Erdhorn

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Hallo,

womit kann man Dünnschichtlasur verdünnen?


Ich habe hier eine Dose Sikkens HLS über mehrere Monate immer wieder benutzt, um Fenster zu streichen. Die Dose stand dabei dementsprechend lange offen und die Lasur ist immer mehr eingedickt. Zuletzt hat sich zwischen den Anwendungen innerhalb von wenigen Wochen sogar eine gummiartige Haut gebildet.

Um die restliche Lasur noch verwenden zu können, habe ich etwas Herbol AF70 Verdünnung hinzugefügt. Die Lasur ließ sich damit auch einwandfrei streichen.
Nach weiteren 4 Wochen wollte ich dann den Rest verwenden, aber die komplette Lasur war gummiartig fest und oben drauf befand sich eine kleine wasserklare Pfütze, vermutlich Reste der Verdünnung.


Für das nächste Mal wüsste ich gerne, welche Verdünnung sich mit dieser Lasur verträgt.
 

WinfriedM

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Eigentlich sollte es mit normaler Verdünnung für Alkydharzlacke funktionieren, auch z.B. Terpentinersatz. Die Herbol AF70 ist eigentlich nicht verkehrt, wobei die aber auch Alkohol enthält. Vielleicht gibt es da Unverträglichkeiten. Im Zweifelsfall direkt bei Sikkens anfragen, die haben mit Sicherheit auch einen eigenen Verdünner.
 

beppob

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wenn du eine dose farbe, Lasur o.ä. nicht mehr brauchst, dann gut verschliessen und kurz auf den kopf stellen, dann füllen sich etwaige zwischenräume zwischen deckel und Behälter und es kann keine luft mehr eindringen, die dann zum austrocknen führt. ausserdem immer ein möglichst kleines gefäß verwenden, damit von haus aus schon wenig luft drin ist, dann trocknen auch kleine mengen nicht ein. :emoji_wink::cool:
 

wicoba

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Ein weiterer Tipp,

wenn die Dose nicht gleich komplett verwendet wird ist es besser, nur immer den täglichen Bedarf in ein anderes Gefäß zu schütten. Vorher natürlich immer aufrühren. Nach dem Entnehmen die Dose sofort wieder verschließen. So verflüchtigen sich die Lösemittel nicht so schnell und es kommen auch nicht so viele Schmutzteile in die Dose. Ich verwende in der Regel die Lösemittel etc. vom gleichen Hersteller wie die Farbe...
 

Erdhorn

ww-eiche
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OK, dann werde ich bei Sikkens nachfragen. Ich könnte mir aber vorstellen, dass die die Auskunft erteilten, dass es dafür nichts Geeignetes gibt, denn im TM steht, dass die Lasur unverdünnt verwendet werden soll.

Dose kurz auf den Kopf stellen ist eine Idee. Ich habe auch schon gehört, dass man die Dosen auf dem Kopf lagern soll/kann, um das Austrocknen zu verlangsamen.


Die benötigten Mengen vorab in ein anderes Gefäß zu schütten hatte ich mir auch schon überlegt.
Allerdings benötigt man beim Fensterstreichen ja quasi nur homöopathische Mengen. Vor allem die Folgeanstriche sind ja quasi staubtrocken, weil die Oberfläche kaum noch Lasur aufnimmt.
Außerdem sind die Dose von Sikkens ziemlich speziell. Die haben eine doppelte Falz am Schüttrand und damit eine doppelte Dichtung. Wenn dort Farbe reinläuft, bekommt man den Deckel nicht mehr drauf. Wenn man also etwas aus der Dose heraus schüttet, muss man erst mal diese Vertiefung komplett sauberwischen. Dabei geht mehr Farbe drauf, als ich für einen Anstrich eines Fensters brauche :emoji_slight_smile:

Ein Vorteil eines kleines Gefäßes wäre natürlich, dass wenn ich das mal umhaue, nicht gleich fast ein Liter Farbe die Umgebung versaut.

Ich werde es mal mit einem Senfglas probieren.
 

WinfriedM

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Ich habe den Grundsatz, niemals aus dem Originalgebinde zu arbeiten. Schon wg. Verschmutzung. Für kleine Mengen nutze ich Braunglasflaschen aus dem Apothekenbedarf, z.B. 50ml Flaschen.
 

ted83

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Außerdem sind die Dose von Sikkens ziemlich speziell. Die haben eine doppelte Falz am Schüttrand und damit eine doppelte Dichtung. Wenn dort Farbe reinläuft, bekommt man den Deckel nicht mehr drauf. Wenn man also etwas aus der Dose heraus schüttet, muss man erst mal diese Vertiefung komplett sauberwischen. Dabei geht mehr Farbe drauf, als ich für einen Anstrich eines Fensters brauche :emoji_slight_smile:

Moin Erdhorn,

mach dir doch das Leben nicht so kompliziert... habt ihr in der Küche keine Suppenkelle oder nen Soßenlöffel, den man evtl. ausrangieren könnte?
So'n Ding komplett aus Metall am besten funktioniert prima und lässt sich leicht reinigen... und so gut wie keine Verluste (im Gegensatz zum Umschütten)
 

checkalot

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Zur Verdünnung: klar nachfragen ist das Beste. Ansonsten funktioniert aber meist fast jede aromatenfreie Universalverdünnung, gibt es auch als Eigenmarken im Farbenfachhandel.

Der Hersteller muss auch deswegen unverdünnte Anwendung vorschreiben, damit die VOC-Grenzwerte eingehalten werden. Natürlich kann es vorkommen, dass man Lösemittelverluste ausgleichen muss :emoji_slight_smile:

Ich tippe aber bei dem was du beschreibst eher darauf, dass das Gebinde nicht ganz dicht war und das Material mit dem Luftsauerstoff reagiert hat und nicht so sehr auf eine Unverträglichkeit mit er Verdünnung.
 

Erdhorn

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Zur Verdünnung: klar nachfragen ist das Beste. Ansonsten funktioniert aber meist fast jede aromatenfreie Universalverdünnung, gibt es auch als Eigenmarken im Farbenfachhandel.

Der Hersteller muss auch deswegen unverdünnte Anwendung vorschreiben, damit die VOC-Grenzwerte eingehalten werden.

Ah, daher weht der Wind. Das klingt plausibel.
Ich habe bisher vermutet, dass der Hersteller vermeiden will, dass er mit Problemen konfrontiert wird, wenn zu viel oder die falsche Verdünnung verwendet worden ist.

Ich tippe aber bei dem was du beschreibst eher darauf, dass das Gebinde nicht ganz dicht war und das Material mit dem Luftsauerstoff reagiert hat und nicht so sehr auf eine Unverträglichkeit mit er Verdünnung.

Die Dose habe ich über ein Jahr lang etliche Male zum Streichen für Fenster und eine Tür verwendet. Da ist nie innerhalb einer Woche ein ganzer Zentimeter Farbe so hart geworden. Vor allen Dingen war ja auch noch eine kleine wasserklare Pfütze auf der gummiartigen Lasur.

Ich könnte testweise mal etwas Lasur mit AF70 verdünnen und in einem Marmeladenglas 4 Wochen stehen lassen. Wenn das dann ähnlich reagiert, dann dürfte eine Unverträglichkeit vorliegen.


Vielleicht kann ich noch etwas Licht ins Dunkle bringen.
Dieses AF70 verwende ich auch um die Pinsel nach dem Streichen zu reinigen.
Ich habe dazu einen Plastikbecher, in dem ich die Pinsel auswasche und die Reste kippe ich anschließend in ein Marmeladenglas mit Deckel. Nach spätestens 2 Tagen hat sich oben drauf eine klare Schicht gebildet und die Farbe/Lasur ist flockig oder als größerer Knubbel auf dem Boden.
So kann ich dann die klare Schicht wieder in den Becher gießen, die nächsten Pinsel auswaschen und gebe das wieder ins Marmeladenglas.

Oder kurz gesagt: Die Farbe härtet in diesem AF70 immer aus, auch wenn das Glas fast randvoll ist.
Das passiert nicht nur mit Sikkens HLS so, sondern auch Xyladecor Grundierung oder Hornbach Hartöl werden in AF70 hart.



@winfried + ted
Kelle hört sich gut an. Da findet sich vielleicht was im Keller.
Ich habe für die letzten beiden Streichgänge am aktuellen Fenster ein kleines Senfglas 2/3 mit Sikkens HLS gefüllt.
Das Glas selbst hat eine wesentlich schlechtere Standfestigkeit, als so eine Blechdose. Eine Thunfischdose mit Deckel wäre optimal :emoji_slight_smile:
 
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