Lackempfehlung für bewitterten Terassentisch

Bernd das Brett

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Hallo Zusammen,
dass Thema Lacke und Lasuren im Außenbereich wurde hier ja schon mehrfach diskutiert, aber so ganz sehe ich für meinen Anwendungsfall leider noch nicht klar.

Unser Terrassentisch ist nach 10 Jahren ohne Pflege soweit hinüber, dass mir die Pilze aus dem Holz entgegen gucken. Die Tischplatte besteht aus 7cm breiten und 2cm starken Lamellen, die ich nun austauschen möchte. Neues Holz (Kiefer) liegt schon in der Werkstatt und wartet auf den Lack. Der Tisch soll deckend weiß werden und steht frei bewittert.

Aus den anderen Beiträgen habe ich mitgenommen, dass der Lack möglichst elastisch und diffusionsoffen sein soll.
Jetzt empfahl mir ein Maler die Verwendung einer 2k PUR Grundierung und einen darauffolgenden Lack auf Lösungsmittelbasis. Die PU Grundierung soll wohl sehr fest werden und das Holz mechanisch schützen.

Frage: Ist die feste Grundierung nicht anfällig für Rissbildung?
Wie sähe eure Empfehlung aus? Gerne auch konkrete Produktempfehlungen.

Deckend weiß ist wegen der restlichen Möbel Pflicht. Die Lebensdauer muss nicht unendlich sein, sollte aber bei freier Bewitterung 2-3 Jahre bis zur Anschaffung einer neuen Garnitur ohne Pflege überbrücken.

Noch eine Frage am Rande: Die Kiefer ist nicht ganz frei von Ästen. Wie bereite ich die am Besten vor? Ausfräsen und Stücke einsetzen oder einfach etwas einschleifen und mit Epoxid versiegeln?

Vielen Dank im Voraus
Bernd
 

Holz-Fritze

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Kiefer und deckend weiss ist schwierig und dann noch im Außenbereich. Erstmal hat man bei Kiefer immer Probleme dass die Äste durchscheinen. Dann einen PU Lack auf ein weiches Holz wie Kiefer???

Mein Tipp nimm ne billige Fenster-Farbe und eine Grundierung speziell für Kiefer und decke den Tisch mit ner Folie ab. In so einen Tisch viel Geld für gute teure Farbe zu inverstieren bringt nichts.
 

bello

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Hallo Bernd,

die Empfehlung mit der Abdeckplane hat schon etwas. Ich habe auf unserer Terrasse einen ca. 50Jahre alten Eichen-Esstisch stehen, stand ursprünglich mal im Wohnzimmer. Den Tisch habe ich dreifach mit CWS Satilux weiß lackiert. Da er abends immer abgedeckt wird ist er nach einigen Jahren immer noch einwandfrei. Die Füße stehen auf 2cm Abstandhaltern, dadurch stehen sie nie im Wasser.

Alternativ setze ich im Aussenbereich auch gerne Jansen Schwimmbadfarbe in weiß ein. Dann dürfte sich ein Abdecken erübrigen.

Gruß
 

WinfriedM

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Elastisch sollte die Farbe sein, damit das stärkere Quellen/Schwinden im Außenbereich nicht zu Rissen führt. Möglichst diffusionsoffen eher nicht, das sind aber die meisten schichtbildenden Systeme eh nicht.

Bei ölbasierten Systemen könntest du z.B. Osmo Landhausfarbe verwenden. Bei wasserbasierten Acrylsystemen könntest du Gori 55 verwenden. Für 2-3 Jahre brauchst du keinen großen Aufwand zu betreiben. Beide Produkte haben auch den Vorteil, dass du keine Grundierung etc. brauchst. Ein Eintopf-System.

Äste könntest du mit Oberfräse ein paar Millimeter tief ausfräsen und mit Epoxidharz gefüllt mit Holzstaub füllen, ist allerdings nicht die "echte fachmännische Art". Funktionieren wird es trotzdem.
 

Bernd das Brett

ww-ahorn
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Hallo Zusammen,
vielen Dank für die Tipps!

@Winfried: Kannst du bei den angesprochenen Farben etwas zur Verarbeitbarkeit und dem Ergebnis (Oberflächengüte, Schmerzempfindlichkeit) sagen?

Zur Haltbarkeit der Osmo Landhausfarbe hast du ja schon auf deiner Webseite (sie ich wirklich sehr informativ finde) sehr Positives berichtet. Was mich ein bisschen irritiert, ist die (in meinen Augen) schier unendliche Ergiebigkeit von 26m²/l laut Hersteller. Erreiche ich damit wirklich einen abwaschbaren Film auf meinem Tisch? Für Caperol Capadur Color Wetterschtzfarbe geht der Hersteller beispielsweise von ca. 6,5m²/l aus. Das heißt, vierfache Menge pro qm.

Auch nochmals Danke wegen des Tipps zum Kaschieren der Äste. Ich werde zunächst mal versuchen, "korrekt" zu arbeiten und Stopfen mittels Oberfräse und Schablone einsetzen (in diesem Fall ist der Weg das Ziel, hab ich nämlich noch nie gemacht und freu mich drauf), aber wenn ich die Nerven verliere, werde ich Epoxyd mit Füllstoff verwenden.

Letzter Punkt: Der Vorschlag des Malers hinsichtlich der 2k PU Grundierung. Ist das grundsätzlich Murks oder lohnt sich das hier nur nicht?

Viele Grüße
Bernd
 

WinfriedM

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Ergiebigkeit Osmo-Landhausfarbe: Die ist sehr dünnflüssig, zieht gut ins Holz ein, aber die Angabe bezieht sich doch auf einen Anstrich. Du brauchst mindestens 3 Anstriche, dann relativiert sich das wieder. Vermutlich wird die Angabe auch etwas zu optistisch sein. Trotzdem: Arbeite wirklich dünn, sonst trocknet dir die ewig nicht.

Verarbeitung ist bei beiden Produkten sehr gut. Gori 55 trocknet sehr schnell, Osmo ist auch nach 12-24 Stunden überarbeitbar, aber braucht ein paar Wochen, bis zur Endfestigkeit. Osmo glänzt etwas mehr, als Gori 55.

Was du mit Schmerzempfindlichkeit bei einer Farbe meinst, weiß ich nicht.

Was dein Maler sagt, geht grundsätzlich auch. Damit hast du erstmal eine recht beanspruchbare Oberfläche. Sobald die aber einmal durch einen harten Schlag oder Spannungsriss kaputt ist, wird dir diese Schicht schön von Wasser unterwandert und darunter gammelt es dann. Und so eine Oberfläche ist sehr rissempfindlich, weil wenig flexibel.
 

Bernd das Brett

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@Winfried: Was ich mit "Schmerzempfindlichkeit " meinen könnte, weiß ich auch nicht:confused: Eigentlich wollte ich "Schmutzempfindlichkeit" schreiben...

Nochmals Danke für die Hilfe!
 

WinfriedM

ww-robinie
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...lässt sich beides gut abwischen und sauber halten. Gut schleifen vorher ist natürlich Pflicht.
 
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