Lackierpistole reinigen?

Axel G.

ww-birke
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Moin zusammen,

an unserer Becherpistole haben sich im Laufe der Zeit einige Lackablagerungen festgesetzt. Womit kann man die am besten entfernen, möglichst ohne mechanische Einwirkung? Hab' mal von einem Lackierer gehört, daß die ihre Pistolen regelmäßig in sog. "Ameisensäure" einweichen, wodurch auch die eingetrockneten 2K-Lacke abgelöst werden. Das Zeug hieß aber nur umgangssprachlich so, keine Ahnung wie man das im Fachhandel nennt. Hat vielleicht einen 'nen Tip?

MfG Axel
 

magmog

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guude,

ameisensäure ist ameisensäure und heist auch so. einen guten abbeizeffekt kann ich mit vorstellen, allerding sollten die materialien der pistole hochwertig sein.

wesentlich milder funzt aceton, im lackhandel häufig als "Waschösung A", zu höherem preis als technisches aceton, angeboten.

gut putz! justus.
 

Heimkino

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Moin,

Ameisensäure ist der Reinger schlecht hin für Arbeitsgeräte die mit Lackresten verschmutzt sind.

Die zu reinigenden Teile am besten übers We darin liegen lassen. A-Säure ist langsam aber gründlich. Aceton kommt da bei weitem nicht ran.


schönes We

Werner
 

Mille1404

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Wenn das bei mir der Fall ist,. dann lege ich die Pistole über Nacht in einen alten leeren Lackbehälter und übergieße sie mit ausreichend Waschverdünnung.
Am nächsten Tag einmal Schruppen und wieder über nacht in die Verdünnung.
Am näachsten Tag ist dann nach ein bisschen schrubben die ganze Sache wieder erledigt.

Natürlich auseinandergebaut das ganze.

Meine Pistolen sind von SATA.

LG Marcel
 

Axel G.

ww-birke
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Wir haben auch Sata-Pistolen, also schon was vernünftiges...

Vom Einlegen in Verdünnung halte ich nur nicht soviel, da 2K-Lacke, wenn einmal ausgehärtet, nicht mehr angelöst werden. Außerdem hat mal ein Kollege die Pistole über Nacht in Verdünnung gelegt, und dann war die Dichtung der Nadel aufgeqollen.
Wie ist denn das mit der Ameisensäure, können die Dichtungen das wirklich ab?
Und wo kriegt man das Zeug, in der Apotheke?

MfG Axel
 

Mille1404

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Also ich mache es immer so, und verarbeite hauptsächlich 2k Lacke.

Nur hat sich bei meinen Pistolen (1 für Klarlack und Eine für Farblacke) Noch nie etwas gelöst oder so.
Man sollte auch keine Reine Verdünnung nehmen, sondern Waschverdünnung!
Von Heser z.B. RV 1
Damit klappts bei mir immer.
Ich habe mal eine Pistole die mit Füller ausgehärtet war dort eingelegt üers WE. Selbst das hat geklappt!
Da hatte ich nen arbeitsunfall und war eine Woche nicht da!
Und jeder weiss wie hartnäckig ausgehärteter 2k Füller ist.

LG Marcel
 

schorsch

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Hallo,
Bei völlig versauten Geräten wirst du meiner Ansicht nach um die Ameisensäure oder die darauf basierenden Produkte herumkommen. Leider quillt dabei nicht nur der ausgehärtete Lack, sondern auch die mit der Säure in Berührung kommenden Dichtungen.
Ich würde mit der Einlegvarainte in DD-Verdünnung beginnen, evtl. auch mehrmals. Funktioniert diese nicht, würde ich die Pistole mit Abbeizer einstreichen, in Folie einwickeln und diesen über Nacht einwirken lassen.
Hilft dies auch nichts, würde ich die Pistole an meinen Spritzgerätelieferanten schicken und diese dort reinigen und anschließend wieder neu abdichten lassen.
Gruß Georg
 

uli2003

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Ameisensäure funktioniert sehr gut, und dabei quellen auch keine Dichtungen.
Allerdings ist sie sehr leicht flüchtig, und nicht dauerhaft stabil.

Was ebenfalls prima und noch schneller geht, ist Methylenchlorid. Dabei musst du allerdings sämtliche Kunststoffe abbauen, denn da quillt es ordentlich.
Dafür sieht der Rest nach ein paar Minuten aus wie neu :emoji_slight_smile:

Methylenchlorid bekommst du z.B. als 'Entlacker A' von Abrasol.

Mit beiden Chemikalien ist absolut nicht zu spaßen, und entsprechende Schutzmaßnahmen sind zu treffen!

Grüße
Uli
 

LordonGordon

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Ich bin der festen Überzeugung, dass man mit Waschverdünnung oder besser Reinigungsverdünnung jede Pistole mit etwas Mühe und Geduld (Einlegen) wieder sauber bekommt. Ich reinige allerdings von vorne herien regelmäßig. Wer häufig ein wenig reinigt, hat insgesamt weniger Arbeit. Aber mit dem Einlegen über Nacht habe ich bisher sehr gute Erfahrungen gemacht. Danach bekommt man eigentlich alles, im Extremfall mit etwas Arbeit und Geduld, auch wieder ab.

Viele Grüße

Michael
 

TLM

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Bei Sata im Zubebör gibt es den Ameisensäurereiniger. Ist aber ne gefährliche Sache. Das heißt Schutzkleidung (Schutzbrille,Schwarze Gummihandschuhe) tagen.

20 min. einwirken lassen, das müsste reichen.

Preis ca. 30 Euro
 

poco

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Hallo, Ameisensäure um Lackreste zu entfernen geht.
mein Lacklieferant sagt allerdings dass mann danach die Dichtungen tauschen muß, da diese auch kaputt gehen. Habe bis jetzt nur reine Metallteile damit sauber gemacht. geht echt gut.
Aber auf jedenfall Schutzkleidung tragen. Greift die haut an. Ist glaube auch Krebs erregend.
MFG
 

Christian81

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Die Ameisensäure bekommst du in der Apotheke, Liter kostet ca. 7-10€
Aber kann dir nur raten damit sehr vorsichtig umzugehen! Am besten auch ne Sicherheitsbrille und das ganze Sortiment anlegen. Das Zeug ist super agressiv, würde die Pistole aber auch nur max. 8-10 Std. einlegen da diese sich sehr wohl auflösen kann. Ist mir leider schon mit einer älteren Sata-Pistole passiert, der Reglerknopf hinten für den Druck hat sich aufgelöst. Pistole konnte ich dann wegwerfen..... Würde diese direkt nach dem Ameisen Bad in Verdünnung noch mal durchspülen, ist besser.....

Christian
 

Georg L.

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Würde diese direkt nach dem Ameisen Bad in Verdünnung noch mal durchspülen, ist besser.....
Würde die Pistole ganz einfach nur mit Wasser durchspülen, ist noch besser. Als Säure löst sich Ameisensäure besser in Wasser als in den meisten Lösungsmitteln. Warum dann also etwas verwenden, was, erstens viel Geld kostet und zweitens auch noch teuer entsorgt werden muß?
Die Pistole nach der Reinigung gut mit Wasser durchspülen, danach vielleicht noch kurz mit einem wasserlöslichen Lösungsmittel (Aceton, Ethanol) durchspülen und trockenblasen.
 

Fisch

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Hallo,

die Ameisensäure wird von der Firma Ambratec nur noch bis Ende 2011 vertrieben - dann ist die Inbetriebbringung gesetzlich verboten.
Der Totenkopf ist nicht umsonst als Warnhinweis auf allen Packungen gefruckt - für den Transport im Straßenverkehr benötigt man eine extra Genehmigung.

Bei uns beklagten Kollegen, die damit Pistolen mit Schutzmaske/Brille und Handschuehn gesäubert hatten, dass ihre HAut (T-shirt) auf den Armen allein von den Ausdünstungen der Ameisensäure rot werde und brenne.

Übrigens: nach Gebrauch mit Wasser ausspülen !

Gruß aus Freiburg
Christian
 

Copic

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Die Waschlösung aus dem Pistolenwaschautomaten löst solche Reste auch prima an.
Dauert ggf etwas länger - ist aber bestimmt schonender.
Vielleicht hat ja ein Kollege einen von Safety-Clean und Du kannst Dir da ein Gurkenglas :emoji_slight_smile: voll besorgen..

Grüße
Ralf
 

sarodo

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Hallo,
ich nehm immer den guten Grüneck Abbeizer, schön dick mitm Pinsel auftragen und ne Nacht liegen lassen. Am nächsten Tag mit einer Bürste ordentlich abbürsten und du bekommst sogar die Verstellrädchen schön Sauber....

Habe 3 Sata und alle sind Blitzeblank, DD, Füller, Farblacke und NC.
 

GertG

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Was macht man mit einer Pistole, die mit seit Jahren eingetrocknetem Lack komplett verstopft ist?
Kriegt man die noch mal hin?

Irgendwelche Lösemittel wirken da ja nur an den Enden des Pfropfens.
Und bevor ich hier Monate warte und am Ende nur feststellen muß, daß sich am Lack nichts getan, sich dafür aber das Metallgehäuse irreversibel zersetzt hat, werfe ich das Teil lieber weg.
Ist allerdings eine SATA der gehobenen Klasse.
 
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carsten

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Hallo

zu SATA einschicken. Die machen das über die regionalen Händler.


Alternative Colorstrip: das löst auch alte Lackschichten.
Hab meine private vor Jahren mal einen Schluck in den leeren Lackbecher gegeben und kurz etwas durchlaufen lassen (ohne Druckluft). Danach ca 15 min einwirken lassen. Danach mir frischer Verdünnung durchgespült mit und ohne Druckluft, dann zerlegt.
AN allen benetzten Teilen hat sich eine dünne Schicht gelöst und das obwohl ich die nach gebrauch immer top sauber gemacht hatte.
 

GertG

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Ja, das mit dem Lösen von altem Lack trotz peinlichster Reinigung nach jedem Lackieren kenne ich.
Sieht man bei mir gut, wenn man vorher mal was mit RAL 3000 lackiert hat.
Irgendwas bleibt bei jeder Lackierung in der Pistole hängen und führt zu Schichtaufbau darin.
Vor allem an den Übergängen von Dichtungen und Verschraubungen. Das hat man auch nicht mal eben in zehn Minuten entfernt.
Das wird von mal zu mal mehr und bröckelt dann irgendwann ab.
Vorzugsweise dann, wenn man Hochglanzoberflächen lackieren möchte. :emoji_fearful:

Nur das Exemplar, um das es geht, hat man mal mit halbvollem Becher in der Werkstatt vergessen.
Da bekommt man nicht mal mehr die Düsennadel gewaltfrei raus.

Ich hatte alternativ überlegt, das Ding in den Backofen zu legen und so weit zu erwärmen, daß der Lack wenigstens gummiartig wird und mit einem kleinen Schraubendreher so weit rausgeporkelt werden kann, bis irgendein Lösemittel/Abbeizer durchlaufen kann.
Wenn man da unter 120°C bleibt, dürfte auch den Kunststoffteilen nichts passieren.
Da wird ja oft Ameisensäure empfohlen, weil die mit Alu nicht reagieren soll und man deshalb das Objekt komplett darin versenken und stehen lassen können soll.
Damit habe ich aber keine praktische Erfahrung.
 

carsten

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Hallo

colorstrip ist Ameisensäure plus ein paar Zusätze.
Meine Info ist das man ein Tauchbad der Pistole darin vermeiden soll, da es zwar das Metall nicht angreift aber die Dichtungen.
Die Variante die ich damals gemacht habe würde ich jederzeit wieder machen.
Wenn es eine hochwertige Pistole ist was spricht dagegen die via Händler zu Sata zu schicken.
 
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