Lasttragende Multiplex Platte in Wohnwagen, wie dick?

SimO_on

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Hallo Community!

Ich baue einen Wohnwagen. Auf halber Höhe soll eine Multiplexplatte montiert werden, die als Bett, Bank, whatever, fungiert. Zu tragen ist nur mein eigenes Körpergewicht (70-80kg) und die zu überbrückende Distanz beträgt 1,25m. Da der Wagen von einer Person geschoben werden können soll und auch kein großes Auto für den Transport notwendig sein soll, hat eine leichte Bauweise oberste Priorität.
Notfalls können auch Stützen eingebaut werden, wenn dies zu einer deutlichen Gewichtsreduzierung führt.
Da ich leider bisher noch keine Erfahrungen mit Multiplexplatten sammeln konnte, kann ich die notwendige Dicke nicht abschätzen. Kann mir jemand helfen? Vielen Dank im Vorraus!

Grüße,
Simon
 

WinfriedM

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1,25 m und die liegt dann auf beiden Seiten auf? Und wie tief ist das Brett? Kann ein versteifender Rahmen druntergebaut werden?

Minimum wird wohl 16-18mm sein, was du dafür einsetzen kannst.

Wenn es um Gewichtseinsparung geht, kann man viel optimieren: Dicke ist das Entscheidende, aber was die Kräfte aufnimmst, sind vor allem die äußersten Schichten. Das siehst du an einem Surfbrett: Der Kern ist Styropor, die Außenschicht nimmt die Kräfte auf und ist aus sehr belastbarem GFK.

Es gibt Platten, die sind mittig aus sehr leichtem Material, z.B. Balsa- oder Paulownia-Holz und außen mit Hartholz-Multiplex belegt. Damit kannst du sehr viel Gewicht sparen. Evtl. kann man solche Platten auch selber basteln.
 

SimO_on

ww-pappel
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Die Platte liegt auf einem 10cm dicken Rand auf. Tiefe ist so 1,5m. Ein verstärkender Rahmen kann darunter gebaut werden, aufgrund des geringen Platzes, wäre das aber nur sinvoll, wenn damit auch deutlich Gewicht reduziert werden könnte. Gibt es denn einen speziellen Namen für die Bretter, die du beschreibst?

Die Platte ist in 4 Teile geteilt. Insgesammt misst sie 1,45*2,5m
 

WinfriedM

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So richtig verstehe ich es nicht. Vielleicht hilft eine Skizze, dass man weiß, wo die 4 Platten jeweils aufliegen.

Hier findest du einen Hersteller sehr leichter Platten:
SWL-Produkte ? Light ? STAE-light

Mit 360Kg/m³ etwa halb so schwer, wie Multiplex Birke/Buche.
 

gleiter

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Grüße Dich!

Wenn ich eine Verstärkung in der Mitte baue, brauche ich dann nur noch die Hälfte der Dicke?

So in etwa.

Wir haben einen Zeltanhänger, die verbauten Sperrplatten haben eine Stärke von 12 mm. Dank entsprechender Unterbauten zum Abstützen völlig ausreichend.

Du schreibst von vier Einzelementen, die müßen ja auch irgendwo aufliegen, wie groß sind die denn so in etwa?

Spannendes Projekt hast Du da, gibt es dazu irgend welche Bilder?

Gruß aus dem Wein/4, André.
 

dieweltistrund

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Hallo Sim:emoji_thinking:n,

alternativ kannst Du auch nach Lochplatten schauen oder auch selber die Bohrungen machen, spart Gewicht und noch viel wichtiger, es findet eine Belüftung der Matratze von unten statt - ist bei kleinem Luftraum im Wohnwagen von Vorteil.

Gruß
Jörg
 

Basic2004

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Die Matratze liegt gewöhnlich auf einem Lattenrost und nicht auf einer Platte, das spart Gewicht, federt und ist von unten belüftet.
 

gleiter

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P.S.: Wenn's tatsächlich lediglich um eine Nutzung als Schlafunterlage geht muß ich meinen Vorschreibern recht geben. Eine Matratze direkt auf einem dichten Untergrund wird Dir keine Freude bereiten, da hast Du auch schon nach zwei, drei Nächten einen feuchten Boden.

Ich habe für unseren Zeltanhänger einen "Lattenrost" gebaut. Vier Teile, weil sie sich sehr schön verstauen lassen und somit ständig "on board" sein können.

Bild im Anhang, vielleicht kann es Dir als Anregung dienen.

Gruß aus dem Wein/4, André.
 

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SimO_on

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Vielen Dank für eure Antworten!

Das Konzept des Wagens ist eine hohe Platzeffizienz. Die beiden Mittleren Teile lassen sich herausnehmen, sodass aus einem Teil der Schlaffläche eine Bank, bzw ein Tisch wird. Ein Lattenrost kommt daher nicht in Frage. An die Feuchtigkeit habe ich noch gar nicht gedacht, vielen Dank. Möglicherweise wäre das mit dem Lochplatten dann die beste Option. Hat denn jemand Erfahrung damit, wie viele Löcher optimalerweise gebohrt werden und wie das die Stabilität beeinflusst?

Skizze befindet sich im Anhang.
 

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Besserwisser

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Hi,

doch Lattenrost kommt infrage, und zwar ganz besonders. Denn du kannst einen Rollrost einfach zusammenschieben und musst nicht eine Platte "irgendwo unterbringen", das nervt nämlich aus eigener Erfahrung.
Was ist das denn für ein Wohnanhänger, komische Maße, für hinters Motorrad?
Wenn du MPX benutzt und in der Mitte abstützt und nur alleine zum schlafen, dann reicht auch 9mm, evtl sogar 6,5er. Die Frage ist immer, wo du die Prioritäten setzt, bei Gewicht, Preis, Stabilität, Verarbeitung.
Hab mir selbst schon einige Wohnausbauten unterschiedlicher Größe und Art zusammen gebaut, vom Peugeot Partner bis Mercedes Sprinter.
 

ranx

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Das Konzept des Wagens ist eine hohe Platzeffizienz. Die beiden Mittleren Teile lassen sich herausnehmen, sodass aus einem Teil der Schlaffläche eine Bank, bzw ein Tisch wird. Ein Lattenrost kommt daher nicht in Frage. An die Feuchtigkeit habe ich noch gar nicht gedacht, vielen Dank. Möglicherweise wäre das mit dem Lochplatten dann die beste Option. Hat denn jemand Erfahrung damit, wie viele Löcher optimalerweise gebohrt werden und wie das die Stabilität beeinflusst?

Skizze befindet sich im Anhang.

Hallo,
wenn du hinten bei der großen Fläche auf der Hälfte eine Trennwand
drunter schiebst solltest du mit 9er MPX auskommen.
Biegen wird das sich immer noch etwas, aber nicht brechen :emoji_slight_smile:

Wie sollen die Vordern Hälften den gehalten werden?
Bei der Spannweite reicht ein Unterzug nicht, da muss
auch noch eine Stütze oder Trennwand drunter.

Die Japaner haben unter den Futons auch keinen Rost.
Oder doch? Wie machen die das ?

LG uwe
 

gleiter

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Möglicherweise wäre das mit dem Lochplatten dann die beste Option. Hat denn jemand Erfahrung damit, wie viele Löcher optimalerweise gebohrt werden und wie das die Stabilität beeinflusst?

Skizze befindet sich im Anhang.

Na ja, Du müßtest in etwa zumindest die Hälfte des Plattenmateriales entfernen um einen vergleichbaren Effekt zu einem normalen Lattenrost zu haben - viel Spaß dabei. Über die Tragfähigkeit des stehen gebliebenen Restes will ich gar nicht spekulieren - sie wird wohl gegen Null tendieren.

Wenn ich Deine Skizze nebst Erklärungen richtig verstehe willst Du lediglich die beiden quer liegenden Platten entfernen können - ich vermute mal weil dort der Einstieg ist.

Der Rest ist somit ständig von Matratze belegt, Du hast also vier Matratzenteile?

Willst Du den Stauraum unter der großen Platte gar nicht nutzen?

Mit einer mittigen Unterstützung kannst Du auf jeden Fall auf 12 mm Sperrplatte runter gehen, 9 mm - hmmm - wäre mir da schon grenzwertig. Bei zwei Unterstützungen allerdings...

Bezgl. Auflage der vorderen Elemente schließe ich mich Uwe an, würde mich auch interessieren was Du Dir da vorgestellt hast.

Über eine Unterlüftung, welcher Art auch immer, wirst Du dennoch nicht herum kommen.

Ach ja, schau Dir doch noch mal das von mir eingestellt Bild an. Der rechte Teil unseres Falters hat doch zwei Bänke und ist dazwischen offen. Nun - da gibt es auch noch zwei weitere Platten dazu. Eine Kürzere, zum Einschieben, und eine Längere zum Auflegen auf die vorhandene Ausklinkung. Liegen die Platten drinnen ergibt sich eine Liegefläche von 1,4 x 2,0 m. Die längere Einlegeplatte hat ein ausklappbares Gestell drunter und wird somit zum Tisch. Der Rest ist eine dreiseitige Sitzbank, und orignal war dieser Bereich mit vier Schaumstoffmatratzen belegt. Entweder zum Einen als Bett zu nutzen, oder eben als Sitzauflagen auf den Längsbänken + Rückenlehne zum Anlehnen beim Sitzen.

Unter den Bänken, übrigens, befinden sich zwei sehr große Staufächer für all den Krimskrams rund um's Campen.

Die in diesem Modell verwendete Platzaufteilung ist extrem gut gelöst, mit einem Minimum an Materialaufwand (und Wandstärke) das Maximum an Belastbarkeit heraus geholt, Respekt.

Gruß aus dem Wein/4, André.
 

WinfriedM

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Na ja, Du müßtest in etwa zumindest die Hälfte des Plattenmateriales entfernen um einen vergleichbaren Effekt zu einem normalen Lattenrost zu haben - viel Spaß dabei. Über die Tragfähigkeit des stehen gebliebenen Restes will ich gar nicht spekulieren - sie wird wohl gegen Null tendieren.

Ergibt ungefähr halbe Belastbarkeit.
 

WinfriedM

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Es kommt darauf an, wo die Löcher sind. Im typischen Fall wird wohl aber ungefähr die Hälfte herauskommen.

Nehmen wir mal an, du hast ein 4cm breiten Holzstreifen und bohrst mittig ein 2cm Loch rein. Dann kann das die Kräfte aufnehmen, wie ein 2cm breites Stück Holz. Und das ist die Hälfte. Wenn du jetzt noch weitere 2 cm Löcher in den 4cm Streifen bohrst, ändert das nichts an der Situation.

Bohrst du allerdings in den selben Holzstreifen 2 Löcher direkt nebeneinander, so dass fast Null Material übrig bleibt, ist die Belastbarkeit nahe Null.

Bei einer Platte, wo in gleichmäßigen Abständen Löcher gebohrt werden und zwischen den Löchern mindestens so viel Material stehen gelassen wird, wie Lochgröße, dürfte es wohl etwa bei der Hälfte der Belastbarkeit hinkommen.
 

gleiter

ww-robinie
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Ja, das wäre eine nette Übung - heraus zu finden wie nahe Löcher (mit sagen wir mal 35 mm Durchmesser) zueinander sitzen müßen um zumindest die Hälfte einer Fläche "frei gelegt" zu haben.

Und ein Lattenrost hat üblicher Weise eher mehr offene als geschlossene Fläche, nur mal so am Rande angemerkt.

Ich kann's nicht berechnen, schätze aber mal dass alleine auf Grund der Tatsache "Loch" die Bohrungen recht eng sitzen werden um zumindest auf halbe/halbe zu kommen.

Mit der Vorstellung "Rechteck" oder "Quadrat" ist's denke ich noch einfacher, bei halbe/halbe bleibt m.E. nichts Tragfähiges mehr stehen.

Zumindest bei dünnerem Material.

Gruß aus dem Wein/4, André.
 

WinfriedM

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@ranx: Es ging nur um eine grobe Abschätzung, was Belastbarkeit angeht. Sicherlich gibts da viele Optimierungsmöglichkeiten, die man sich da ausdenken kann.
 
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