Lagerung von Massivholzplatte im Stehen

Hannebambelf

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Liebe Mitglieder,

lange schon ein stiller Mitleser, hoffe ich dass ihr mir bei meinem Anliegen helfen könnt.

Kontext: Wir sind Anfang des Jahres umgezogen und können in unserer neuen Wohnung aus Platzgründen unseren geliebten Massiv-Eichentisch (250 cm x 100 cm / 5,5cm dick) nicht mehr unterbringen. Allerdings möchte ich mich nicht von dem Tisch trennen, da er
a) einen hohen emotionalen Wert für mich hat (mein erstes großes Massivholzmöbelstück, welches ich in wochenlanger Arbeit von der Auswahl der sägerauen Bohle bis zur Fräsung der Gratleisten selbst hergerichtet habe) und
b) der Umzug temporär ist (3-4 Jahre) und wir ihn gerne in Zukunft wieder nutzen wollen würden.

Stand jetzt liegt die Tischplatte in unserem Kellerraum flach auf dem Boden (auf Kanthölzern), wodurch das ganze sehr viel Platz einnimmt.
Da ich den Kellerraum allerdings nun auch gerne als Werkstatt nutzen wollen würde, suche ich nach einer besseren Lösung.
Wichtig wäre mir dabei, dass:
- die Lösung platzsparend ist
- einem Verziehen der Platte möglichst entgegengewirkt wird (also nicht einfach schräg an die Wand stellen)
- mit moderatem Aufwand die Platte zugänglich gemacht werden kann (da ich sie gerne 1-2x im Jahr ölen wollen würde)


Bei meiner Recherche bin ich auf einen alten Foreneintrag gestoßen, in welchem folgende Lösung diskutiert wurde:
1) Ca. 5 Kanthölzer horizontal, parallel zueinander an der Wand montieren
2) Tischplatte dagegenstellen und rechts & links Holzblöcken in identischer Dicke positionieren
3) 5 Kanthölzer obendrauf und alles verschrauben (hätte 2 Sechskantschrauben jeweils links & rechts pro Latte angedacht)
4) Auf dem Boden steht das ganze auf einem weiteren Kantholz, auf welches ich eine Gummigranulatmatte kleben würde (als Schutz).
Da unser Kellerraum hohe Decken hat (265cm), würde das ganze sogar in Hochkant funktionieren. Löcher bohren ist ebenfalls kein Problem, da es sich um Eigentum handelt.

Würde mich freuen eure Meinung dazu zu hören, ob das ganze so funktionieren könnte.
Gerne natürlich auch, sofern ihr gar eine bessere Lösung im Sinn habt!

Vielen Dank!

Zur besseren Verständlich (und Raumplanung für mich) habe ich das ganze fix in SketchUp visualisiert:
1759343586779.png
 

ChrisOL

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Ich finde das eine praktische Lösung wenn die Kellerdecke so hoch ist. Etwas weiter von der Wand weg wäre noch besser.

Wenn du die Platte nicht benutzt musst du die auch nicht 2x im Jahr Ölen. Wenn das Öl ausgehärtet ist und die Platte nicht abgewischt wird passiert nichts.

Eine gleichmäßige Luftfeuchtigkeit im
Keller wäre gut. Das kann man sich halt nicht aussuchen.
 

happyc

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Einen a.d. Waffel
Ist die das eine Außenwand oder eine Innenwand? Aus welchem Material bzw aus welchem Bauzeitraum ist das Haus?
gefühlt würde ich mit der Platte auch weiter von der Wand weg, unter die hinteren horizontalen Latten noch eine vertikale Latte, damit aufsteigende Luft besser zirkulieren kann. Und aus dem selben Grund mehr Abstand zum Boden, das horizontale Brett auf Klötzchen stellen, damit die Luft besser zirkuliert..
 

Mathis

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Ich käme nie auf die Idee, solchen Aufwand für eine so massive Eichenplatte zu treiben.
Wenn das Klima im Keller zu feucht ist oder stark schwankt, wird sich die Platte verziehen können, das muss aber nicht sein.
In deinem Gestell kann sie sich im schlimmsten Fall nicht verziehen, sondern wird das erst nach dem Ausspannen schnell tun. Bei 55 mm hält die Konstruktion ohnehin nichts, jeder, der lange mit Massivholz zu tun hatte, weiß, welche Kräfte Holz entwickeln kann. Nicht muss.
Ich würde die Platte einfach an die Wand stellen und darauf achten, dass rundum Luft zirkulieren kann, das wird völlig ausreichen.
 

Hannebambelf

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Wow, vielen lieben Dank für die ganzen konstruktiven Antworten - super!
Ich gehe mal auf die ganzen Fragen ein:

ist euer Keller hoch genug?
Ja, die Decken sind relativ hoch mit 2,65m. Daher sollte das genau passen - mit noch etwas extra Luft.

Wenn du die Platte nicht benutzt musst du die auch nicht 2x im Jahr Ölen. Wenn das Öl ausgehärtet ist und die Platte nicht abgewischt wird passiert nichts.
Auch gut zu wissen! Ich war bislang immer davon ausgegangen, dass eigentlich immer nachgeölt werden sollte - das macht es dann nochmal angenehmer!

Ist die das eine Außenwand oder eine Innenwand? Aus welchem Material bzw aus welchem Bauzeitraum ist das Haus?
gefühlt würde ich mit der Platte auch weiter von der Wand weg, unter die hinteren horizontalen Latten noch eine vertikale Latte, damit aufsteigende Luft besser zirkulieren kann. Und aus dem selben Grund mehr Abstand zum Boden, das horizontale Brett auf Klötzchen stellen, damit die Luft besser zirkuliert..
Eine gleichmäßige Luftfeuchtigkeit im Keller wäre gut. Das kann man sich halt nicht aussuchen.
Es handelt sich um eine Innenwand (Stahlbeton), das Haus ist ein Neubau (Fertigstellung Ende 2022 / Anfang 2023).
Luftfeuchtigkeit ist daher ein Knackpunkt, laut Vertrag muss bis Mitte 2026 noch mit Restfeuchte im Keller gerechnet werden. Allerdings verfügen wir über ein kleines Fenster und lüften regelmäßig, wodurch uns bislang keine nennenswerte hohe Luftfeuchtigkeit aufgefallen ist - allerdings weiß ich auch, dass das Thema bei Bewohnern mit einem innenliegenden Kellerraum bereits aufkam in der Vergangenheit. Da die Platte nun aber schon rund 9 Monate im Keller liegt und sich nicht auffällig verzogen hat, würde ich davon ausgehen, dass es passen sollte.

Die Idee mit der Konterlattung und dem zusätzlichen Abstand zum Boden ist super, das werde ich berücksichtigen - danke!
Zudem würde ich die horizontalen Latten wohl auch noch mit ein paar Filzgleitern versehen (3mm dick) - zum einen um die Platte vor Kratzern zu schützen, aber auch um der Platte im Zweifel zumindest 2-3mm Luft zu geben um zu arbeiten.
 

Hannebambelf

ww-pappel
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Ich würde mir den Aufwand sparen. Mit Abstand anlehnen, gegen umfallen sichern, fertig. Die Latten bringen genau nichts bei 55mm Eiche.
Danke auch für deinen Betrag! Allerdings würde ich das so nicht unterschreiben.
Zu sagen, dass Latten genau nichts bei 55mm Eiche bringen, wäre genau das gleiche wie zu sagen, dass Gratleisten nichts bei 55mm Eiche bringen. Und ich glaube darüber brauchen wir nicht zu diskutieren.

Zudem sehe ich bei einfach "anlehnen" die Gefahr, dass sich die Platte unter der Eigengewicht im Zusammenspiel mit Feuchtigkeitsschwankungen durchbiegt. Vielleicht bei 55mm eher unwahrscheinlich, darauf ankommen lassen will es aber nicht.

Und wie auch von dir gesagt: Die Platte muss gegen umfallen gesichert werden - und das ordentlich, denn sie wiegt rund 120kg. Da muss ich zwangläufig Löcher bohren. Und dann habe ich trotzdem noch den Aufwand Ösen anzubringen und die Platte mit Spanngurten zu sichern.
 

JayCe

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Wenn ich etwas für Jahre nicht brauche, würde ich keine Wand blockieren. Zwei stabile Bügel, oder 4-6 "U-Halter" und ab an die Decke. Mit zwei Freunden schnell gemacht und sie liegt nicht im Weg und kann nicht beschädigt werden.
 

Hannebambelf

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Wenn ich etwas für Jahre nicht brauche, würde ich keine Wand blockieren. Zwei stabile Bügel, oder 4-6 "U-Halter" und ab an die Decke. Mit zwei Freunden schnell gemacht und sie liegt nicht im Weg und kann nicht beschädigt werden.
Das hatte ich auch schon überlegt, da es an sich die praktischste/effizienteste Lösung wäre. Aber hätte da ich die Befürchtung, dass mir das Ding irgendwann auf den Kopf kracht :emoji_dizzy_face:
Da bei Haltern an der Decke eine Vertikalkraft durch die 120kg Platte auf die Schrauben wirkt, welche sie quasi in Längsrichtung "rauszieht". Aber vielleicht habe ich da auch einfach zu wenig Vertrauen in solche Konstruktionen und es wäre ein leichtes. Ich werde es mir wohl nochmal durch den Kopf gehen lassen!
 

pkh

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Mal in eine andere Richtung gedacht:
Vielleicht kannst du die Tischplatte als Kopfteil eures Bettes,
oder als Wandbild zwischennutzen.
 
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