unter: www.dknv.de/schreibtisch
Vielen Dank für die Anregungen und ein frohes Osterfest!
Flako
 
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