Lack/Lasur vs. Öl/Wachs

odul

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Salu,

bei gewachsten oder geölten Oberflächen heißt es immer, die müssen alle paar Jahre nachbehandelt werden. Deswegen mache ich eigentlich einen Bogen um Wachse und Öle. Statt dessen nehme ich meist wasserbasierte Lasuren.

Streichen gehört aber auch nicht zu meinen Liebligsbeschäftigungen. Wässern, schleifen, streichen, schleifen, streichen, grrrrr.

Auf der anderen Seite wer geölte/gewachste Oberflächen in der Praxis doch nicht nachbehandelt. Anscheinend geht es (lange Zeit) auch ohne. Und kann es sein, dass wachsen und ölen weniger aufwendig ist als streichen mit Lack und Lasur (weil weniger geschliffen werden muss)?

Wie seht ihr das pro und contra? Wann bevorzugt ihr welche Oberflächenbehandlung?


Das ist natürlich auch ein emotionales Thema. Ich hoffe, ich mache da jetzt nicht ein Fass auf...
 
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Als Laie, der nur gelegentlich mal ein Möbel „zum Herzeigen“ baut, würde ich gerne meine Erfahrung beitragen:

Früher habe ich gerne lasiert, weil ich die Oberflächen für resistent und dauerhaft hielt. Mir ist aber aufgefallen, dass Gebrauchsspuren recht früh und störend ins Auge fallen. Seit ich mit mattem Hartwachsöl arbeite, finde ich die Oberflächen „natürlicher“ (jedenfalls bei Weichholz), Gebrauchsspuren fallen weniger auf machen erst nach längerer Zeit intensiver Nutzung einen behandlungsbedürftigen Eindruck.

Angesichts der angenehmeren Haptik und des geringeren Aufwands bin ich nun überzeugter „Hartwachsöler“.
 

odul

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Hallo Peter,

danke für deine Antwort. Dass Argumente aus der Ecke Haptik kommen, damit habe ich gerechnet.

Interessant finde ich deinen Beitrag, da du beides probiert hast.

Kannst du die Unterschiede im Aufwand aus deiner Sicht etwas genauer beschreiben? Wenn du beides schon gemacht hast, welche Arbeitsschritte hattest du beim lasieren und jetzt beim Ölen?
 

uli2003

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Sogenannte 'Öle und Wachse' sind heute so modifiziert, dass sie in vielen Bereichen langlebig eingesetzt werden können.
Das Ergebnis hat mit einem Carnaubawachsauftrag oder reinem Leinölauftrag allerdings nicht mehr viel gemein - außer dem Namen.
 
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Hallo Odul, beim Lasieren genau wie du:

Wässern, schleifen, streichen, schleifen, streichen, grrrrr.

Beim Ölen: Wässern und nach dem Trocknen einmal mit feinem Schleifpapier drüberstreicheln.
Dann zwei-, dreimal ein hauchdünner Auftrag Hartwachsöl. Fertig.

Wobei viele sogar das Wässern und Schleifen vor dem Ölen für entbehrlich halten.
Ich tu´s trotzdem als letzte Kontrolle der Oberfläche, und weil danach wirklich keine Fasern mehr aufstehen.

Gruß
Peter
 

mannimmond

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Bei den Ölen gibt es große Unterschiede. Ich stehe auf Öle die fast schon eine Lack ähnliche Oberfläche mit Tiefenglanz erzeugen. Musst Du ausprobieren, was Dir gefällt. Ich teste gerade die Öle von Kreidezeit, vorher hab ich sehr gute Erfahrungen mit Livos gemacht (264 und 266).
 

Holzsinn

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Danke für die Buchempfehlung!

Beim Ölen gibt es tatsächlich Unterschiede, nämlich erst einmal grundsätzlich zwischen den schichtbildenden ( Hartwachsöle) und den einziehenden Ölen. Aber auch bei denen gibt es dann wieder Unterschiede im Festkörpergehalt, ob pigmentiert oder nicht, ob stark belastbar oder weniger etc.
Ich empfehle, mich über die Öle einer Firma zu informieren ( z.B. Natural) und mich dann für eines zu entscheiden. Meistens decken die Firmen den ganzen Bereich von schichtbildend bis einziehend mit geringem oder hohem Festkörpergehalt ab. Die heißen nur bei den unterschiedlichen Firmen so verschieden, dass es hier nicht möglich ist, alle empfehlenswerten Öle zu benennen.

Melanie
www.holz-sinn.de
 
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