Hallo Bedos,
das Leigh-Gerät erfordert längere Fräser als sie allgemein üblich sind. Dies weil sowohl Schablonendicke (12 mm) als auch die Tiefe der Führungshülse zu überbrücken sind und dazu der Schaft noch ordentlich eingespannt werden muß (wegen des relativ großen Abstands Spannzange - Werkstück).
Die Schaftlänge beträgt 45 mm, dazu kommt die Schneidenlänge entsprechend der vorgesehenen maximalen Werkstückdicke (26 mm bei 8 mm Schaft-Ø, 32 mm bei Schaft-Ø 12 mm). Also haben die Fräser eine GL von 75 - 80 mm.
Zudem haben die Zylinderfräser (weil sie aus dem inch-Raum kommen) hier gänzlich unübliche Ø: 7,9 mm (= 5/16"), 11,1 mm (= 7/16"), 12,7 mm (= 1/2"). Ebenso die Führungshülsen: 7/16", 5/8". Die Schäfte sind allerdings metrisch (8 und 12 mm).
Bei Fingerzinken muß die Schablonenteilung natürlich darauf abgestimmt sein.
Bei offenen Schwalbenschwanzzinken kann die Passung durch Höhenverstellung des konischen Fräsers (Zinkenfräser) in gewissen Grenzen geändert werden, so daß wohl auch 8 bzw. 11 mm Zylinderfräser möglich sein dürften. Allerdings muß beim Zinkenfräser die Steigung von 8° eingehalten werden, weil die Schablone diese ebenfalls aufweist.
Bei halbverdeckten Schwalbenschwänzen können nur Zinkenfräser mit 12,7 mm Ø am Ende verwendet werden. Das liegt an der Dimensionierung von Schablone und Führungshülse. Deshalb variieren die Winkel der Zinkenfräser mit der empfohlenen Materialstärke: 8°/19 mm, 10°/16 mm, 12°/13 mm, 14°/11 mm, 18°/9 mm.
Das Gerät ist teuer, aber unbedingt sein Geld wert (natürlich nur bei entsprechend häufiger Nutzung). Die Preise der Fräser entsprechen denen deutscher Markenhersteller und sind daher wesentlich höher als die von derzeit massenhaft angebotenen Ost- oder Fernostprodukten. (Dem Angebot von kiwiwood könnte ich nicht widerstehen, wenn ich nicht schon eines hätte).
Bei der Anfertigung von offenen Schwalbenschwanzzinken sind zwei OF von Vorteil (1 x mit Zylinderfräser, 1 x mit Zinkenfräser), dann braucht man nach Herstellung des Probestücks nicht mehr umzuspannen und die Fräserhöhe neu einzurichten.
Ferner sollten die OF über genügend Leistung (min 1000W) verfügen, denn es ist eine Menge Holz (entspr. Materialstärke) bei kleinem Fräser-Ø, d.h. relativ geringer Schnittgeschwindigkeit, zu zerspanen.
Gruß
Norbert
P.S.: @ holzdeko: Ist die Schneidengeometrie von Metallfräsern für Holzwerkstoffe hinreichend geeignet (Schneidenwinkel, Freiwinkel, Spanabfuhr, Schaben statt Schneiden = Brennstellen)?