Leichtgängigkeit der Sägebandrollen einer ~100 Jahre alten Bandsäge

chrisb73

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Guten Abend,
Im Frühjahr konnte ich relativ günstig eine alte Bandsäge eines Leipziger Herstellers günstig erstehen. Der AEG Motor und die Bandsäge waren ursprünglich fest montiert. Dies kann ich auf Grund von Platzmangel nicht umsetzen und habe den Motor in den Fuß der Bandsäge integriert.

Die ersten Versuche hab ich im Reibradbetrieb gemacht, das ging soweit gut, allerdings war der Gummi auf dem Motorantriebrad brüchig und hat sich aufgelöst. Daher hab ich zum Lederriemenantrieb weiter umgebaut.

Jetzt hab ich aber das Problem, dass im Vergleich zum Reibradantrieb kaum mehr Leistung da ist. Manchmal rutscht der Riemen durch, oft bricht aber einfach die Motordrehzahl ein.
Mit neuen Sägeblättern wurde es nicht besser.

Die Lager der unteren Bandrolle wurden irgendwann einmal durch US-ameriaknische Lager ausgetauscht. Das Fett der Lager ist recht fest, die Rolle dreht sich aber gut.

Im oberen Lager gab es keine Schmierung. Metall lief auf Metall. Ich hab jetzt diese Lager gefettet, in meinen Augen ist es aber immernoch sehr schwergängig.
Wie kann ich beurteilen ob das Lager "ok" ist oder zu viel Leistung frißt?

Anbei einmal zwei Videos der einzelnen Rollen, die ich von Hand anschiebe und dann stehen bleiben. Ist das normal so oder müssten die deutlich länger frei laufen?
https://youtu.be/rg_5hD91WKU

https://youtube.com/shorts/JR1-NBq5eYc

Freue mich auf euer Wissen!
 

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fahe

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Die ersten Versuche hab ich im Reibradbetrieb gemacht,
"Reibradantrieb!... :emoji_wink:

Wie kommt man auf so eine Idee? Reibrad gibt's traditionell bei Töpferscheiben - da ist der Schlupf erwünscht und wird zur Geschwindigkeitsstellung genutzt. Und beispielsweise bei Tormek und Co... dort geht's aber auch nur darum, geringe Kräfte bei niedrigen Geschwindigkeiten zu übertragen.

Die Balligkeit die sich auf einem der Räder - also am Antriebsrad oder dem auf der Motorwelle findet, sorgt nur dafür, dass ein aufgelegter Flachriemen sich selbst auf dem höchsten Punkt zentriert. Das sorgt dafür dass der Riemen nicht abläuft und sorgt gleichzeitig auch für ein bisschen mehr Spannung. Dafür muss der Riemen allerdings auch halbwegs richtig passend sein.

Spendiere der Säge eine ordentliche Motorwippe/-Befestigung, mit der sich der Riemenlauf einstellen/spannen lässt. Wie so etwas aussehen kann, kannst Du Dir beipsielsweise in Uwes Thread ansehen.
 

chris_11

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Wahrscheinlich war dem damaligen Nutzer entweder nicht klar, wie einfach er die Drehrichtung des Motors ändern kann. Oder er hatte nur noch ein paar Fetzen seines Riemens übrig. Das war garantiert aus der Not geboren.
 

chrisb73

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Hey super, vielen Dank für eure Rückmeldungen. Ja die Motorwippe war leider nur bedingt möglich, da durch die Geometrie des Motor, der Antriebsräder und des Sägengestells nur äußerst wenig Spiel besteht.

Was meint ihr aber zu den Lagern, speziell zu dem Oberen? Ist das so leichtgängig genug? Oder glaubt ihr wirklich, dass die Kraftübertragung durch den Riemen der Engpass ist?
 

chris_11

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Ein gut geöltes Gleitlager trägt besser wie ein Wälzlager. Seh zu das immer Öl in den Lagern ist, dann hält das weitere 100 Jahre. Die meisten Verbrennungsmotoren haben auch Gleitlager in Öl.
 

hainwerker

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Also wenn ich es richtig verstehe hattest du einen Leistungseinbruch nach Umbau des Antriebs? Dann würde für mich das Lager als Grund erstmal wegfallen, wenn es vorher ja ging... Ahnung von solchen Lagern habe ich wenig, wenn Metall auf Metall läuft wird oft mit einer Messingbuchse gearbeitet, meine ich. Die kann man austauschen, da sie als erstes verschleißt und so die anderen Teile schont. Aber das ist eher halbes Wissen :emoji_slight_smile:
 

kberg10

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Lagerung von Wellen, ein ewiges Thema. Irgendwer hat dann mal Rollenlager entwickelt, später Kugellager. Nicht perfekt, aber nahe dran.
Für die obere Rolle wäre ein Kugellager schon gut, am besten zwei. Muss halt angearbeitet werden.
Nichts gegen Bronzebuchsen, aber die wollen immer gut geschmiert sein.
 

chris_11

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Wenn die Räder mit nur minimalen Spiel geschmiert leicht laufen, würde ich genau gar nichts machen. Das hat so 100 Jahre gelaufen. Diese stark belastete Lagerung auf Wälzlager umzustellen ist eine Konstruktion, die gut durchdacht werden muß, und IMHO den Aufwand nicht lohnt. An einer Bandsäge gibt es kritischere Stellen, die sich zu überarbeiten lohnen, In der Regel die Bandführung unten und oben, Rollenbelag etc.
 
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