LED Band- Fragen

anobium60

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Da ich keinerlei Erfahrung mit LED habe, hoffe ich hier auf Antworten.
Vorhandene Platte 35mm mit insgesamt sechs Ausschnitten, in denen Schmuck zum Verkauf angeboten wird. Diese Ausschnitte sollen beleuchtet werden.
Plan: Siehe Skizze-
img20170501_20145684.jpg

Die LEDs sollen etwas zurückgesetzt werden, damit ich in den Ecken etwas Spiel für die Biegung habe.
Verwendet werden soll
https://www.opo.de/de/led-baender-s...0.html?position=2&resultList=Category Results

Bänder mit2700K gewünscht. Es wären pro Feld ca. 400mm bzw. ca. 800mm nötig. Wäre es denkbar auf die Aluschienen zu verzichten? (Das Hersteller eigentlich Aluschiene vorgibt habe ich gelesen).
Oder eventuell die Holzleisten (Skizze unten links) mit HPL beschichten- könnte das was bringen?
Besten Dank im Voraus!!
 

carsten

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Hallo

Die ALU grundlage ist dazu da um die Wärme jeder einzelnen LED abzuleiten. Statt eines U Profiles kann man auch ein Flachmaterial nehmen, oder Winkel um die Masse an Material die Wärme ableitet bzw verteilt zu erhöhen.
Ohne würde ich nicht arbeiten, zumindest nicht bei Produkten wo es der Händler "vorschreibt".
 

andama

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Verstehe nicht was du gegen die Aluprofile hast, Fräse eine Nut in die Platte umlaufend zu den Ausschnitten, montiere die Profile und die LED Bänder und du bekommst einen schönen flächenbündigen Einbau und die milchige Abdeckung streut das Licht schön.
 

ChristophW

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Ob du eine wärme abfuhr benötigt hängt auch von der led Leistung ab. Spricht den was gegen die profile? Sollte man ja eh nicht sehen oder?
 

Holz-Fritze

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Bei Auslagenbeleuchtung würde ich den LED möglichst viel Kühlfläche bieten, denn je höher die Temperatur der LED desto kürzer die Lebensdauer.

Da eine Auslagenbeleuchtung wahrscheinlich >12h am Tag eingeschaltet sein wird, kann sonst die Lebensdauer schnell erreicht werden.

PS. Ein Ra von 86 ist um Schmuck zu beleuchten knapp besser wären Bänder mit RA > 90. Gerade wenn es Goldschmuck ist würde ich zu einem höheren Ra raten.
 

anobium60

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..weitere Frage...

Erstmal vielen DANK für die Antworten.
@Holz- Fritze: Wäre ein RA- Wert bei 3100K höher (besser)? Bin absoluter Strom-Laie...

Rainer
 

Holz-Fritze

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Erstmal vielen DANK für die Antworten.
@Holz- Fritze: Wäre ein RA- Wert bei 3100K höher (besser)? Bin absoluter Strom-Laie...

Rainer

Die Kelvin geben nur die Farbtemperatur an, je höher desto weißer ist das Licht.

Der Ra Wert gibt an wie gut eine Farbe wiedergegeben wird. Das ist unabhängig von der Farbtemperatur.

Ich denke 2700 K ist schon ein brauchbarer Wert für den Anwendungszweck. 3100K sollte auch gehen.
Aber wie gesagt besser wäre es man benutzt LEDs mit einem höheren Ra Wert.
 

Holz-Fritze

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Hier ist z.B. eine Leiste mit ähnlichen Daten aber einem besseren Ra Wert und einem sehr engen Binning (das bedeutet die Farbabweichung der einzelnen LEDs untereinander ist sehr gering) außerdem benötigt diese Leiste keine zusätzliche Kühlung (da höherer Wirkungsgrad):
MultiBar44 LED Leiste 50cm 24V, 732lm, warmweiß CRI90+ warmweiß | im führenden LED-Shop von LUMITRONIX

Allerdings sind diese Streifen nicht biegsam, vielleicht kannst Du die Konstruktion ja ändern, dass du starre Streifen einsetzen kannst.

Der Anbieter ist sehr seriös, mit dem habe ich schon beruflich zusammen gearbeitet.
Die haben auch eine Prima telefonische Beratung.
 

falco

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Ob das wirklich notwendig ist, immerhin wird dafür auch der dreifache Preis fällig?!

Dem RA Wert messe ich hierbei weniger Gewicht bei (solange er sich in wie hier, so dicht beieinander bewegt), der Unterschied ist kaum wahrnehmbar und auch nur im Direktvergleich. Das Binning finde ich wichtiger, aber auch nur wenn man das Leuchtmittel sieht, bei indirekter Beleuchtung wie hier halte ich auch das für vernachlässigbar.

Ralf hat natürlöich recht, "besser" wäre es, aber nötig nicht unbedingt.
 

Holz-Fritze

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Die erste Frage ist: ist die Ra Angabe des flexiblen Streifens nicht geschönt?
Die zweite Frage: geht es um Goldschmuck oder auch Silber, dann bräuchte man eigentlich einen Ra > 95.

Bei den Streifen vom Lumitronix bin ich mir sicher, dass die Werte nicht geschönt sind.

Alleine ein Wirkungsgrad von 86lm/W läßt nicht gerade auf einen hochwertigen LED Streifen schließen.

Auch bei indirekter Beleuchtung ist in einer Auslage das Binning wichtig, sonst bekommst Du nachher farbige Schatten. Es sei denn man nutzt einen Diffusor.
 

Holz-Fritze

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Also, vielleicht habe ich was übersehen, aber du bekommst besseres günstiger.
Z.B.: LED Streifen mit Ra90, CRI-90 für farbechte Beleuchtungen, LED-konzept.de online LED kaufen

CRI von 95, besserer Wirkungsgrad, auch bei 5cm teilbar und außerdem biegbar

Habe schon einiges von denen verbaut und bin sehr zufrieden. 24V-Technik ist auch vorzuziehen.

Grüße, Achim

Der sieht nach dem Datenblatt nicht schlecht aus, gerade die spektrale Verteilung ist für diese Anwendung echt gut und der Ra ist über 15 Farben ermittelt worden(manche nehmen weniger). Darunter leidet leider der Wirkungsgrad, aber einen Tod muss man sterben.
 

Bam

ww-kiefer
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Hallo Zusammen,

Als sonst stiller Leser möchte ich mich hier einmal einbringen. Beruflich lege ich u.a. Beleuchtungssysteme aus. Ein paar sehr richtige Tips waren schon dabei.

Der Farbwiedergabeindex und die Farbtemperatur
Die LED Bänder sollten einen Farbwiedergabeindex CRI (Color Rendering Index) Ra > 90 aufweisen. Je größer desto besser. Handelsübliche klassische gute Leuchtmittel weisen üblicherweise einen Ra > 84 auf (Werkstatt, Büro). Der CRI gibt die "Farbechtheit" wieder. Also wie "echt" das Ausstellungsstück aussieht im Vergleich zur idealen Mittagssonne. Das sollte bei Schmuck in einer Ausstellung sehr gut sein. Als Farbtemperatur würde ich 3000 oder 3500 K empfehlen. 3000 K nennt man warmweiß 3500 K neutralweiß. Bedeutet warmweiß ist eher rot / Kaminzimmer. In Werkstätten oder Büros werden meist 4000 K eingesetzt. Wichtig für den CRI und die Farbtemperatur ist auch die Farbe der reflektierenden Flächen und der Hintegrund des Ausstellungsstücks. Also die Innenseiten der Ausschnitte. Sind diese farbig, z.B. bei Kirchholz, wird das reflektierte Licht automatisch entsprechend eingefärbt und die Farbe verzerrt. Für die Farbechtheit ist folglich Farbe ungünstig. Als Hintergrund zum Schmuckstück empfehle ich auch einen farbneutralen Hintergrund. Der Kontrast zum Schmuckstück ist hier wichtig.

Mit oder ohne Abdeckung und die Anordnung
Die Abdeckung und Anordnung. Benutze möglichst eine diffuse Abdeckung / Streuscheibe vor den LEDs. Ansonsten bekommst du im schlimmsten Fall für jede LED einen eigenen Schatten. Damit erzeugst du optisch ganz viele zusätzliche Kanten die von der eigentlichen Form des Ausstellungsstücks ablenken. Das Licht und damit die Leuchtstreifen sollten möglichst weit aus Richtung des Betrachters kommen, also an der Scheibe sein. Damit vermeidest du Schatten im Sichtbereich des Ausstellungsstücks. Entsprechend bieten sich drei Varianten an:
- Ein Leuchtstreifen oben im Kasten
- zwei Leuchtstreifen rechts und links im Kasten
- beides zusammen. Also oben sowie rechts und links.
Im Weiteren führt die diffuse Abdeckung zu einer Mischung des Lichts der einzelnen LEDs. Damit werden Toleranzen zwischen den einzelnen LEDs kompensiert und ein enges Binning ist nicht mehr so wichtig.
Die Perspektive des Betrachters ist vermutlich erhöht zu den Kästen. Benutzt du die Leuchtstreifen als Designelement sind diese rechts und links sichtbar. Bei einem Leuchtstreifen oben ist dieser vermutlich aus der üblichen Betrachterperspektive nicht zu sehen und lenkt nicht vom Ausstellungsstück ab. Außerdem hebt sich das Ausstellungstück mit einem Schatten vom Hintergrund ab. Dieser ist diffus / weich, da eine Streuscheibe verwendet wird und hebt das Ausstellungsstück weiter in den Fokus des Betrachters.

Wieviel Leistung ist nötig
Zuerst: Die Helligkeit muss nicht so exakt eingestellt werden und wird durch viele Faktoren beeinfluss. Allem voran die Farbgestaltung und das Umgebungslicht. Schwarz „schluckt“ das Licht und weiß reflektiert das Licht. Entsprechend sollten die Innenflächen zwischen LEDs und Abdeckung weiß sein. Silber / Aluminium ist ebenfalls ok. Um die Leistung grob bestimmen zu können, ist die zu beleuchtende Situation zu betrachten und z.B. zu überlegen welche Glühbirne wohl ausreichen würde. Dafür haben die meisten Techniker historisch ein Gefühl entwickelt. LEDs sind ca. 8 mal so effizient. Dies bedeutet, eine 40 W Glühbirne kann durch ein 5W LED Leuchtmittel ersetzt werden. Das nur als grober Richtwert. Zusätzlich ist gut zu wissen, dass bei viel Umgebungslicht mehr Licht zur Präsentation benötigt wird. Im Prinzip soll die Präsentationsleuchte das Umgebungslicht überstrahlen. Als Vergleich: Schaltet man im Auto das Licht ein, wird die Tachobeleuchtung meist dunkler.

Thermisches Management
LED Leisten die zur Beleuchtung verwendet werden erzeugen Verlustleitung die abgeführt werden muss. Akzentleisten leuchten meist viel schwächer. Die Verlustleistung wird üblicherweise über Aluminium abgeführt und dann an die Umgebungsluft abgegeben. In deinem Fall sollten die LED Bänder in ein Profil oder auf Alustreifen montiert werden. Der Kontakt zum Alu ist wichtig! Diese Aluprofile sollten dann die Verlustleistung in Form von Wärme an die Umgebungsluft abgeben. Das Bedeutet: sind die Aluprofile innerhalb der Holzkonstruktion funktioniert der Wärmeaustauch zur Umgebungsluft nur bedingt. Nach einer gewissen Zeit heizt so die LED das Aluprofil und das umgebende Holz auf und die Temperatur steigt langsam aber stetig. Dies führt zu einer schnellen Alterung der LEDs und im Extremfall zum Ausfall der Beleuchtung.

Ich hoffe ich konnte ein wenig helfen!
 
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